Benutzung technischer Geräte im 19. Deutschen Bundestag

Der Brief von Bundestagspräsident Wolfgang Schäubles zur Benutzung technischer Geräte im Bundestag.

Benutzung technischer Geräte im Plenarsaal

Sehr geehrte Frau Kollegin,
sehr geehrter Herr Kollege,

zu Beginn der 19. Wahlperiode und nach Verständigung im Präsidium möchte ich Sie an die Regeln zur Benutzung technischer Geräte im Plenarsaal erinnern. Grundsätzlich dürfen Geräte, insbesondere Mobiltelefone und Tablet-Computer, nur zurückhaltend und in einer Ihrer Teilnahme an einer Plenarsitzung angemessenen Weise genutzt werden.

Unzulässig ist die Nutzung von Geräten, die Geräusche erzeugen, aufgeklappt oder hochgestellt werden, insbesondere Computer-Laptops.

Den Verhandlungen des Bundestages unangemessen und daher unerwünscht ist die Nutzung von Geräten zum Fotografieren, Twittern oder Verbreiten von Nachrichten über den Plenarverlauf.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Schäuble

Warum machen die das? Microsoft in der „Not only PC Era“

ms-cloud

Sway und die Frage „Warum machen die das?“

Gerade hat Microsoft seine neue Office Anwendung Sway öffentlich zugänglich gemacht, einen Service, den manche plakativ als PowerPoint Nachfolger sehen, was jedoch falsch ist und viel zu kurz greift. Vielmehr ist Sway eine innovative „Rich Media Story Telling“ Lösung, bei der ich gespannt bin, zu was für Ergebnissen diese führen wird.

Schauen Sie sich mal das offizielle Video zu Sway an:

Fällt Ihnen etwas auf? Apple Geräte treten hier sehr auffällig auf. Es kommen zwar auch ein Windows Laptop und ein Surface Pro vor, doch bleiben diese ziemlich im Hintergrund. Und die Sway App ist bislang auch nur fürs iPhone erschienen.

In einer Diskussion auf twitter stellte jemand passenderweise die Frage „Warum machen die das?“

Microsoft in der „Not only PC Era“

Immer wieder ist von der „Post PC Era“ die Rede, was auch plakativ und falsch ist. Der PC ist immer noch da und wird es auch in vielen Bereichen noch sehr lange bleiben. Richtig ist aber auch, dass für viele Anwender Tablets oder gar nur Smartphones inzwischen für die meisten Alltagsaufgaben ausreichend sind – auch wenn ich das in Teilbereichen kritisch sehe.

Auf jeden Fall sind wir inzwischen in einer „Not only PC Era“ angekommen – und bei den nicht PC Systemen ist Microsoft eben alles andere als dominierend. Weltweit liegen bei Smartphones und Tablets Android Devices vorne, in den USA hält Apple mit dem iPhone und dem iPad noch eine starke Stellung.

In einigen Märkten ist Windows Phone zwar schon recht stark, aber gerade in den USA dümpelt es unter 4% Marktanteil vor sich hin. Und da es vor dem Erscheinen von Windows 10 wohl auch kein neues Flagship Smartphone geben wird, wird sich daran so bald nichts ändern. Ich gehe zwar davon aus, dass MS mit dem neuen Windows, das ein einheitliches Betriebssystem von Wearables über Smartphones, Tablets, Hybriden, Laptops, Desktops und Konsolen liefert, auch wieder eine stärkere Stellung im mobilen Segment erreichen wird, doch ist die Welt bunter geworden und wird es bleiben – eine Windows Dominanz wie früher werden wir nicht mehr erleben.

Cloud First, Mobile First – das neue Microsoft

Dass Microsoft Produkte auch für andere Plattformen angeboten werden, ist an sich nichts neues: Office z.B. gibt es schon ewig für den Mac.

Doch jetzt muss Microsoft seine Dienste breit aufstellen, um auf Dauer relevant zu bleiben. Und tatsächlich hat Microsoft hier einiges zu bieten, in erster Linie:

  • Office ist nach wie vor die leistungsstärkste Lösung im Bereich Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Und mit Office 365 ist man erfolgreich den Weg in die Cloud gegangen. Dazu gibt es touch-optimierte Versionen
  • OneDrive ist eine der fortschrittlichsten Cloud Speicherlösungen – mit unbegrenztem Speicher 1 TB Speicher, wenn man ein Office 365 Abo hat.
  • OneNote ist Ablageplatz für Bilder, Texte, Scans – inzwischen verwalte ich alle meine Informationen damit. Besonders empfehlenswert ist dazu die Office Lens App, die einem den Scanner ersetzt.
  • Skype als große Messaging Lösung, das jetzt von Skype Qik begleitet wird.

Dazu kommt outlook.com, weitere klassische Business Lösungen wie Dynamics, die Azure Plattform, im Gaming und Entertainment Sektor XBox mit zugehörigen Services, Bing, neue Hardware wie das Microsoft Band aber auch ganz neue Ansätze wie z.B. das Garage Projekt, bei dem MS Mitarbeiter ihre eigenen in der Freizeit entwickelten Apps vorstellen – auch für iOS und Android. Und damit auch jeder merkt, dass Microsoft eben nicht mehr nur Windows ist, werden in den entsprechenden Spots auch die anderen Geräte gezeigt.

Dadurch, dass die wichtigen MS Dienste sowohl auf dem Desktop (Windows und OS X), Windows Phone, Android, iOS und für moderne Browser angeboten werden, ist echtes plattformübergreifendes Arbeiten möglich. Und wenn ich mich für das MS Ökosystem entscheiden habe, kann ich später auch einfach meine Hardware wechseln – z.B. vom iPhone zu einem Lumia.

Darum machen die das.

Bilder von Windows Phone aus übertragen

Diese Frage wird mir immer wieder gestellt: Wie kann ich meine Bilder von meinem Windows Phone auf meinen PC übertragen?

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich kurz vorstellen will:

OneDrive

Am einfachsten geht es fast über OneDrive, indem man alle Bilder automatisch in OneDrive sichern lässt.

Dazu gehen Sie auf Ihrem Windows Phone zu

Einstellungen > Sicherung > Fotos und Videos.

Dort aktivieren Sie am besten „Beste Qualität (WLAN erforderlich)“. Sobald ein WLAN verfügbar ist, werden die Fotos automatisch in den OneDrive Speicher hochgeladen, von wo aus sie überall abrufbar sind, wo Sie einen Internet Zugang haben – also vom PC aus, Android Phone, iPad, Surface, iPhone…

Einzelne Fotos können Sie manuell hochladen, indem Sie sie in die Bildergalerie gehen, die Bilder oder das Bild auswählen, dann den Sharing Button drücken und als Ziel Onedrive wählen. Wenn das nicht verfügbar ist, musst ggf. die OneDrive App installiert werden, die es hier gibt.

Übrigens, die OneDrive App gibt es auch für Windows, iOS (iPhone, iPad) und Android, so dass man damit ganz leicht Bilder und andere Daten zwischen diesen System synchronisieren kann.

Einfach über den Explorer

Möchten Sie die Daten nicht über die Cloud transportieren, sollten Sie die automatische Sicherung ausschalten. Wenn Sie Ihr Smartphone per micro USB Kabel an Ihren Rechner mit Windows anschließen, wird das Smartphone als Laufwerk zur Verfügung gestellt, auf das Sie über den Explorer oder jeden anderen Dateimanager zugreifen können:

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Von dort aus können Sie die Bilder wie gewohnt kopieren. Also z.B. per Drag and Drop oder mit der Tastenkombination STRG-C.

Über die Windows 8.1 Windows Phone App

Wenn Sie ein Gerät mit Windows 8 oder 8.1 haben – also z.B. ein Surface, Notebook, Hybridgerät, normaler Desktop Rechner – können Sie die Windows Phone App installieren. Das fragt Sie übrigens Windows 8.1. automatisch, wenn Sie Ihr Handy das erste mal per USB verbinden.

Dort können Sie dann unter den Einstellungen wählen, dass neue Bilder automatisch übertragen werden sollen:

bilder-importieren

 

Mit anderen Windows Versionen

Wenn Sie Windows 7 einsetzen, können Sie die Desktop Anwendung für Windows Phone verwenden, die es hier zum Download gibt.

Windows 10 Benutzern steht der „Begleiter für Telefon“ zur Verfügung, die hier heruntergeladen werden kann.

Mit anderen Betriebssystemen

Möchten Sie Ihr Lumia (oder anderes Windows Phone) mit Ihrem Apple Mac (OS X) per Kabel synchronisieren, brauchen Sie die Windows Phone App für Mac, die es hier gibt.

Da Windows Phone MTP (Media Transfer Protocol) nutzt, kann ein entsprechendes Smartphone auch an einen Linux Rechner mit einer gebräuchlichen aktuellen Distribution über USB anschließen und das herunterladen von Bildern dürfte in der Praxis kein Problem sein.

Notfalls kommt man mit jedem Gerät, das über einen modernen Browser verfügt, über OneDrive an die Bilder von Ihrem Windows Phone (s.o.).

Per NFC

Einige Windows Phone Smartphones (z.B. Lumia 920, 925, 930) haben NFC eingebaut, so dass man Fotos mit anderen NFC fähigen Smartphones tauschen kann. Dazu einfach das oder die Fotos auswählen, auf das Sharing Symbol gehen und dann Zum Senden berühren wählen und den Anweisungen folgen.

Weitere Sharing Apps

Grundsätzlich lassen sich Bilder über die Sharing Funktion über zahlreiche Apps an andere Geräte senden. Einfach die gewünschten Bilder ausählen, Sharing Symbol wählen und dann die gewünschte App – z.B. E-Mail, Whatsapp, facebook Messenger, threema und viele mehr.

So können Sie die Bilder z.B. einfach an die gewünschte E-Mail Adresse senden.

Diese Anleitung gilt für Windows Phone 8 und 8.1 und damit u.a. für folgende Smartphones:

Microsoft (Nokia) Lumia 430, Lumia 435, Lumia 520, Lumia 525, Lumia 530, Lumia 532, Lumia 535, Lumia 620, Lumia 625, Lumia 630, Lumia 635, Lumia 636, Lumia 640, Lumia 640XL, Lumia 720, Lumia 730, Lumia 735, Lumia 820, Lumia 830, Lumia 920, Lumia 925, Lumia 928, Lumia 930, Lumia Icon, Lumia 1020, Lumia 1320, Lumia 1520

Samsung ATIV S, ATIV S Neo, ATIV SE

HTC 8s, 8x, One M8 for Windows Phone

Huawei Ascend W1

Prestigio MultiPhone 8400 DUO

Blu HD Windows

Nokia N1 – (k)ein finnisches Android Tablet

Nokia stellte heute am 18. November das N1 Tablet vor, auf dem Android als Betriebssystem zum Einsatz kommt.

Das sind die technischen Daten:

  • 7,9 Zoll Display IPS LCD (2048×1536 Pixel), Gorilla® glass 3
  • Aluminum Unibody
  • 64-bit Intel® quad-core processor
  • 200,7mm x 138,6 mm x 6,9 mm, 318 g
  • 8 MP Hauptkamera mit Autofokus, 5 MP Front Kamera mit fixed Fokus und 1080p Video
  • Zwei 0,5 W stereo Lautsprecher
  • 2GB RAM, 32GB Speicher
  • 18.5 Wh (5300 mAh) rechargeable lithium polymer battery (3.7 V)
  • Wi-Fi, (802.11a/b/g/n/ac); dual channel (2.4GHz & 5GHz) mit MIMO, Bluetooth, BT 4.0
  • Android™ 5.0 Lollipop, Nokia Z Launcher

Allerdings – um ein finnisches Nokia Gerät handelt es sich dabei nicht. Denn vielmehr handelt es sich dabei nur um „Nokia’s first brand-licensed product“ – Nokia hat hier also lediglich seinen Namen und seinen Z Launcher an einen chinesischen OEM lizensiert – nachzulesen in der Pressemitteilung zu dem Tablet.

Tablets machen dumm

Für viele Menschen ersetzt das Tablet den „PC“ – egal in welcher Bauform er daher kommt. Und das halte ich für zusehends gefährlich. Denn Tablets machen dumm.

„Mailen, Surfen und Lesen, …. Video schauen und Bilder betrachten“ – dazu nutzen die Kunden Ihre Tablets, wie Marco Dettweiler in seinem F.A.Z. Kommentar zu den neuen Apple iPads schreibt. In der Tat, Tablets sind weitestgehend für den Konsum geeignet, nicht fürs „Machen“. Und damit sind die Käufer wie Tim Cook in der Apple Keynote mehrfach betonte, auch 100% zufrieden.

Leider. Denn sobald es darum geht, selbst aktiv und kreativ zu werden, schränken die meisten Tablets einen ziemlich ein. Allein schon weil im Regelfall keine Tastatur dabei ist.

Die meisten Menschen schreiben nicht gerne auf einem Touchscreen.  Und wenn, dann meist nicht gut; mit einem Tablet geschriebene Texte – z.B. die von Dettweiler erwähnten Mails – erkennt man meist ziemlich schnell: kurz und mit den klassischen Autokorrektur Fehlern. Die Bereitschaft, einen längeren Text zu schreiben, wird durch ein Tablet zwangsläufig gehemmt.

Auch sonst schränken einen Tablets ein – einfach, weil die beiden herrschenden Betriebssysteme für Tablets iOS und Android nicht so viele Möglichkeiten bieten wie Windows oder OS X. Die meisten Apps geben einem einen engeren Rahmen vor, als ihre Desktop Pendants. Kreativität im Korsett.

Ich will daher gar nicht wissen, wie viele Kommentare, Blogartikel, Briefe, lange Mails, Artikel und Bücher wegen Tablets nicht geschrieben wurden. Oder wie viele Menschen nicht Programmieren gelernt haben, wie viele Websites oder Kunstwerke erst gar nicht entstanden sind – alles nur, weil Tablets statt normaler Notebooks oder Desktops genutzt werden.

Also, Hände weg vom Tablet und zurück zum PC, Notebook, Netbook oder zu Hybriden wie dem Surface oder dem Lenovo Yoga!

Microsofts größter Fehler beim Kauf der Nokia Mobilsparte

Ich wollte es schon lange schreiben, aber aus gegebenem Anlass – Nokias here Navigation ist jetzt auch für Samsung Smartphones verfügbar – muss es jetzt mal raus:

Es war ein riesiger Fehler von Microsoft, nicht ganz Nokia zu übernehmen, sondern nur die mobile Gerätesparte.

Die kostenlose here offline Navigation war ein echtes Killer-Feature auf Windows Phone – doch diese Exklusivität ist jetzt leider weg. Weitere Probleme sehe ich in der Zukunft kommen, z.B. eigene Nokia Wearables oder auch die Lizensierung von Patenten (gerade im Kamerabereich) an andere Hersteller. Und irgendwann könnte Nokia sogar wieder Smartphones herausbringen…

Microsoft hat sich damit nur mehr Zeit gekauft, Nokia Geräte mit echtem Android zu verhindern. Für wenig mehr Geld hätte Ballmer das ganze Paket haben können.

Die Nokia Netzwerksparte hätte von MS in eine eigene Gesellschaft ausgelagert werden können, die offen für Beteiligungen strategischer Partner hätte sein können oder an die Börse gebracht worden wäre. Und das Patentpaket wäre so oder so ein Schatz in Microsofts Händen gewesen.

Wie auch immer – die die notwendige Akquisition wurde nur halbherzig durchgeführt und MS wird dafür einen Preis zahlen müssen.

Update 18.11.2014

Nokia hat mit dem Nokia N1 nun ein Android Tablet vorgestellt – auch wenn es sich nur um ein OEM Gerät handelt, auf dem das Nokia Label prangt. Ich denke, es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir 2016 auch Android Smartphones mit Nokia Label sehen werden… Meine Einschätzung, dass die Art und Weise, wie Steve Ballmer die Nokia Akquisition durchgezogen hat, ein riesiger Fehler war, bestätigt sich weiter.

Die Frage bleibt, ob MSFT jetzt noch einmal Geld in die Hand nimmt, um den Fehler zu korrigieren. Doch ob die Finnen das nach den Massenentlassungen wollen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Hat Nokia schon 10.000 Android Prototypen gefertigt?

papierkorbChinesische Newsseiten berichten, dass Nokia schon intensiver an einem Android Smartphone arbeitet, als bislang bekannt. Immerhin sollen schon rund 10.000 Prototypen eines Android-Nokia von Foxconn gefertigt worden sein, schreibt z.B. chtechcn.

Das Device soll den passenden Codenamen „Mountain View“ haben – in diesem Ort hat Google seinen Sitz – und mit einem Qualcomm Snapdragon 200 8225Q ausgestattet sein, sollte also eher den günstigen Marktbereich abdecken. Demenstprechend soll auch die chinesische Entwicklungsabteilung von Nokia für das Projekt verantwortlich sein.

Damit scheint Nokia intensiver an einem „Plan B“ gearbeitet zu haben, als bislang bekannt und hätte vielleicht 2014, nach dem Auslaufen des Exklusiv-Vertrags mit Microsoft, auch Android Geräte auf den Markt gebracht.

Dass es tatsächlich soweit kommt ist eher unwahrscheinlich. MS wird es wohl kaum riskieren, den Nokia Kauf platzen zu lassen.  Und schon jetzt nimmt Microsoft großen Einfluss auf die Geschicke von Nokia. So soll der Vorstellungstermin des Nokia Lumia 1520 Phablet auf Wunsch von Microsoft vom 26. August auf den 22. Oktober verschoben worden sein. Und auch ob das Nokia Tablet in dieser Form jetzt vorgestellt wird, soll intern diskutiert werden – immerhin ist es ein Wettbewerber für das Surface, dessen zweite Generation am 23. September 2013 vorgestellt werden soll.

Dass Nokia an einem Android Smartphone bastelt (hat), ist ansonsten nicht verwunderlich. Ob es aber tatsächlich schon 10.000 Prototypen gibt, wird von einigen Experten für eher unwahrscheinlich gehalten, wären diese wahrscheinlich in irgendeiner Form schon geleaked.

So oder so – die Pläne dürften angesichts der Übernahme durch Microsoft ein Fall für den Papierkorb sein.

Bild: (c) keerati, freedigitalphotos.net

Warum Microsoft Windows verschenken sollte

Woman with giftsJa, richtig gelesen. Microsoft sollte alsbald die Windows Lizenzkosten für seine Partner streichen. Jedenfalls für die meisten Versionen im Einsteigerbereich.

Windows Phone – kostenfrei. Windows RT – kostenfrei. Windows 8.1 – kostenfrei. Für Windows RT mit Office, Windows 8.1 mit Office für Tablets, Windows 8.1 Pro und Windows 8.1 Enterprise könnte und sollte Microsoft hingegen weiter Lizenzgebühren in Rechnung stellen.

Denn Microsoft befindet sich an einem Scheidepunkt. Bereits mit den Surface Modellen ist man in Konkurrenz zu seinen bislang wichtigsten Partnern, den PC-Herstellern, getreten. Ein Weg, der entgegen meiner ersten Erwartungen mit der Surface 2 Reihe jetzt weiter beschritten werden soll. Und durch die Übernahme der Phone Sparte von Nokia ist Microsoft schon bald ein echtes Smartphone Mittelgewicht.

Gerade aber Windows Phone ist für die anderen Lizenznehmer wie HTC, Samsung oder auch Huawei damit plötzlich ziemlich uninteressant. Diese müssen Lizenzkosten an Redmond zahlen, was den Microsoft Lumia Smartphones einen Kostenvorteil verschafft. Und auch bei der Entwicklung neuer Geräte hat Microsoft Vorteile, da Hardware und Core Entwicklung des OS aus einem Haus kommen. Würde Microsoft Windows Phone hingegen kostenfrei mit gleichzeitigem „Patentschutz“ an OEMs abgeben, wäre das Betriebssystem für viele Hersteller wieder interessanter – sie könnten sich damit immerhin auch die Lizenzahlungen sparen, die sie derzeit für ihre Android Phones ohnehin an MS leisten müssen. Das Windows Phone Ökosystem würde durch mehr und engagierte Hersteller einen gewaltigen Schub bekommen. Die Gefahr der Fragmentierung der Plattform, die gerade bei Android viele Probleme verursacht, bestünde angesichts der strengeren Vorgaben Microsofts nicht.

Ähnlich im Tablet Markt. Bei den Geräten in der 200 Euro Klasse machen die Windows (RT) Lizenzkosten einen nicht unerheblichen Teil aus. Darum gibt es hier auch faktisch keine Konkurrenz für Android – auch wenn man jetzt verschiedentlich das Surface RT im Ausverkauf in diesen Preisregionen findet (Tipp, dann zugreifen, man bekommt viel Tablet für sein Geld). Würden die Lizenzkosten für RT wegfallen, würde es für viele asiatische LowCost Hersteller interessant, die bisher auf Android setzen. Für RT Versionen mit Office für RT könnte MS dann wieder Lizenzkosten verlangen. Und bei RT Versionen, die ohne Office ausgeliefert werden, könnte der Endkunde es dann für 29,99 EUR aus dem Store nachinstallieren.

Das gleiche Lizenzmodell ließe sich zudem auf die Basis-Version von Windows 8.1 umsetzen, womit dann preiswertere leistungsstärkere Tablets, Hybridnotebooks und klassische Hardware (Notebooks, Desktops) ermöglichen würde. Die größeren Windows Versionen und die Varianten, die direkt mit Office ausgeliefert würden, blieben kostenpflichtig.

Gerade bei der Windows Phone Lizensierun halte ich den Schritt offen gesprochen fast für unabdingbar, wenn MS noch andere OEMs im Boot halten will. Und auch für preisgünstige ARM Tablets sehe ich keinen Weg. Nicht ohne Grund ist ja Microsoft faktisch der einzige Hersteller, der noch auf Windows RT setzt. Mit kostenlosen Lizenzen könnte sich das Bild ändern.

Was würde das MS bedeuten? Zunächst einmal, dass massiv Lizenzeinnahmen wegbrechen. Aber die Hersteller weichen schon jetzt bei günstigen Tablets auf Android aus. Und auch Googles „größeres“ Betriebssystem ChromeOS wird langsam interessanter, so dass auch bei klassischer Hardware Gefahr für Microsofts Marktanteile droht.

Dadurch, dass aber die weiteren Versionen kostenpflichtig blieben, beträgt der Verlust eben nicht 100%. Und die Zahl der Windows Installationen könnte massiv wachsen, was Grundlage für weiteres Wachstum ist. Denn durch mehr Installationen wird das Ökosystem interessanter für Entwickler, das heißt mehr Apps, mehr App-Käufe und damit mehr Umsatz für MS an kostenpflichtigen Apps. Zudem könnte MS selbst neue Umsatzquellen schaffen wie z.B. den Kauf von Office (s.o.) und weiterer kostenpflichtiger MS-Anwendungen direkt aus dem Store oder auch kostenpflichtige Updates auf die größeren Windows Versionen (Pro). Auch das gezielte kostenpflichtige Freischalten einzelner erweiterter Funktionen wäre denkbar. Es ergeben sich damit viel mehr Einnahmemöglichkeiten als in der alten PC Welt.

Microsoft könnte sich somit zwischen Apple und Google positionieren. Einerseits ein einheitliches sicheres Betriebssystem und Ökosystem, wie Apple es bietet, auf der anderen Seite die Hersteller-Freiheit, wie Android sie bietet, aber ohne dass Fragmentierungs-Problem.

Wenn Microsoft den hier vorgeschlagenen Weg jedoch nicht geht, wird es schwierig im Smartphone und Tablet-Sektor.

Bild (c) Allposters

Ein Blick in die Zukunft von Windows RT, Windows und Windows Phone

Fortune tellerVorab gebe ich es zu – ich mag Windows RT und halte es für das beste Tablet-Betriebssystem derzeit.

Sonderlich erfolgreich ist Windows RT aber nicht. Microsofts eigenes RT-Modell, das Surface RT, verkauft sich nur schleppend und mehr und mehr Hersteller ziehen sich von dem Betriebssystem zurück – Lenovo, Samsung und Asus sind schon weg, bleiben noch MS selbst und Dell. Da ist es schon eine Überraschung, dass Nokia jetzt ein Windows RT Tablet herausbringen wird. Und es würde mich nicht wundern, wenn Nokia und Microsoft als einzige Anbieter von RT Hardware übrig blieben. Über die Gründe des Windows RT Misserfolgs habe ich ja schon verschiedentlich geschrieben.

Allerdings glaube ich, dass Microsoft mit Windows RT noch einiges vorhat.

Ich gehe davon aus, dass Windows RT und Windows Phone auf kurz oder lang zu einem einheitlichen mobilen Betriebssystem zusammengelegt werden. Damit hätte man so wie schon Google mit Android und Apple mit iOS eine einheitliche Plattform für Smartphones und Tablets. MS hätte aber den Vorteil, dass die entsprechenden Apps weiterhin auf Notebooks, Desktops, Hybridgeräten und der XBox liefen…

Die Windows Zukunft könne dann so aussehen, dass es eine mobile Variante gäbe, die im Extremfall nicht mal mehr Windows heisst, sondern z.B. mOS. Darauf liefen dann auch die bestehenden ModernUI und Windows Phone Apps. Daneben gibt es dann das „normale“ Windows mit klassischem Desktop, der dann auf Wunsch auch wieder ein Startmenü hat, das aber auch im ModernUI Mode gefahren werden kann – für Hybridgeräte. Der Schwerpunkt wird hier aber wieder ganz klar beim Desktop liegen – back to the Roots.

Ich gehe davon aus, dass wir nach Windows 8.1 in diesem Oktober ein Jahr später ein Windows 8.5 sehen werden, dass schon einen einheitlichen App Store (Windows Phone, RT Windows) hat. 2015 kommen dann das einheitliche mobile Betriebssystem und das Desktop/Hybrid Windows. Und alle sind wieder glücklich.

Wetten werden angenommen.

Bild (c) Allposters.de

Kindle Fire HD – ein kurzer Erfahrungsbericht

Warum das Kindle Fire HD?

Schon seit einiger Zeit ist bei uns zuhause der Amazon Kindle Fire HD im Einsatz. Und endlich ist die Zeit gekommen, einen kurzen Erfahrungsbericht zu schreiben, für wen sich dieses Tablet eigentlich lohnt, wofür es geeignet ist und wofür nicht. Eines vorab – es ist in meinen Augen ein reines Entertainment Gerät, aber ein richtig gutes. Wer jedoch auch produktiv arbeiten will, muss gar nicht weiterlesen und sollte zu einem Surface greifen. Für alle Interessierten gibt es hier noch meinen ausführlichen MS Surface RT Testbericht – das MS Tablet ist bei uns inzwischen tatsächlich der primäre „Familiencomputer“.

Warum dann aber noch ein zweites Tablet? Einfach, weil der familieninterne Konkurrenzkampf um das Surface schlicht zu groß wurde. Ein weiteres Surface hätte das Budget gesprengt und dessen Funktionsumfang wird bei einem Zweittablet mE auch nicht benötigt. Zudem kann man das kleine kompakte Fire HD auch gut auf eine Autofahrt oder in den Urlaub mitnehmen – es wiegt nur 395g, ist mit 10,3 mm zwar minimal dicker als das Surface (9,4 mm) aber aufgrund des  7″ Displays ansonsten deutlich kleiner. Die weiteren Maße und kompletten technischen Daten gibt es bei Amazon.

Entschieden haben wir uns für die Variante mit 16 GB, die regulär 199 Euro kostet. 32 GB erhält man für 229 Euro. Das ist der Preis für den Kindle Fire HD „mit Spezialangeboten“, d.h., dass Werbung auf dem Lockscreen eingeblendet wird. Gibt man 15 Euro mehr aus, ist das Gerät werbefrei. Allerdings ist die Werbung nicht wirklich störend.

Übrigens, kauft man ein Kindle, erhält man wenig später oft Gutscheine für Freunde, mit denen diese das Tablet dann günstiger erwerben können. Zudem gibt es immer wieder Sonderaktionen, bei denen die Amazon direkt rabattiert – oft 30 EUR. So erhält man ein aktuelles 7″ Tablet für 169 EUR.

Inbetriebnahme und ein erster Eindruck

In der Packung findet man außer dem Tablet noch ein USB Ladekabel. Ein Ladegerät selbst ist nicht vorhanden, wird bei uns dank vieler weiterer Geräte mit Micro USB Anschluss auch nicht benötigt. Wer aber noch keinen USB Ladegerät hat, sollte gleich das Schnelladegerät von Amazon mitbestellen, das es bei gleichzeitiger Bestellung mit dem Kindle meist günstiger gibt – obacht, der Rabatt wird erst ganz am Ende des Bestellprozesses abgezogen! Ein gesondertes Ladegerät ist insoweit empfehlenswert, als dass das Aufladen damit nur 4 Stunden dauert gegenüber  gute 10 Stunden beim Aufladen über den PC.

Das Tablet liegt gut in der Hand und wirkt auch haptisch sehr angenehm. Nicht so wertig wie das Surface oder das iPad, aber irgendwie wärmer und sympathischer, die abgerundeten Ecken unterstreichen diesen Eindruck.

Die Inbetriebnahme ist erfreulich unkompliziert. Nach der Verbindung mit dem WLAN meldet man sich mit seinem Amazon Account an und hat dann bereits vorhandene Kindle E-Books und Musik aus der Amazon Cloud direkt verfügbar.

Ansonsten würde ich bei der Ersteinrichtung noch direkt die Kindersicherung aktivieren, damit die lieben Kleinen nicht direkt den Amazon App-Store leer kaufen. Mit aktivierter Kindersicherung ist der Bezug von Apps, Büchern und Musik dann nur noch mit einem Kennwort möglich.

Amazon setzt zwar auf Android, passt es allerdings extrem an, so dass es gar nicht als Android erkennbar ist:

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Alle Apps und Inhalte sind über große Symbole zugreifbar, zwischen denen man einfach „durchblättert“. Über alle Inhalte ist eine Suche möglich und man kann sich auch nur einzelne Bereiche – z.B. Musik, Kindle, Apps – anzeigen lassen. Die Bedienung ist jedenfalls sehr intuitiv und macht richtig Spaß.

Wenn es um den Bezug von Apps geht, so ist kein Zugriff auf den Google Play Store möglich, stattdessen setzt Amazon auf seinen eigenen AppStore. Dieser bietet zwar nicht so viele Apps, dafür aber auch weniger „SchrottApps“ – Amazon scheint hier strenger bei der Zulassung zu sein. Über mangelnde Auswahl muss man sich jedenfalls nicht beschweren und anders als bei Google Play sind alle Apps für das Tablet optimiert. Abgerechnet wird direkt über den eigenen Amazon-Account. Der Bezug von Apps, Musik und eBooks ist also tatsächlich ein Kinderspiel. Noch ein Tipp – es gibt jeden Tag eine andere an sich kostenpflichtige App zum kostenlosen Download.

Für Videos benötigt man einen Lovefilm Account, den man als Kindle Nutzer die ersten 30 Tage kostenlos nutzen kann, was wir allerdings noch nicht ausprobiert haben.

Das Fire HD im Alltag

Im Alltagseinsatz weiß das Fire HD positiv zu überraschen. Das Display mit 1280*800 Pixel ist sehr kontraststark, spiegelt mäßig und hat satte Farben. HD Videos – z.B. über die Youtube App – werden mit 720p wiedergegeben, Ruckler gibt es dabei keine. Besonders positiv überrascht dazu der Sound, der für ein so kleines Gerät verblüffend viel Bass liefert. Ich würde damit zwar keine Party beschallen, aber um Filme zu sehen, für Hörspiele und sogar als leichte Hintergrundmusikberieselung auf der Terasse oder beim Picknick ist er wirklich richtig gut.

Die Benutzeroberfläche ist für die tagtäglichen Aufgaben sehr gut geeignet, allerdings suche ich manchmal nach spezielleren Einstellungen – es ist halt anderes als das Standard-Android.

Die Bildschirmtastatur ist gut, reagiert aber nicht ganz so schnell und flüssig, wie man es von High-End Tablets gewohnt ist. Allein schon wegen der dem 7″ Format geschuldeten kleineren virtuellen Tasten würde ich damit keine langen Texte schreiben. Für kurze Mails reicht es aber allemal. Persönlich nutzen wir dieses Tablet dazu jedoch gar nicht dazu.

Interessant ist noch die Kindle eBook Reader App, die hier auch farbige Bilderbücher und andere Werke, die auf Illustrationen setzen. schön bunt darstellen kann. Für das Lesen längerer Texte halte ich aber die ePaper Displays der reinen Kindle Lesegeräte für deutlich besser geeignet und augenfreundlicher.

Ach ja, surfen kann man damit natürlich auch – das funktioniert auch ganz gut und ist nicht viel schlechter als auf dem iPad, dem Surface oder High-End Androiden, aber deutlich besser als auf den meisten 100 Euro Tablets aus Asien.

Und, soll man es kaufen?

Wie schon eingangs gesagt – sucht man ein Tablet, mit dem man auch arbeiten will, kommt man am Surface oder anderen Windows 8 Tablets kaum vorbei. Will man aber auf der Couch im Web surfen, schnell E-Mails checken, spielen und einfach Medien konsumieren, ist das Kindle Fire HD ein unschlagbares Angebot, wenn einen die enge Verzahnung mit der Amazon Welt nicht stört, die ich hier aber als Vorteil sehe. Mir ist aber auch klar, dass dies einige als störend empfinden werden.

Sind einem diese Einschränkungen bewusst und man kann damit leben, gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung.

Kindle Fire HD bei Amazon bestellen

Bild: (c) Amazon