Was bedeutet der Hashtag #SchwarzerDonnerstag?

Der Hashtag #SchwarzerDonnerstag steht generell für einen Schwarzen Donnerstag.

Im September 2020 erinnert er an den Schwarzen Donnerstag 2010, an dem die Polizei sehr massiv gegen Stuttgart 21 (S21) Demonstanten vorging. Teilweise wird daran auch mit den Hashtags #30092010, #300910, #3092010, #30910 erinnert, die das Datum in verschiedenen Formaten darstellen. Über die Ereignisse kann man z.B. hier mehr nachlesen.

Meinung: Warum Großprojekte in Deutschland nicht mehr funktionieren – und die kleinen erst recht nicht


Stuttgart 21, Berliner Flughafen, Elbphilharmonie, neue ICE Züge – irgendwie funktionieren Großprojekte in Deutschland nicht mehr.

In der Zeit, in der wir ein Treppenhaus im Berliner Flughafen bauen, das am Ende ins Leere führt und für viele Millionen begutachtet und umgebaut wird, damit es am Ende dann doch wegen Missachtung der Schrittmaßregel nach DIN EN ISO 14122-3:2002-01 Abschnitt 5.1 wieder abgerissen werden muss, weil der türkische Subunternehmer des rumänischen Subunternehmers des spanischen Subunternehmers von Hochtief sich vermessen hat, bauen die Chinesen einen Großflughafen mit Magnetschwebebahnanschluss. Und noch einen sowie ein Bioforschungszentrum dazu.

Doch nicht nur bei den Großprojekten hakt es. Der Schulneubau in Nymphenburg wird direkt wegen Einsturzgefahr geschlossen, eine Ausstellung im Bilderbuchmuseum Troisdorf kann nicht eröffnen, weil der Schweizer Auftragnehmer Ersatzteile für den Aufzug nicht liefern kann und die Sanierung des Rathauses in Marktleugast ist sowieso ein Debakel.

Warum das so ist? Dann lesen Sie mal weiter.

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Die Krise der vierten Gewalt

Konstantin Neven DuMont stellt auf seinem Facebook-Profil die Frage, inwieweit der Journalismus seiner Rolle als "vierte Gewalt" noch gerecht wird. Tatsächlich kann man auch nach meinem Gefühl von einer Krise des investigativen Journalismus sprechen. Die Ursachen hierfür sind sicher vielfältig – hier einige kurze Gedanken zum Thema.

Im wesentlichen müssen vier Dinge zusammenkommen: Thema, Publikum, Geld und Qualität.

Schon beim Thema sehe ich das erste große Problem: ich glaube, dass Politik und Wirtschaft im großen und ganzen heute skandalfreier sind, als noch vor 20/30/40 Jahren. Zudem ist die Kommunikation der Institutionen heute professioneller und Probleme werden besser aufgegriffen. Des weiteren sind nahezu allen Bereichen Fakten und Hintergrundinformationen heute durch das Internet viel besser und für jedermann verfügbar, als in der Vergangenheit.

Zudem scheint mir das Publikum bei komplexen politischen Themen nicht mehr so interessiert zu sein, wie früher. Sicher, Stuttgart 21 und Castor sind Aufreger, werden aber von der breiten Masse eher oberflächlich und beiläufig aufgenommen. Die intensiv betroffenen Wutbürger informieren sich über andere Kanäle.

Damit wird es auch schwieriger, investigativen Journalismus zu monetarisieren. Stichworte sind rückläufige Werbeeinahmen im Print-Bereich und Kostenlos-Kultur im Internet. Jeder Verleger wird sich die Frage stellen müssen, wieviel hochwertigen Journalismus er sich leisten kann und will. Von möglichen Einflussnahmen der werbetreibenden Wirtschaft will ich gar nicht anfangen.

Letztlich müssen gerade bei investigativen Journalismus höchste Ansprüche an die Qualität gestellt werden. Ob diese angesichts des zunehmenden Zeit- und Kostendrucks immer erfüllt werden, vermag ich nicht zu beurteilen.

Dass sich anspruchsvoller Journalismus neuen Herausforderungen stellen muss, dürfte unbestritten sein.

Das Chefticket der Bahn- exklusiv auf facebook

Mal wieder eine Sonderaktion der Bahn: mit dem “Chefticket” gibt es eine einfache Fahrt quer durch Deutschland für 25 Euro. Man muss sich auf einen bestimmten Zug festlegen, darf dafür aber auch ICE fahren.

So weit nichts besonderes – ähnliche Angebote gab es schon bei McDonalds, Lidl und anderen Anbietern.

Besonders ist aber, dass es das Ticket diesmal nur auf facebook gibt. Die Bahn versucht damit, mehr “Gefällt mir” zu erheischen… angesichts Stuttgart 21 sicher bitter nötig.

Für mich ist die Aktion insbesondere ein weiterer Beleg dafür, wie sehr facebook in der Mitte des Web angekommen ist.