Gendern mit der Endung -erich

„Journalistin“ für Frauen, „Journalisten“ für alle und für den Mann „Journalisterich“ – diesen Vorschlag hatte die Journalistin Stefanie Lohaus in der „Hart aber fair“ Sendung vom 5. Dezember 2020 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht und hat damit einen ganz anderen Ansatz in Sachen Gendern vorgeschlagen. Es macht deutlich, dass sich beim generischen Maskulinum wirklich um eine neutrale Form handelt, indem eine zusätzliche explizit maskuline Form eingeführtz

In der Praxis hat sich dieser Vorschlag bislang nicht wirklich durchsetzen können. Es wird bei manchen Wörtern aber ironisch gemacht oder um jemanden zu verunglimpfen, z.B. Anwalterich als Bezeichnung für einen windigen Rechtsanwalt.

Zudem gibt es einige – besonders ältere – Wörter, bei denen die Endung -erich explizit die männliche Form bilden will, z.B. Schlamperich.

Was bedeutet Journalisterich?

Laut Stefanie Lohaus sollte „Journalisterich“ eingeführt werden, um den männlichen Journalisten gezielt vom allumfassenden generischen Maskulinum „Journalist“ und der weiblichen „Journalistin“ zu unterscheiden.

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Köpfe: Stefanie Lohaus

Stefanie Lohaus wurde 1978 in Dinslaken geboren und studierte Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg.

2008 gründete sie mit Chris Köver und Sonja Eismann das Missy Magazine, dessen Mitherausgeberin sie seitdem nach wie vor ist.

Sie ist außerdem Gründungsmitglied und Redakteurin des Blogs „10 nach 8“, das auf den Seiten von Zeit Online erscheint und bis 2015 Teil des faz.net Blognetzwerks war.

2015 erschien ihr Buch „Papa kann auch stillen“, das sie gemeinsam mit ihrem Partner Tobias Scholz verfasst hat. Es basiert auf Texten der Kolumne „Das Prinzip 50/50“, die 2013 auf Zeit Online erschien.

Stefanie Lohaus lebt als Journalistin und freie Autorin in Berlin. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Lohaus hat als eine Methode des Genderns die zusätzliche Einführung der Endung -erich vorgeschlagen, um eine stärkere Trennung zwischen generischem Maskulinum und Maskulinum zu erreichen.