Was fehlt: Spotify News

Musik höre ich fast nur noch über Groove Musik und Spotify. Eine Sache vermisse ich bei den Streaming, Diensten die sie zum vollwertigen Radio-Ersatz machen könnten: einen News Service.

Ja, ganz genau: Nachrichtenblöcke zwischen der Musik.

Das ganze wäre ebenso wie mein Musikstream voll individualisierbar. In den News Einstellungen wähle ich, wie oft ich Nachrichtenbeiträge hören möchte: Stündlich, halbstündlich oder nur bei Breaking News. Weiter könnte ich wählen, was mich interessiert: Inlandspolitik, US-Politik, Wissenschaft, die Wettervorhersage für Bonn sowie Fußball und Formel 1, aber bitte kein Tennis und kein Boulevard… Meine ganz individuellen News eben.

Realisierbar wäre das für Spotify auch recht einfach: entweder man bezieht fertig gesprochene News Beiträge von Kooperationspartnern oder Agenturmeldungen werden textlich aufbereitet und von einem Text2Speech System aufbereitet.

Finanzieren könnte sich dies entweder durch einen monatlichen Aufpreis auf das Premium Abo oder aber durch Werbung, die den Newsblöcken vorgeschaltet wird. Aber auch ganz andere Modelle sind denkbar: Wähle ich als meinen bevorzugten Fußballverein den sagen wir mal Rasenballsportverein aus Leipzig, bekomme ich nicht nur als „Breaking“ in meinen Musikstream eingesprochene „Tor in München – 0:3 für RB – präsentiert von Red Bull“ sondern im Spotify Newsletter auch gleich Werbung für die neuesten Fanartikel…

Denkbar wären auch Kooperationen: Denkt man den New-York Times/Spotify Deal weiter – wer die NYT digital abonniert, bekommt Spotify Premium dazu – könnte dann die New-York Times auch der Lieferant der News sein und optional auch anbieten, von Fall zu Fall umfangreichere Reportagen zu bevorzugten Themen einzuspielen… Es ergäben sich ganz neue Möglichkeiten.

So, Spotify, Napster, Grove, Deezer oder wer auch immer das umsetzt – Ihr denkt dann aber auch bitte an mich :)

Hinweis – die Idee mit den in den Musikstream integrierten Nachrichten hatte ich schon vor einigen Monaten, hatte aber noch nie die Muße, es zu bloggen. Der New York Times Spotify Deal lieferte jetzt den passenden Anlass dazu.

Gastbeitrag: Netzneutralität – was ändert die Entscheidung der EU?

Dieser Gastbeitrag gibt möglicherweise nicht meine Meinung wieder. Sie wollen hier auch mitschreiben?

Netzneutralität ist ein sehr abstrakter Begriff und daher war es für die meisten Internet-Nutzer kaum von Interesse, als das EU Parlament vor wenigen Tagen deren Abschaffung beschlossen hat. Dabei könnte diese Entscheidung durchaus konkrete Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung des Internets haben.

Worum geht es im Detail?

Prinzipiell bedeutet Netzneutralität, dass alle Daten im Internet gleich behandelt werden, so wie die Post alle Briefe gleich behandelt. Kein Dienst wird bevorzugt und kein Dienst wird blockiert, sondern egal um was es sich für Daten handelt, diese werden so schnell wie möglich weiter geleitet. So wird es derzeit auch in den meisten Fällen seit der Einführung des Internets im privaten Bereich gehandhabt.

Die bekannte Drosselung im Mobilfunk-Bereich, die es mittlerweile in allen Handytarife und Flatrates gibt (vgl www.allnetflat-24.de oder www.my-allnet-flat.de) verstößt dagegen nicht gegen die Netzneutralität, da von den Drosselung nach bestimmten Verbräuchen eben alle Daten betroffen sind. Angebote wie die Spotify Flat der Telekom verstoßen allerdings dagegen. Das Unternehmen bietet Kunden an, Spotify-Songs ohne Anrechnung auf das Datenvolumen zu übertragen. Selbst wenn alle anderen Dienste gedrosselt sind, kann man so ohne Probleme Spotify hören. Diese Bevorzugung wäre mit der Netzneutralität nicht vereinbar.

EU erlaubt Ausnahmen von der netzneutralität

Mit der Entscheidung des EU Parlamentes wurde zwar auf der einen Seite die Netzneutralität festgeschrieben aber gleichzeitig auch viele Ausnahmen definiert. So werden Internet-Anbieter zukünftig verpflichtet …

 … den gesamten Verkehr bei der Erbringung solcher Dienstleistungen gleich zu behandeln, ohne Diskriminierung, Beschränkung oder Störung, sowie unabhängig von Sender und Empfänger, den abgerufenen oder verbreiteten Inhalten, den genutzten oder bereitgestellten Anwendungen oder Diensten oder den verwendeten Endgeräten …

Das Problem liegt allerdings bei den Ausnahmen. Abweichungen von diesen Regelungen sind möglich bei:

  • gerichtlichen Anordnungen
  • Schutz gegen Angriffe
  • Schutz vor Netzüberlastungen
  • Internet Spezialdienste

Genau bei diesen Spezialdiensten wird dann klar um was es geht: bestimmte Dienste dürfen besser gestellt werden als andere und damit ist die Netzneutralität nicht mehr gegeben. Es gibt zukünftig also ein neutrales Internet, in dem alle Daten gleich sind und ein Internet für Bessergestellte, deren Daten schneller und vorrangig befördert werden.

Die Telekom will Geld sehen

Die Telekom macht an dieser Stelle auch gleich Nägel mit Köpfen und zeigt, worum es bei der Debatte wirklich ging. Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG, schreibt dazu in einem Beitrag, dass man im Unternehmen bereits über Spezialdienste nachdenke und dafür lediglich ein paar Prozent Umsatzbeteiligung von den Unternehmen haben will.

Konkret heißt es dazu:

Nach unseren Vorstellungen bezahlen sie dafür im Rahmen einer Umsatzbeteiligung von ein paar Prozent. Das wäre ein fairer Beitrag für die Nutzung der Infrastruktur.

Zukünftig lässt sich die Telekom also nicht nur für die Bereitstellung des Netzes von den Kunden bezahlen sondern auch von den Anbietern selbst. Die EU hat mit ihren Regelungen den großen Telekommunikationsunternehmen einen schönen neuen Markt eröffnet.

Andere Netzbetreiber haben sich noch nicht so konkret geäußert, allerdings ist nicht zu erwarten, dass sie großen Widerstand leisten werden, wenn von staatlicher Seite die Erlaubnis kommt, neue Einnahmequellen zu erschließen.

Wie sieht das Netz von morgen aus?

Wer zukünftig seine Kunden über das Internet erreichen will, muss daher unter Umständen an die großen Netzbetreiber zahlen. Diese digitale Maut ist bislang noch nicht konkret geregelt und es gibt auch noch keine Tarifmodelle zur Abrechnung.

Es ist aber bereits jetzt klar, wer diese zusätzlichen Kosten zahlen wird: der Endkunde. Die digitale Maut wird natürlich in die Kostenkalkulation mit einfließen und Dienste wie Netflix und Co sind dann einfach ein paar Euro teurer. Dafür bekommt man kein besseres Programm sondern nur die Gewährleistung, dass die Inhalte auch wirklich ankommen – obwohl das eigentlich selbstverständlich sein sollte und eine der Hauptaufgaben der Netzbetreiber ist. Bei Netflix dürfte das kein Problem sein, die Finanzbasis im Hintergrund ist stark genug. Aber ein neues Unternehmen oder ein neues Produkt werden es zukünftig schwer haben. Hätten sich Entwicklungen wie Videostreaming oder Smartwatches ohne Netzneutralität so weit entwickelt? Wahrscheinlich eher nicht …

Der epische twitter Dialog zwischen @telekom_hilft und dem @Griesgraemer (und noch einigen mehr) – für die Nachwelt festgehalten

Das twitter Support Team der Telekom (@telekom_hilft) hat sich heute einen wahrhaft epischen Dialog mit dem @griesgraemer geliefert, bei dem dann plötzlich noch der Rossmann Drogerie-Markt, HTC Deutschland und noch einige andere dabei sind. Hier der direkte Link.

Und da man nie weiß, ob so etwas für die Ewigkeit bleibt, hier der XXL Screenshot der Anfangsdiskussion (grundlegende Gedanken zur Netzneutralität und den Telekom AG in Hinblick auf die Spotify Flatrate etc spare ich mir an dieser Stelle – ich finde es einfach nur gut):

telekom-hilft-griesgraemer

 

…es geht übrigens noch munter weiter.

Das Nokia Lumia 920 – ein persönlicher Test

nokia-lumia-920-kamera

Der erste Eindruck

Es ist rot. Sehr rot. Glänzend rot. Und das sieht verdammt gut aus. Wahrscheinlich wäre nicht auf die Idee gekommen, es mir in dieser Farbe zu bestellen, aber jetzt werde ich es durchaus in Erwägung ziehen – auch wenn mich fast jeder fragte, ob das Nokia Lumia 920, das ich gut zwei Wochen testen durfte, von Vodafone kommt.

Gebaut ist das derzeitige finnische Smartphone Flaggschiff aus Polycarbonat. Mit dem Material habe ich ja bei meinem Lumia 800 bereits beste Erfahrungen gemacht: es liegt gut in der Hand ist faktisch unkaputtbar. Allerdings ist der Kunststoff beim roten 920er recht glatt geraten – ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einem leicht aus der Hand gleitet, wenn man einmal verschwitzte Hände hat. Wer hier in Sorge ist, sollte zum schwarzen Modell greifen, das matt gearbeitet und dadurch etwas griffiger ist. Weitere derzeit in Deutschland angebotene Farbalternativen sind weiß und das besonders begehrte gelb, die ebenfalls in der glänzenden Ausführung kommen.

An der Verarbeitung ist ansonsten nichts auszusetzen. Wie heißt es in allen anderen Tests so schön? „Es gibt keine Spaltmaße und nichts knarzt.“ Die physikalischen Buttons für Power, Lautstärke und Kamera sind sogar noch besser gearbeitet als beim Lumia 800 und lassen sich gut bedienen. Auf jeden Fall erhält man für sein Geld ein sehr wertiges Gerät, um das man sich aufgrund der stabilen Materialien keine so großen Gedanken machen muss.

Der zweite Eindruck ist, dass das Smartphone recht schwer ist, jedenfalls dann wenn man wenige Minuten vorher noch das Lumia 800 zum Vergleich in der Hand hält. Allerdings gewöhnt man sich an das Gewicht sehr schnell, denn das Smartphone liegt gut austariert in der Hand und der wertige Eindruck wird dadurch weiter unterstrichen. Tatsächlich bringt das Lumia 920 auch nur rund 185g auf die Waage – das ist gar nicht so weit weg vom Apple iPhone 4S und Nokia Lumia 800, die je um die 140g wiegen. Und das iPhone 5 mit seinen 112g wirkt dagegen nicht nur mir schon zu zerbrechlich. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Lumia 920 über einen 4,5″ Screen verfügt, relativiert sich das mit dem Gewicht weiter. Jedenfalls passt es gut in eine Sakkotasche oder in eine Damenhandtasche – und wenn man nicht gerade extra-slim-cut Jeans mit kleinen Taschen trägt, kann man es auch in die Hosentasche stecken.

Der Lieferumfang

So, was ist noch im Karton? Außer dem Smartphone zunächst noch die Nokia in-Ear Kopfhörer WH-208 in der passenden Farbe und mit verschiedenen „Aufsätzen“ für verschiedene Ohrformen. Dann das runde kleine Nokia USB-Schnellladegerät AC-16 – leider nicht in der passenden Gerätefarbe mit dem ebenso weißen Micro-USB Lade/-Datenkabel (Nokia CA-190CD). Und schließlich außer einem Kurzhandbuch noch ein von Nokia als „Schlüssel“ bezeichnetes Werkzeug für den SIM-Karten-Slot.

Der Lieferumfang ist gut – auch wenn man sich noch ein zumindest einfaches kabelloses Aufladegerät wünschen würde. Ansonsten hat man aber alles da, um mit dem Handy direkt loszulegen.

Die erste Einrichtung

Die Einrichtung ist wie von Windows Phone 8 gewohnt sehr einfach – einfach seine Live ID eingeben und Kontakte und E-Mail sind eingerichtet. Die Dateneinstellungen des Mobilfunknetzes hat sich das Handy von der SIM Karte gezogen, WLAN und weitere Accounts wie facebook und twitter lassen sich einfach über das Einstellungen Menü abrufen. Alles in allem habe ich keine 5 Minuten gebraucht, bis das Smartphone für mich grundlegend einsetzbar war. Einige wichtige und interessante Apps – wie der DB Navigator oder n-tv News – sind bereits vorinstalliert. Andere wie z.B. SkyDrive unerklärlicherweise nicht – aber das lässt sich ja schnell nachholen.

Das Display

Jetzt aber einmal zum Display – von den aktuellen Spitzen-Smartphones kenne ich z.B. das vom iPhone 5 oder vom Samsung Galaxy S3. Und diese beiden müssen sich dem Lumia 920 klar geschlagen geben. Auf den 4,5″ stellt das Finnenphone 1280*768 Pixel dar und kommt damit auf  336 ppi (Bildpunkte pro Zoll). Das S3 bringt es auf 1280*720 auf 4,8″ (306ppi) und zeigt Schrift deutlich fransiger und schwarz weniger schwarz an. Das iPhone 5 ist von der Pixeldichte (1136*640 auf 4″ entsprechend 326ppi) und von der Farbqualität näher am Lumia Display, erreicht aber dessen Schärfe nicht ganz.

Zudem reagiert das Display sehr schnell auf Toucheingaben und wirkt vom Bildaufbau extrem rasant. Und nicht zuletzt lässt sich sogar mit Handschuhen bedienen, wenn man bei den Einstellungen hohe Empfindlichkeit eingestellt hat. Damit ist es vielleicht schwieriger, längere E-Mails zu schreiben, aber um Anrufe entgegenzunehmen oder mal schnell auf eine SMS zu antworten, muss man seine Finger endlich nicht mehr der Kälte aussetzen.

Man kann also getrost sagen, dass das Lumia 920 derzeit das wohl beste Display in diesem Segment bietet. Das S3 und auch das iPhone 5 müssen sich ihm jedenfalls klar geschlagen geben. Anders wird es vielleicht im Vergleich zu 1080p Smartphones sein, die tauchen gerade erst aber langsam auf.

Die Kamera

Als besonderes Highlight des Lumia 920 gilt die Kamera, die seitens Nokia als PureView klassifiziert wird. Das erste PureView Modell kam vor einem Jahr mit dem Nokia 808 PureView, das mit einer 41 MP Kamera begeisterte und gleichzeitig Nokias letztes Symbian Modell sein sollte. Mit 41 Megapixel kann das Lumia 920 nicht dienen, Nokia argumentiert aber, dass PureView generell für Kameratechniken stehe, die für besonders hochwertige Bilder sorgen.

Beim Lumia 920 kommt neben einem hochwertigen 8,7MP Bildsensor eine optische Bildstabilisierung (OIS) zum Einsatz. Die führt dazu, dass die Belichtungszeit bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich länger sein kann, da die Fotos eben nicht verwackeln. Damit sind Aufnahmen in der Dämmerung und bei Nacht besonders gut und z.B. deutlich besser als die von kompakten Digitalkameras, wie mir ein schneller erster Kameratest mit Nachtaufnahmen zeigte. Derzeit dürfte es wohl auch kein Smartphone geben, das unter schlechten Lichtverhältnissen bessere Bilder macht. Aufgefallen ist das auf einer Party in einem dunklen Club: die Gäste standen schließlich Schlange, um sich von mir mit dem Lumia 920 fotografieren zu lassen.

Wenn es dann zu normalen Fotos bei Tageslicht kommt, ist der Abstand zu anderen Spitzensmartphones nicht ganz so groß, die Bildqualität zwar etwas besser, man muss aber durchaus etwas genauer hinschauen.

Ebenfalls herausragend sind dann aber wieder die Video-Aufnahmen – sowohl bei Tage als auch bei Nacht. Denn gerade auch hierbei kann die Bildstabilisierung ihre Stärke voll ausspielen. So sind jetzt schon Videomitschnitte von Konzerten mit dem Lumia 920 auf youtube besonders beliebt.

Was noch besonders hervorzuheben ist: die Kamera startet sehr schnell und kann direkt mit dem Kamerabutton aufgerufen werden. Damit ist sie durchaus für spontane Schnappschüsse brauchbar.

Ein weiteres Feature das neu mit Windows Phone 8 gekommen ist, sind verschiedene Kamera-Apps, die sich direkt in die Kamera-Anwendung einklinken. Mit diesen lassen sich dann Spezialeffekte erzeugen, Panoramaaufnahmen erstellen oder schnelle Serienaufnahmen schießen.

Kurzum – wer ein Smartphone mit einer guten Kamera sucht, kommt nicht umhin, sich das Lumia 920 näher anzusehen. Den Kameras von iPhone 5 und Samsung Galaxy SIII ist sie jedenfalls klar überlegen – ganz zu schweigen vom Nexus 4 und auch der hoch gelobten Kamera des HTC One, die in der Praxis dann doch arg enttäuscht.

Das Nokia Lumia 920 und Musik

Inzwischen ersetzen Smartphones ja auch den MP3 Player. Und auch in der Kategorie Musikhören kann das Lumia 920 punkten. Egal ob man mit Nokia Music, XBox Music oder Spotify hört – der Sound auch aus den mitgelieferten Ohrhörern ist satt und lässt sich mit dem Equalizer unter den Einstellungen den persönlichen Vorlieben anpassen.

Ein kleines Manko vorweg: es gibt keinen UKW Empfänger. Eingebaut ist er zwar wohl, wird aus unerfindlichen Gründen von Windows Phone 8 noch nicht unterstützt. So besteht zumindest Hoffnung, dass das Feature einmal nachgeliefert wird. Für mich ist es zwar nicht relevant – die FM Radio App auf meinem Lumia 800 habe ich nur zum Testen gestartet – aber es ist so ein bisschen wie mit der Badewanne in einer Wohnung. Man nutzt sie zwar nie, freut sich aber über das Gefühl, die Möglichkeit zu haben. Wer darauf tatsächlich nicht verzichten will, kann sich mit dem Nokia BH-221 Bluetooth Stereo Headset behelfen.

Dafür aber gibt es Nokia Music. Hier kann man aus zahlreichen Channels, Mix Radio genannt, zu wählen und dann kostenlos und unbegrenzt Musik zu hören, die zudem noch offline verfügbar gemacht werden kann, so dass man sich seine Lieblings-Mixe unterwegs anhören kann, ohne sein Datenvolumen zu belasten. Die zur Verfügung stehende Musik-Auswahl ist dabei sehr gut und sollte einem einmal ein Song nicht gefallen, so kann dieser übersprungen werden. In der kostenlosen Variante ist allerdings die Zahl dieser „Skips“ begrenzt, ebenso können nicht beliebig viele Mixes offline verfügbar gemacht werden. In der Praxis hat mich das allerdings nie groß gestört, für einen kostenlosen Streaming Dienst ist der Funktionsumfang großartig. Und wer diese Einschränkungen nicht in Kauf nehmen will, kann für 3,99 EUR monatlich Nokia Music+ buchen und hat dann auch noch eine bessere Streaming-Qualität.

Auch mit an Bord ist Microsofts XBox Musik, das ebenfalls Musik-Streaming beinhaltet. Tipp: Einfach mal das kostenlose 30-tägige Probe-Abo ausprobieren.

Ansonsten habe ich ausgiebigen Gebrauch von der Spotify App für Windows 8 gemacht, die  ansprechend im Modern UI Design (fka Metro) umgesetzt ist und genau das gut macht, was man vor ihr erwartet: Musik aus Spotify abspielen.

Und wem das nicht reicht, dem bietet Microsofts App Store für Windows Phon eine gute Auswahl an verschiedenen weiteren Streaming-Clients und Internet-Radio-Apps.

…und sonst

Auch die anderen Funktionen möchte ich wieder mehr unter dem Aspekt darstellen, was mir im Smartphone Alltag wichtig ist.

  • Browser: Der Internet Explorer 10 rendert Seiten so, wie es auch ein Desktop macht. Dank des hervorragenden Displays macht das Betrachten auch komplexer Websites Spaß und bleibt übersichtlich. Flash wird nicht unterstützt, doch das ist gewollt und das machen auch die anderen neuen mobilen Browser nicht mehr.
  • Daten: Die Websites kommen übrigens sehr schnell auf den Screen. Das liegt nicht nur daran, dass der Browser sehr schnell rendert, sondern auch daran, dass das Lumia 920 alle wichtigen schnellen Datenstandards unterstützt. Großer Vorteil: Während das iPhone 5 nur einigen der LTE Frequenzen der Telekom funktioniert, fühlt sich das Lumia 920 in allen in Deutschland gebräuchlichen 3.9G Netzen wohl und ist auch wieder die bessere Wahl.
  • Telefonie: Ach ja, telefonieren kann man damit auch. Und das erwartungsgemäß mit sehr guter Sprachqualität.

Hinweis: dieser Test ist noch nicht abgeschlossen und wird fortlaufend ergänzt.

Spotify schon jetzt im Browser nutzen

Spotify ist toll – das einzige, was mich immer stört, ist dass man es nicht im Browser nutzen kann. Doch das ist jetzt möglich:

Der Beta-Test steht an sich nur ausgewählten Usern zur Verfügung, doch kursiert momentan ein Link, mit dem man die Browser-Nutzung für sich freischalten kann – ganz ohne Einladung. Und so geht es:

  1. Über diesen facebook-Link die Browser-Version freischalten.
  2. Und ab jetz über play.spotify.com Spotify im Browser nutzen.

Viel Spaß.

Ist facebook systemrelevant?

This Is Not Facebook I Am Not Your Friend Funny Poster1 Milliarde Nutzer vermeldete Mark Zuckerberg am 4. Oktober 2012. Und es ist klar, dass diese Zahl in mehrfacher Hinsicht für Diskussionen sorgt.

So bezweifeln viele, ob es tatsächlich so viele Menschen auf facebook sind. Es mag nun tatsächlich sein, dass darunter einige Karteileichen oder Doppeltanmeldungen sind – doch hat facebook sich in letzter Zeit sehr bemüht, „aufzuräumen“. Letztlich ist es nicht so wichtig, ob es nun 1 Milliarde, nur 900 Millionen oder gar nur 800 Millionen sein sollten. Angesichts von schätzungsweise über 2,3 Milliarden Internetnutzern weltweit sind es jedenfalls verdammt viele. Dabei muss man sogar noch bedenken, dass aus der inzwischen größten Internet-Nation – China – kein Zugriff auf das soziale Netzwerk möglich ist.

Viele Kritiker fragen sich aber, wie lange der facebook-Hype anhalten wird und verweisen auf die Schicksale ehemaliger Internet-Giganten wie AOL oder myspace.

Zunächst einmal glaube ich, dass der facebook Hype spätestens mit dem missglückten Börsengang vorbei ist. facebook ist für 100e Millionen Internetnutzer einfach zum normalen Nutzungsalltag geworden.

Und sicher ist: Die Verweildauer des einzelnen Nutzers auf der Plattform wird zurückgehen, das Wachstum wird sich verlangsamen oder auch die Zahl der aktiven Mitglieder zurückgehen. So what? Zum einen sind das teilweise saisonale Schwankungen, die hochgeschrieben werden, zum anderen hat sich facebook auf einem hohen Niveau stabilisiert.

Facebook-Fanseiten von Firmen und Stars haben oftmals Millionen Fans, oft wird in Anzeigen, Spots und Plakaten nicht mehr die eigene Website sondern die Facebook-Seite beworben. Auch ist die Plattform selbst einem beständigen Wandel unterworfen und passt sich rasch an, wird deswegen nicht so schnell langweilig.

Doch eine Sache macht facebook viel besser als AOL und andere Sites der Vergangenheit: Die enge Verzahnung mit dem offenen Netz.

Auf Millionen Websites ist der Like-Button zu finden – die meisten Websitebetreiber werden auf ihn nicht mehr verzichten wollen und über Jahre gesammelte „Gefällt mir“’s stellen einen nicht unerheblichen Wert dar. Hunderttausende Seiten und Dienste wie z.B. Spotify nutzen facebook zur Authentifizierung der Benutzer, Newsseiten und Blogs ermöglichen ihren Besuchern mittels facebook, Beiträge zu kommentieren.

facebook ist damit nicht nur das geschlossene soziale Netzwerk an sich, sondern ist faktisch systemrelevant für das derzeitige Web geworden.

Auf absehbare Zeit mache ich mir um Mark Zuckerberg daher keine Sorgen.

Bild: (c) Allposters