10 Fakten zum 23. März

  1. Heute ist der Welttag der Meteorologie, der von der WMO (World Meteorological Organization) ausgerichtet wird, der auch Weltwettertag genannt wird. Erinnert wird an die Gründung der Wetterorganisation im Jahre 1950.
    Pakistan begeht heute in Erinnerung an die 1956 erfolgte Unterzeichnung der Lahore-Resolution, in der ein eigener Staat für die Muslime Britisch-Indiens gefordert wurde, den „Tag der Republik“.
    Seit dem Mittelalter ist die Polnisch-Ungarische Freundschaft sehr eng, wie sich in dem Sprichwort „Pole und Ungar, zwei Brüderlein. Gemeinsam im Kampf und beim Trinken von Wein.“ manifestiert. 2007 fassten die Parlamente der beiden Staaten den Beschluss, diese Freundschaft am heutigen Tage zu feiern.
    Rebekka und Otto haben heute Namenstag.
  2. Im Jahre 625 besiegen Arabische Stämme die Muslime unter Mohammed in der Schlacht von Uhud. Sie lassen dann jedoch die Chance ungenutzt, Mohammed zu töten, das geschwächte Medina einzunehmen und damit der Geschichte einen ganz anderen Lauf zu geben.
  3. Der Rechtsanwalt Patrick Henry hält 1775 die Rede „Give me Liberty, or give me Death“ und sorgt damit die Unterstützung Virginias in der Vorbereitung des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs.
  4. „O.K.“ wird am 23. März 1839 in der „Boston Morning Post“ zum ersten mal nachweislich gedruckt verwendet. Es steht damals wie heute für „all correct“.
  5. Der Reichstag beschließt heute im Jahre 1933 in der Kroll-Oper das sog. „Ermächtigungsgesetz„, mit der er sich selbst entmachtet und faktisch die Weimarer Verfassung beendet. Es ist einer der wichtigsten Schritte zur Errichtung des „Dritten Reichs“. Der SPD Abgeordnete Otto Wels warnt in seiner flammenden Rede: „Wir deutschen Sozialdemokraten bekennen uns in dieser geschichtlichen Stunde feierlich zu den Grundsätzen der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Sozialismus. Kein Ermächtigungsgesetz gibt Ihnen die Macht, Ideen, die ewig und unzerstörbar sind, zu vernichten.“ Doch letztlich wird nur die SPD gegen das Gesetz stimmen. Die beiden bürgerlichen Parteien „Zentrum“ und „BVP“ hätten mit ihren Gegenstimmen das Ermächtigungsgesetz verhindern können und verpassen die historische Chance, die mörderische und menschenverachtende Diktatur zu verhindern. Am 24. März tritt es dann in Kraft.
  6. Gemini 3  startet 1965, die erste bemannte Mission im Rahmen des US-amerikanischen Gemini-Programms mit den Astronauten Gus Grissom und John Watts Young.
  7. 1998 wird bei der Oscarverleihung James Camerons „Titanic“ mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in den Hauptrollen mit elf Academy Awards ausgezeichnet, darunter der „Oscar“ für den besten Film.
  8. Nach über 15 Jahren in der Erdumlaufbahn verglüht die russische Raumstation Mir 2001 gezielt über dem Pazifik.
  9. Wernher von Braun, Raketenforscher, kommt 1912 auf die Welt.
  10. Der amerikanische Virologe Robert Gallo, der maßgeblich an der der Entdeckung des HI Virus beteiligt war, wird 1937 geboren.

An die Menschen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt: am 13. März 2016 wählen gehen!

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Liebe Nichtwähler in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt,

in Ihren Bundesländern sind am 13. März 2016 Landtagswahlen. Und Sie haben sich entschlossen, nicht wählen zu gehen. Weil sich durch die Wahlen eh nichts ändert, weil „die da oben“ eh machen, was sie wollen. Weil CDU und SPD eh austauschbar sind. Aus welchen Gründen auch immer.

Ja, ich kann sogar gut verstehen, warum Sie mit der Politik im allgemeinen unzufrieden sind. Aber wenn Sie nicht wählen gehen, ändern Sie daran nichts.

Und es sei Ihnen gesagt: die meisten etablierten Parteien sind sogar froh, wenn Sie nicht wählen gehen. Denn es gehen immer noch genug CDU und sogar noch SPD Anhänger zur Wahl, dass es dann doch noch immer irgendwie reicht. Notfalls zu einer großen Koalition. Und ist es das, was Sie wollen?

Aber was soll ich dann wählen? Werden Sie sich jetzt wohl fragen. Denn CDU und SPD wollen Sie nicht, die AfD ist Ihnen suspekt und Grün haben Sie noch nie gewählt..

Am Ende der Seite finden Sie daher für jedes Bundesland noch ein paar Anregungen für Ihre Wahl. Und auch der wahl-o-mat kann Ihnen helfen, eine Entscheidung zu fällen. Tipp: bei der Auswertung auch die Nischenparteien berücksichtigen.

Und so oder so gilt: Nichtwählen ist keine Lösung. Wenn Sie mit Ihrer Stimme wirklich etwas ändern wollen, verschenken Sie diese nicht!

Baden-Württemberg

Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Der Kretschmann macht seine Sache eigentlich sehr gut und bei Ihnen im Ländle ist es wirklich eine Personenwahl. Geben Sie Ihrem Herzen einen Ruck und wählen Grün. Damit können Sie für zwei echte Sensationen sorgen. Die Grünen als stärkste Partei im ehemaligen Stammland der CDU – und die CDU als Juniorpartner in einer grün-schwarzen Landesregierung. Das hat doch was.

Sie sind nicht überzeugt? Dann wählen Sie eine „Nischenpartei“. Ich rate zu „Die PARTEI“, es gibt aber noch andere. Eine Liste der zugelassenen Parteien bei der #LTBW16 finden Sie hier.

Rheinland-Pfalz

Wie wäre es hier mit der FDP? Volker Wissing macht einen exzellenten Wahlkampf und vertritt in vielen Fragen gut fundierte und differenzierte Positionen. Und eine starke FDP könnte hier für neue Konstellationen sorgen.

Die FDP ist Ihnen trotzdem zu etabliert? Bleiben die Nischenparteien.

Hier sollte man in Rheinland Pfalz zwei mal hinsehen. „Die PARTEI“ tritt hier leider nicht an. Einige der Kleinparteien hier, die sich unverfänglich anhören, sind es gar nicht, wie z.B. der Dritte Weg, der mit recht drastischer Sprache auftritt. Recht unverfänglich dürfte es wohl sein, die ödp zu wählen.

Eine Liste aller Parteien in Rheinland Pfalz finden Sie hier.

Sachsen-Anhalt

In Sachsen Anhalt könnten Sie die Zusammensetzung des Landtags durcheinanderwirbeln, wenn Sie der FDP zum Einzug verhelfen. Warum also nicht?

Ansonsten tritt in Sachsen-Anhalt auch „Die PARTEI“ an, die sich für eine Protestwahl nur so anbietet. Bei den anderen Nischenparteien – Liste hier – sollte man wie immer vor dem Wählen genauer hinsehen, findet hier aber interessante Kuriose wie die Magdeburger Gartenpartei.

10 Fakten zum 6. März

  1. Die europäischen Logopädenverbände haben den heutigen Tag zum „Europäischen Tag der Logopädie“ erklärt.
    Fridolin hat heute Namenstag.
  2. Die Marke Aspirin der „Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.“ wird 1899 als Markenzeichen eintragen. Aspirin zählt zu den ältesten und bekanntesten Medikamentenmarken und ist in weiten Teilen der Welt auch Gattungsname für den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS).
  3. Der Arbeiter Dietrich Weiland verübt 1901 in Bremen ein Attentat auf Kaiser Wilhelm II. Der Kaiser wird durch den Wurf einer eisernen Lasche am Jochbein unter dem rechten Auge getroffen und leicht verwundet.
  4. 1902 wird der seit 1897 bestehende Fußballklub Real Madrid endlich ins Vereinsregister eingetragen.
  5. Die ersten 10.000 US-Marines landen 1965 in Vietnam, um dort in den Krieg einzugreifen.
  6. Marianne Bachmeier erschießt 1981 im Gerichtssaal den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna. Der Fall gehört zu den spektakulärsten Kriminalfällen der bundesdeutschen Geschichte.
  7. 1983 finden die Wahlen zum 10. Deutschen Bundestag statt. Es erreichen bei einer Wahlbeteiligung von 89,1%:
    CDU/CSU: 48,8%
    SPD: 38,2%
    FDP: 7,0%
    Grüne: 5,6%
    Sonstige: 0,4% (darunter NPD mit 0,2%)
    Die Grünen ziehen damit zum ersten mal in den Bundestag ein, die schwarz-gelbe Koalition unter Helmut Kohl wird bestätigt.
  8. Die britische Fähre „Herald of Free Enterprise“ kentert 1987 kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen von Zeebrügge, da die Bugtore nicht richtig geschlossen und Ballaststofftanks falsch geflutet wurden. 193 Menschen sterben.
  9. Michelangelo wird 1475 geboren.
  10. Gabriel García Márquez, kolumbianischer Schriftsteller, Journalist und Literaturnobelpreisträger kommt 1927 auf die Welt.

Hier sind mehr Infos rund um den 6. März.

10 Fakten zum 16. Februar

  1. Litauen feiert heute seinen Nationalfeiertag. Anlass ist die Unabhängigkeitserklärung von 1918.
  2. Im Jahre 1525 begehren 25 zu Memmingen gehörende Dörfer auf und fordern mit den sog. 12 Artikeln mehr Rechte ein. Diese gelten oft als die ersten formulierten Menschenrechte der Welt.
  3. Das schottische Parlament billigt 1707 mit 110:69 Stimmen den Act of Union, die Vereinigung mit England. Viele der Abgeordneten sollen bestochen worden sein.
  4. Bei der Wahl der konstituierenden Nationalversammlung in Österreich dürfen 1919 dort erstmals Frauen wählen.
  5. Howard Carter und Lord Carnarvon öffnen 1923 die Grabkammer des altägyptischen Königs Tutanchamun, wobei sie auch dessen berühmte Totenmaske finden.
  6. Am gleichen Tag im Jahre 1925 wird der seit dem Hitlerputsch 1923 geltende Ausnahezustand in Deutschland aufgehoben, was die Neugründung der NSDAP ermöglicht.
  7. Im Jahr 1962 beginnt die schwere Sturmflut in Hamburg, in deren Verlauf 300 Menschen ums Leben kommen.
  8. Willy Brandt wird 1964 Vorsitzender der SPD. Er wird dieses Amt bis 1987 behalten.
  9. Philipp Melanchthon kommt 1497 auf die Welt.
  10. Juri Irsenowitsch Kim wird am 16. Februar 1941 im Woroschilow-Lager bei Nikolsk (Sowjetunion) geboren. Bekannt wird er als Kim Jong-il. Nordkorea gibt als sein offizielles Geburtsdatum abweichend den 16. Februar 1942 nahe Hakudōsan im Geheimlager Paektusan (Chōsen) an. In Nordkorea wird der Tag nach wie vor als „Tag des strahlenden Sterns“ begangen.

Hier sind weitere Infos rund um den 16. Februar.

Bild: (c) Mark Fahey from Sydney, Australia – DSCF3019, CC BY 2.0, Link

10 Fakten zum 25. Januar

  1. Heute ist der kirchliche Gedenktag „Pauli Bekehr“, an dem der Bekehrung des heiligen Paulus gedacht wird. In manchen Kirchen in Rumänien und Ungarn hat sich der Brauch gehalten, die Bekehrung des Paulus heute in der Kirche nachzuspielen. Zum heutigen Tag gibt es viele Wetterregeln, z.B. „Pauli klar, ein gutes Jahr. Pauli Regen, schlechter Segen.“
    In einigen Regionen Europas wird heute „Vogelhochzeit“ gefeiert, in Deutschland besonders von den Sorben in der Lausitz. Die Kinder stellen am Vorabend Teller vor die Tür, auf denen sie heute Teigvögel und anderes süßes Gebäck vorfinden – gebracht werden diese von den Vögeln, die sich damit für die Winterfütterung bedanken wollen. Danach feiern die Kinder als Vögel verkleidet oder in sorbischer Tracht mit Gesang, Tanz oder auch kleinen Umzügen. Die Erwachsenen begehen später die Abendvogelhochzeit, bei der zunächst politische satirische Reden gehalten und danach gleichfalls getanzt wird.
    Schottland und Schotten weltweit feiern heute mit „Burns‘ Supper“ den Geburtstag seines Nationaldichters Robert Burns. Serviert wird dabei zunächst eine Suppe, dann Haggis und zum Abschluss ein Trifle. Während des ritualisierten Mahls werden Reden insbesondere auf Burns gehalten und Trinksprüche vorgetragen.
    Kuwait feiert in Gedenken an die Rückeroberung des Landes nach der Invasion durch den Irak im Zweiten Golfkrieg seinen Nationalfeiertag.
    Paul, Tatjana und Wolfram feiern heute Namenstag.
  2. 1077 trifft Heinrich IV. auf der Burg Canossa ein. Er beginnt mit seinen mehrtägigen Bußhandlungen vor Papst Gregor VII., um die Aufhebung des von diesem ausgesprochenen Banns gegen ihn zu bewirken („Hiermit spreche ich König Heinrich die Herrschaft über das Reich der Deutschen und Italiens ab, löse alle Christen vom Eid, den sie ihm geleistet haben und untersage, dass ihm irgendjemand fortan als König diene und binde ich ihn als Dein Stellvertreter mit der Fessel des Kirchenbannes.“).
  3. Der englische König Heinrich VIII. heiratet 1533 Anne Boleyn als zweite Frau, obwohl der Papst einer Auflösung der Ehe mit Katharina von Aragon nicht zugestimmt hat.
  4. Die Reichstagswahl 1907 findet statt. Sie wird Hottentottenwahl genannt, da sie ganz im Zeichen des Kriegs gegen die Herero steht. Die SPD wird mit nicht ganz 30% stärkste Partei, gefolgt von Zentrum (19,4%) und NLP (14,5%).
  5. Aufgrund des Ersten Weltkriegs wird in Deutschland 1915 die Versorgung mit Brot rationiert, es wird gegen eine Brotkarte ausgegeben.
  6. In China werden 1981 die Urteile gegen „Viererbande“ gesprochen: Maos Witwe Jiang Qing und Zhang Chunqiao werden zum Tod verurteilt, Yao Wenyuan und Wang Hongwen zu je 20 Jahren Freiheitsstrafe. Die Todesurteile werden später in lebenslange Haft umgewandelt.
  7. 1987 wird der 11. Deutsche Bundestag gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung von nicht ganz 85% erreichen:
    CDU/CSU: 44,3%
    SPD: 37%
    FDP: 9,1%
    Grüne: 8,3%
    Sonstige: 1,3% (darunter am stärksten die NPD mit 0,6%)
  8. 2011 beginnen in Ägypten die Massenproteste gegen Hosni Mubarak.
  9. Robert Burns kommt 1759 auf die Welt.
  10. William Somerset Maugham, britischer Dramatiker, Schriftsteller, Arzt und Geheimagent, wird 1874 geboren.

Hier sind weitere Infos rund um den 25. Januar.

Lesenswertes 4

palatino-4

Der neue Schwung an lesenswerten Links.

  1. Traumfrau
    In diesem Artikel von Ralph Bollmann (FASZ) geht es anders als der Titel vermuten lässt um Angela Merkel.
  2. Sonnenbilder
    Faszinierende Aufnahmen der Sonne, die im Rahmen des SDO Projekts der NASA entstanden sind.
  3. WordPress now powers 25% of the Web
    …diese Seite hier übrigens auch.
  4. Wo steht die SPD in der Flüchtlingskrise
    Bericht von der Basis der Partei.
  5. Herbst der Kanzlerin – Geschichte eines Staatsversagens
    Auch in der „Welt“ gibt es gelegentlich lesenswertes.
  6. Sieben Leitlinien für die Flüchtlingskrise
    Boris Palmer schreibt mir aus dem Herzen: „Zwischen Willkommens-Teddybären und Pegida-Galgen ist ein nüchtern-sachlicher Diskurs kaum noch möglich.“
  7. Smarte Arbeit
    Hier empfehle ich gleich mal eine ganze Artikelserie, die sich mit der Zukunft der Arbeit befasst. Sollte jeder Arbeitnehmer dringend lesen.
  8. Das Poppelsdorfer Schloß soll eine Glaskuppel erhalten
    Mal wieder etwas aus Bonn. Würde mich freuen, wenn der Plan umgesetzt würde.
  9. This is what Netflix would have looked like in the 1950s
    Schöne Idee von Netflix Ingenieuren selbst.
  10. Faraday Future
    Tesla bekommt Konkurrenz…

Bild: Ziffer 4 in der Schriftart Linotype Palatino, einer meiner Lieblingsschriften.

Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen 1949 bis 2013

wahlbeteiligung-deutschland-1949-2013

1949 78,5%
1953 86,0%
1957 87,8%
1961 87,7%
1965 86,8%
1969 86,7%
1972 91,1%
1976 90,7%
1980 88,6%
1983 89,1%
1987 84,3%
1990 77,8%
1994 79,0%
1998 82,2%
2002 79,1%
2005 77,7%
2009 70,8%
2013 71,5%

.
Angesichts der Umstände war die Wahlbeteiligung bei der ersten Bundestagswahl 1949 mit 78,5% schon vergleichsweise hoch. In den nächsten Jahren sollte sie sich bis zum Höchststand von mehr als 90% in den 1970er Jahren steigern. CDU/CSU einerseits und SPD andererseits positionierten sich gegensätzlich, die FDP war als liberale Partei das Zünglein an der Waage.

Anfang der 1980er kamen die Grünen dazu und sorgten für frischen Wind im Parlament, indem sie Themen besetzt haben, die bei den anderen Parteien so nicht vorkamen. Sicher hat auch das zu einem weiter starken Interesse an der parlamentarischen Demokratie geführt. Bis 2005 schwankten die Beteiligungswerte zumindest um die 80%.

Bis 2009 – nur noch 70,8% der wahlberechtigten Bundesbürger gaben ihre Stimme ab. 2013 sollten es nur 0,7 Prozentpunkte mehr sein, was für eine anhaltende Politikmüdigkeit spricht.

Auf die Entwicklung bei der nächsten Bundestagswahl angesichts der aktuellen Ereignisse darf man gespannt sein.

3. November 1949 – Bonn bleibt Regierungssitz

bonn-regierungssitz

Schon am 10. Mai 1949 hatte sich der parlamentarische Rat für Bonn als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland entschieden, was in Teilen der SPD – die sich für Frankfurt am Main eingesetzt hatte – als politische Niederlage gesehen wurde.

Und so sollte es das für Bonn noch nicht gewesen sein: Am 3. November 1949 beantragt die SPD Fraktion im Bundestag, den Regierungssitz nach Frankfurt zu verlegen, kommt damit aber nicht durch; 200 von 390 abstimmenden Abgeordneten sprechen sich gegen den Antrag aus, nur 176 dafür (siehe Bild).

Ein weiterer Antrag der KPD, den Regierungssitz nach Berlin zu verlegen, hat gar keine Chancen.

Danach wurde die „Hauptstadtfrage“ bis zur Wiedervereinigung nicht mehr ernsthaft diskutiert.

10 Tipps, was man selbst für mehr Demokratie tun kann

tag-der-demokratie

Am 15. September ist der internationale Tag der Demokratie. Dieser Aktionstag wurde 2007 von der UN Vollversammlung eingeführt und hat das Ziel, die Entwicklung vom Demokratien zu fördern und die Grundsätze der Demokratie zu verteidigen.

Ein guter Anlass, sich einige Gedanken über die Lage der Demokratie in Deutschland zu machen. Mit dem Grundgesetz haben wir wahrscheinlich eine der besten Verfassungen der Welt, wie sich in den letzten Jahrzehnten bewiesen hat. Dennoch resignieren viele Bürger und nutzen ihre demokratischen Rechte nicht. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2015 in Bonn sind nur rund 45% der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Statt nur gegen „die da oben“ zu wettern, sollte man aber selber aktiv Demokratie leben.

Und daher sind hier 10 Dinge, über die man nachdenken sollte – nicht nur heute!

  1. Informieren Sie sich! Urteilen und entscheiden kann nur, wer informiert ist. Lesen Sie nicht nur Zeitungen und Zeitschriften, sondern informieren Sie sich möglichst auch über Primärquellen. Hinterfragen Sie alle Einordnungen kritisch. Melden Sie sich bei twitter an, abonnieren Sie interessante Youtube Channels Lesen Sie komplizierte Sachverhalte nach. Wie wollen Sie sonst über Klimawandel, Migration, Corona, Ukraine, Euro, Gleichberechtigung, Energiewende, Bildungspolitik oder städtische Bauvorhaben mitreden und darüber abstimmen können?
  2. Kennen Sie die Standpunkte! Sie haben schon immer die CDU / SPD / FDP / Grüne… gewählt, selbst wenn diese einen Kartoffelsack aufgestellt haben? Lösen Sie sich von ideologischen Mustern und verkrusteten Strukturen. Lesen Sie nach, wofür „Ihre“ Abgeordneten wirklich stehen. Oder überprüfen Sie mit dem Wahl-O-Mat, mit welche Partei Sie inhaltlich wirklich übereinstimmen.
  3. Reden Sie mit ihrem Abgeordneten! Ihr Abgeordneter – egal ob im Rat, Land oder Bund – hat wahrscheinlich ein Problem. Er lebt in einer Filterblase und bekommt viele Probleme, Sorgen und auch positive Dinge gar nicht mit. Sagen Sie ihm also, was sie umtreibt und was Sie gut finden. Ob bei Bürgersprechstunden oder wenn Sie ihn auf der Straße treffen. Oder schreiben Sie ihm einfach eine E-Mail. Übrigens können Sie sich bei der Gelegenheit auch ruhig für sein Engagement bedanken.
  4. Informieren Sie andere! Sie haben einen interessanten Artikel gefunden? Teilen Sie ihn in ihren sozialen Netzen. Und damit sind nicht nur twitter oder facebook gemeint – sie können anderen auch davon erzählen, einen Link per WhatsApp oder E-Mail weiterleiten oder die Zeitungsseite kopieren und weitergeben. Oder Sie fangen an, selbst zu bloggen oder bei einem Blog mitzuschreiben – hier sind Gastautoren übrigens willkommen.
  5. Gehen Sie wählen! Das Argument, meine Stimme zählt doch eh nicht. In Bonn haben 2015 nur 60 Stimmen darüber entschieden, wer Oberbürgermeister wird. Und wenn Ihnen keine der großen Parteien und keine der Protestparteien zusagt, machen Sie Ihren Stimmzettel ungültig. So zeigen Sie wenigstens, dass Ihnen die Demokratie so wichtig ist, dass Sie zum Wahllokal gehen.
  6. Treten Sie einer Partei bei! Sie schimpfen über die verkrusteten Strukturen in den Parteien? Dann ändern Sie das! Indem Sie Mitglied in einer Partei werden und frischen Wind in den Ortsverband bringen. Sie müssen ja nicht direkt eine Funktion übernehmen.
  7. Treten Sie an! Ja, richtig gelesen. Treten Sie zu Wahlen an. Ob kommunal, landespolitisch oder zum Bundestag… Ob im Rahmen einer Partei oder als unabhängiger Kandidat. Selbst wenn Sie als letzterer vielleicht keine Chance haben: Sie bringen Ihre Gedanken und Ideen in die öffentliche Diskussion ein.
  8. Wirken Sie mit! Politik findet nicht nur in den Parteien, Ratssitzungen und Parlamenten statt. Es gibt viele andere Bereiche, in denen Sie demokratisch mitwirken können. Sei es in der Schulpflegschaft, in der Kirchengemeinde, Bürgerinitiativen, Vereinen, Verbänden und wo gerade Not am Mann ist. Eine interessante Möglichkeit ist zudem, als Wahlhelfer aktiv zu sein.
  9. Bleiben Sie fair! Zur Demokratie gehört auch, dass man sich mit dem eigenen Standpunkt nicht immer durchsetzt und es Kompromisse und Niederlagen gibt. Kämpfen Sie für Ihre Ideen und Überzeugungen, aber nicht unter der Gürtellinie. Akzeptieren Sie, wenn sich die Mehrheit endgültig durchgesetzt hat. Akzeptieren Sie andere Meinungen!
  10. Motivieren Sie andere! Ein einzelner kann schon viel bewirken. Viele können noch viel mehr bewirken. Motivieren Sie andere, sich zu informieren und zu engagieren! Am besten jetzt sofort.

Mehr Listen mit 10 Tipps.

10 Antworten vom Bonner OB Kandidaten Peter Ruhenstroth-Bauer

prb-zeitung

Ich habe an alle Bonner OB Kandidaten 10 Fragen geschickt. Und Peter Ruhenstroth-Bauer (SPD) hat als erster reagiert.

Hier sind seine 10 Antworten.

1. Was qualifiziert Sie als Oberbürgermeister?

Ich trete an, weil ich eine gute Zukunft für unsere Stadt mitgestalten will. Mich qualifiziert, dass ich mich auskenne: Ich bin Bonner, ich habe auf Landes- und Bundesebene kleine, mittlere und große Verwaltungen geführt – zuletzt als Staatssekretär. Und ich habe Erfahrung, wie man unterschiedliche Positionen auf gemeinsame Ziele hin bündelt.

2. Was muss sich in Bonn Ihrer Meinung nach am dringendsten ändern?

Wir müssen die Mutlosigkeit in dieser Stadt hinter uns lassen. Das, was ich die „Bonner Krankheit“ nenne: Keine Entscheidungen, keine Perspektive, keine Projekte, die wirklich wichtig sind für die Zukunft dieser Stadt. Wir müssen die Stadtgesellschaft so mobilisieren, dass sie gemeinsam mit dem Oberbürgermeister, dem Rat und der Verwaltung diese Perspektiven entwickelt.

3. Was werden Sie gegen die Lärmmotzkis tun?

Wir sind eine lebendige Stadt. Wem es zu laut ist, kann sich selbstverständlich wehren. Auch vor Gericht. Das muss man als Stadt dann aber auch mal exemplarisch durchstehen. Mir geht es darum, diese Betroffenen von denen zu trennen, die systematisch zu jeder Form öffentlicher Veranstaltungen aus Prinzip Nein sagen. Gegen diese Totengräber der Open-Air-Szene müssen wir uns entschieden wehren und unsere Positionen auch in Klageverfahren entschlossen verteidigen.

4. Welches ist Ihr liebster Ort in Bonn?

Es gibt für mich nicht “ den Ort“ in der Stadt, sondern viele: meine Laufstrecke am Rhein, den Blick über die ganze Stadt oder auch mein Platz im Pantheon. Es ist das Lebensgefühl, dass einen von Ort zu Ort trägt.

5. Welche Akzente werden Sie in der Schulpolitik setzen?

Bonn lebt von den Köpfen seiner Bürgerinnen und Bürger. Wir sind ein Wissenschaftsstandort, der zukünftig noch an Bedeutung gewinnen wird durch den Ausbau des Standortes für namhafte Wirtschaftsunternehmen und des internationalen UN-Standortes mit guten Kongressmöglichkeiten – sie alle werden auch in Zukunft unsere Arbeit bestimmen. Dafür brauchen wir die richtige Infrastruktur gerade auch Kinderbetreuungsangeboten und Schulen. Ich werde mich daher dafür einsetzen, dass das breite Schulangebot in Bonn erhalten bleibt und inklusiver wird, damit allen Kindern eine optimale Schulausbildung ermöglicht wird. Neben der Schule ist aber auch das außerschulische Angebot mondestens genauso wichtig: die offene Jugenarbeit oder das Deutsche Museum Bonn gehören deshalb für mich untrennbar zur Bildungsinfrastruktur dazu!

6. Werden Sie enger mit dem Rhein-Sieg Kreis kooperieren?

Bonn wird in den entscheidenden Punkten ohne den Rhein-Sieg-Kreis und allen Nachbarkommunen zukünftig keine Politik mehr planen und später dann auch umsetzen können. Zusammen mit allen Nachbarkommunen müssen wir hier neue und attraktive Angebote entwickeln, damit Menschen zu uns kommen, um hier zu leben und zu arbeiten: Gemeinsame Wohnungsbauflächen, gemeinsame Gewerbeansiedlungen – anders kann es gar nicht mehr gehen. Aber alles hat und vieles behält seine Grenzen: Ich erinnere mich an die Gebietsreform in der 60-/70er Jahren noch sehr gut. Das war damals ein Kraftakt und würde heute ein Kraftakt sein. Es gibt intelligente Modelle der Zusammenarbeit, wie wir sie aus den Regionen Aachen, Hannover und Freiburg kennen. Diese werde ich zusammen mit den Bürgermeistern aller Nachbarkommunen und dem Landrat weiter vorantreiben.

7. Wie stehen Sie zur möglichen Schließung des Melbbads?

Bonn ist gut mit Bädern ausgestattet. Da ist Spielraum, ohne das attraktive Angebot in den Stadtbezirken zu gefährden. Nicht immer rund um die Uhr, nicht immer an allen Standorten, aber so, dass (fast) alle Wünsche Berücksichtigung finden können. Für mich gilt: Keine Schließung ohne Konzept – und ernsthafte Prüfung aller Unterstützungsangebot von Sport- und Fördervereinen wie z.B. von Unser Melbbad e.V.

8. Was kochen Sie am liebsten und verraten Sie uns das Rezept?

Gemeinsam bei einem Essen mit Familie und Freunden kochen und um den Tisch sitzen hat bei uns Tradition.

Ich bin mit einem Knoblauchhuhn dabei.

Dazu braucht man Hühnerbrust,-schenkel,-flügel; Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln, Rosmarin, Knoblauch, Pfeffer, Salz, Olivenoel.

Und so wird das Knoblauchuhn zubereitet: Kartoffeln in Stücke, mit grob zerkleinertem Knoblauch und Olivenoel 2 Stunden marinieren. Rosmarinnadeln unter die Haut der Hühnerteile schieben. Tomaten, Zwiebeln, Zucchinis in Stücke schneiden und mit den Kartoffeln in Saftpfanne geben. Gesalzene und gepfefferte Hühnerteile darauf legen. Bei ca 180 Grad 1-1,5 Stunden im Ofen garen. Eventuell etwas Brühe hinzugeben. Die letzten 15 Minuten bei 220 Grad braten.

9. Wären Sie für die Einführung einer City Maut?

Wichtig ist mir, dass die Bonner City vom PKW-Verkehr entlastet wird, zugleich aber gut erreichbar und ein attraktiver Wohnort und Einzelhandelsstandort bleiben. Daher plädiere ich für weniger motorisierten Individualverkehr in der City und mehr ÖPNV. Allerdings ist die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs in Bonn noch ausbaufähig. Wir müssen uns deshalb darauf konzentrieren, wie die Stadtwerke das ÖPNV-Angebot verbessern können – also wie das Angebot optimiert werden kann und was davon möglich und finanzierbar ist.

10. Was wollten Sie den Bonner Wählern schon immer sagen?

Gehen Sie am 13.9. wählen und lassen sich nicht von irgendwelchen Antidemokraten hinter die Fichte führen! Wählen gehen!

Mehr über den OB Kandidaten der Bonner SPD erfahren Sie hier.