Der Aufsichtsrat des FC Bayern München

Herbert Hainer

(Vorstandsvorsitzender Adidas)

Jeder Mitarbeiter hat ethisch zu handeln und die gesetzlichen Vorschriften derjenigen Rechtsordnung zu beachten, in deren Rahmen er handelt. Gesetzesverstöße und die Missachtung unserer internen Regeln müssen unter allen Umständen vermieden werden.
Verhaltenskodex Adidas

Rupert Stadler

(Vorstandsvorsitzender Audi)

Jeder Einzelne von uns hat Vorbildfunktion. Wir alle stehen für Respekt und partnerschaftliches Verhalten.
Rupert Stadler in „Verhaltensgrundsätze des Audi Konzerns

Timotheus Höttges

Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG

Die Einhaltung von Gesetzen, Verhaltensregeln und internen Richtlinien ist für die Deutsche Telekom sehr wichtig. Deshalb fördert der Konzern compliance-konformes Verhalten. Bei der Deutschen Telekom verstehen wir unter Compliance die Rechtmäßigkeit des Unternehmenshandelns. Darüber hinaus bedeutet es das klare Bekenntnis zu ethischen Grundsätzen wie Wertschätzung und Integrität.
Website Deutsche Telekom

Karl Hopfner

Fußballfunktionär

Geld schießt Tore. Das ist meine feste Überzeugung.
Im TZ Interview

Helmut Markwort

Focus

Das Beschreiben und Kommentieren von Fakten ist kein Rufmord… Am Ende des Textes schreibt y: „Steuerfehler, wie ich einen gemacht habe, kann man wieder gutmachen. Und genau das habe ich getan.“ Das moralische Motto für die Wiedergutmachung hat y gleich an den Anfang gesetzt. Dort schreibt y: „Das Konto war ein Fehler. Den bedauere ich von ganzem Herzen.“ Das klingt sehr gut und könnte einen berühren. Genau gesehen, spricht da aber kein ganzes Herz. Nicht einmal ein halbes. Das Bedauern von y hielt sich nämlich exakt an formale Grenzen. Auf y letzten Schweizer Konto lagen fast vier Millionen Euro. Ende 2013 hat y sich selbst angezeigt und, wie y schreibt, „für die letzten zehn Jahre Steuern nachgezahlt“, also von 2013 bis 2004. Mit diesem Zeitraum endete die Wiedergutmachung und auch das Bedauern „von ganzem Herzen“. … Deshalb lässt sich mit Gewissheit nur ausrechnen, dass y 15 Jahre plus X ohne Wiedergutmachung Steuern hinterzogen hat. Diese Summe ziehen wir vom Bedauern mit ganzem Herzen wieder ab.
Helmut Markwort über die Steueraffäre Alice Schwarzer.

Uli Hoeneß hingegen wird vorverurteilt, öffentlich verdächtigt, verleumdet. Ohne Kenntnis der Fakten entrüsten sich Politiker und Kirchenfürsten, lässt die Bundeskanzlerin ihren Regierungssprecher von der Leine und wollen CSU-Granden ihn nicht mehr gut kennen. Sie spekulieren plötzlich über die Gültigkeit von Gesetzen, die seit Jahren Teil dieses Rechtsstaats sind.
Helmut Markwort über die Steueraffäre Uli Hoeneß

Dieter Rampl

UniCredit Group advisory board chairman

Today, we are creating a strong corporate culture based on shared values that underpin our internal and external relationships. Our Group raises awareness of sustainability issues by engaging all of our stakeholders, particularly our employees. Sustainable practices are an investment in our enterprise, where our employees are our most important asset.Our approach seeks to encourage our staff, external collaborators and commercial partners to espouse principles of transparency and conscientious management in compliance with current legislation and in line with our Integrity Charter.
Compliance Richtlinien der Unicredit Group

Dr. Edmund Stoiber

Politiker

90 Prozent der Mitglieder und 92 Prozent der Fans wollen den Uli Hoeneß behalten. Da kann man nicht so ohne weiteres als Aufsichtsrat, so lange noch nichts entschieden ist, einfach jetzt Konsequenzen ziehen, die zum Schluss gar nicht gezogen hätten werden können, und dann ist der Schaden viel größer für den Verein.

Prof. Dr. Martin Winterkorn

Vorstand Volkswagen

Der Volkswagen Konzern fühlt sich seit jeher nicht nur an gesetzliche sowie interne Bestimmungen gebunden. Auch freiwillig eingegangene Verpflichtungen und ethische Grundsätze sehen wir als integralen Bestandteil unserer Unternehmenskultur und als Richtschnur, an der wir unsere Entscheidungen ausrichten.
Compliance Richtlinien Volkswagen

Uli Hoeneß

Finanzkünstler

Schwarzgelb vs. Schwarzgeld

schwarzgelb-vs-schwarzgeld

Der Wulff und das Bargeld

Eigentlich wollte ich zum Thema Wulff ja nichts mehr schreiben – aber das Bargeldthema ist einfach zu interessant.

Zuerst die Fakten: Wulff lässt sich regelmäßig von reichen Freunden zu Hotelübernachtungen etc. einladen, diese bezahlen mit Ihrer Kreditkarte oder per Rechnung. Soweit, so unstrittig. Angeblich zahlt der Wulff dann hinterher alles bar zurück, anscheinend ziemlich direkt. Konkret ist dies z.B. bei seinem Sylt Aufenthalt so gewesen, den der Filmunternehmer David Groenewold zuerst mit seiner Platin Amex gezahlt hat und danach angeblich sofort vom Wulff ersetzt bekam – in bar.

  1. Nun könnte es ganz einfach sein und der Wulff hatte einen ganz schlimmen Schufa-Eintrag, wie auch schon der Fachanwalt für Strafrecht Udo Vetter auf twitter mutmaßt. Daher kriegte er keine Kreditkarte, keinen Mobilfunkvertrag und die EC-Karte hatte die Bank längst eingezogen. Sein MP-Gehalt holt er sich in der Lohntüte bar ab. Eher unwahrscheinlich, denn wer wenig später so gute Kreditkonditionen bei der strengen BW-Bank bekommt, muss über eine hervorragende Bonität verfügen. Daher spekuliere ich in diese Richtung gar nicht mehr weiter.
  2. Oder sollte der Wulff etwa gar nichts zurückgezahlt haben – und wenn, dann – sagen wir mal – mit Blanko-Bürgschaftsformularen des Landes Niedersachsen? Das würde ja zu seiner Schnäppchen-Mentalität passen. Also gar nicht so unwahrscheinlich und sicher ein Fall für den Staatsanwaltschaft.
  3. Oder hat Wulff aber seine „Schulden“ tatsächlich bar zurückgezahlt? Dann wäre es interessant zu wissen, was a) mit den Rechnungen und b) mit dem Geld passiert ist. Haben Groenewold und Konsorten das Geld bar privat eingesteckt und die Quittungen als Betriebsausgaben abgesetzt? Das könnte dann durchaus ein Fall für den Staatsanwalt sein – wahrscheinlich ein Steuerdelikt und ggf. sogar Untreue zum Nachteil des Unternehmens, das die Kosten übernommen hat. Ob und wie die Quittungen weiter behandelt wurden, sollte leicht festzustellen sein.
  4. Interessant ist auch, woher der Wulff jeweils das Bargeld hatte. Auch hier sind mehrere Modelle denkbar. Vielleicht hat er es einfach regulär von seinem Konto abgehoben, weil er lieber mit der dicken Geldklammer durch die Gegend lief. Oder aber er hatte a) selber Schwarzgeld das so nirgends offiziell auftauchen sollte oder b) das Geld wurde ihm vorher zum Zwecke der Rückzahlung von dem jeweiligen Freund zugesteckt, der wiederum selber Schwarzgeld hatte und dieses gleichsam durch die Rückzahlung durch Wulff reingewaschen werden sollte (Verbuchung als Erstattung von für Herrn Wulff vorgelegte Auslagen). Diese letztere Alternative macht nach der allgemeinen Lebenserfahrung übrigens den meisten Sinn.
  5. Oder ist der Wulff einfach nur dumm? Denn wer würde ohne Not solch fragwürdige Modelle wählen?

Wie auch immer es gelaufen ist – durch eine umfassende Überprüfung der Quittungen, Kassenbücher, Kontoauszüge sowie entsprechenden Steuererklärungen sollte sich ja alles klären lassen. Manfred Wendt, übernehmen Sie…