Braucht man eine Tajine?

Die Frage, ob es eine Tajine braucht oder ob es stattdessen nicht auch ein anderer Schmortopf tut, wurde mir gestellt, nachdem ich auf twitter meine Entenbrust mit Feigen, Pilzen und Maronen vorstellte, das Rezept dazu ist hier zu finden.

Doch erstmal, was ist eigentlich eine Tajine?

Es handelt sich dabei um ein in der nordafrikanischen Küche des Maghreb übliches Gefäß zum Kochen. Es ist ein rundes, traditionell aus Lehm gebranntes Schmorgefäß und hat einen gewölbten oder spitzen Deckel.

Mit der Tajine werden Schmorgerichte gekocht. Der Dampf steigt auf, die verdampfte Flüssigkeit sammelt sich am Deckel und tropft dann wieder auf das Gargut. Das Ergebnis ist eine besonders schonende Garung unter Beibehaltung der Aromen.

Tut es stattdessen auch ein Schmortopf?

Das Verfahren ist also im Prinzip nicht anders als in einem Schmortopf oder einer Kasserole mit Deckel. Und ich bin mir sicher, dass die oben angesprochene Ente aus dem Schmortopf auch nicht groß anders schmecken würde, würde man diesen statt der Tajine zur Zubereitung verwenden.

Ich gehe aber auch davon aus, dass durch den hohen Deckel in einer Tajine der Dampf am Ende etwas mehr abkühlt und sich daher insgesamt ein noch etwas sanfterer Garvorgang ergibt. Letztlich dürfte aber wie gesagt der Unterschied nicht wirklich schmeckbar sein.

Die Le Creuset Tajine

Das Bild oben zeigt die Tajine von Le Creuset, die ich auch verwende. Diese hat ein Unterteil aus Gusseisen und ein Oberteil aus Steingut. Diese ist bei der Verwendung dann also noch näher beim Schmortopf. Bestellen kann man diese übrigens hier bei Amazon und es gibt sie in vielen verschiedenen Farben.

Fazit

Im Regelfall sollte es also kein Problem sein, bei Rezepten für die Tajine auch einen Schmortopf zu verwenden – und umgedreht auch eine Tajine für andere klassische Schmorgerichte.

Dass die Tajine sich bei nordafrikanischen Gerichten auf dem Tisch sehr dekorativ machen kann, will man aus dem Kochgefäß servieren, ist allerdings ein anderer Punkt…

Rezept: Einfacher Rinderschmorbraten mit zwei kleinen Tricks

Dieser Rinderschmorbraten gelingt jedem und schmeckt dank eines einfachen Tricks besonders gut.

Für vier Personen:

  • Ein Stück aus der Rinderkeule, ca. 1,2kg
  • Suppengrün (Lauch, Sellerie, Möhren, Petersilie)
  • Zwei Zwiebeln
  • eine Hand voll Kirschtomaten
  • 500ml Rinderfond
  • 250ml Rotwein
  • Rapsöl

Das Suppengrün in nicht zu kleine Stücke schneiden, Zwiebeln achteln.

Den Backofen auf 250° C vorheizen.

In einem großen Bräter etwas Rapsöl erhitzen und das Fleisch von allen Seiten anbraten, Zwiebeln und Suppengrün zugeben, unter rühren leicht anschwitzen.

Wein und Fond angießen, Petersilie zugeben, Deckel schließen und aufkochen.

Mit Deckel in den Ofen geben und Ofen auf 140° stellen. Nach einer Stunde den Deckel abnehmen und den Braten einmal drehen.

Nach insgesamt ca. 2 1/2 Stunden ist er zart – zur Sicherheit aber testen. Sie können ihn auch länger drin lassen, dann wird er weicher.

Flüssigkeit von der Sauce können Sie noch etwas einkochen und binden, wenn Sie dies mögen, mir schmeckt es „natur“ besser. Das Gemüse können Sie als Beilage servieren.

Den Bräter aus dem Ofen nehmen, den Braten in Scheiben schneiden, in die Sauce legen und bei geschlossenem Deckel bei sehr kleiner Stufe auf dem Herd warmhalten.

Den Ofen können Sie währenddessen nutzen, um z.B. noch ein Kartoffelgratin zuzubereiten.

Und was sind nun die beiden Tricks?

  • einmal die Tomaten, die mitgekocht werden: diese geben der Sauce und dem Braten einen schön intensiven Geschmack – Sie müssen im Regelfall nicht einmal salzen.
  • zum anderen, dass sie die Bratenscheiben in der Flüssigkeit auf dem Herd warmhalten. So werden diese nicht nur schön würzig und bleiben saftig, sondern der Herd ist auch frei für eine Beilage.

Mein Abendessen: Bürgermeisterstücke mit Kartoffelpüree

Ein schönes Abendessen, das wenig Arbeit macht und damit perfekt ist, wenn Gäste kommen:

Bürgermeisterstücke geschmort, die auch gleich die Gemüsebeilage mitliefern, und dazu Kartoffelpüree.

Dazu schmecken ein Rotwein oder ein dunkles Bier.

Rezept: Bürgermeisterstücke geschmort

Man kriegt sie nicht oft, aber wenn man sie beim Metzger bekommen kann, sollte man zugreifen: Die sog. Bürgermeisterstücke, in Norddeutschland auch Pastorenstücke genannt. Das Fleisch ist vom Rind, recht flach, mager und ähnelt von der Form her einer Haifischflosse. Im englischen heißt es auch Tri-Tip. Manchmal werden sie auch falsches Filet genannt, zum Kurzbraten sind sie aber meist nicht so gut geeignet. Besonders gut schmecken sie aber geschmort.

Hier ein einfacher Rezeptvorschlag für vier Personen:

  • gut 1,2kg Bürgermeisterstücke
  • Suppengrün
  • zwei Zwiebeln
  • 250ml Rotwein
  • 500ml Rinderfond
  • Pflanzenöl
  • Pfeffer, Salz

Den Backofen auf 200° vorheizen.

Suppengrün putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebel vierteln.

In einem Bräter Pflanzenöl erhitzen und das Fleisch – meist sind es mehrere Stücke – rundum anbraten. Suppengrün und Zwiebel zugeben, anschwitzen lassen und dann Wein mit Fond angießen. Kurz aufkochen lassen und dann zugedeckt in den Ofen geben.

Temperatur auf 140° Grad reduzieren und ca. drei Stunden schmoren lassen. Dabei einmal wenden.

Dann nach Geschmack etwas Flüssigkeit in einen Topf geben, reduzieren und binden – den Schritt spare ich mir immer und lasse die Sauce, wie sie ist und schmecke sie allenfalls mit etwas Pfeffer und Salz ab.

Fleisch aufschneiden und zusammen mit etwas von dem Gemüse, der Sauce und einer Beilage – z.B. Kartoffelpüree – servieren.

Mein Abendessen: Lange geschmorte Rinderbeinscheibe und Polenta

Soul Food für Winter- und Herbstabende, inspiriert von Ossobuco und leicht gemacht:

Je Person eine Rinderbeinscheibe in einem Bräter von beiden Seiten anbraten. Klein geschnittenes Suppengemüse und Zwiebeln zugeben und dann wenig später 500ml Rinderfond, 500ml Rotwein und 800g gehackte Tomaten aus der Dose zugeben. Alles für ca. drei bis vier Stunden auf kleiner Stufe bei geschlossenem Deckel garen lassen. Das Mark aus den Beinscheiben sollte sich herausgelöst haben.

Beinscheibe zusammen mit dem Gemüse und Polenta servieren.