Köpfe: Jan Philipp Reemtsma

Jan Philipp Reemtsma ist eines der bekanntesten Mitglieder der Reemtsma Familie und wurde am 26. November 1952 in Bonn geboren.

Er ist ein deutscher Germanist, Publizist und Mäzen, dessen Wirken von der Literaturwissenschaft bis zur sozialwissenschaftlichen Gewaltanalyse reicht. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er bekannt, als er im Jahr 1996 Opfer einer Entführung wurde.

Von 2012 bis Ende 2015 war er als Honorarkonsul der Republik Slowenien für Hamburg und Schleswig-Holstein tätig.

Jan Philipp Reemtsma ist der Sohn des Unternehmers Philipp Fürchtegott Reemtsma. Er studierte Germanistik und Philosophie in Hamburg.

Mit 26 durfte er laut Testament über sein Erbe verfügen und verkaufte dann direkt seine Anteile an der Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, seit 1980 hat Reemtsma daher keine Verbindungen mehr zur gleichnamigen Firma. Mit einem Vermögen von 700 Millionen Euro zählt ihn das Manager Magazin zu den 150 reichsten Deutschen.

Vom 25. März bis zum 26. April 1996 war Reemtsma Opfer einer Entführung und wurde er nach Zahlung eines Lösegeldes von den Entführern freigelassen. Seine Verschleppung, Gefangenschaft und Befreiung schildert und reflektiert er im Buch „Im Keller“. Es gelang ihm später den Entführer durch von ihm beauftragte Ermittler in Südamerika ausfindig zu machen und so der Strafjustiz zu übergeben. Reemtsma widmet sich persönlich der Literatur und Wissenschaft und ist ein bedeutender Mäzen für kulturelle, wissenschaftliche und politische Initiativen.

Reemtsma ist verheiratet mit Ann Kathrin Scheerer und Vater von Johann Scheerer. Auch Johann Scheerer verarbeitete die Entführung seines Vaters in einem Roman mit dem Titel: Wir sind dann wohl die Angehörigen.

Fridays for Future und die Familie Reemtsma – oder warum Luisa Neubauer hier transparent sein sollte

Luisa Neubauer ist inzwischen das Gesicht von Fridays for Future in Deutschland. Neben ihr hört man in letzter Zeit auch mehr über Carla Reemtsma. Als ich nach dieser auf Google suchte, stieß ich drauf, dass Carla die Cousine von Luisa sein soll. Und beide sollen der Reemtsma Familie – ja genau der – entstammen.

Über einen privaten Kontakt wurde mir dann bestätigt, dass Luisas Mutter – Frauke Neubauer – tatsächlich die Cousine von Jan Philipp Fürchtegott Reemtsma und übrigens auch bei Fridays for Future aktiv ist.

Das ist ja nun alles nicht weiter dramatisch und anstößig und wenn man ein bisschen in sozialen Netzwerken recherchiert, auch auffindbar.

Doch in den einschlägigen Foren werden schon die verwegensten Verschwörungstheorien  gesponnen, warum denn das Großkapital / die Freimaurer / die jüdische Weltverschwörung / die Nazis* jeweils repräsentiert durch Familie Reemtsma hinter den Fridays for Future Protesten stecken und welches Ziel zur Weltherrschaft sie eigentlich damit verfolgen.

Neben solchen nicht Ernst zu nehmenden Spekulationen gibt es aber auch durchaus Fragen, die auch seriösere Medien und Kritiker aufgreifen könnten. Zum Beispiel die, ob Neubauers Eltern – Frauke und Harry – tatsächlich an Kreuzfahrtschiffen beteiligt sind oder die von Carla Reemtsma an Containerschiffen. Und wenn schon die Instagram Fotos von Luisa Neubauers früheren Fernreisen es in ihren Wikipedia Eintrag geschafft und ihr den Spitznamen Langstreckenluisa eingebrockt haben, so bergen diese Fragen nach den möglicherweise nicht gerade klimafreundlichen wirtschaftlichen Aktivitäten der Familie ein ungleich größeres Kritikpotential.

Und so hielte ich es an Stelle von Luisa Neubauer hier für sinnvoll, mit einem kurzen Statement für Klarheit zu sorgen, um solche Diskussionen erst gar nicht aufkommen und groß werden zu lassen.

Niemand ist für seine Herkunft verantwortlich, aber für den Umgang mit ihr. Und völliges Schweigen ist auf jeden Fall immer der falsche Weg.

Mehr über die Familie Reemtsma finden Sie hier.

* Philipp Fürchtegott Reemtsma sagte bereits 1932 Hitler persönlich zu, Anzeigen in den Zeitungen der NSDAP zu schalten und Alwin Siegfried Fürchtegott Reemtsma war tatsächlich nicht nur Zigarettenfabrikant, sondern auch Standartenführer der Waffen-SS und erhielt 1939 den Ehrendegen des Reichsführers SS – was Anfang Mai 2021 zum trendenden Hashtag #Luissa führte. 

Was am 26. November in Bonn passiert ist

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1952

Jan Philipp Fürchtegott Reemtsma wird geboren.

1346

Im Bonner Münster wird Karl von Mähren durch Erzbischof Walram von Jülich zum Gegenkönig Karl IV. gekrönt; er wurde gegen Ludwig IV. (bekannt als Ludwig der Bayer) inthronisiert. Ludwig starb 1347 im Kirchenbann und Karl IV. wurde 1355 zum Kaiser gekrönt. Er gilt als einer der wichtigsten deutschen Herrscher des Mittelalters. Die Darstellung des Reichsadlers im Bonner Münster erinnert noch an das Ereignis.