Angela Merkel CCXXXVI.
Am 6. Juni 2011 beschließt das Kabinett Merkel II das Aus für acht Kernkraftwerke und einen stufenweisen Atomausstieg bis 2022.
Das einseitige Atom-Moratorium und die Rücknahme der Laufzeitverlängerung führt zu jahrelangen Rechtsstreitigkeiten der vier Versorgungsunternehmen EnBW, E.ON/PreussenElektra, RWE und Vattenfall mit der Bundesregierung, die schließlich 2021 mit einer Ausgleichszahlung in Höhe von etwa 2,43 Milliarden Euro für nicht konzernintern verstrombare Elektrizitätsmengen und entwertete Investitionen enden.
Der geordnete und von Bund und Versorgungsunternehmen beidseitig beschlossene Atomausstieg von 2000/2002 wäre hingegen ohne finanzielle Entschädigung gewesen (Atomkonsens).
Umweltschutzorganisationen und die oppositionellen Grünen, die zu dieser Zeit wegen Fukushima stark in den Umfragen profitierten, kritisierten den verkürzten Atomausstieg als nicht ausreichend, Angela Merkel konnte aber auf eine breite Zustimmung der Wähler bauen und durch das Besetzen des Kernthemas der Grünen zudem deren Höhenflug in den Umfragen beenden.
Karikatur mit Midjourney erstellt, hier finden Sie alle Bilder aus dem Projekt 365 Tage Merkel.