10 Dinge, die man im Internet gemacht haben sollte – Vorschläge von Severin

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  1. Sicher bleiben: Auf jeden Fall solltest Du auf Systemen, bei denen es notwendig ist, einen Virenschutz installieren. Tipp: der bei Windows mitgelieferte Defender ist im Regelfall mehr aus ausreichend. Lade keine Apps oder Programme aus dubiosen Quellen herunter und halte Dein Betriebssystem und Deinen Browser mitsamt Plugins immer aktuell. Fall nicht auf Bannwerwerbung hinein, dass Viren auf Deinem System gefunden wurden.
  2. Mach Dich schlau und verstehe das Netz. Lies auch einmal Seiten wie Mobilegeeks oder The Verge, um mehr Hintergrundinfos zu erhalten und zu verstehen, was sich aktuell im Web tut.
  3. Auf zu Zeitreisen: Zum Beispiel, indem Du bei einer Google Suche einstellst, dass nur Ergebnisse vor 1996 angezeigt werden sollen (Suchoptionen / Zeitraum festlegen) – und sich dann wundern, dass die damalige Umweltministerin Angela Merkel von einem bisslosen Hund angefallen wurde… Oder Du suchst, welche Bücher Bestseller in Deinem Geburtsjahr waren oder welches Lied in den Charts Nummer 1 an Deinem Geburtstag war. Sehr schön ist auch die Website oldweb.today – damit kann man sich noch einmal in mehrfacher Hinsicht in die Vergangenheit des Internet zurückbeamen. Bei archive.org gibt es viele Retro Emulatoren, mit denen man sich z.B. in Windows 3.11 Zeiten zurückversetzen kann.
  4. Konsumiere nicht nur, sondern sei selbst kreativ: ob mit einem eigenen Blog, als Gastblogger, in sozialen Netzen, Foren, hilf in Foren, veröffentliche Deine Gedanken als eBook oder werde Wikipedia Autor… es gibt viele Möglichkeiten, selbst etwas beizutragen. Übrigens, auch hier suche ich immer Leute, die gerne mitmachen wollen.
  5. Bleib fair – beziehe Musik, Filme und Bilder aus legalen Quellen, kopiere keine Texte, schreibe keine bösartigen Kommentare, like und teile Inhalte, die Dir gefallen, benutze bei Seiten, die dezent Werbung einsetzen keinen Adblocker.
  6. Probier Alternativen aus – auch mal andere Suchmaschinen als immer nur Google, mal einen anderen Mailservice als GMX, einen anderen Cloudservice als Dropbox… und wenn es nur dazu dient, dass Du weißt, dass Du Dich richtig entschieden hast.
  7. Bevor Du etwas vorschnell in sozialen Netzen teilst, solltest Du immer überprüfen, ob die Quelle seriös ist, die Nachricht stimmen kann, noch aktuell ist… Und nur weil da ein Bild mit einem Zitat ist, muss es noch lange nicht stimmen.
  8. Auch wenn es einen noch so in den Fingern juckt – auf einen offensichtlich provokativen Kommentar, der nur Widerspruch sucht, auch mal nicht antworten – getreu dem Motto: „Don’t feed the Troll.“ Übrigens, Trolle im Netz haben nichts mit den mal mehr mal weniger niedlichen Gestalten aus Norwegen zu tun. Vielmehr kommt es von einer Technik des Fischens mit einer Schleppangel, die „Trolling“ genannt wird.
  9. Aufgepasst bei Passwörtern! Verwende sichere Passwörter oder Authentifizierungsmethoden, wo es drauf ankommt. Ändere Deine Passwörter regelmäßig. Mach Dir aber auch nicht zu viel Mühe mit Passwörtern, wenn es den Aufwand nicht wert ist.
  10. Einfach Smartphone, Tablet, Surface, iPad, Notebook, Mac, PC… ausschalten, wenn man merkt, dass man gerade nur sinnlos herumsurft.

30 GB kostenlosen OneDrive Speicher behalten

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Microsoft wird in Zukunft Neukunden nur noch 5GB kostenlosen OneDrive Speicher gewähren – und diese Änderung auch auf Bestandskunden ausweiten, die bisher standardmäßig noch 15 GB kostenlosen Cloud Speicher haben. Durch Aktivierung des Foto-Uploads kann man diesen dann nochmals auf 30 GB erweitern.

Nach zahlreichen Protesten gibt Microsoft Bestandskunden nun die Möglichkeit, die kostenlosen 30 GB zu behalten – man muss allerdings selber aktiv werden. Einfach diesen Link aufrufen, sich mit seinem Microsoft Account einloggen, fertig.

Der sog. Loyalitätsbonus (10 GB), den einige OneDrive Nutzer der ersten Stunde haben, wird durch die Änderungen nicht beeinträchtigt.

Übrigens, wenn man mehr Speicher braucht, empfehle ich ein Office 365 Home Abo. Man hat dann für kleines Geld nicht nur immer das aktuelle Office auf bis zu 5 Geräten, sondern auch 1 Terrabyte Cloudspeicher; bestellen kann man das z.B. bei Amazon.

Bilder und Videos bei Windows 10 mobile automatisch sichern

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, seine Fotos und Videos auf dem Smartphone automatisch in die Cloud hochladen zu lassen, um sie im Fall der Zerstörung oder des Verlusts des Smartphones noch zur Hand zu haben.

Wenn man die automatische Sicherung bei Windows 10 mobile aktivieren will, muss zunächst die OneDrive App installiert und eingerichtet werden.

In der App tippt man dann auf das „Hamburger Menü“ (die Striche oben links) und wählt ganz unten Einstellungen, gekennzeichnet durch das Zahnrad-Symbol. Dort wählt man dann Kamera Upload:

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Den entsprechenden Schalter stellt man dann auf Ein. Hat man mehrere OneDrive Konten eingerichtet, kann man wählen, welches für die  Sicherung verwendet werden soll.

Schließlich kann man noch einstellen, ob auch Videos hochgeladen werden sollen und ob der Upload auch bei getakteten Verbindungen erfolgen soll – typischerweise also Mobilfunktarife, die hinsichtlich des Volumens begrenzt sind.

Hat man den Upload bei getakteten Verbindungen deaktiviert, werden die Fotos nur gesichert, wenn man sich in einem WLAN befindet.

Möchte man seine Bilder auch über Mobilfunknetz sichern, empfehle ich zumindest das Hochladen der Videos zu deaktivieren, da dies doch sehr am Datenvolumen zehrt.

Stand: 26.11.2015. Gilt für die OneDrive App unter Windows 10 mobile und damit z.B. für folgende Smartphones:

  • Microsoft Lumia 550, Lumia 950, Lumia 950 XL
  • alle Microsoft/Nokia Smartphones, auf denen die Windows 10 mobile Insider Preview verfügbar und installiert ist; z.B. Microsoft Lumia 640

 

Die OneDrive Speicher Diskussion

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Ich halte OneDrive für den besten Cloud Speicherdienst, den es derzeit gibt. Drei Argumente sprachen aus meiner Sicht besonders dafür:

  • 15 GB kostenlos für jeden
  • 15 GB zusätzlich, wenn man den Fotoupload nutzt
  • unbegrenzter Speicher mit einem Office 365 Abo

Nun, die meisten Nutzer haben den unbegrenzten Speicher noch nicht erhalten und werden ihn auch nie erhalten, denn Microsoft hat angekündigt, dass es beim ursprünglich zugesagten TB bleiben wird. Das halte ich auch nicht für das Problem – denn 1 Terabyte sollten für die meisten Anwender ausreichen.

Ärgerlich finde ich aber zwei weitere Ankündigungen von MS: Der kostenlose Speicher wird auf 5GB reduziert und zwar sowohl für Neu- als auch für Bestandskunden. Und auch die weiteren 15GB für die Fotos fallen weg.

Gerade aber diese 30 kostenlosen GB waren für mich der ausschlaggebende Punkt, mich für OneDrive zu entscheiden. Und wäre ich davon nicht so überzeugt gewesen, wäre ich wohl auch kaum bei Office 365 gelandet. Die 30 GB waren damit die ideale „Einstiegdroge“ in Microsofts Cloud Welt – und das nicht nur bei mir.

Wenn dieser Vorteil nun weg fällt, gibt es z.B. für Apple Nutzer keinen so großen Anreiz mehr, sich zusätzlich einen Microsoft Account zuzulegen um auf dem iPhone für die Fotosicherung OneDrive zu nutzen.

Von der Verärgerung bei den Bestandskunden einmal ganz zu schweigen.

Wie gesagt, dass es bei Office 365 „nur“ ein Terabyte inklusive ist, ist aus meiner Sicht nicht das Problem. Und auch mit den neuen Preisplänen für mehr zusätzlichen Speicher habe ich als Office Abonnent kein Problem.

Den kostenlosen Speicher aber so drastisch zu kürzen, halte ich für einen riesigen Fehler von MS, der alsbald korrigiert werden sollte.

Wer seinem Unmut darüber Luft machen will, kann das übrigens unter anderem bei change.org oder auch bei Microsofts Uservoice.

Warum machen die das? Microsoft in der „Not only PC Era“

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Sway und die Frage „Warum machen die das?“

Gerade hat Microsoft seine neue Office Anwendung Sway öffentlich zugänglich gemacht, einen Service, den manche plakativ als PowerPoint Nachfolger sehen, was jedoch falsch ist und viel zu kurz greift. Vielmehr ist Sway eine innovative „Rich Media Story Telling“ Lösung, bei der ich gespannt bin, zu was für Ergebnissen diese führen wird.

Schauen Sie sich mal das offizielle Video zu Sway an:

Fällt Ihnen etwas auf? Apple Geräte treten hier sehr auffällig auf. Es kommen zwar auch ein Windows Laptop und ein Surface Pro vor, doch bleiben diese ziemlich im Hintergrund. Und die Sway App ist bislang auch nur fürs iPhone erschienen.

In einer Diskussion auf twitter stellte jemand passenderweise die Frage „Warum machen die das?“

Microsoft in der „Not only PC Era“

Immer wieder ist von der „Post PC Era“ die Rede, was auch plakativ und falsch ist. Der PC ist immer noch da und wird es auch in vielen Bereichen noch sehr lange bleiben. Richtig ist aber auch, dass für viele Anwender Tablets oder gar nur Smartphones inzwischen für die meisten Alltagsaufgaben ausreichend sind – auch wenn ich das in Teilbereichen kritisch sehe.

Auf jeden Fall sind wir inzwischen in einer „Not only PC Era“ angekommen – und bei den nicht PC Systemen ist Microsoft eben alles andere als dominierend. Weltweit liegen bei Smartphones und Tablets Android Devices vorne, in den USA hält Apple mit dem iPhone und dem iPad noch eine starke Stellung.

In einigen Märkten ist Windows Phone zwar schon recht stark, aber gerade in den USA dümpelt es unter 4% Marktanteil vor sich hin. Und da es vor dem Erscheinen von Windows 10 wohl auch kein neues Flagship Smartphone geben wird, wird sich daran so bald nichts ändern. Ich gehe zwar davon aus, dass MS mit dem neuen Windows, das ein einheitliches Betriebssystem von Wearables über Smartphones, Tablets, Hybriden, Laptops, Desktops und Konsolen liefert, auch wieder eine stärkere Stellung im mobilen Segment erreichen wird, doch ist die Welt bunter geworden und wird es bleiben – eine Windows Dominanz wie früher werden wir nicht mehr erleben.

Cloud First, Mobile First – das neue Microsoft

Dass Microsoft Produkte auch für andere Plattformen angeboten werden, ist an sich nichts neues: Office z.B. gibt es schon ewig für den Mac.

Doch jetzt muss Microsoft seine Dienste breit aufstellen, um auf Dauer relevant zu bleiben. Und tatsächlich hat Microsoft hier einiges zu bieten, in erster Linie:

  • Office ist nach wie vor die leistungsstärkste Lösung im Bereich Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Und mit Office 365 ist man erfolgreich den Weg in die Cloud gegangen. Dazu gibt es touch-optimierte Versionen
  • OneDrive ist eine der fortschrittlichsten Cloud Speicherlösungen – mit unbegrenztem Speicher 1 TB Speicher, wenn man ein Office 365 Abo hat.
  • OneNote ist Ablageplatz für Bilder, Texte, Scans – inzwischen verwalte ich alle meine Informationen damit. Besonders empfehlenswert ist dazu die Office Lens App, die einem den Scanner ersetzt.
  • Skype als große Messaging Lösung, das jetzt von Skype Qik begleitet wird.

Dazu kommt outlook.com, weitere klassische Business Lösungen wie Dynamics, die Azure Plattform, im Gaming und Entertainment Sektor XBox mit zugehörigen Services, Bing, neue Hardware wie das Microsoft Band aber auch ganz neue Ansätze wie z.B. das Garage Projekt, bei dem MS Mitarbeiter ihre eigenen in der Freizeit entwickelten Apps vorstellen – auch für iOS und Android. Und damit auch jeder merkt, dass Microsoft eben nicht mehr nur Windows ist, werden in den entsprechenden Spots auch die anderen Geräte gezeigt.

Dadurch, dass die wichtigen MS Dienste sowohl auf dem Desktop (Windows und OS X), Windows Phone, Android, iOS und für moderne Browser angeboten werden, ist echtes plattformübergreifendes Arbeiten möglich. Und wenn ich mich für das MS Ökosystem entscheiden habe, kann ich später auch einfach meine Hardware wechseln – z.B. vom iPhone zu einem Lumia.

Darum machen die das.

Bilder von Windows Phone aus übertragen

Diese Frage wird mir immer wieder gestellt: Wie kann ich meine Bilder von meinem Windows Phone auf meinen PC übertragen?

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ich kurz vorstellen will:

OneDrive

Am einfachsten geht es fast über OneDrive, indem man alle Bilder automatisch in OneDrive sichern lässt.

Dazu gehen Sie auf Ihrem Windows Phone zu

Einstellungen > Sicherung > Fotos und Videos.

Dort aktivieren Sie am besten „Beste Qualität (WLAN erforderlich)“. Sobald ein WLAN verfügbar ist, werden die Fotos automatisch in den OneDrive Speicher hochgeladen, von wo aus sie überall abrufbar sind, wo Sie einen Internet Zugang haben – also vom PC aus, Android Phone, iPad, Surface, iPhone…

Einzelne Fotos können Sie manuell hochladen, indem Sie sie in die Bildergalerie gehen, die Bilder oder das Bild auswählen, dann den Sharing Button drücken und als Ziel Onedrive wählen. Wenn das nicht verfügbar ist, musst ggf. die OneDrive App installiert werden, die es hier gibt.

Übrigens, die OneDrive App gibt es auch für Windows, iOS (iPhone, iPad) und Android, so dass man damit ganz leicht Bilder und andere Daten zwischen diesen System synchronisieren kann.

Einfach über den Explorer

Möchten Sie die Daten nicht über die Cloud transportieren, sollten Sie die automatische Sicherung ausschalten. Wenn Sie Ihr Smartphone per micro USB Kabel an Ihren Rechner mit Windows anschließen, wird das Smartphone als Laufwerk zur Verfügung gestellt, auf das Sie über den Explorer oder jeden anderen Dateimanager zugreifen können:

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Von dort aus können Sie die Bilder wie gewohnt kopieren. Also z.B. per Drag and Drop oder mit der Tastenkombination STRG-C.

Über die Windows 8.1 Windows Phone App

Wenn Sie ein Gerät mit Windows 8 oder 8.1 haben – also z.B. ein Surface, Notebook, Hybridgerät, normaler Desktop Rechner – können Sie die Windows Phone App installieren. Das fragt Sie übrigens Windows 8.1. automatisch, wenn Sie Ihr Handy das erste mal per USB verbinden.

Dort können Sie dann unter den Einstellungen wählen, dass neue Bilder automatisch übertragen werden sollen:

bilder-importieren

 

Mit anderen Windows Versionen

Wenn Sie Windows 7 einsetzen, können Sie die Desktop Anwendung für Windows Phone verwenden, die es hier zum Download gibt.

Windows 10 Benutzern steht der „Begleiter für Telefon“ zur Verfügung, die hier heruntergeladen werden kann.

Mit anderen Betriebssystemen

Möchten Sie Ihr Lumia (oder anderes Windows Phone) mit Ihrem Apple Mac (OS X) per Kabel synchronisieren, brauchen Sie die Windows Phone App für Mac, die es hier gibt.

Da Windows Phone MTP (Media Transfer Protocol) nutzt, kann ein entsprechendes Smartphone auch an einen Linux Rechner mit einer gebräuchlichen aktuellen Distribution über USB anschließen und das herunterladen von Bildern dürfte in der Praxis kein Problem sein.

Notfalls kommt man mit jedem Gerät, das über einen modernen Browser verfügt, über OneDrive an die Bilder von Ihrem Windows Phone (s.o.).

Per NFC

Einige Windows Phone Smartphones (z.B. Lumia 920, 925, 930) haben NFC eingebaut, so dass man Fotos mit anderen NFC fähigen Smartphones tauschen kann. Dazu einfach das oder die Fotos auswählen, auf das Sharing Symbol gehen und dann Zum Senden berühren wählen und den Anweisungen folgen.

Weitere Sharing Apps

Grundsätzlich lassen sich Bilder über die Sharing Funktion über zahlreiche Apps an andere Geräte senden. Einfach die gewünschten Bilder ausählen, Sharing Symbol wählen und dann die gewünschte App – z.B. E-Mail, Whatsapp, facebook Messenger, threema und viele mehr.

So können Sie die Bilder z.B. einfach an die gewünschte E-Mail Adresse senden.

Diese Anleitung gilt für Windows Phone 8 und 8.1 und damit u.a. für folgende Smartphones:

Microsoft (Nokia) Lumia 430, Lumia 435, Lumia 520, Lumia 525, Lumia 530, Lumia 532, Lumia 535, Lumia 620, Lumia 625, Lumia 630, Lumia 635, Lumia 636, Lumia 640, Lumia 640XL, Lumia 720, Lumia 730, Lumia 735, Lumia 820, Lumia 830, Lumia 920, Lumia 925, Lumia 928, Lumia 930, Lumia Icon, Lumia 1020, Lumia 1320, Lumia 1520

Samsung ATIV S, ATIV S Neo, ATIV SE

HTC 8s, 8x, One M8 for Windows Phone

Huawei Ascend W1

Prestigio MultiPhone 8400 DUO

Blu HD Windows

Warum Microsoft eine eigene Android Version anbieten sollte – und schon bald könnte

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Dass ich es für keinen klugen Schachzug von Nokia halte, das Nokia X auf den Markt zu bringen, habe ich ja schon ausführlich begründet. Nun sind die drei Nokia Androiden aber nun mal da und gehören bald zu Microsoft.

Das besondere daran: Nokia setzt auf einen eigenen Android Fork, der nicht nur mit eigener Kachel-Oberfläche, sondern auch ohne Google Dienste daherkommt. Stattdessen sind Microsoft und Nokia Dienste an Bord, wie z.B. Outlook.com, Here Maps, Skype, OneDrive, Bing und Nokia Music. Dazu gibt es einen eigenen Nokia Appstore, der direkt mit Operator Billing in vielen Märkten überrascht. Laut Nokia sollen 75% der bestehenden Android Apps ohne Änderungen auf dem Nokia X Android laufen können, für die anderen wäre der Änderungsaufwand minimal. Der Appstore könnte also bald gut gefüllt sein.

Und hier wird die Sache interessant.

Denn das Google Android ist nicht so frei, wie Google gerne tut, wie durch verschiedene Dokumente bekannt wurde. Nicht nur, dass der Quellcode Google Apps eben nicht Open Source ist. Es gibt viele strikte Vorgaben, die die Einbindung der Google Apps betreffen, z.B.:

The phone manufacturer must place “Google’s Search and the Android Market Client icon [Google Play] … at least on the panel immediately adjacent to the Default Home Screen,” with „all other Google Applications … no more than one level below the Phone Top.“

Und auch auf die allgemeine Produktpolitik der Hersteller nimmt Google Einfluss. So wurde z.B. Druck auf Acer ausgeübt, kein gemeinsames Smartphone mit dem chinesischen Anbieter Alibaba auf den Markt zu bringen, das auf dem Android Fork Aliyun aufgesetzt hätte.

Google zieht die Daumenschrauben immer weiter an, um die Fragmentierung „seines“ Android zu verhindern, womit viele kleinere asiatische Hersteller zusehends Probleme haben.

Genau hier könnte Microsoft ins Spiel kommen und seine Android Version mit den eingebunden MS-Diensten und seinem eigenen Appstore auch anderen Herstellern zur Verfügung stellen. Klar, bestimmte Apps würden auch hier Closed Source bleiben, z.B. Outlook und OneDrive. Und auch die Pflicht, den Store auf dem Gerät zu belassen, müsste es aus Microsofts Sicht geben.

Ansonsten könnte MS den Herstellern aber mehr Freiheiten einräumen, als Google dies tut. Andere Suchmaschine als Bing als default? Kein Problem. Weitere Appstores einbinden, wie z.B. den von Yandex? Aber gerne doch! Eine alternative Navigationslösungen? Warum nicht! Sie wollen auch Sailfish OS, Aliyun, MIUI, TIZEN und Windows Phone im Dualboot unterstützen? Wir helfen Euch! Ich bin mir sicher, der ein oder andere Hersteller würde anbeißen, wenn er von MS weniger Restriktionen zu erwarten hätte, als von Google.

Positioniert werden könnte und sollte dieses Microsoft Android für Low-End Devices in Emerging Markets. Dadurch und weniger Features würde es sich gegen die Windows Phone Devices abgrenzen, die weiter im High-End und Enterprise Bereich positioniert wären. Die einfachen Androiden wären dann der Einstieg in die Welt der MS-Dienste, allen voran OneDrive, Outlook.com und Office. Der natürliche nächste Schritt wäre dann, dass die Einsteiger später auf Windows Phone Devices upgraden und ihre Daten sowie gewohnten Dienste und Anwendungen nahtlos weiter nutzen könnten. Durch die erweiterten Kontakte zu neuen Herstellen könnte MS zudem erreichen, mehr OEM Partner für Windows Phone zu gewinnen.

Sicher, das ist eine gewagte Strategie. Doch mit der Nokia X Serie ist die Android Katze im Hause Microsoft jetzt aus dem Sack. Statt sie wild laufen zu lassen, sollte man sie zum Mäusefangen abrichten. Und besser als so verrückte Gedanken, Android Anwendungen auf Windows Phone im Emulator laufen zu lassen, ist das allemal.

Der X-Day, an dem Microsoft seine Android Version freigibt, wäre ein massiverer Angriff auf Google, als jede neue Windows Phone Version das zur Zeit sein könnte. Und damit würde das Projekt „Normandy“ seinem Namen alle Ehre machen.

Mit Sascha Pallenberg, der ein ähnliches Szenario durchspielte, könnte man dann tatsächlich von einer Erschütterung der Macht sprechen.

Das bringt Windows Phone 8.1

Es sickern mehr und mehr Informationen über Windows Phone 8.1 durch – hier die aktuellen Gerüchte, was die neue Version bringen wird.

Update: Die Liste ist auf dem Stand 18.02.2014

  • SkyDrive wird in OneDrive umbenannt.
  • ActionCenter: Zentrale Benachrichtigungen über eingehende Nachrichten, Statusmeldungen etc.
  • Action Center: Schnelleinstellungen z.B. für WLAN, Bluetooth, Internet Freigabe…
  • Apps können die Videoaufzeichnung des Ablaufs zulassen
  • Apps können auf SD Karte gespeichert werden
  • Entwickler können zulassen, dass Apps von SD Karten installiert werden.
  • Apps können direkt in OneDrive gesichert werden, ebenso Daten der App (Spielstände z.B.), wenn die App dies unterstützt
  • Apps Vorschläge im Store aufgrund des derzeitigen Aufenthaltsorts (Geo located)
  • Optionales automatisches Update von Apps möglich.
  • Vereinfachtes manuelles Updaten von Apps
  • Updates optional nur dann, wenn ein WLAN zur Verfügung steht
  • Neue XBox Music und XBox Video App.
  • Neue Bing Podcast App.
  • Geänderte Facebook Integration, die Facebook App gehört jetzt zum Lieferumfang und ist enger mit dem OS verknüpft, dafür fällt wohl die derzeitige direkte Facebook Einbindung weg
  • Man kann eine eigene Messaging App als Standard einstellen.
  • Optionales zentrales Single-Sign für Apps über den Microsoft Account
  • Verbessertes und sichereres Kid’s Corner
  • VPN Support
  • Weitere Sicherheitsfunktionen für Unternehmen (S/Mime, Policies…)
  • Kamera App deutlich überarbeitet: neue Benutzeroberfläche und integrierter Burst Modus.
  • Video und Foto Bearbeitung verbessert
  • Bilder in der Foto App können leichter favorisiert werden
  • Neue BatterySense App, die auch Apps mit hohem Stromverbrauch anzeigt.
  • Einfacher Filemanager für Dokumente
  • Verbesserte Bing Suche (Bing Smart Search)
  • Verbesserte Backup Funktion
  • Apps können nach verschiedenen Kriterien sortiert werden (Datum, Nutzungshäufigkeit)
  • Internet Explorer kann YouTube Videos in Seiten eingebettet abspielen
  • Internet Explorer unterstützt WebGL
  • MSIE unterstützt Uploads von Files
  • MSIE unterstützt Passwortmanager
  • JavaScript und HTML Unterstützung für Apps
  • iCloud Support hinzugefügt.
  • getrennte Lautstärkeinstellungen für verschiedene Bereiche (Klingeltöne, Musik…)
  • Passwortgeschützte Office Dokumente werden unterstützt
  • Direktes Scannen in Office Dokumente mit OCR über die Kamera
  • Unterstützung von signierten und verschlüsselten E-Mails
  • Optimierte Synchronisierungsoptionen für E-Mails (Zeiten…)
  • Verbesserte E-Mail Optionen für eingebettete Inhalte
  • Google Kalender Support
  • Wetter kann direkt im Kalender angezeigt werden
  • Neue optimierte Ansichten im Kalender (Wochenansicht)
  • Quiet Mode für bestimmte Uhrzeiten, in denen dann keine Anrufe durchgelassen werden, Ausnahmen möglich
  • Neue Funktion des Back Buttons, der Apps jetzt nicht mehr beendet, sondern in den Hintergrund legt.
  • In der Task Übersicht können Apps jetzt durch ein Wischen nach unten beendet werden.
  • Verbessertes Keyboard
  • Swipe Style Keyboard optional
  • T9 Keyboard optional
  • Individueller Hintergrund für das Startmenü möglich
  • neue Live Tile Größen
  • neue Interaktionsmöglichkeiten mit Live Tiles
  • Möglicher Support einer weiteren Live Tile Spalte auch bei 720p Smartphones
  • Benachrichtigung, wenn Ladegerät zu wenig Leistung bringt
  • Double Tap to Wake Up
  • Duoble Tap to Power Down
  • Navigation Bar für Smartphones ohne Hardwaretasten
  • Bluetooth 4.0 LE Support
  • chkdsk für SD Karten
  • Miracast Support
  • Geofence Monitoring
  • Maus und Tastatur Support (HID)
  • 3D Support
  • Unterstützung weiterer Auflösungen des Displays
  • Viele Änderungen im Hintergrund für Entwickler, die auf ein weiteres Zusammenwachsen von Windows Phone und Windows RT hindeuten

Generell ist davon auszugehen, dass sich hier noch einiges ändern wird. Konkretere Infos wird es im April geben, wenn das aktuelle SDK auf der Build Konferenz vorgestellt wird.

Übrigens, Windows Phone 8.1 wird es auch als Update für – angeblich – alle Windows Phone 8 Devices geben. So wurde es auch schon auf einem Nokia Lumia 920 gesichtet.

Mit dem WP 8.1 Update wird frühestens nach der Build im April gerechnet.

Satya Nadella als neuer CEO – was ändert sich bei Microsoft?

Satya Nadella ist neuer CEO von Microsoft. Persönlich halte ich ihn für die beste Wahl unter den kolportierten Kandidaten: Er hat technisches Verständnis, kennt das Unternehmen und hat „Passion“ für Microsoft. Mit seiner Wahl hat sich Microsofts Board auch für eine langfristige Strategie und gegen schnelles Profitdenken entschieden, denn ein externer CEO wie der derzeitige Ford Chef Mulally hätten sicher Teile des Consumer Geschäfts abgetrennt und verkauft, allen voran die XBox Sparte. Und sogar dem „quasi internen“ Stephen Elop wurden dergestalte Planungen nachgesagt. Alles reine Spekulation – jetzt ist es Nadella. Über ihn selbst ist z.B. bei den Mobilegeeks einiges nachzulesen.

Was kann man aber von Nadella erwarten? Was wird sich bei Microsoft ändern? Hier meine persönlichen Vermutungen:

  1. Microsoft bleibt eins
    Zunächst wird es keine Abtrennungen und Verkäufe von größeren Einheiten geben. Nadella wird den „One Microsoft“ weitergehen und gleichzeitig auf die Enterprise und Consumer Schiene setzen. Er setzt primär auf Software und Services – aber es ist ihm klar, dass diese Devices benötigen – und die sollen auch von Microsoft kommen.
  2. Ein neuer Stil nach Innen
    Während Ballmer für seinen Jähzorn gefürchtet war, wird Nadella nachgesagt, ein guter Zuhörer zu sein. Es wird eine neue offenere Kommunikationskultur geben.
  3. Mehr Innovation – und schneller
    Diese neue offene Kultur wird auch zu mehr Offenheit führen. Ich vermute, dass wir viel mehr „mutige“ Produkte sehen werden. Ich bin mir sicher: wäre Nadella schon 2010 Microsoft CEO gewesen, wäre z.B. das Microsoft Courier nicht eingestampft worden – und der Tablet Markt sähe heute wahrscheinlich anders aus. Auch die Schlagzahl bei neuen Produkten und Updates – besonders auch bei Windows und Windows Phone – wird sich erhöhen.
  4. Ein neuer Stil nach Außen
    Nach dem früher oft linkisch wirkenden Bill Gates und dem poltrigen Steve Ballmer wird der ruhige Nadella auch für eine neue Kommunikationskultur nach außen sorgen. Verbunden mit neuen innovativen Produkten könnte das für eine deutlich bessere Wahrnehmung Microsofts in der Öffentlichkeit sorgen – besonders auch bei den wichtigen großen US Techblogs. Dazu wird auch beitragen, dass Bill Gates eine größere Rolle spielen soll – und der hat sich inzwischen durch sein soziales Engagement „gefunden“ und hat ein deutlich positiveres Image als früher.
  5. Ying und Yang
    Die Stärke Microsofts im Cloud und Backend Bereich wird und muss sich auch im Consumer Bereich widerspiegeln – letztlich setzen erfolgreiche Consumer Dienste eben auch starke Backends voraus. Technologisches ergänzen sich beide also. Und Nadella wird auch versuchen zu erreichen, dass nicht nur die Technik im Einklang ist, sondern auch ein ausgewogenes Verhältnis aus einerseits Devices und Services Umsätzen sowie auch andererseits aus dem Consumer und dem Enterprise Sektor.
  6. Windows 9 ist Nadellas Pflicht
    Windows 9 wird das Produkt sein, an dem Nadella gemessen wird. Kommt es an, ist er Gott, flopt es, könnte es sogar sein, dass seine Zeit als CEO schneller vorbei ist, als gedacht. Nadella kommt aus der Business Ecke. Und er weiß, wie wichtig Business Kunden für das Unternehmen sind. Seien wir ehrlich, ModernUI ist das beste Tablet User Interface „wo gibt“ – aber für Bürorechner in großen Organisationen ist es – öhm – Scheiße. Ich denke, wir werden schon recht bald ein Windows 8.2/9 sehen, dass einen Classic / Business / Desktop / oderwieauchimmererheißtsiewissenwasichmeine Mode hat.
  7. …und Skype ist die Kür
    Ballmer hat Skype gekauft, hat es dann aber recht stiefmütterlich behandelt. Nadella wird Skype tiefer in Windows, Windows Phone, Nokia Ashas, OneDrive, Office und wo immer es geht integrieren. Daneben wird es leichte und schnelle Clients – auch für andere Plattformen – geben, um gegen WhatsApp, fb Messenger, Line und Co anstinken zu können. Es ist Nadellas Küraufgabe, aus dem milliardenschweren Kauf etwas sinnvolles zu machen,
  8. Mehr Partnerschaften und Zukäufe
    Das hat gepasst – am gleichen Tag, an dem Nadella berufen wurde, wurde eine stärkere Kooperation mit Foursquare bekanntgegeben. Sicher kein Zufall. Im Sinne des neuen Stils wird Microsoft auf mehr Kooperation mit und Akquisitionen von Startups setzen.
  9. Die Android Herausforderung
    Die große Frage ist, wie Nadella mit Android umgehen wird. Android ist derzeit im mobile Bereich fast schon das, was Windows auf dem Desktop immer noch ist. Wird Microsoft Android weiter mehr oder weniger ignorieren und wie bisher nur wenige Apps mit begrenztem Funktionsumfang bringen, um zwar auf der Plattform vertreten zu sein, ohne diese aber zu sehr zu stärken? Wird man Android ganz links liegen lassen? Wird es ein vollwertiges Office für Android Tablets bringen – auch wenn das dann zu Lasten von Windows geht? Oder wird man Android in einer geforkten Form gar selbst einsetzen? Hier ist alles offen. Der Versuchsballon Nokia X (aka Normandy) – ein gerüchteweise bald auf den Markt kommendes Nokia/Microsoft Android-Smartphone mit Windows Phone UI – wird vielleicht Hinweise auf die künftige Strategie geben.
  10. Keine neuen Steve Ballmer Videos und GIFs
    Eine Sache ist aber sicher –  und das ist traurig – es wird keine neuen epischen Steve Ballmer Videos und GIFs mehr geben… Goddby Steve – and thank you for the fun…

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