Köpfe: Rachel Chandler

Rachel Chandler ist Photographin und Model Scout in New York, kommt aber aus Los Angeles.

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Was bedeutet der Hashtag #NYTimesPropaganda?

Am 12. April 2021 trendet auf twitter der Hashtag #NYTimesPropaganda.

Der Hashtag richtet sich gegen die Iran Korrspondentin der New York Times, Farnaz Fassihi (@farnazfassihi). Ihr wird vorgeworfen, konsequent Fehlinformationen über den Iran zu verbreitet, die im Sinne des Regime seien und dieses verharmlosen. Kritiker von ihr würden von ihr geblockt.

In einem ausführlichen Thread finden Sie hier Beispiele dazu.

Die iranische Opposition organisiert immer wieder Kampagnen, in denen durch konzertiertes twittern Kritik am Regime in die digitale Öffentlichkeit getragen wird.

Was fehlt: Spotify News

Musik höre ich fast nur noch über Groove Musik und Spotify. Eine Sache vermisse ich bei den Streaming, Diensten die sie zum vollwertigen Radio-Ersatz machen könnten: einen News Service.

Ja, ganz genau: Nachrichtenblöcke zwischen der Musik.

Das ganze wäre ebenso wie mein Musikstream voll individualisierbar. In den News Einstellungen wähle ich, wie oft ich Nachrichtenbeiträge hören möchte: Stündlich, halbstündlich oder nur bei Breaking News. Weiter könnte ich wählen, was mich interessiert: Inlandspolitik, US-Politik, Wissenschaft, die Wettervorhersage für Bonn sowie Fußball und Formel 1, aber bitte kein Tennis und kein Boulevard… Meine ganz individuellen News eben.

Realisierbar wäre das für Spotify auch recht einfach: entweder man bezieht fertig gesprochene News Beiträge von Kooperationspartnern oder Agenturmeldungen werden textlich aufbereitet und von einem Text2Speech System aufbereitet.

Finanzieren könnte sich dies entweder durch einen monatlichen Aufpreis auf das Premium Abo oder aber durch Werbung, die den Newsblöcken vorgeschaltet wird. Aber auch ganz andere Modelle sind denkbar: Wähle ich als meinen bevorzugten Fußballverein den sagen wir mal Rasenballsportverein aus Leipzig, bekomme ich nicht nur als „Breaking“ in meinen Musikstream eingesprochene „Tor in München – 0:3 für RB – präsentiert von Red Bull“ sondern im Spotify Newsletter auch gleich Werbung für die neuesten Fanartikel…

Denkbar wären auch Kooperationen: Denkt man den New-York Times/Spotify Deal weiter – wer die NYT digital abonniert, bekommt Spotify Premium dazu – könnte dann die New-York Times auch der Lieferant der News sein und optional auch anbieten, von Fall zu Fall umfangreichere Reportagen zu bevorzugten Themen einzuspielen… Es ergäben sich ganz neue Möglichkeiten.

So, Spotify, Napster, Grove, Deezer oder wer auch immer das umsetzt – Ihr denkt dann aber auch bitte an mich :)

Hinweis – die Idee mit den in den Musikstream integrierten Nachrichten hatte ich schon vor einigen Monaten, hatte aber noch nie die Muße, es zu bloggen. Der New York Times Spotify Deal lieferte jetzt den passenden Anlass dazu.

10 Fakten zum 8. April

  1. Japan feiert heute Kambutsue, die Geburt von Buddha. In den Schreinen werden Statuen des neugeborenen Buddha aufgestellt und es werden Prozessionen durch die Städte veranstaltet.
    Es ist der Tag der Roma, an dem Europas größte Minderheit auf ihre Situation aufmerksam macht. In vielen Ländern werden die Roma unterdrückt und sind vielen Schikanen ausgesetzt.
    Beate und Walter haben heute Namenstag.
  2. Der Bauer Georgios Kentrotas findet auf der Ägäis-Insel Milos bei der Suche nach Baumaterial an diesem Tag im Jahr 1820 die Venus von Milo.
  3. Das deutsche Reich führt 1874 die Impfung gegen Pocken mit dem Reichsimpfgesetz verpflichtend ein.
  4. Der Longacre-Square (Bild) in New-York wird heute im Jahre 1904 nach der dort ansässigen New-York-Times in Times-Square umbenannt. Der Times Square gehört zu den bekanntesten und am meisten besuchten Plätzen der Welt.
  5. Der seit dem 4. April 1906 andauernde Ausbruch des Vesuv erreicht seinen Höhepunkt: Asche wird in bis zu 1300 m Höhe geschleudert, die Spitze des Berges wird gekappt und er verliert über 200 m Höhe. Insgesamt sterben mehr als 100 Menschen.
  6. 1945 bombardieren die Alliierten bei Celle einen Transport von Gefangenen vom KZ Salzgitter Drütte nach Bergen Belsen, wodurch vielen Gefangenen die Flucht gelingt. Sie werden von Polizei, SS, Wehrmacht und auch der Celler Zivilbevölkerung verfolgt und wahllos ermordet. Die Einwohner rühmen sich seinerzeit der sog. „Celler Hasenjagd“.
  7. In Hamburg-Altona wird 2000 die erste moderne Babyklappe eingeweiht, bei der neugeborene Kinder anonym abgegeben werden können.
  8. 2002 stellt die Kirch-Gruppe (Premiere) des inzwischen verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch Insolvenzantrag. Sie wird von Schulden von mehr als 7 Milliarden Euro gedrückt.
  9. Der israelische Diplomat und Publizist Avi Primor kommt 1935 auf die Welt.
  10. Modedesignerin Vivienne Westwood wird 1941 geboren.

Hier sind mehr Infos rund um den 8. April.

Das übertriebene Getue rund um die Panama Papers

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Bumms – auf einmal sind sie überall. Die Panama-Papers. Enthüllungen rund um Briefkastenfirmen aus – Überraschung – Panama. Das größte Datenleak in der Geschichte. Die Mutter aller Bomben. 400 Journalisten aus 80 Ländern haben recherchiert. 2,6 Terabyte Daten*. Superlative ohne Ende. Und natürlich die unvermeidlichen „Oh wie schön ist Panama“-Schlagzeilen.

Eine gut vorbereitete orchestrierte Medien-Aktion mit zeitgleichen Talk-Shows, Zeitungsartikeln, einem Hintergrund-Buch, Blogbeiträgen, Sondersendungen… und schon erscheinen auch die ersten schnell zusammengeschusterten Trittbrettfahrer-e-Books. Die Jubel-Schlagzeilen werden schnell von den nicht involvierten Medien übernommen – wenngleich es Ausnahmen gibt, wie z.B. die New York Times.

Und der Erkenntnisgewinn? Eher gering. Sicher, der isländische Regierungschef ist zurückgetreten – das ist vielleicht schon die größte Überraschung, aber auch dem speziellen Umfeld nach der Finanzkrise dort geschuldet.

Ansonsten: Es gibt zehntausende Briefkastenfirmen in Panama. Petro Poroschenko kommt in der Ukraine unter Druck. Die FIFA wieder mittendrin. Putins Umfeld involviert. Formel 1 Star Rosberg versucht seine Steuern zu optimieren. 1.000e Deutsche haben Briefkastenfirmen – große Namen sind kaum darunter – und wenn, war dies schon vorher bekannt, wie beim CDU Schatzmeister Linssen. Jedenfalls kaum etwas, was einen wirklich wundert oder einen neuen Erkenntnisgewinn bringt. Dazu sehr lesenswert der kritische Beitrag bei Meedia.

Sicher andererseits auch: die ein oder andere Selbstanzeige wird kommen, über die sich die Finanzminister freuen werden. Es gibt eine neue Diskussion über Transparenz. Banken werden es sich zwei mal überlegen, ob sie ihre Kunden dabei unterstützen, Gelder nach Panama zu bringen – unabhängig davon, ob es im konkreten Fall legal ist oder nicht. Das alles ist gut so, aber eben nicht das große Ding.

Vielleicht kommt noch die große Überraschung. Allein mir fehlt der Glaube. Und so bleibt im wesentlichen eine große Selbstinszenierung der beteiligten Medien.

* Auf die reine Größe der Daten abzustellen halte ich übrigens für fragwürdig. Die „Paper“ sollen sich aus 4.804.618 E-Mails, 3.047.306 Datenbankformate, 2.154.264 PDF-Dateien, 1.117.026 Bildern, 320.166 Text-Dokumente und 2.242 sonstigen Dokumenten zusammensetzen. Gerade PDF Dateien und Bilder können so abgespeichert werden, dass diese vergleichsweise wenig Informationen bei hohen Dateigrößen beinhalten.