Die Zeit, Blogs und journalistische Standards

Oh je, geschätzte ZEIT ONLINE.

Es ist schon schwierig, die Unterscheidung zwischen Blog-Schreibern hier und Journalisten dort. Und es ist auch nicht leicht, immer die richtigen Worte zu finden, wenn jemand auf einen Missstand aufmerksam macht.

Teil 1
Freitagabend will ich auf einen Blog-Beitrag der Zeit mit einem Kommentar antworten. Der Text wird nicht veröffentlicht – wird offenbar noch geprüft, kennt man.
Am nächsten Morgen finde ich andere Kommentare veröffentlicht, aber nicht meinen. Nanu. Ich schreibe die Zeit per Email an, ein technisches Problem?
Am Montagmorgen (also drei Tage später) finde ich meinen Kommentar zwischen zahlreichen anderen wieder.

Teil 2:
11 Tage später eine Antwort der „Community-Redaktion“ der Zeit:
„Da bei den Blogs die Autoren i. d. R. selbstständig für die Moderation der Kommentare verantwortlich sind und Letztere dort erst nach Sichtung veröffentlicht werden, kann es u.U. einige Zeit dauern, bis Ihr Kommentar öffentlich angezeigt wird.“

Teil 3:
Meine Antwort:
„Das bedeutet: Wenn ich am Abend einen Kommentar schreibe, dieser auch am nächsten Morgen nicht zu sehen ist, aber dafür andere Kommentare – dann hält die Autorin meine Kommentare bewusst zurück?
Es ist also auch zeitlich von den Arbeits- und Lebensgewohnheiten eines Autors abhängig, ob und wann ein Kommentar veröffentlicht wird? Es gibt keine Redaktion, die das zu festgelegten Zeiten prüft?
Und: Es kann also sein, dass ein Autor (kritische) Kommentare nicht veröffentlicht, ohne dass Sie das als Redaktion überhaupt feststellen?“

Teil 4:
Antwort der „Community-Redaktion“:
„Bitte beachten Sie, dass sich die beschriebene Praxis nur auf Blog-Beiträge bezieht, nicht jedoch auf alle anderen Artikel von ZEIT ONLINE – hier gehen Ihre Kommentare nämlich sofort online und werden auch rund um die Uhr von unserem Moderationsteam geprüft.“

Heißt also: Die Redaktion der Zeit widerspricht meiner Darstellung nicht. Interessant. Wohlgemerkt: Die Bloggerin bezeichnet sich explizit als Journalistin.

Merke: Sobald Blog drüber steht, gelten keine journalistischen Kriterien und Wertvorstellungen mehr – auch nicht bei der ZEIT.

Dieser Text stammt von Michael Ziegert, Gründer von entia und wurde ursprünglich auf Facebook veröffentlicht.

Auch Sie wollen hier mitschreiben? Hier alle Infos für Gastautoren.

entia.de – Gute Dinge, die lächeln

Qualität in Design, Material und Verarbeitung – das sind die Dinge, die Sie bei entia finden. Es sind ausschließlich Produkte, die in Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder vergleichbaren Projekten angefertigt werden. Immer mehr Werkstätten orientieren sich hin zu professionellen Eigenprodukten, die das Qualitätsmerkmal „made in germany“ vorbildlich prägen.

„Gute Dinge, die lächeln“ ist das Motto von entia. „Gute Dinge“ steht dabei für die hohe Qualität der Produkte, das „Lächeln“ erinnert an die in heutigen Zeiten bei weitem nicht mehr selbstverständliche Intensität der handwerklichen Herstellung, die ohne industrielle Fertigungsstraßen auskommt. Spielwaren, Geschenkartikel, Ledertaschen, Dekoration, Wohnungseinrichtung, Lifestyle-Produkte und vieles mehr – aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen die Dinge, die Sie im Internet-Shop von entia finden.

In den Werkstätten arbeiten meist Menschen mit geistiger Behinderung oder auch mit psychischen Erkrankungen. Hier gelingt es immer häufiger, Produkte anzufertigen, die sich nicht über Defizite definieren: Hier werden nicht Dinge hergestellt, die sich „einfach machen“ lassen,
sondern die die jeweiligen Stärken der Menschen nutzen. Das ist natürlich zum einen die berufliche Qualifikation der Mitarbeiter, zum
anderen aber auch Qualitäten wie Geduld, Detailtreue und intensive Hinwendung zur Arbeit und zum Material. Hier wird Arbeit nicht nur als notwendige Beschäftigung verstanden, hier wird der Stolz gefördert, der sich aus der Anfertigung eines schönen, nützlichen Produkts ergibt.

Und es ist nahezu selbstverständlich, dass die Produkte von Nachhaltigkeit geprägt sind. So werden etwa häufig einheimische Holzsorten verwendet, und für die Behandlung der Oberflächen werden – soweit überhaupt nötig – ökologische Öle und Lacke eingesetzt. Es sind Produkte, die für ein langes Leben gefertigt wurden.

Gegründet wurde entia im Herbst 2010 von Michael Ziegert. Viele Werkstätten bedienen traditionell nur die lokalen Märkte – hier sieht Ziegert viele Möglichkeiten der Vermarktung mit einer zentralen Plattform im Internet. Dabei kann er als Mit-Gründer von Pixum (www.pixum.de), einem der führenden Anbieter von Online-Fotoservices in Deutschland und Europa, auf viele Jahre intensiver Erfahrungen aus allen Online-Bereichen zurückgreifen.

Den Shop von entia finden Sie unter www.entia.de.

Anmerkung von Severin Tatarczyk: Auf severint.net biete ich die Möglichkeit, eigene Webprojekte vorzustellen. Kontaktieren Sie mich einfach unter severint@live.de.