Jetzt doch: eine kurze Anmerkung zu Kurzstreckenflügen sowie Baerbock und Merz

Eigentlich wollte ich zu dem Thema aus diversen Gründen nichts sagen.

Nachdem ich jedoch auf twitter öffentlich dazu angesprochen wurde, nun doch eine kurze Anmerkung zu Baerbock, Merz und Kurzstreckenflügen.

Vor einigen Tagen machte die Schlagzeile die Runde, dass die Grünen Kurzstreckenflüge verbieten wollen. In einem Interview mit der BAMS hatte Annalena Baerbock wörtlich gesagt:

Und ja, Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben.

Die Steilvorlage griff Friedrich Merz im Interview mit dem Handelsblatt auf, wovon sein Team eine Aussage auf twitter brachte:

„Die Verbotsliste der #Grünen wird immer länger. Sollen Urlauber mit dem Lastenfahrrad nach #Mallorca fahren, wenn #Kurzstreckenflüge abgeschafft sind? Auch in der Verkehrspolitik erzielen Mechanismen auf Basis von Freiwilligkeit bessere Ergebnisse.“ ™

Da Merz dort nicht gerade beliebt ist, kam es bald zu tweets wie dieser von Michael Bloss.

Kurzstreckenflug innerhalb Deutschlands Hamburg – Mallorca. Wer kennt ihn nicht.

Entsprechend zustimmende hämische Kommentare folgten zuhauf. Doch auch zu Recht?

Der Begriff Kurzstrecke ist recht klar definiert. Ob der Flug  innerdeutsch ist, oder nicht, ist dabei egal. Denn als verbindlich gilt inzwischen die Definition aus der Verordnung (EG) Nr. 261/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Februar 2004 über eine gemeinsame Regelung für Ausgleichs und Unterstützungsleistungen für Fluggäste im Fall der Nichtbeförderung und bei Annullierung oder großer Verspätung von Flügen, aus deren Artikeln 6 und 7 sich ergibt, dass Kurzstrecke alles bis 1.500km Entfernung ist. Und auch Eurocontrol definiert Kurzstrecke als alles bis 1.500km. Andere Definitionen sind teilweise etwas kürzer, teilweise länger. Die Sichtweise von Eurocontrol und die Verordnung haben sich in der Praxis aber durchgesetzt.

Nach inzwischen gängigen Begriffen ist Mallorca jedenfalls von nahezu allen deutschen Flughäfen aus Kurzstrecke. Und der tweet von Merz damit rein formal nicht zu beanstanden.

Aus dem Kontext des Interviews mag sich nun freilich ergeben, dass Annalena Baerbock den Kurzstreckenbegriff ggf. anders auffasst:

ANNALENA BAERBOCK: … Wer Riesenhäuser heizt und Benzin fressende Geländewagen fährt, der zahlt mit dem CO2-Preis-drauf. Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen dagegen würden über unseren Vorschlag eher profitieren.

BAMS: Aber Flugreisen werden teurer?

ANNALENA BAERBOCK: Ja, ich finde es nicht fair, dass mit unser aller Steuergeld das Kerosin subventioniert wird, während Fernfahrten mit der Bahn gerade zu Stoßzeiten teuer sind. Wer als Familie mit dem Zug reist, sollte doch weniger zahlen als für die Kurzstrecke im Flugzeug. Und ja, Kurzstreckenflüge sollte es perspektivisch nicht mehr geben.

BAMS: Für 29 Euro nach Mallorca darf es dann auch nicht mehr geben?

ANNALENA BAERBOCK: Jeder kann Urlaub machen, wo er will. Aber eine klimagerechte Besteuerung von Flügen würde solche Dumpingpreise stoppen.

Und jetzt lässt sich viel interpretieren… Wenn Sie Team Baerbock sind ist doch alles klar, da sie nur innerdeutsche Flüge meint, wenn Sie zu Merz halten, werden Sie sie am Begriff Kurzstreckenflug festnageln…

Um aber Missverständnisse zu vermeiden sollte Baerbock keinen definierten Terminus verwenden, sondern einfach von innerdeutschen Flügen sprechen.

Dann gibt es auch keinen Stoff für den politischen Gegner.

Wer jetzt noch wissen will, wo ich stehe: Bei der Begrifflichkeit hat Merz im Grunde Recht, bei der Notwendigkeit des Verbots innerdeutscher Flüge im Grunde perspektivisch Frau Baerbock. Aber das ist ein anderes Thema.

Bild: luftlinie.org

 

Leben und Arbeiten auf Mallorca

Leben und Arbeiten, wo andere Urlaub machen – das wünschen sich viele Deutsche. Und inzwischen ist es aufgrund Euro und EU gar nicht mehr so schwer, sich diesen Traum zu erfüllen, wenn man sich innerhalb der Europäischen Union bewegt.

Und das trifft auf das Traumziel vieler Deutscher Auswanderer – Mallorca – ja zu, da die Insel zu Spanien gehört. Wenn Sie also ebenfalls eine EU Staatsbürgerschaft haben, benötigen Sie dort keine Aufenthaltsgenehmigung, sondern müssen sich nur beim zuständigen Einwohnermeldeamt registrieren lassen.

Hier ist übrigens der Hinweis erlaubt, dass Sie nicht davon ausgehen können, dass in spanischen Behörden und abseits der großen touristischen Pfade viel Deutsch oder Englisch gesprochen wird. Sie sollten also über solide spanische Sprachkenntnisse verfügen und sich vorher mit der jeweiligen Materie bekannt machen. Nicht schaden kann es im Zweifel, sich bei Behördengängen sonst von jemanden begleiten zu lassen, der gut Spanisch spricht!

Empfehlenswert ist es zudem, sich schon vorab um eine Wohnung zu bemühen. Sollte Ihnen das von Deutschland aus nicht möglich sein, mieten Sie sich für einige Tage in einer kleinen Pension oder Ferienwohnung ein und suchen von dort zügig etwas. Beachten Sie dabei insbesondere auch die Verkehrsanbindung. Zudem sollten Sie bedenken, dass es auch auf Mallorca im Winter recht kalt werden kann: 5°C können durchaus auftreten. Daher sollte Ihre Wohnung auch über eine Heizmöglichkeit verfügen, was nicht immer der Fall ist.

Weiter ist es ratsam, sich schon von Deutschland aus um eine Arbeitsstelle zu bemühen und zumindest Vorstellungstermine zu vereinbaren. Achten Sie bei der Jobauswahl unbedingt darauf, ob Spanischkenntnisse erforderlich sind und inwieweit Ihre Fähigkeiten diesen entsprechen. Sonst sind Sie schneller wieder arbeitslos, als Ihnen lieb ist. Am besten ist es, wenn Ihr Arbeitgeber gezielt auf der Suche nach deutschen Mitarbeitern ist. Zudem sollten Sie darauf achten, dass Sie sich nicht für eine Stelle entscheiden, die nur saisonal während der Touristenzeit angeboten wird – außerhalb der Sommermonate stehen Sie dann ohne Einkommen da. Inzwischen gibt es einige deutsche Firmen, die Ihre Kundenbetreuung oder spezielle Projekte durch spanische Dienstleister erledigen lassen – solche Arbeitgeber dürften die beste Wahl sein, wenn es um eine dauerhafte Anstellung im Süden geht.

Mehr Informationen zum Leben und Arbeiten auf Mallorca kann Ihnen die Deutsche Botschaft in Spanien liefern. Praktisch ist es, sich bei der Deutschenliste der Deutschen Botschaft in Spanien eintragen zu lassen. Sie werden dann z.B. über die Wahlen in Deutschland informiert und können dann einfacher per Briefwahl an diesen teilnehmen. Hilfreich sind weiter die Internetseiten des Deutschen Konsulats in Palma de Mallorca.

Gut vorbereitet ist es also kein Problem, als Deutscher auf Mallorca zu leben und zu arbeiten.

Infografik – der Mallorca Strandguide

infografik-mallorca-strandguide

Diese Infografik von Check24 zeigt die schönsten Strände auf Mallorca -ob FKK Strand, Pary Strand, Familienstrände, Wassersport, Barrierefreie Zugänge zum Strand. Ein Muss für jeden Mallorca Urlauber.

Ausgetrunken: Autentic vi de la Terra Mallorca

Ich war noch nie auf Mallorca. Wenigstens sollte man aber einmal einen Wein von der Insel probiert haben, dachte ich mir daher, als mein Blick auf den „Autentic vi de la Terra“ im Weinregal fiel.

ferrer-mallorca

„Gerbstoffe“ ist der erste Gedanke nach dem ersten Schluck – aber nicht unangenehm. Das Aroma ist rund, begleitet und nur leicht gestört von einer leichten hintergründigen Säure, wie sie bei jungen Rotweinen oft vorkommt. Im Abgang bleibt ein leichter Geschmack nach Kirschen.

Zu einem feinen Rinderfilet bleu würde ich ihn nicht trinken – da überdeckt er einfach die feinen Fleischaromen zu sehr. Aber zu einem Rumpsteak in Kräuterkruste, einem Lammschmortopf oder einfach zu Bruschetta und Käse ist er eine perfekte Begleitung. Aber auch ohne begleitendes Essen schmeckt er gut.

Fakten zum Wein

  • Rebsorten: Manto Negro, Cabernet Sauvignon, Tempranillo, Callet und Syrah
  • Herkunft: Binissalem (Mallorca, Spanien)
  • Winzer: José L. Ferrer (L 435424)
  • Jahrgang der ausgetrunkenen Flasche: keine Jahrgangsangabe
  • Alkoholgehalt: 13,5%
  • Flasche: 0,75l Flasche mit Naturkork
  • Abfüller: Franja Roja S.L.
  • EAN: 8413765110006
  • Bezugsquelle: Weinhandel, gut sortierter Handel (z.B. EDEKA), online z.B. bei Amazon; Preise ca. zwischen 7 und 9 Euro.

tldr

Deutliche Gerbstoffe, leichte Säure – aber alles in allem ziemlich rund. Schmeckt einfach so oder zu kräftigeren mediterranen Gerichten.