Liste: Die Vorsitzenden der CDU

Hier finden Sie eine Liste der Vorsitzenden der CDU mit weiteren Angaben.

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Liste: Politische Phrasen und Slogans aus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in chronologischer Reihenfolge

Dann erkläre ich die erste Sitzung des ersten Bundestages der Bundesrepublik Deutschland für eröffnet.
(Paul Löbe, 7. September 1949)

Wohlstand für Alle!
(Ludwig Erhard, 1957)

Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden.
(Willy Brandt, 28. April 1961)

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
(Walter Ulbricht, 15. Juni 1961)

Es gibt schwierige Vaterländer. Eines davon ist Deutschland. Aber es ist unser Vaterland.
(Gustav Heinemann, 1. Juli 1969)

Wir brauchen eine geistig-moralische Wende.
(Helmut Kohl, 1980)

Die Gnade der späten Geburt.
(Helmut Kohl, 1983)

Mr. Gorbachev, open this Gate. Mr. Gorbachev, tear down this Wall!
(Ronald Reagan, 10. Juni 1987)

Zukunft durch Leistung!
(FDP, 1987)

Blühende Landschaften!
(Helmut Kohl, 1990)

Auf in die Zukunft, aber nicht auf roten Socken!
(CDU, 1994)

Durch Deutschland muss ein Ruck gehen.
(Roman Herzog, 26. April 1997)

Löschen statt sperren!
(Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, 2013)

Ruft doch mal Martin.
(Martin Schulz, 2017)

Das ist die neue Normalität.
(Pandemie Deutschland 2020)

Anmerkung: Manche dieser Phrasen wurden zunächst anders verwendet („neue Normalität“) oder haben andere Urheber („Gnade der späten Geburt“). Aufgeführt sind sie aber in dem Kontext, in dem sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden und die Geschichte der Bundesrepublik geprägt haben.

Liste: Wie die Bundeskanzler aus dem Amt geschieden sind

Konrad Adenauer, CDU (1949 bis 1963) – Rücktritt

Bei der Bundestagswahl 1961 verlor die CDU ihre absolute Mehrheit und die allgemeine Stimmung war gegen Adenauer, er schaffte es aber, eine Unions/FDP Koalition auf die Beine zu stellen – unter dem Versprechen, während der Legislaturperiode zurückzutreten, was er dann im Herbst 1963 auch nach langem Zögern tat. Er kämpfte dafür, so lange wie möglich im Amt zu bleiben und Ludwig Erhards als Nachfolger zu verhindern, was sein Bild in der Öffentlichkeit deutlich überschattete.

Den richtigen Zeitpunkt zum Rücktritt hatte er verpasst.

Ludwig Erhard, CDU (1963 bis 1966) – Rücktritt

Erhard kam nie richtig in seinem Amt an, auch wenn er in der Bevölkerung recht beliebt war und bei der Bundestagswahl 1965 mit 47,6% ein gutes Ergebnis für die Union holte. Nachdem 1966 die FDP Minister aus der Regierung austraten, führte er eine CDU/CSU Minderheitsregierung und trat am 1. Dezember 1966 als Kanzler zurück.

Kurt Georg Kiesinger, CDU (1966 bis 1969) – Wahlniederlage

Erhards Nachfolger Kiesinger bildete de erste große Koalition. Bei der Wahl 1969 wurde die Union zwar mit 46,1% stärkste Kraft, die SPD bildete aber mit der FDP eine Koalition.

Willy Brandt, SPD (1969 bis 1974) – Rücktritt

Willy Brandt bildete die erste sozialliberale Koalition im Bund und führte die SPD erfolgreich durch die Bundestagswahl 1972: sie wurde erstmals mit 45,8% stärkste Partei.

Aufgrund der Guillaume Affäre – einer seiner engsten Mitarbeiter, der Spion der DDR war – trat Brandt 1974 zurück. Dieser Rücktritt war unausweichlich, da Brandt auch aus anderen Gründen – Frauengeschichten, Alkohol, angebliche Depressionen und daraus befürchtete Erpressbarkeit – in der SPD und auch bei den Sicherheitsbehörden nicht unumstritten war.

Helmut Schmidt, SPD (1974 bis 1982) – Misstrauensvotum

Schmidt gelang es bei den Bundestagswahlen 1976 und 1980, die Mehrheit für die sozialliberale Koalition zu verteidigen. Anfang der 1980er Jahre war seine Unterstützung des NATO Doppelbeschlusses in der SPD zusehends umstritten, mit der FDP gab es große Differenzen in der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik. Die FDP kündigte die Koalition auf und am 1. Oktober 1982 wählte der Bundestag Helmut Kohl zum Bundeskanzler.

Helmut Kohl, CDU (1982 bis 1998) – Wahlniederlage

Nach dem konstruktiven Misstrauensvotum wurde 1983 ein neuer Bundestag gewählt. Kohl erreichte für die Union mit 48,8% das bis heute zweitbeste Ergebnis für die Union, die Koalition mit der FDP konnte fortgesetzt werden. Ende der 1980er Jahre war bereits eine gewisse Kohl-Müdigkeit festzustellen, die Wiedervereinigung rettete ihn jedoch. Vor der Bundestagswahl 1998 war Kohl bereits als Kanzlerkandidat innerhalb der Union umstritten, setzte sich aber nochmals durch. Die CDU/CSU/FDP Koalition wurde dann deutlich abgewählt.

Kohl hatte den richtigen Zeitpunkt verpasst, nicht mehr anzutreten.

Gerhard Schröder, SPD (1998 bis 2005) – Wahlniederlage

Die Rot-Grüne Koalition Gerhard Schröders wurde 2002 knapp wiedergewählt. Aufgrund des umstrittenen Reformkurses und einer deutlichen Wahlniederlage in NRW sorgte Schröder 2005 für Neuwahlen, um seinen Kurs bestätigen zu lassen. Dies gelang nicht, insbesondere aufgrund des starken Abschneidens der Linken konnte die bisherige Koalition nicht fortgesetzt werden. Stärkste Fraktion wurde die Union, Angela Merkel wurde Kanzlerin einer Großen Koalition. Unvergessen ist Schröders Auftritt in der Elefantenrunde, mit der er aber wohl die Verhandlungsposition der SPD stärkte.

Schröder hatte mit der Neuwahl zu hoch gepokert.

Bild: (c) Bundestag

#severinpolitquiz: 1961 kommt die erste Bundesministerin

Diesmal ging es bei meinem Politquiz auf twitter darum, wann die erste Frau Bundesministerin in Deutschland wurde. Zur Wahl standen 1949, also direkt im ersten Kabinett, 1957, 1961 oder 1968.

Die Mehrheit entschied sich mit 40% für 1968 – an sich auch ein naheliegendes Datum, war 1968 doch ein Jahr großer gesellschaftlicher Umbrüche.

Tatsächlich war es aber schon 1961 so weit. Emma Sophie Elisabeth Schwarzhaupt wurde im Kabinett Adenauer Gesundheitsminister – die Bezeichnung Ministerin gibt es erst seit den 1990er Jahren.

Die am 7. Januar 1901 in Frankfurt am Main geborene Schwarzhaupt wurde dabei von den CDU Frauen gegen den Widerstand Adenauers durchgesetzt. Da alle klassischen Ressorts bereits mit Männern besetzt waren, wurde extra für sie das Bundesministerium für Gesundheit geschaffen. Eine rückblickend gesehen kluge Entscheidung, denn wenige Tage nach ihrer Vereidigung am 14. November 1961 kam der Contergan-Skandal ans Licht und Schwarzhaupt brachte das Arzneimittelgesetz auf den Weg. Ihr Amt übte sie auch unter Bundeskanzler Ludwig Erhard aus und beendete ihre Ministertätigkeit am 30. November 1966 mit dem Ende der Regierung Erhard. Schwarzhaupt starb am 29. Oktober 1986. Unter anderem in Bonn Röttgen ist eine Straße nach ihr benannt.

Der zweite weibliche Bundesminister sollte dann erst 1968 (sic!) folgen: Am 16. Oktober 1968 wurde Aenne Brauksiepe Minister für Familie und Jugend. Und erst im Kabinett Schmidt II (1976) waren zeitweise zwei Frauen gleichzeitig Minister. Und es sollte sogar bis zum Kabinett Kohl III (1987-1991) dauern, bis zwei Frauen die ganze Legislaturperiode hindurch ein Ministeramt bekleiden sollten.

Inzwischen sind Bundesministerinnen jedoch nichts außergewöhnliches mehr.

10 Fakten zum 16. Oktober

  1. Es ist Welternährungstag. Von der FAO, der UN-Organisation für Ernährung, wird daran erinnert, dass 1 Milliarde Menschen nicht genug zu Essen haben. An diesen angelehnt ist der Welttag des Brotes, der 2006 von der „International Union of Bakers und Confections UIBC“ eingeführt wurde.
    Besonders in den USA und Kanada wir heute zudem der „Boss Day“ begangen. Angestellte bedanken sich bei ihren Vorgesetzten für den fairen Umgang im letzten Jahr.
    Außerdem ist Gallustag. Der heilige Gallus war ein irischer Mönch, der heute im Jahr 620 oder 640 starb. Er lebte in einer Klause, aus der sich später das Kloster St. Gallen und später auch die Stadt St. Gallen entwickelten. In den Galluskirchen wird heute Kirchweih gefeiert. In Leer in Ostfriesland ist Gallimarkt, im hessischen Grünberg Gallusmarkt und in Kriens bei Luzern ist örtlicher Feiertag.
  2. 1813 beginnt die Völkerschlacht bei Leipzig. Es ist die entscheidende Schlacht der Befreiungskriege zwischen den Franzosen unter Napoleon Bonaparte und den verbündeten Österreichern, Russen, Preußen und Schweden.
  3. 1906 verhaftet Wilhelm Voigt den Köpenicker Bürgermeister Georg Langerhans und „beschlagnahmt“ die Stadtkasse. Er wird als „Hauptmann von Köpenick“ berühmt.
  4. Walt und Roy Oliver Disney gründen 1923 das „Disney Brothers Cartoon Studio“, die spätere Walt Disney Company.
  5. Hans Frank, Wilhelm Frick, Alfred Jodl, Ernst Kaltenbrunner, Wilhelm Keitel, Joachim von Ribbentrop, Alfred Rosenberg, Fritz Sauckel, Arthur Seyß-Inquart und Julius Streicher werden 1946 gehängt. Sie wurden im Nürnberger Prozess verurteilt und bekamen als Henkersmahlzeit Würstchen mit Kartoffelsalat.
  6. 1962 wird US Präsident John F. Kennedy über die Stationierung der sowjetischen Mittelstreckenraketen auf Kuba informiert. Sie waren am 14. Oktober entdeckt worden. Dies ist der offizielle Beginn der Kuba-Krise, die die Welt an den Rande eines Atomkriegs bringen wird.
  7. Ludwig Erhard wird 1963 vom Deutschen Bundestag als Nachfolger von Konrad Adenauer zum Bundeskanzler gewählt.
  8. Karol Woityla wird heute 1978 zum Papst gewählt. Er nennt sich Johannes Paul II und ist der erste Papst seit 1532, der kein Italiener ist.
  9. Oscar Wilde wird 1854 geboren.
  10. Günther Grass kommt 1927 auf die Welt.

Hier sind mehr Infos rund um den 16. Oktober.

Schlechter Sommer – und schuld ist nur die SPD?

1975 trällerte Rudi Carell sein Lied „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ und stellt darin fest, dass an dem schlechten Sommer doch wieder nur die SPD schuld sei. Auch dieses Jahr haben wir (zumindest so wie es bis jetzt aussieht), kein großes Glück mit dem Wetter – und die SPD ist mit in der Regierungsverantwortung.

Könnte das also der Grund für den schlechten Sommer 2014 sein? Ich habe daher einmal ausgewertet, wieviele Sonnenscheinstunden es im jeweiligen August – dem Sommermonat schlechthin – der Jahre 1951 bis 2013 in ganz Deutschland gab und ob die SPD in dieser Zeit in der Regierungsverantwortung war:

sonnenscheinstunden-august

Die Zahlen geben leider nicht viel her – in Sommern mit SPD Beteiligung gab es durchschnittlich 200 Sonnenstunden, ohne 201. Statistisch ist das nicht sonderlich signifikant.

Kommt es also darauf an, ob die SPD im jeweiligen Sommer auch den Kanzler stellte? Und siehe an, stellte die SPD den Kanzler, schien in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland etwas mehr die Sonne als unter CDU Regierungschefs, 205:200 (zumindest im August):

sonnenscheinstunden-spd-kanzler

Damit ist auch klar – eine „GroKo“ scheint nicht besonders sonnenscheinfreundlich zu sein, denn in den Augustmonaten, in denen wir von Union und SPD gemeinsam regiert wurden, schien im Schnitt nur 187 Stunden die Sonne, sonst 202 Stunden.

sonnenschein-groko

Oder sollte der Kanzler den größten Einfluss auf die Sonnenstunden haben? Auch hier sehen wir signifikante Unterschiede:

sonnenscheinstunden-kanzler

Sonnenkanzler schlechthin war Willy Brant, gefolgt von Gerhard Schröder und Helmut Kohl, die mit 217, 213 und 212 Stunden dicht zusammen liegen. Mit Abstand folgen gleichauf Helmut Schmidt und Angela Merkel, die es auf je 194 Sonnenstunden bringen. Konrad Adenauer folgt mit 192. Abgeschlagen sind Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger mit 186 bzw. 181 Sonnenscheinstunden. Vielleicht haben bestimmte Vorlieben von Willy Brandt („Ein guter Roter.“, Frauen), Gerhard Schröder („Flasche Bier.“, Frauen) und Helmut Kohl (Pfälzer Weißwein, Frauen) Einfluss auf die Sonne…

Zuletzt noch ein Blick darauf, welche Regierungskoalition uns die meisten Sonnenstunden beschert hat. Rot/Grün liegt hier mit 213 Stunden im August hauchdünn vor Schwarz/Gelb mit 212 Stunden. Rechte Parteien (DP, BHE) scheinen auch hier einen schlechten Einfluss zu haben.

sonnenschein-regierungsparteien

Den sonnigsten August gab es übrigens 2003 unter Gerhard Schröder (277 Stunden), am düstersten war es unter Angela Merkel im Jahre 2006 (133 Stunden).

Somit hatte Rudi Carell also nicht recht, ganz im Gegenteil. Aber da es so schön ist, hier nochmal das Video:

Anmerkungen:

  • Die Zahlen stammen vom DWD.
  • Die Sonnenscheinstunden wurden deutschlandweit erst seit 1951 erfasst, daher sind die beiden ersten Regierungsjahre von Konrad Adenauer nicht berücksichtigt.
  • Entsprechend dem Alleinvertretungsanspruch habe ich schon seit 1951 die gesamtdeutschen Zahlen berücksichtigt.
  • Hinsichtlich der Regierungsparteien habe ich danach entscheiden, welchen Parteien die Minister im jeweiligen August angehörten. Parteilose Minister wurden nicht berücksichtigt.