Haus: Das Sol Wurtzel Haus

Das Sol Wurtzel House in 10539 Bellagio Road ist ein von Wallace Neff entworfenes Haus für den Filmproduzenten Sol M. Wurtzel und seine Frau Marian. Es befindet sich in der Bellagio Road in Bel Air, Los Angeles.

Neff erhielt den Auftrag 1930, und das Haus wurde 1932 fertiggestellt. Es wurde auf einem 1,5 Hektar großen Grundstück errichtet und hatte 1991 eine Größe von 9.000 Quadratmetern. Das Haus ist in einem Halbkreis angelegt, der sich der natürlichen Kontur des Geländes anpasst. Das Haus verfügt über zwei markante Treppen, die von den Haupträumen des Hauses zu einer großen Terrasse und einem Tennisplatz führen. Der Haupteingang des Hauses wird von einem kunstvollen korinthischen Säulenpaar eingerahmt, das zwei Stockwerke hoch ist und von einem gebrochenen Giebel und einer Urne gekrönt wird.

Neff entwarf alle Räume so, dass sie „mindestens zwei Öffnungen zu breiten Loggien und Terrassen haben, von denen aus man die Gärten und das Meer überblicken kann“, um die Aussicht vom Haus aus zu verbessern. Das Haus ist 180 Fuß lang und befindet sich auf einem 1,5 Hektar großen Grundstück mit Blick auf den Bel-Air Country Club. 1939 fügte Neff eine große Terrasse und Loggia mit Swimmingpool an der Westseite des Hauses hinzu. Zum Zeitpunkt des Baus befanden sich im zweiten Stock eine Bibliothek und vier Schlafzimmer, zum Zeitpunkt des Verkaufs 2019 verfügte es über fünf Schlafzimmer und sieben Badezimmer mit separaten Personal- und Gästezimmern. Das Haus wurde von Neff nach dem Vorbild der von Giacomo Barozzi da Vignola für Papst Julius III. entworfenen Villa Giulia gebaut. Kevin Starr lobt in seinem 1991 erschienenen Buch „Material Dreams: Southern California Through the 1920s“.

Wurtzels Frau Marian richtete das Haus mit nachgebauten antiken Möbeln und aus Italien bezogenen englischen Silber- und Kristallleuchtern ein.

Der Physiker und Astrologe Anthony Norvell erwarb das Haus 1953 für 125.000 Dollar (entspricht 1.209.111 Dollar im Jahr 2020). In den 1950er Jahren lebte hier der britische Schauspieler Reginald Owen, der es 1962 an Dolly Green verkaufte. Green war das letzte überlebende Kind von Burton Green, dem Mitbegründer von Beverly Hills. Green lebte von den frühen 1970er Jahren bis zu ihrem Tod 1991 in dem Haus. Es wurde 1991 für 4,78 Millionen Dollar (entspricht 9.082.350 Dollar im Jahr 2020) an den Fernsehproduzenten William J. Bell verkauft, nachdem es zuvor für 6,9 Millionen Dollar angeboten worden war. 2019 wurde es vom Geschäftsmann Jay Stein für 31 Millionen Dollar gekauft, nachdem es seit 2018 mit einer Preisvorstellung von 37,5 Millionen Dollar auf dem Markt war.

10 Fakten zum 4. September

  1. Iris, Hermine, Ida, Irmgard, Rosalia und Sven haben heute Namenstag.
  2. „El Pueblo de Nuestra Señora la Reina de los Ángeles del Río de Porciúncula“ wird 1781 gegründet. Die Stadt ist heute als Los Angeles bekannt.
  3. Herta Heuwer erfindet 1949 in Berlin die Currywurst, die zunächst „Spezial Curry-Bratwurst“ heißt. Maßgeblicher Grund für die Entwicklung der speziellen Sauce ist, dass im Berlin der Nachkriegszeit Mangel an Ketchup herrscht.
  4. 1989 findet mit rund 1.200 Teilnehmern die erste sog. „Montagsdemonstration“ in der DDR statt. Die fortan regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen tragen maßgeblich zur „Wende“ und damit letztlich zur Wiedervereinigung bei. Initiiert wurde die Kundgebung von den Bürgerrechtlerinnen Katrin Hattenhauer und Gesine Oltmanns, die nach dem Friedensgebet fünf Transparente an Demonstrationswillige verteilten und selbst eins mit der Aufschrift „Für ein offenes Land mit freien Menschen“ entrollten. Die Kundgebung auf dem Nikolaikirchhof forderte „Freiheit!“ und unter dem Eindruck der Massenflucht vieler DDR-Bürger vor allem Reisefreiheit und weitere grundlegende Menschenrechte ein.
  5. Michael Gorbatschow erkennt 1991 die Unabhängigkeit der drei baltischen Staaten an.
  6. Am heutigen Tag im Jahr 1998 gründen Larry Page und Sergey Brin Google.
  7. 2002 wird die Bush-Doktrin der Öffentlichkeit vorgestellt, nach der sich die USA Präventivschläge gegen Staaten vorbehalten, von denen die Gefahr ausgeht, dass Terroristen in Besitz von Massenvernichtungswaffen gelangen könnten. Die EU fordert die USA dann am gleichen Tag auf, einen Angriff gegen den Irak nur mit Zustimmung der UNO durchzuführen.
  8. Der Luftangriff von Kunduz (Afghanistan) erfolgt im Jahre 2009. Er fordert 142 Tote und ist die opferreichste von einem Deutschen befehligte Militäroperation seit dem zweiten Weltkrieg.
  9. 1888 wird in Stuttgart der Künstler Oskar Schlemmer geboren.
  10. Max Ludwig Henning Delbrück kommt 1906 auf die Welt.

Die Illustration oben wurde mit der Midjourney AI erstellt.

 

10 Fakten zum 13. Juli

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  1. Arno, Heike, Heinrich, Joel, Sarah und Silas haben heute Namenstag.
  2. Die britische Königin Victoria I. zieht 1837 in den Buckingham Palast ein. Dieser ist seitdem offizieller Wohnsitz der britischen Könige.
  3. 1870 lässt Reichskanzler Bismarck die „Emser Depesche“ stark verkürzt veröffentlichen, ein Telegramm vom gleichen Tage, in dem er über Forderungen des französischen Botschafters an König Wilhelm I. von Preußen informiert wird. Die Vorgänge um die Emser Depesche führen letztlich zum Deutsch-Französischen Krieg.
  4. 1930 wird die erste Fußballweltmeisterschaft eröffnet. Sie wird Weltpokal genannt und findet in Uruguay statt. Im Eröffnungsspiel gewinnt Frankreich gegen Mexiko 4:1. Das Spiel hat 1.000 Zuschauer und es schneit. Deutschland nimmt nicht an dieser ersten „WM“ teil.
  5. Die Werbung einer Maklerfirma mit dem Schriftzug „Hollywoodlands“ wird in Los Angeles aufgestellt. Das bekannte Hollywood Sign bleibt ab 1949 hiervon erhalten.
  6. 1977 kommt es in New-York zum legendären großen Stromausfall. Und genau 42 Jahre später – 2019 – fällt in Manhattan wieder der Strom aus, diesmal aber nur für drei Stunden.
  7. Das von Bob Geldof initiierte Live Aid Konzert findet 1985 parallel in London und New York statt.
  8. Das Bundesverfassungsgericht bestätigt 1992, dass die Anerkennung der Oder-Neiße Linie als Deutsche Grenze verfassungsgemäß ist.
  9. Im Jahre 100 v.Chr. wird heute Julius Cäsar geboren.
  10. John Jacob Astor IV. kommt 1864 auf die Welt.

Bild: Pixabay

10 Fakten zum 26. Februar

  1. In Aserbaidschan ist Gedenktag der Opfer des Massakers von Chodschaly. Im Zuge des bewaffneten Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach wurden dort am 25. und 26. Februar 1992 mindestens über hundert aserbaidschanische Zivilisten von armenischen und russischen Einheiten getötet.
    Mechthild und Alexander haben heute Namenstag.
  2. In Hamburg wird 1870 Hamburg die „Commerz- und Disconto-Bank“, die heutige Commerzbank, gegründet.
  3. Der Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann wird heute im Jahre 1901 veröffentlicht. Bei seiner Veröffentlichung erhält das Buch gemischte Kritiken, erlangt aber schnell Popularität und ist maßgeblich dafür, dass Mann später den Literaturnobelpreis erhält.
  4. Der Hochverratsprozess gegen Adolf Hitler und Erich Ludendorff wegen des Putsches am 8. und 9. November 1923 beginnt 1924.
  5. Der Widerstandskämpfer Nikolaus Christoph von Halem wird 1942 verhaftet, da er ein Attentat auf Adolf Hitler plant.
  6. 1966 startet erstmals ein unbemanntes Apollo-Raumschiff der NASA zu einem Testflug, die Mission AS-201.
  7. 1991 stellt Tim Berners-Lee „WorldWideWeb“, den ersten Webbrowser vor. Um Verwechslungen mit dem WWW zu vermeiden, benennt er den Browser später in „Nexus“ um.
  8. Der erste islamistische Anschlag auf das World-Trade-Center in New York wird heute im Jahr 1993 durchgeführt, es handelt sich dabei gleichzeitig um den ersten islamistisch motivierten Anschlag auf dem Gebiet der USA. Eine in einem Transporter versteckte Bombe wird in der Tiefgarage des WTC gezündet, sechs Menschen werden getötet, 1.000 verletzt. Der ursprüngliche Plan der Terroristen, den Nordturm auf den Südturm stürzen zu lassen, scheitert an zu wenig Sprengstoff.
  9. Levi Strauss kommt 1829 auf die Welt.
  10. William Frederick Cody, genannt Buffalo Bill, wird 1846 geboren.

Hier sind weitere Infos rund um den 26. Februar.

10 Fakten zum 11. Januar

  1. Albanien feiert heute seinen Staatsfeiertag. Anlass ist die Ausrufung der Republik 1946.
    Adolf, Theodosius und Werner haben heute Namenstag.
  2. Die erste erfolgreiche Behandlung eines Diabetikers mit Insulin erfolgt heute im Jahre 1922. Mit gesunder Ernährung können Sie selbst sehr viel gegen die Zuckerkrankheit tun.
  3. Ausgehend von Düsseldorf und Duisburg Raum beginnen französische und belgische Truppen 1923 mit der Besetzung des Ruhrgebiets zur Sicherung der im Versailler Vertrag festgelegten Reparationszahlungen.
  4. Der Bundestag ratifiziert 1952 den den Vertrag über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), die ein Vorläufer der Europäischen Union ist.
  5. Am heutigen Tag im Jahr 1954 ist der Höhepunkt der Lawinenkatastrophe von Vorarlberg. Allein in der Gemeinde Blons im Großen Walsertal sterben am 11. Januar 1954 durch zwei Lawinen 56 Menschen. Da Blons völlig von der Außenwelt abgeschnitten ist, erreichen die ersten Helfer die Gemeinde erst am späten Vormittag des nächsten Tages. Insgesamt kommen bei der durch ungewöhnlich viel Schnee ausgelösten Serie von Abgängen zwischen dem 8. und 12. Januar 1954 125 Menschen zu Tode, über 600 Gebäude werden zerstört.
  6. 1964 wird in Los Angeles das „Whisky a Go-Go“ eröffnet, ein inzwischen legendärer Musikclub, in dem u.a. Johnny Rivers, The Doors, Alice Cooper, The Mothers of Invention oder System of a Down ihre ersten Auftritte hatten. „Go-Go“ ist abgeleitet vom französischen „à gogo“, was soviel wie „in Hülle und Fülle“ heißt. Clubgründer Elmar Valentine hatte die Idee, leichtbekleidete junge Damen auf Podesten an Metallstangen tanzen zu lassen: Go-Go Tänzerinnen.
  7. 2002 verzichtet Angela Merkel während eines gemeinsamen Frühstücks zugunsten von Edmund Stoiber auf die Kanzlerkandidatur. Der Termin geht als Wolfratshauser Frühstück in die Geschichte ein.
  8. Ebenfalls 2002 treffen die ersten Gefangenen im US-amerikanischen Internierungslager Camp X-Ray in der Guantanamo Bay ein.
  9. Albert Hofmann, der Entdecker des LSD, kommt 1906 auf die Welt,
  10. Klaus Stern – u.a. Begründer des „Handbuch des Staatsrechts“ – wird 1932 geboren.

Bild: Mike Dillon – Self-published work by Mike Dillon, CC BY-SA 3.0, Link

Einige Gedanken zu Microsofts Surface

Was würde Microsoft am 18.06.2012 um 15:30h Ortszeit in Los Angeles nur vorstellen

Das hat sich im Vorfeld nicht nur die Fachwelt gefragt, sondern auch ich mich – und hätte nicht mit dem gerechnet, was dann kam: Das Microsoft Surface Tablet.

Öhm, jetzt nur vom Microsoft Surface zu sprechen, wäre zu einfach – denn vorgestellt wurden zwei Geräte namens Surface, die obwohl sie optische Zwillinge sind, unterschiedlicher kaum sein könnten: ein edles aber letztlich doch einfaches Tablet und dann ein Ultrabook-Wolf im Tablet-Gewand.

Für die Puristen habe ich hier die wichtigsten technischen Daten der Surface Tablets zusammengestellt – so weit diese bis jetzt bekannt sind, denn so viel hat Microsoft noch nicht verraten.

Die offenen Fragen zu Surface

Vieles ist noch unklar:

Wann werden die beiden Tablets genau auf den Markt kommen? Das ARM betriebene RT-Modell wohl direkt nach dem Erscheinen von Windows 8, also wohl im Oktober. Das intel-betriebene Surface-Tablet 90 Tage danach, was erst im Januar wäre. Reichlich spät.

Und der Preis? Soll sich an anderen Tablets – ARM-Surface – und an Ultra-Books – intel Surface – orientieren. Ich schätze um die 500US$ beim ersten, um die 1.000US$ beim zweiten Modell. Preise wird es wahrscheinlich erst kurz vor der Veröffentlichung geben.

Technische Details. Wieviel RAM werden die Tablets haben? Wird es 4G Modelle geben? Akku-Lebensdauer? Ist Bluetooth an Bord. Viele Fragen sind derzeit noch unklar – vielleicht sogar für Microsoft. Ich gehe davon aus, dass gerade das Pro Modell noch in einem vergleichsweise frühen Entwicklungsstadium ist und einige Entscheidungen noch nicht gefallen sind.

Schließlich auch die Frage, wer der Hersteller ist. Denn das Surface ist alles andere als technologische Hausmannskost.

Surface mit Windows RT

Das kleine Surface mit Windows RT konkurriert ganz klar mit dem iPad und aktuellen Android Tablets. Von der Haptik und Optik dürfte es vielleicht dank VaporMG Gehäuse sogar das ansprechendste Tablet derzeit sein.

Und mit Windows RT an Bord kann man zwar nicht die klassischen Windows Programme fahren, jedoch sind Browser, E-Mail und Office direkt an Bord. Zudem gehe ich davon aus, dass es recht schnell mehr Apps für  Metro geben wird als für iOS und für Android.

Enttäuschend ist jedoch das Display – 720p Auflösung sind gegenüber dem Retina Display des neuen iPad einfach zu wenig.

Wenn aber der Preis stimmt hat Microsoft hier ein konkurrenzfähiges Tablet im Angebot, das gegenüber Android mit einem konsistenteren Öko-System und gegenüber Apple mit mehr Offenheit punkten kann.

Insbesondere Unternehmenskunden, die bislang mangels Alternativen zaghaft planten, im Tablet-Bereich auf das iPad umzusteigen, werden ihre Entscheidung jetzt wohl überdenken.

Surface mit Windows 8 Pro

Mit dem unter Windows 8 Pro laufenden Surface präsentiert Microsoft mE eine ganz neue Geräteklasse – ein Tablet mit Ultrabook Power.

Während der Vorstellung wurden darauf Ressourcen-hungrige Anwendungen wie Adobe Lightroom gezeigt – Auf einem Tablet, das weniger als 1kg wiegt.

Schon allein durch das innovative Tastatur-Konzept kann das große Surface Tablet für viele Anwender einen Notebook ersetzen. Der digitale Stift (Digital Ink) eröffnet weitere Anwendungsfelder – in klassischen Bereichen, in denen Pen-Computing schon jetzt seine Nischen gefunden hat wie z.B. bei Anwendungen in der Medizin oder Lagerverwaltung, sowie jetzt aber auch im kreativen Bereich. So könnte dann das Surface an eine große Festplatte und einen großen Monitor im Büro angedockt gleichzeitig „PC“ und Grafik-Tablett sein.

Das große Surface begründet jedenfalls eine ganz neue Geräte-Kategorie, von der man noch einiges erwarten darf.

Und Apple?

Ob das Surface mit Windows RT das Zeug zum schnellen iPad Killer hat muss sich noch zeigen. Ich bin hier eher skeptisch, insbesondere wegen der Display-Auflösung, die beim Apple Retina Display einfach besser ist. Auf der anderen Seite muss sich das Surface mit seinem innovativen Konzept und der Optik auch nicht mehr hinter dem iPad verstecken. Einige Anwender, die bisher mit einem iPad liebäugelten, werden nun sicher zunächst abwarten. Zu verlockend ist es z.B., ein offeneres System zu haben, an das man einfach eine externe Festplatte anschließen kann. Auch der Preis wird entscheidend sein: wenn es Microsoft schaffen sollte, das Tablet zwischen Amazon Kindle Fire und iPad zu positionieren, wäre viel gewonnen.

Ganz anders sieht es mit dem großen Surface Pro Modell aus. Hier verwischt Microsoft die Grenzen zwischen Ultrabook und Tablet und attackiert somit eher die klassischen Notebooks – ob damit aber die eingeschworenen OSX Anwender begeistert werden können, steht auf einem anderen Blatt – hier ist abzuwarten, wie sich Windows 8 generell entwickelt. Das Potential, die Umsteigerquote zu senken, hat das große Surface aber allemal.

Generell zeigt sich hier der unterschiedliche Ansatz von Microsoft und Apple: Während Apple mobiles Betriebssystem (iOS) und Desktopbetriebssystem stärker trennt, setzt Microsoft auf einen einheitlicheren Ansatz (s.u.).

Und Android und Amazon?

Android Tablets konnten sich bislang nicht sonderlich gut verkaufen. Kein Wunder, kaum ein Gerät ist innovativ – vielleicht einmal vom Asus Transformer Prime abgesehen. Dazu kommt die zu große Zersplitterung des Ökosystems. Angefangen von den unterschiedlichen Android Versionen, Benutzeroberflächen und proprietären Content-Stores. Ich gehe davon aus, dass der klassische Android-Tablet-Markt rückläufig sein wird, wenn es Google nicht gelingt hier noch einen großen Wurf zu bringen. Das Surface mit Windows RT könnte den Niedergang für die Premium-Android Tablets einläuten.

Doch Amazon bietet mit dem Kindle Fire ein Android-Tablet an, dem man kaum mehr anmerkt, dass man es hier mit einem Android-Gerät zu tun hat. Das Fire verkauft sich sehr gut, da es ein tolles Content-Ökosystem (zumindest in den USA) und einen günstigen Preis hat. Einschränkungen machen muss man jedoch bei der Haptik und Optik. Für den Preis eines Dacia kann auch Amazon keinen BMW hinstellen. Für viele Anwender ist das aber ausreichend. Wer hauptsächlich Medien konsumieren möchte, nur selten surft und noch seltener eine E-Mail schreibt, kommt mit dem Kindle Fire gut zurecht.

Und auch die Klasse der Android-Tablets die als schnelle und billige Surfmaschinen schon für um die 100 Euro zu haben sind, wird es weiterhin geben.

Die anderen Microsoft Partner?

Das ist die große Frage – bisher ist Microsoft noch nie mit Hardware in das Revier der Windows Lizenznehmer wie Lenovo, HP, Dell, Samsung und wie sie alle heißen eingedrungen. Microsoft präsentiert sich damit als direkter Wettbewerber, wenngleich in zwei Nischen: dem neuen Markt der Windows RT Tablets und dem ganz neuen Markt der „Ultrabook Tablets“.

Es ist aber davon auszugehen, dass Microsoft seine Partner nicht brüskieren will. Dafür spricht der frühe Vorstellungstermin, mit dem man den klassischen Partnern nicht ins Gehege gekommen ist.

Ich denke, Microsoft möchte mit den beiden Slates demonstrieren, was mit Windows 8 in beide Richtungen möglich ist. Die Surface Tablets sollen damit Inspiration und Ansporn für die Hersteller sein. Eine großzügige Lizenzierung neu entwickelter Technologien und günstige Preise für die Windows RT Lizenzen könnten ein übriges dazu beitragen, die Partner milde zu stimmen.

Für ein behutsames Vorgehen Microsofts spricht weiter, dass die Surface Tablets nach Erscheinen vorerst nur in ausgesuchten Microsoft-Stores und auch nur in den USA verfügbar sein sollen. Schade eigentlich…

Im übrigen zeigt auch Google mit seinen „eigenen“ Android-Smartphones, dass das geht.

Die Zukunft von Microsoft

Microsoft ist in letzter Zeit oft abgeschrieben worden und galt – gilt – vielen als „uncool“ und als ein Dinosaurier von gestern. Dabei ist die Stellung von Microsoft im Markt nicht so schlecht, wie man angesichts dieser Kritik annehmen dürfte. Insbesondere im „drögen“ Business-Bereich ist MS nach wie vor stark.

Microsoft hat jedoch erfolgreich begonnen, das Unternehmen mutig umzubauen und in die Zukunft zu investieren. Die besteht aus einem riesigen einheitlichen Ökosystem vom klassischen PC/Notebook über Tablets hin zu Smartphones und schließlich Spielkonsolen und Fernseher. Mit einer einheitlichen Metro-Benutzeroberfläche und nahtlosem Datenaustausch (nicht nur) über die Cloud. All das in diesem Umfang kann noch kein anderer Anbieter präsentieren. Und das Surface mit Windows 8 Pro passt auch perfekt in die Business-Strategie von MS und schlägt Brücken zwischen Consumer und B2B Welt.

Spannende Zeiten.

Lesen Sie auch: Das große Microsoft Surface Mißverständnis.

Surface – der iPad Killer von Microsoft? Ein schneller Blick

Viele haben gerätselt, was Microsoft in dem kurzfristig anberaumten Presse-Event am Montag (18.06.2012) in Los Angeles vorstellen wird.

Eine neue XBox? Einen E-Book-Reader? Eine mobile XBox? Jetzt schon Windows 8? Windows Phone 8? Einen Toaster? Die Übernahme von Yammer oder gar von Nokia? Nein, nichts von dem – die Antwort heißt Microsoft Surface und ist ein Tablet von Microsoft.

Wenn Sie jetzt von der blauen Tastatur geschockt sind – ich war das im ersten Moment – es geht auch anders:

Tatsächlich wird die Touch-Tastatur in vielen verschiedenen Farben verfügbar sein, unter anderem auch in Pink. Das Keyboard dient sonst als Abdeckung des Displays und wird anscheinend magnetisch angedockt, man kann das in folgendem Microsoft-Video sehr schön sehen:

Das Gehäuse ist aus VaporMg gefertigt, einem Metall, das flüssig verarbeitet wird, was eine besonders leichte Bauweise ermöglicht. So wiegt das leichteste Surface-Modell gerade einmal 676g, was nicht viel mehr ist als ein Apple iPad der dritten Generation, das 652g auf die Waage bringt. Auch bei der Dicke hat man sich wohl an Apple orientiert: 9,3mm beim Surface Tablet, 9,4 sind es beim iPad. Das Surface ist also sogar noch etwas dünner.

Es wird jedoch zwei Varianten des Microsoft Tablets geben, eine auf Basis der ARM Prozessoren, die dann wohl preislich in einer Liga mit dem iPad spielen wird, und eine auf Basis der gewohnten Intel Hardware, die soviel kosten wird, wie aktuelle Ultrabooks – die ist dann allerdings auch etwas dicker (13,5mm) und schwerer (903g).

Da auf dem großen Surface Modell aber Windows 8 Pro laufen wird – und damit auch die gesamte bisherige Windows Software – kann das Tablet durchaus einen Notebook ersetzen. So wurde bei der Produktvorstellung z.B. Adobe Lightroom im Einsatz auf dem Tablet gezeigt.

Auf dem kleineren Modell hingegen läuft das für Tablets optimierte Windows RT, das keine klassischen x86 Anwendungen unterstützt – man ist hier also auf die neuen Metro Apps angewiesen. Eine spezielle Office-Variante ist aber auch hier dabei, so dass für die meisten Privatanwender – Surfen, Video, Musik, Office, E-Mail, Gaming – alles an Bord sein dürfte, was man braucht.

Bei der Display Auflösung setzt Microsoft beim kleinen Modell auf HD (720p), beim großen Modell auf Full HD (1020p), wobei in beiden Fällen 10,6″ 16:9 Displays zum Einsatz kommen.

Beim großen Modell ist noch ein Stift dabei, mit dem man auf dem Display schreiben kann und der sich auch magnetisch an Surface andocken kann, man merkt hier also die stärkere Ausrichtung auf den Business-Bereich, wie ihn auch der Vergleich der technischen Daten deutlich macht:

Windows RT Variante Windows 8 Pro Variante
CPU ARM Prozessor ivyBridge Core i5
Gewicht 676g 903g
Dicke 9,3mm 13,5mm
Display 10,6″ HD (720p) 10,6″ Full HD (1080p)
Akku 31,5 W-h 42 W-h
Anschlüsse microSD, USB 2.0, microHD Video, 2×2 MIMO Antenne microSDXC, USB 3.0, Mini DisplayPort Video, 2×2 MIMO Antenne
Ausstattung Touch Cover, Type Cover Touch Cover, Type Cover, Eingabestift
Kanera HD Kamera HD Kamera
Software Windows RT mit Office Home&Student Windows 8 Pro
Speicher 32GB, 64GB 64GB, 128GB

Optional kann übrigens bei beiden Modellen noch eine mechanische Tastatur angedockt werden, die ca. 5mm dick ist und ein besseres Erlebnis für Vielschreiber bieten soll.

Bleibt nur noch die Frage, wann man das ganze kaufen kann – und wie teuer der Spaß wird. Genaue Preise sollen kurz vor Verfügbarkeit angekündigt werden. Die „kleine“ Variante mit Windows RT soll direkt mit Windows 8 auf den Markt kommen, die „professionelle“ 90 Tage danach. Zumindest mit dem direkten iPad Konkurrenten ist also noch dieses Jahr zu rechnen, voraussichtlich im Oktober.

Man darf gespannt sein, wie das Surface Tablet vom Markt aufgenommen wird und was die Partner von Microsoft von HP über Lenovo bis hin zu Asus dazu sagen werden. Dazu in einem gesonderten Artikel mehr: Einige Gedanken zu Microsoft Surface.
Bilder: Microsoft

10 Günde, warum foursquare bald weg vom Fenster ist

Zunächst für den Fall, dass Sie foursquare nicht kennen – es handelt sich hierbei um einen Dienst, mittels dem Sie sich mit Ihrem Smartphone an „Orten“ anmelden können. Wenn Sie also beispielsweise im Starbucks in Oer-Erkenschwick, Lüdenscheid oder Los-Angeles sitzen, checken Sie sich mittels der foursquare App dort ein und sehen, wer gerade sonst noch da ist oder wer letztens da war. Außerdem können Sie durch fleißiges Einchecken „Mayor“ eines „Places“ werden und bekommen dann z.B. Sojamilch umsonst zum Kaffee.

Neben foursquare gibt es viele weitere solche Check-In-Dienste. Unter anderem Gowalla oder friendticker. Und die reinen Vertreter dieses Geschäftsmodells werden alle bald mehr oder weniger tot sein, nachdem dieses Thema 2010 extrem hochgeschrieben wurden. Das Magazin Business-Punk sorgte damit sogar für die wahrscheinlich dämlichste Titelseite der vergangenen Jahre, wenn nicht gar der Geschichte: „Vergesst facebook, jetzt kommt foursquare“ oder so ähnlich. Das ließ mich übrigens stark an der Kompetenz der Redaktion dort zweifeln, aber das gehört jetzt nicht hierher.

Übrigens werden die Check-In Dienste gerade fast überall totgeschrieben, so zum Beispiel im aktuellen T3N. Wer jetzt behauptet ich springe mit diesem Artikel hier billig auf einen Trend auf, hat also nicht ganz unrecht. Allerdings habe ich schon vor Monaten auf facebook geschrieben „foursquare is already dead. they just haven’t noticed yet.“

Aber nun zu den versprochenen 10 Gründen, die ich konkret auf foursquare beziehe, die aber mehr oder weniger auch auf die anderen Check-In-Dienste zutreffen.

  1. Noch eine App mehr… der homo web 2.0 ist idR heute bei zwei sozialen Diensten aktiv und hat die entsprechenden Apps installiert: twitter und facebook. Noch ein dritter Dienst (App), mit dem man sich herumschlagen soll? Wie sagt der Brite so schön? „Two is a company, three is a crowd“.
  2. Umständlich… foursquare ist einfach von der Bedienung her clumsy. Orte in der Nähe zu finden und sich einzuchecken ist deutlich umständlicher als es sein könnte.
  3. Kritische Masse 1 – die reinen Userzahlen… so ein Dienst funktioniert nur, wenn eine kritische Masse mitmacht. 7 Millionen User weltweit (Stand März 2011) nach gut zwei Jahren ist zu wenig. Und wenn man schauen würde, wie viele davon aktiv sind, werden es noch weniger sein.
  4. Kritische Masse 2 – die Check Ins… so ein Dienst funktioniert nur, wenn sich genug eingecheckt wird. Und das ist eben nicht der Fall. Die ersten Tage ist es noch witzig, sich auf jedem Bahnhofsklo einzuchecken, irgendwann nervt es nur noch.
  5. Kritische Masse 3 – zu wenige Vorteile… sich einchecken lohnt sich in erster Linie – von Ausnahmen abgesehen – nur dann, wenn ich auch einen Vorteil davon habe. Geschäftsinhaber werden diese aber nur vergeben, wenn sie damit auch eine kritische Masse ihrer Zielgruppe erreichen:  können Sie aber nicht.
  6. Check ins sind eine Statusmeldung unter vielen… das ist mE der zentrale Punkt: ein Check-In ist nur eine Statusmeldung unter vielen – neben einem „ich bin hier und mache das“ ohne Check-in, allgemeinen Kommentaren, Links, Photos,Videos, Musik und darauf sozialer Interaktion. Doch warum soll ich für eine bestimmte Statusmeldung-Art einen eigenen Dienst und eine eigene App benutzen? Da habe ich doch lieber alles zentral an einem Ort. Und ja, ich weiß, dass man seine 4square Check Ins in facebook anzeigen lassen kann.
  7. Es gibt facebook places… facebook ist ein Platz für alle Statusmeldungen und soziale Interaktion. Es hat eine hinreichend kritische Nutzermasse, einen eigenen Check-In-Dienst und bietet umfassende Möglichkeiten für „Places“, sich darzustellen. facebook places wird es als Check-In-Dienst lange geben.
  8. Es gibt twitter… ich kann in meine tweets ebenso Geo-Informationen aufnehmen. Und ich wette, dass twitter da hinsichtlich Check-Ins noch einiges mehr machen wird…
  9. Selbstüberschätzung der Gründer… Wer wie Dennis Crowley 2010 behauptet, dass facebook keine Konkurrenz für sein foursquare sei, überschätzt sich selbst (und hat den Markt nicht verstanden).
  10. Google Latitude und Groupon auch die derzeitigen Schwächen dieser beiden Dienste retten foursquare nicht. (Diesen Punkt habe ich mir jetzt aus den Fingern gesogen, damit es 10 werden, aber letztlich stimmt es ja auch…).