Flüssigsalzreaktoren
Flüssigsalzreaktoren (MSR) sind eine alternative Technik für Kernreaktoren. Sie basiert darauf, dass der Brennstoff in Form eines geschmolzenen Salzes vorliegt, welches gleichzeitig als Kühlmittel dient.
Anstelle von festen Brennstäben wird das flüssige Brennstoff-Salz-Gemisch durch den Reaktorkern gepumpt, wo es die Kernspaltung ermöglicht und Wärme erzeugt. Diese Wärme wird anschließend durch Wärmetauscher abgeleitet, wodurch Strom erzeugt werden kann.
Potenzielle Vorteile von MSRs umfassen:
- MSRs arbeiten bei atmosphärischem Druck und haben inhärent sichere Eigenschaften, wie die Fähigkeit, sich bei Überhitzung selbst abzuschalten, was das Risiko von Explosionen oder Kernschmelzen verringert.
- Der flüssige Brennstoff ermöglicht eine kontinuierliche Entfernung von Spaltprodukten, was die Brennstoffausnutzung verbessert und die Effizienz steigert.
- MSRs können verschiedene Brennstoffe, einschließlich Thorium und abgebranntem Uran, nutzen und reduzieren somit die Menge und Radioaktivität des erzeugten Atommülls.
- Da das Salz selbst als Kühlmittel fungiert und bei hohen Temperaturen stabil bleibt, entfällt die Notwendigkeit für große Mengen an Kühlwasser, was den Reaktorstandort flexibler macht und die Umweltbelastung reduziert.
Der wichtigste Nachteil dürfte sein, dass die hohen Temperaturen und die chemische Reaktivität des geschmolzenen Salzes zu Korrosion und Degradation der Strukturmaterialien führen können. Dies erfordert die Entwicklung und Verwendung spezieller Materialien, die diesen Bedingungen standhalten können. China setzt bei seiner Forschung daher in erster Linie auf entsprechende neue Materialien.
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