Welche Artikel in meinem Blog werden geliked?

Mich hat interessiert, welche Beiträge in meinem Blog die meisten facebook Likes erhalten. Dazu habe ich mir die 20 am meisten aufgerufenen Artikel sowie meinen persönlichen Lieblingsartikel einmal näher angesehen.

In der ersten Spalte finden Sie den Artikelnamen, in der zweiten die Abrufe (Zeitraum von der Veröffentlichung bis zum 04.06.2013 23h), in der dritten die Anzahl der Likes und zuletzt, wieviel Likes es im Verhältnis zu den Abrufen gibt.

Am meisten gefreut hat mich, dass mein persönlicher Lieblingsartikel (Die Euro Parabel, lesen lohnt), der bei den Abrufen nur auf Rang 78 liegt, tatsächlich prozentual gesehen die meisten Likes hat: bei fast jedem 5 Abruf (18,24%) wurde auf den „Gefällt Mir“ Button geklickt. Anmerken möchte ich dazu noch, dass es auch einige Beiträge gibt, bei denen das Verhältnis Abrufe/Likes über 60% liegt – diese haben dann aber auch nur recht wenig Abrufe von Lesern, die mich entweder kennen oder die sich mit dem Thema identifizieren können. Insoweit wäre dies nicht repräsentativ.

Recht gering ist das Lese/Like Verhältnis bei Artikeln, die einen anderen „CTA“ haben wie z.B. beim dem über die Bettina-Wulff Biographie (0,01% Likes), den über alternative W-LAN Adapter für Panasonic Fernseher (0 Likes!) oder auch Linksammlungen.

Gute Quoten erhalten Meinungsartikel wie der Stern/Brüderle Beitrag (11,47%) oder auch humorvolles wie mein letzter Aprilscherz (3,49%).

Auswirkungen darauf, worüber und wie ich hier blogge, wird das nicht haben. Es geht hier allein um die Dinge, die mich interessieren.

Hier jetzt die komplette Übersicht:

Abrufe Likes Anteil
Die Biographie der Bettina Wulff – “Jenseits des Protokolls” schon lieferbar 8.818 1 0,01%
iPad 2 auf das neue iPad 3 aufrüsten 4.817 75 1,56%
Kompatibler WLAN Adapter für Panasonic Viera Fernseher 4.449 0 0,00%
Huawei Ideos X3 bei Lidl ausverkauft (mit Verfügbarkeitsupdates) 4.033 1 0,02%
Hape Kerkeling für Wulff – dokumentiert 3.715 39 1,05%
Bettina Wulff verklagt Google (und Jauch) 3.558 4 0,11%
10 Gründe, warum Du noch bei studiVZ bist 3.503 95 2,71%
Heidi Klum nackt 3.048 0 0,00%
Vorsicht – Aprilscherze können diese Jahr teuer werden 3.008 105 3,49%
Die Sixt-Werbung mit Christian Wulff 2.828 92 3,25%
Aprilscherzsammelstelle 2012 2.360 2 0,08%
Das Samsung Galaxy S4: Murats BMW unter den Smartphones 2.347 20 0,85%
Kostenlose Software von Adobe – PhotoShop und Co 2.235 132 5,91%
Die Liste der Schande 2.109 2 0,09%
HP TouchPad für 99 EUR – HP Server überlastet 2.054 1 0,05%
Der Stern und der Fall Brüderle 2.031 233 11,47%
Google Bildersuche nach Escort Dame 1.886 2 0,11%
Die 10 mehr oder weniger kurzfristigen Auswirkungen von Google plus 1.655 8 0,48%
Liste der Bundestagsabgeordneten auf twitter 1.451 9 0,62%
10 Gründe, an denen Du erkennst, dass studiVZ das richtige soziale Netzwerk für Dich ist 1.173 20 1,71%
Die Großmütter und die Marmelade – eine Euro-Parabel 340 62 18,24%

Übrigens, bei meinem anderen Blog umstellung.info hat ein Artikel bei 12.644 Abrufen derzeit 5.622 Likes, was einer Quote von 44,46% entspricht. Es geht dabei darum, wie man Bienen helfen kann.

Bild: (c) Allposters

Social Search vs. Web Search?

Surprisefacebook bringt jetzt Graph Search, eine sematische Suchfunktion innerhalb des Netzwerks, die man durchaus als „Social Search“ bezeichnen kann. Persönlich halte ich Graph Search für einen genialen Schachzug facebooks, der der Plattform in mannigfaltiger Hinsicht nützt.

In diesem Zusammenhang ergeben sich derzeit interessante Diskussionen rund um das Verhältnis von Social Search und Websearch. Sind es zwei ganz unterschiedliche Bereiche, die auch in Zukunft getrennt bleiben werden? Oder werden – und sollen – Social Search und Websearch zusammenwachsen?

facebook sieht derzeit beide Bereiche getrennt:

Graph Search and web search are very different. Web search is designed to take a set of keywords (for example: “hip hop”) and provide the best possible results that match those keywords. With Graph Search you combine phrases (for example: “my friends in New York who like Jay-Z”) to get that set of people, places, photos or other content that’s been shared on Facebook. We believe they have very different uses.
Quelle: facebook

Das ist zunächst richtig und es ist nicht verwunderlich, dass sich facebook momentan auf diesen Standpunkt stellt – eben weil man bald die wahrscheinlich beste soziale Suche im Netz hat. Das gilt zumindest dann, wenn der Nutzer selbst und sein Umfeld auf facebook auch aktiv sind.

Bei Google ist eine sind Verbindungen von Websearch und Social Search insoweit schon Realität, als dass „soziale Signale“ in die Rankings auf den SERPs (Search Engine Result Pages) einfließen. Wie viele Likes hat eine Seite? Wie oft wurde sie getwittert? Hat jemand sie „plusoned“? Wie ist die Location bewertet? Das sind freilich nur einige Ranking-Faktoren unter vielen anderen. Google ist dann auch tatsächlich einmal weitergegangen und hat kurze Zeit Google+ Ergebnisse der eigenen Kreise hoch gerankt bei den Suchergebnissen angezeigt. Das Ergebnis war so katastrophal, dass es in dieser Form schnell aufgegeben wurde.

Auch Bing streut in seiner US-Version Ergebnisse aus sozialen Netzwerken ein, was dann eine Vermischung von Websuche und sozialer Suche ist. Optimal ist das freilich ebenfalls nicht.

Der Punkt aus meiner Sicht: Die klassische gelernte Keywordsuche und soziale Suche passen nicht zusammen.

Ein sinnvolles Zusammenwachsen von Social Search und (klassischer) Web Search wird erst auf der Grundlage von semantischer Suche gut funktionieren. Denn anhand eines einzelnen Keywords kann die Suchmaschine nur in wenigen Fällen erkennen, worum es mir gerade wirklich geht.

Bleiben wir bei facebooks obigem Hip Hop Beispiel. Wenn ich bei einer allgemeinen Suchmaschine (in Deutschland also Google…) nur nach Hip Hop suche, erwarte ich eben eine Definition des Begriffs, Webseiten zum Thema und entsprechende Künstler/Alben. Punkt.

Wenn ich hingegen Freunde suche, die gerne Hip Hop hören, würde ich naheliegenderweise nach „Freunde, die Hip Hop mögen“ suchen. Oder ich suche nach „Menschen, aus Bonn die Hip Hop Fans sind“. Huch, das hört sich ja verdammt nach Graph Search an.

Übrigens erwarte ich dann auch, dass die Suchmaschine so intelligent ist, dass bei dieser Suche auch Freunde angezeigt werden, die z.B. Fan von Gnarls Barkley und Deichkind sind, Songs von Cali Swag District und Da Bush Babees bei Spotify hören und etwas über Wurzel 5 geschrieben haben. Das nur am Rande, bedeutet aber auch viel Arbeit für die Betreiber von Suchmaschinen.

Gut, mein Beispiel bewegte sich jetzt eher im Umfeld der Personensuche, ist aber auch in anderen Bereichen nicht anders:

  • „Italienische Küche“ – „Italienische Restaurants in Berlin, die Menschen gefallen, die oft in Italien sind.“
  • „Politische Blogs“ – „Blogs, die Lesern gefallen, die den Grünen nahestehen“
  • „Zahnarzt München“ – „Zahnärzte in München, zu denen meinen Freunde gehen“

Je nach gestellter Suchanfrage werden mir eben vorzugsweise „objektive“ oder „soziale“ Ergebnisse angezeigt.

Natürlich bedingt dies nicht nur eine Änderung der Suchmaschinen, sondern auch der Art und Weise, wie wir suchen. Da diese Art der Fragestellung aber unserer natürlichen Sprache nahe kommt, sehe ich darin kein Problem. Ganz im Gegenteil.

Während derzeit also „Web Search“ und „Social Search“ noch Gegensätze sind, werden diese durch semantische Suche zusammenwachsen.

Bild: (c) Allposters

facebook: 10 Dinge, die zu tun sind

So, facebook hat jetzt auch einen Gruppenchat und einen Videochat in Kooperation mit Skype – das sind die „awesome“ News, die Mark Zuckerberg in der Pressekonferenz am 06. Juli vorgestellt hat. Zudem hat er angekündigt, in den nächsten Monaten ein Featurefeuerwerk abzubrennen.

Hier sind die 10 Dinge, die facebook jetzt bringen und ändern sollte:

  1. Änderungen besser kommunizieren
    mE eines der Hauptprobleme, warum es so viele Skeptiker gibt – die schlechte Kommunikation von Neuerungen. Viele Nutzer fühlen sich auf facebook zuhause und verbringen dort viel online-Zeit. Um so ärgerlicher ist es, wenn Änderungen unangekündigt umgesetzt werden.
  2. Besserer Support und Betreuung der Community
    Ein persönlicherer Nutzersupport wäre etwas, womit facebook wirklich punkten könnte – keine unpersönlichen automatisierten Mails, die am Thema vorbeigehen, sondern persönliche Antworten, die auf die Probleme eingehen. Ich weiß, das ist extrem personalintensiv und teuer, aber andere Unternehmen kriegen das auch hin. Dazu könnten auch „Scouts“ aus der Community heraus gewonnen werden, die z.B. für eine kleine Gegenleistung neuen Usern helfen.
  3. Flagge zeigen
    Irgendjemand schrieb zum Start von Google+, dass man bei Google in Deutschland wenigstens wisse, welches Büro man stürmen muss, wenn etwas schief läuft. facebook braucht in jedem Land ein Gesicht mit Gewicht, das sich mit der Verbraucherschutzministerin trifft, der „Zeit“ und der „Bravo“ Interviews gibt und sich im Gruppenchat der Nutzerkritik stellt. Und vielleicht sogar das: Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Köln, München und anderen Ballungsräumen, denen ein Starbucks angegliedert ist, wo man auf ausgelegten Tablets surfen und seine Fragen an facebook Scouts stellen kann.
  4. Größe zeigen
    Nicht die beleidigte Zuckerwurst spielen und z.B. den „Google friend explorer“ sperren sondern der große Zuckerberg sein. Auf google+ ist er ja z.Zt. auch die Nummer 1…
  5. Datenschutzeinstellungen einfacher machen
    facebook bietet eine Vielzahl an Datenschutzeinstellungen – nur dass die meisten User diese nicht verstehen. Mit mehr schnell wählbaren Sets (offen – moderat – streng) und z.B. einem Assistenten, der den noch nicht so erfahrenen User durch die Einstellungen führt, wäre schon viel geholfen.
  6. Listen verbessern
    Die Listen, mit denen man seine Kontakte organisieren kann, sind ja an sich vorhanden, aber zu kompliziert und haben zu wenige Features. Es dürfte ohne große Systembrüche möglich sein, diese zu vereinfachen. Und so komplex wie die Circles bei Google+ muss und sollte es gar nicht werden… Als Standardeinstellung dürfte es für den Standardnutzer schon reichen, zwischen „Alle“ und zwei weiteren Abstufungen wählen zu können.
  7. Ein besseres internes Nachrichten System
    Das interne Nachrichtensystem ist einfach langsam, umständlich und fehlerhaft. So zeigt es mir Nachrichten als neu an, die ich schon gelesen habe, über andere werde ich gar nicht benachrichtigt. Diese grundlegende Funktion muss einfach laufen. Mit Microsoft stünde hier ein natürlicher Partner bereit, der nicht nur mit hotmail/live/messenger gezeigt hat, dass er E-Mail und Messaging kann.
  8. Eine bessere Suche
    Auch die Suchfunktion ist eine Katastrophe – dabei stünde mit Microsofts Bing eine durchaus ordentliche Suchtechnologie zur Verfügung, die endlich eine vernünftige interne Suche auf facebook ermöglichen würde. Und auch eine voll integrierte Echtzeit-Websuche wäre ein interessantes Feature.
  9. Bessere Apps
    Das ist schnell gemacht: die Apps für Android und Co sind nicht schlecht, nerven aber im Detail – z.B. dass man zumindest bei Android keine „Likes“ für Kommentare vergeben kann (oder ich bin zu blöd dazu).
  10. Eigener Musik- und Videodienst
    Wichtig für facebook ist es, die Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten. Musik und Videos sind hier ein besonders wichtiger Faktor. Und auch ein Bereich, in dem Google facebook empfindlich ärgern könnte: indem es z.B. die Einbindung von youtube Videos auf facebook verhindert oder zumindest erschwert. Für das langfristige Überleben ist ein eigener Mediendienst für facebook essentiell – er kann auch über Partner geliefert werden.

…das wäre einmal das dringlichste.