Schon am 10. Mai 1949 hatte sich der parlamentarische Rat für Bonn als Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland entschieden, was in Teilen der SPD – die sich für Frankfurt am Main eingesetzt hatte – als politische Niederlage gesehen wurde.
Und so sollte es das für Bonn noch nicht gewesen sein: Am 3. November 1949 beantragt die SPD Fraktion im Bundestag, den Regierungssitz nach Frankfurt zu verlegen, kommt damit aber nicht durch; 200 von 390 abstimmenden Abgeordneten sprechen sich gegen den Antrag aus, nur 176 dafür (siehe Bild).
Ein weiterer Antrag der KPD, den Regierungssitz nach Berlin zu verlegen, hat gar keine Chancen.
Danach wurde die „Hauptstadtfrage“ bis zur Wiedervereinigung nicht mehr ernsthaft diskutiert.
1975 trällerte Rudi Carell sein Lied „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ und stellt darin fest, dass an dem schlechten Sommer doch wieder nur die SPD schuld sei. Auch dieses Jahr haben wir (zumindest so wie es bis jetzt aussieht), kein großes Glück mit dem Wetter – und die SPD ist mit in der Regierungsverantwortung.
Könnte das also der Grund für den schlechten Sommer 2014 sein? Ich habe daher einmal ausgewertet, wieviele Sonnenscheinstunden es im jeweiligen August – dem Sommermonat schlechthin – der Jahre 1951 bis 2013 in ganz Deutschland gab und ob die SPD in dieser Zeit in der Regierungsverantwortung war:
Die Zahlen geben leider nicht viel her – in Sommern mit SPD Beteiligung gab es durchschnittlich 200 Sonnenstunden, ohne 201. Statistisch ist das nicht sonderlich signifikant.
Kommt es also darauf an, ob die SPD im jeweiligen Sommer auch den Kanzler stellte? Und siehe an, stellte die SPD den Kanzler, schien in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland etwas mehr die Sonne als unter CDU Regierungschefs, 205:200 (zumindest im August):
Damit ist auch klar – eine „GroKo“ scheint nicht besonders sonnenscheinfreundlich zu sein, denn in den Augustmonaten, in denen wir von Union und SPD gemeinsam regiert wurden, schien im Schnitt nur 187 Stunden die Sonne, sonst 202 Stunden.
Oder sollte der Kanzler den größten Einfluss auf die Sonnenstunden haben? Auch hier sehen wir signifikante Unterschiede:
Sonnenkanzler schlechthin war Willy Brant, gefolgt von Gerhard Schröder und Helmut Kohl, die mit 217, 213 und 212 Stunden dicht zusammen liegen. Mit Abstand folgen gleichauf Helmut Schmidt und Angela Merkel, die es auf je 194 Sonnenstunden bringen. Konrad Adenauer folgt mit 192. Abgeschlagen sind Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger mit 186 bzw. 181 Sonnenscheinstunden. Vielleicht haben bestimmte Vorlieben von Willy Brandt („Ein guter Roter.“, Frauen), Gerhard Schröder („Flasche Bier.“, Frauen) und Helmut Kohl (Pfälzer Weißwein, Frauen) Einfluss auf die Sonne…
Zuletzt noch ein Blick darauf, welche Regierungskoalition uns die meisten Sonnenstunden beschert hat. Rot/Grün liegt hier mit 213 Stunden im August hauchdünn vor Schwarz/Gelb mit 212 Stunden. Rechte Parteien (DP, BHE) scheinen auch hier einen schlechten Einfluss zu haben.
Den sonnigsten August gab es übrigens 2003 unter Gerhard Schröder (277 Stunden), am düstersten war es unter Angela Merkel im Jahre 2006 (133 Stunden).
Somit hatte Rudi Carell also nicht recht, ganz im Gegenteil. Aber da es so schön ist, hier nochmal das Video:
Anmerkungen:
Die Zahlen stammen vom DWD.
Die Sonnenscheinstunden wurden deutschlandweit erst seit 1951 erfasst, daher sind die beiden ersten Regierungsjahre von Konrad Adenauer nicht berücksichtigt.
Entsprechend dem Alleinvertretungsanspruch habe ich schon seit 1951 die gesamtdeutschen Zahlen berücksichtigt.
Hinsichtlich der Regierungsparteien habe ich danach entscheiden, welchen Parteien die Minister im jeweiligen August angehörten. Parteilose Minister wurden nicht berücksichtigt.
Hier finden Sie eine Liste mit Spitznamen deutscher Politiker. Es sind sowohl ehemalige als auch aktive vertreten, die Liste wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert.
Aktive Politiker, die im Fokus stehen
Hubert Aiwanger
Hubsi, auch Freunde nennen ihn seit seiner Kindheit so.
Opfelsoft (so wird er in Bayern oft genannt, da er anstelle des bairischen „å“ ein offenes „o“ spricht)
Prickel
(so wurde Steinmeier in seiner Brakelsieker Fußballmannschaft genannt; einige Freunde und Genossen nennen ihn immer noch so)
Steinspalter
Beatrix von Storch
Mausrutscherin
Trixi oder auch Trixy
Sahra Wagenknecht
Sahra Putinknecht
Sahra Russenknecht
Marco Wanderwitz
Ostbeschimpfungsbeauftragte
Brigitte Zypries
Maschinengewehr
Sonstige Politiker
Hier finden Sie die Spitznamen von Politikern, die entweder verstorben sind, nicht mehr aktiv sind, eher unbekannt sind oder aus anderen Gründen nicht mehr so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen.
Konrad Adenauer
Der Alte
Der Alte aus Rhöndorf
Fuchs
Peter Altmaier
Merkel Erklärer
Wandelnder runder Tisch
Kurt Beck
König Kurt
Mecki
Willy Brandt
Cognac Willy
Herr Frahm
Norwegischer Immigrantenkanzler
Weinbrand Willy
Willy Wolke
(wegen seiner Vorliebe für politische Visionen)
Wolfgang Clement
Seine Effizienz
Wolle
Alexander Dobrindt
Darth Maut
McMaut
Joschka Fischer
Gottvater
Grünkohl
Jockel
Sigmar Gabriel
Harzer Roller
Siggi
Siggi Pop
(von 2003 bis 2005 war er SPD Beauftragter für Pop-Kultur…)
Karl-Theodor zu Guttenberg
Der Baron
Googleberg
Herr Baron
KT
KTG
Plagiator
Kurt Georg Kiesinger
Häuptling Silberzunge
(da er rhetorisch sehr begabt war; ein Spitzname aus einer anderen Zeit)
In dieser Minute wird am 15. September 1949 die dritte Sitzung des Deutschen Bundestags eröffnet. Im Verlauf wird Dr. Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt.