10 Fakten über Bonn, mit denen man beim Smalltalk punkten kann

Mit diese 10 Fakten über Bonn sind glänzen Sie beim Smalltalk über die Stadt.

  1. Am 31. Dezember 2015 hatte Bonn 320.820 Einwohner, darunter 154.103 Männer (48%)  und 166.717 Frauen (52%)
  2. Der höchste Bodenpunkt von Bonn ist der Paffelsberg im Ennert mit 194,8m der tiefster Bodenpunkt bei der Mündung der Sieg mit 45,6m.
  3. Das höchstes Bauwerk Bonns ist der Funkmast auf dem Venusberg mit 180m, das Höchste Gebäude ist der Post Tower mit 163m.
  4. Die größte Nord-Süd Ausdehnung beträgt 15 km, die größte Ost-West Ausdehnung 12,5km. Würde man die Stadtgrenze umwandern, müsste man 61km gehen.
  5. Die Fläche Bonns beträgt 141km². Davon sind 33% bebaut, 28% bewaldet, 16% landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzt, 12% Verkehrsfläche und 5% Grünfläche (Friedhöfe, Parks, Spielplätze).
  6. Das Datum für die 2.000 Jahr Feier der Stadt Bonn wurde auf 1989 gelegt, womit sich das Gründungsjahr 11 vor Christus ergibt. Das römische Heerlager, auf dessen Gründung man sich hierbei bezieht ist aber zwischen dem Jahr 13 und dem Jahr 9 vor Christus errichtet worden – man hat sich aus pragmatischen Gründen dann einfach für die Mitte entschieden. Ohnehin: die Region Bonn ist schon viel länger besiedelt. So wurden in Oberkassel die beiden ältesten Skelette des Homo sapiens in Deutschland gefunden – sie sind rund 14.000 Jahre alt. Und auf dem Kreuzberg in Ippendorf wurde ein 50.000 Jahre altes Werkzeug aus der Steinzeit gefunden.
  7. Im 11. Jahrhundert wurde Bonn auch Verona genannt, es gibt sogar Münzen mit dieser Prägung. Dieser von der Kirche favorisierte Name konnte sich gegen das bei der Bevölkerung verwurzelte „Bonn“ nicht durchsetzen. Was aber Bonn genau bedeutet, ist unklar. Wahrscheinlich geht es auf das keltische „Bona“ zurück, das „Gründung, Stamm“ bedeutet.
  8. Eigentlich müssten die Kölner Kurfürsten Bonner Kurfürsten heißen – denn ab 1597 war Bonn deren Haupt- und Residenzstadt.
  9. Zwischen dem 9. Juli 1949 und bis zum Inkrafttreten des Deutschlandvertrags am 5. Mai 1955 hatte Bonn in Deutschland einen Sonderstatus inne: aufgrund seiner Hauptstadtfunktion war es kein Teil einer Besatzungszone, sondern wurde von allen drei westlichen Besatzungsmächten gemeinschaftlich verwaltet. Zudem waren hier keine Besatzungstruppen stationiert. Der Name war „Enklave Bonn“ oder auch internationale Zone, Besatzungsfreie Zone, Bundeszone; Bonn Enclave oder Enclave de Bonn. Vorher war Bonn Teil der britischen Besatzungszone.
  10. Klar – Adenauer machte Bonn mit einem Trick zur Hauptstadt der Bundesrepublik – allerdings als Provisorium. Doch besonders dankbar sollten die Bonner Willy Brandt sein, denn der gab in seiner Regierungserklärung am 18. Januar 1973 ein deutliches Bekenntnis zum Ausbau der Bundeshauptstadt Bonn ab.  Dies war der entscheidende Anstoß zum Ausbau der Stadt. So hätte es ohne diese Rede z.B. das Haus der Geschichte (siehe Bild) wohl nie gegeben – wobei dieser konkrete Bau später von Helmut Kohl initiiert wurde.

Noch mehr interessantes über Bonn lesen? Hier sind 10 Dinge über die Stadt, die sie wahrscheinlich noch nicht wussten.

Halloween und Deutschland

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Es ist wieder Halloween und reflexhaft empören sich die Kritiker über den „Brauch aus Amerika“.

Liebe Halloween Gegner, Ihr müsst jetzt ganz stark sein: Halloween kommt nicht aus den USA. Vielmehr ist es ein alter Brauch, der aus Irland stammt und von dort nach Schottland und England gebracht wurde – das war im 16. Jahrhundert. Später kam das Fest dann mit irischen Auswanderern nach Amerika. Gefeiert wird jedenfalls „All Hallows‘ Eve“, also der Allerheiligenabend. Ob sich darüber hinaus Verbindungen zu alten keltischen oder gar germanischen Totenfesten herleiten lassen, ist zumindest umstritten.

So oder so – wenn überhaupt kann man allenfalls von einem Reimport aus den USA nach Europa sprechen.

Und tatsächlich haben viele der Dinge, die man so zu Halloween macht, auch Vorbilder in unserem Kulturraum. So ziehen die Kinder besonders im Rheinland schon seit gefühlten Ewigkeiten von Tür zu Tür und singen für Süßigkeiten: und zwar zu Sankt Martin am 11. November – zurückhaltender als „Süßes oder Saures“, aber immerhin.

Die „wilderen“ Elemente von Halloween stehen eher in der Tradition der „Unruhnächte“ wie die Walpurgisnacht oder Sylvester und die anderen Rauhnächte, zu denen es auch im deutschsprachigen Raum viele Bräuche gab und vereinzelt noch gibt.

Vorräte anlegen (an den Türen schnörzen/erbetteln/verlangen…), die Angst vor der Dunkelheit, den bösen Geistern mit Lichtern, Feuern, Feiern und Streichen vertreiben, der Toten gedenken – all das ist nicht fremd und gab es schon, bevor Amerika von Europäern besiedelt wurde. Die Zeit rund um den ersten November verlangt eben nach so etwas – das Gedenken an die Toten trägt immer auch die Angst vor ihren Geistern in sich.

Doch viele dieser alten Winterbräuche waren hierzulande in der Breite zwischenzeitlich verschwunden. Halloween befriedigt dieses in vielen von uns schlummernde Bedürfnis danach.

Na gut, werden jetzt einige entgegnen, aber zumindest wie wir Halloween feiern ist doch sehr amerikanisch beeinflusst. Ja, das mag sein. Aber eine gewisse Amerikanisierung erleben wir in vielen Bereichen: man denke nur an den Weihnachtsmann, der sich anschickt, in Deutschland das Christkind zu verdrängen. Und ohnehin werden unsere Feste immer kommerzieller – das wahrscheinlich sogar ganz ohne US-Einfluss.

Ach ja, und dann ist in Teilen Deutschlands ja auch noch Reformationstag – den gibt es erst seit 1667 und hat daher nicht die Tradition der alten Sitten und Gebräuche, die sich in Halloween wiederfinden. Wer weiß, vielleicht wurde er ja bewusst auf diesen Tag gelegt, um alte „heidnische“ und „katholische“ Gepflogenheiten  zu überdecken…

Natürlich kann man die Entwicklung kritisch sehen – so beklagte Reverend John M. Wilsons zu Halloween die „abergläubischen, heidnischen und höchst tadelnswerten Riten, die gegen den gesunden Menschenverstand, die guten Sitten und die christliche Religion“ verstoßen würden. Das war im Jahr 1852. In den USA.

Es wäre wünschenswert, wenn bei allem Spaß die Ursprünge nicht vergessen werden – man sollte aber auch sehen, dass sich Bräuche und Traditionen weiterentwickeln und wandeln. Etwas mehr Lockerheit kann unserem Land jedenfalls nicht schaden.

Ich halte es mit Christian Stöcker und feiere Halloween – unser Kürbis ist jedenfalls schon geschnitzt.

10 Fakten über den Kottenforst

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  1. Der Kottenforst ist ein ca. 4.000 Hektar großes Waldgebiet, das im Naturpark Rheinland zwischen Bonn, Wachtberg, Meckenheim und Alfter-Witterschlick liegt.
  2. Der Name Kottenforst leitet sich von dem keltischen Wort „coat“ für Wald ab. Erstmals urkundlich erwähnt wird er im 7. Jahrhundert als fränkisches Königsgut.
  3. Das Gebiet ist im Lauf der Geschichte nur selten und schwach besiedelt worden. Allerdings entstand hier zur Zeit der Ungarneinfälle um 954 der Ringwall Venne, eine Fluchtburg, die noch heute sichtbar ist.
  4. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten im Kottenforst zählen u.a. das Wolfskreuz, die Waldau mit ihrem Wildgehege, die alte römische Wasserleitung von der Eifel nach Köln, die Gespensterbuchen, die Kaisereiche und der „Eiserne Mann“, eine tief im Boden eingelassene Eisenstange im Kottenforst, die Erich von Däniken für das Werk von Außerirdischen hält.
  5. Viel genutzt wurde der Wald zur Weide von Tieren, insbesondere zur Eichelmast von Schweinen. Hiervon zeugen noch Orts-, Straßen- und Flurnamen wie Schweinheim, Schmalzacker oder auch Wehrhecke.
  6. Sein heutiges Erscheinungsbild hat der Wald nicht zuletzt Kurfürst Clemens August zu verdanken, der dort seine Parforcejagden abhielt. So ließ er schnurgerade Alleen schlagen, Sümpfe trockenlegen, Weiher zur Wildtränke anlegen (Hirschweiher) und zahlreiche Bauten errichten – z.B. das leider zerstörte Schloss Herzogsfreude in Röttgen, das Jägerhäuschen oder das Forsthaus „Schönwaldhaus“.
  7. Heute stehen große Teile des Waldgebiets unter Naturschutz, andere werden forstwirtschaftlich genutzt. Großer Beliebtheit erfreut er sich als Naherholungsgebiet – z.B. zum Spazieren, Wandern oder Radfahren.
  8. Der Kottenforst ist reich an Tier- und Pflanzenarten. So ist er Heimat für den vom Aussterben bedrohten Springfrosch, Libellen, Spechte, Wildschweine, Rotwild, Truthähne und sogar Wildkatzen im Katzenlochtal. Einblicke gibt das Haus der Natur an der Waldau.
  9. Es gibt sogar einen Krimi, der im Kottenforst spielt und ebenso heißt. Weitere umfangreiche Literatur befasst sich mit der Geschichte und Freizeitmöglichkeiten. Eine Liste finden Sie hier.
  10. Sie haben Lust auf einen Besuch bekommen? Der Kottenforst ist gut erreichbar z.B. mit der Buslinie 602 (Waldau) und sogar mit der Bahn – der Bahnhof Kottenforst wird am Wochenende ganztägig von der Linie S 23 angefahren und der Biergarten am Bahnhof lädt zum Einkehren ein. Am schönsten erfährt man den Wald aber per Rad.

Mehr zum Thema  gibt es hier im Blog unter dem gleichnamigen Schlagwort Kottenforst.

Bild: einer der „Eingänge“ zum Kottenforst in Bonn Röttgen an der Villiper Allee. Erreichbar z.B. mit den Buslinien 603 und 843 über die Haltestelle Merler Allee.