- Am Ebertplatz aussteigen, wenn man die Linien 16 oder 18 benutzt,
auch, wenn man dort eigentlich nicht aussteigen muss. Hier gibt es nicht
nur lupenreine Betonarchitektur der 1970er Jahre und die obligate
Wandverkachelung zu bewundern, sondern beispielsweise auch die
Wasserplastik des Bildhauers Wolfgang Göddertz (Der Brunnen auf dem
Ebertplatz, den die Stadt seit Jahrzehnten vernachlässigt), Pop-Up
Galerien, oder ein afrikanisches Bumslokal. - Einmal um die CCAA, die Colonia Claudia Ara Agrippinensium,
herumlaufen. Die CCAA ist das Gebiet des alten römischen Köln, wie es
bis zur ersten Erweiterung der Stadtmauer existierte. Man kann die Runde
am Neumarkt beginnen. In regelmäßigen Abständen findet man Bodenreliefs,
die die Ausmaße der damaligen Siedlung illustrieren und den momentanen
Standpunkt zeigen. - Das Römisch-Germanische Museum besuchen. Es gibt dort nicht nur eine
ständige Sammlung zur Frühgeschichte Kölns, sondern auch regelmäßig sehr
sehenswerte Wechselausstellung. Die Geschichte des Hauses selbst hat es
ebenfalls in, beziehungsweise unter sich, denn in Teilen wurde das
Museum über dem ehemaligen „Dombunker“ errichtet. Tipp: Wer länger in
Köln weilt, für den lohnt sich die Anschaffung einer Jahreskarte, mit
der man in vielen Museen freien Eintritt genießt. - Sich das Kommerz Hotel hinter dem Bahnhof genauer ansehen. Es wurde
1980 von den gleichen Architekten geplant, die sieben Jahre später
vis-a-vis den Neubau des Museum Ludwig realisierten. Außerdem beherbergt
es im Erdgeschoss die einzige Kneipe Kölns, die zwei Adressen hat. Ein
vorne und eine hinten. Hinter dem Bahnhof gibt es überdies viel zu
entdecken, wenn man nach Spuren des „alten“ Köln sucht. Unter anderem
befand sich hier die erste Wirkungsstätte von Nicolaus August Otto, dem
Vater des Ottomotors (Servasgasse). - Den Rheinpark besuchen. Das Gelände gilt als einer der 11 „Berge“
Kölns, die sämtlich nicht sehr hoch sind und bei denen es sich
ausnahmslos um Trümmerberge, aufgeschüttet aus den Hinterlassenschaften
der Weltkriege, handelt. Der Rheinpark war zweimal Austragungsort von
Bundesgartenschauen und verströmt heute einen eher anachronistischen
Charme. - Einmal um die Jugendpark laufen, der sich auf einer Halbinsel
nördlich des Rheinparks befindet. Im Sommer wird man in Köln kaum einen
Ort finden, an dem sich ausgelassener an der frischen Luft chillen oder
feiern lässt. Rheinidylle pur, sofern alle Zeitgenossen sich dazu
durchringen können, die Überreste ihrer Grillparties ordnungsgemäß zu
entsorgen. - Im alten Rathaus etwas über die Geschichte vom Hermann Gryn lernen.
Alles über den einfallsreichen Bürgermeister, der nie wirklich
existierte, sich einer Kölner Sage nach aber listig eines Löwen
erwehrte, erfährt man im Umgang, dem sogenannten „Löwenhof“, unterhalb
des Rathausturmes. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf dessen
Südseite, an der, neben anderen, Heinrich Böll als Statue verewigt ist
(Drittes Obergeschoss). - In der Hohe Straße die kinetische Skulptur von Otto Piene ansehen.
Peter Wormland, der kunstsinnige Herrenausstatter, ließ sie 1966 an der
Fassade seiner Kölner Dependance in der Hohe Straße 124-126 von dem
international renommierten Künstler und Mitbegründer der Gruppe ZERO
anbringen. Die ehemals bewegliche und beleuchtete Arbeit steht leider
schon lange still und bisher scheiterten alle Wiederbelebungsversuche –
sehenswert ist sie dennoch. - Die Kirche Groß St. Martin besichtigen. Auch, wenn einem die Römer in
Köln auf Schritt und Tritt begegnen, lohnt ein Blick auf die
Ausgrabungsstätte unter dem Altarraum, wo man Reste eines römischen
Sportplatzes und eines römischen Schwimmbades bewundern kann. Vor der
Kirche steht die sogenannte Schmitz-Säule. Sie klärt nicht nur in
knappen Worten über das innige Verhältnis römischer Legionäre zu den
hübschen Ubierinnen auf, sondern informiert auch über den historischen
Hochwasserpegel von 1784 und über die Entfernung zum Mond. - Eine Gulaschsuppe in der Puszta-Hütte essen (Fleischmengergasse 57).
Ein wahrer Köln-Klassiker, zubereitet nach einem seit 1948 unveränderten
Rezept. Die Speisekarte des Restaurants besteht aus genau EINEM Gericht:
Gulaschsuppe.
Diese Liste hat Eckhard Heck erstellt, der Erlebnisführer schreibt und in 2016 das Buch „Köln zu Fuß“ veröffentlicht hat. Das Buch ist auch auf Facebook und Instagram vertreten.
Bild: Kommerz Hotel am Breslauer Platz.
In der Reihe “10 Dinge, die man in Köln gemacht haben sollte” werden Orte, Dinge, Veranstaltungen und anderes vorgestellt, die man als Kölner Bürger gemacht haben sollte. Sie richtet sich in erster Linie an Menschen, die in Köln wohnen – aber auch Besucher Kölns finden hier sicher Geheimtipps. Wir freuen uns über weitere Listen – gerne auch aus anderen Städten.