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Derzeit kursieren englischsprachige Mails, die angeblich von Apple kommen und einen dazu bringen sollen, seine iTunes Daten zu verraten. Sieht zum Glück nicht sehr echt aus…

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Die große bunte Apple Pay Show

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Apple inszeniert seine Shows großartig und schafft wirklich ein Reality Distortion Field – anders ist es nicht zu erklären, dass gestandene Techblogger wie Sascha Pallenberg – der sonst nicht als iSheep verdächtig ist – in unkritische Lobeshymnen ausbrechen oder Michael Spehr angesichts der iWatch alles andere nur noch für Elektroschrott hält (fragen wir ihn mal, wenn er die Uhr in einem halben Jahr testen konnte).

Gut, „Palle“ hat recht, wenn er von gutem Kino aus Cupertino spricht – jedenfalls wenn man bedenkt, dass im Kino Illusionen verkauft werden. Zum Beispiel die, das iPhone 6 sei ein Highend-Smartphone (das 6 Plus ist aber eins). Oder die Mär, Apple hätte jetzt das mobile Bezahlen neu erfunden.

Doch der hinter Apple Pay stehende Visa Token Service wird für alle mobilen Plattformen verfügbar sein. Hauptsache, das mobile Gerät unterstützt dann auch NFC. Passenderweise zeigt die Visa Seite, die den Service vorstellt, auch Android Geräte… Und ebenso ist die „Brieftasche“ in Windows Phone schon eingebaut – siehe Bild oben. Visa Token zu integrieren ist auch hier also kein Problem.

Visa hat jedenfalls schon bekanntgegeben, dass man daran arbeite, die Technik auf andere Plattformen und auch in andere Länder zu bringen. 2015 dürfte Europa dran sein.

Letztlich ist Apple Pay also nichts anderes, als eine App auf dem iPhone, die mit TouchID gesichert über NFC auf die von den Kreditkartenfirmen gestellte Technik zugreift. Praktisch ist dabei, dass man seine bei iTunes hinterlegte Kreditkarte direkt importieren lassen kann. Das gleiche können aber auch Google (Play Store) und Microsoft (Windows Store) tun.

Zugutehalten muss man Apple, dass der Bezahlvorgang mit Apple Pay anscheinend besonders rund läuft – und so ist es Apple auch gelungen, seine Partner zu überzeugen, 0,15% vom Umsatz jeder Transaktion abzugeben. Ob dies den Konkurrenten gelingen wird, bleibt abzuwarten. Spannend ist auch die Frage, ob Apple diese Konditionen in anderen Märkten erzielen wird, in denen das iPhone nicht so dominant ist, wie noch in den USA – und ob Apple den Bezahldienst dann für solche Märkte nicht anbietet bzw. sperrt.

Bewundernswert an der ganzen Geschichte ist, dass Apple es schafft, nahezu die gesamte „Fachpresse“ nachplappern zu lassen, dass das Payment Gesamtpaket eine Apple Technologie und Erfindung sei.

Ein erster Blick auf die Q1/2013 Zahlen von Apple: Die iPhone Abhängigkeit steigt

Erwartungsgemäß hat Apple mit den Zahlen für das erste Quartal 2013 neue Rekorde aufgestellt. Die vollständigen Zahlen gibt es direkt bei Apple, hier das wichtigste in Kürze:

  • 54,5 Milliarden US$ Umsatz (Vorjahreszeitraum: 46,3 Milliarden US$)
  • 13,1 Milliarden US$ Gewinn (Vorjahr: 13,1 Milliarden US$)
  • 13,81 US$ Gewinn je Aktie (Vorjahr: 13,87 US$)

Was die Geräteverkäufe angeht, sieht es wie folgt aus:

  • 47,8 Millionen iPhones (37 Millionen im Vorjahr)
  • 22,9 Millionen iPads (15.4 Millionen)
  • 4,1 Millionen Macs (5.2 Millionen)
  • 12.7 Millionen iPods (15.4 Millionen)

Ist also alles gut? Auf den ersten Blick in diesem Quartal noch einigermaßen – auch wenn die Analystenerwartungen höher waren und der Gewinn stagniert.

Doch schauen wir uns einmal den Anteil der Produkte am Umsatz an:

Q1/2013 Q1/2012
Umsatz Anteil Umsatz Anteil
iPhone          30.660 56%           23.950 52%
iPad          10.674 20%             8.769 19%
Mac            5.519 10%             6.598 14%
iPod            2.143 4%             2.528 5%
iTunes            3.687 7%             3.020 7%
Zubehör            1.829 3%             1.468 3%
         54.512           46.333

Und wir erkennen Apples strukturelles Problem: Die Abhängigkeit vom iPhone.

Machte das Hype-Smartphone vor einem Jahr 52% am Apple-Umsatz aus, sind es im letzten Quartal satte 56%. Die iPads können das trotz – oder gerade wegen – iPad Mini nicht abfangen und steigen minimal von 19% auf 20%. Und die Anteile der iPods und Macs sind sogar rückläufig.

Weiter zu bedenken ist übrigens, dass ein Großteil der Zubehör- und iTunes Umsätze wiederum direkt vom iPhone abhängig ist.

Das iPhone ist aber immer stärkerer Konkurrenz ausgesetzt. Sollte es tatsächlich bald nicht mehr in diesem Maße „in“ sein, ist das zwar bei weitem nicht existenzbedrohend für die Kalifornier, doch wird Apple mehr und mehr zum „normalen“ Unternehmen, was ich ja in meinen Blick auf Apples Zukunft prognostiziere.

Will Apple langfristig weiterhin in seiner eigenen Liga spielen, muss ein neues disruptives Produkt her.

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Für die weitere Analyse der Zahlen – insbesondere hinsichtlich Apples Schwäche in China – empfehle ich Sascha Pallenbergs Artikel zu Apples Quartalszahlen bei mobilegeeks.