Microsoft Lumia 535 und iPhone 5c im Vergleich

Das Lumia 535 ist das neue Einsteigersmartphone von Microsoft – warum also nicht die wichtigsten Daten mit dem Einstiegsmodell von Apple, dem iPhone 5c, vergleichen?

Feature MS Lumia 535 Apple iPhone 5c
Betriebssystem Windows Phone 8.1 iOS 8
Prozessor Snapdragon 200 Quadcore Apple A6
RAM 1 GB (1 GB)
Speicher 8 GB 8 GB
Speicher maximal 136 GB (microSD) 8 GB
Display 5 Zoll mit Corning Gorilla Glass 3 4 Zoll
Auflösung 940×540 Pixel 1136×640 Pixel
PPI 220 326
Hauptkamera 5 Megapixel; f2,4; Autofokus; LED Blitz; 480p Video 30fps 8 Megapixel; f2,4; Autofokus; LED Blitz; 1080p Video, 30fps
Frontkamera 5 Megapixel; f2,4; Weitwinkel; 480p Video 1,2 Megapixel; f2,4; 720p Video
Navigation GPS, Glonass, here Drive+ mit kostenloser offline Navigation GPS, Glonass, Apple Maps
SIM Karte Mikro SIM (Dual SIM möglich) Nano SIM
Mobilfunk max. HSPA+ HSPA+, LTE
Akku 1950 mAh, wechselbar (1500 mAh, fest verbaut)
Gehäusefarben weiß, schwarz, dunkelgrau, orange, cyan (blau), grün weiß, pink, gelb, blau, grün
Abmessungen Höhe: 140,2 mm
Breite: 72,4 mm
Tiefe: 8,8 mm
Gewicht: 146 g
Höhe: 124,4 mm
Breite: 59,2 mm
Tiefe: 8,97 mm
Gewicht: 132 g
Preis 119 Euro* 399 Euro

Das Display des iPhone 5c löst geringfügig höher auf, aufgrund der kleineren Diagonale ist die Pixeldichte auch höher. Allerdings lassen sich auf dem 5″ Screen des Lumia 535 z.B. die Screentasten deutlich besser bedienen.

Die Hauptkamera des iPhone 5c kommt mit 8MP und ist damit etwas höher auflösend als die des Lumia mit 5MP. Autofokus und einen LED Blitz haben beide, das Apple Modell kann jedoch höher auflösende Vidos aufnehmen.

In Sachen Frontkamera liegt das Lumia vorne und bietet auch hier 5MP in Verbindung mit einer Weitwinkellinse. Selfies dürften damit deutlich besser gelingen als beim kleinen iPhone.

Wenn es um die Geschwindigkeit im Alltagseinsatz geht, dürften beide Geräte in etwa gleich schnell sein – mit Rucklern und Aussetzern muss man jedenfalls nicht rechnen. Sowohl Windows Phone als auch iOS kommen auch mit nicht so leistungsstarker Hardware gut zurecht. Zudem bieten beide Systeme deutlich mehr Sicherheit als Android, was gerade für noch nicht so erfahrene Nutzer ein wichtiger Aspekt ist. Wie sagt der Android Nutzer so schön in der NDR Satire „Samsung vs. Apple„: „Du, kann ich mal mit Deinem iPhone telefonieren, meine Telefon-App hat einen Virus.“…

Ob man ansonsten Windows Phone oder iOS bevorzugt, ist Geschmacksache. Beide kommen im Flat-Design daher, wobei WP dank der Live Tiles etwas innovativer wirkt. Was Apps angeht – hier gibt es nach wie vor mehr in Apples App Store, von einem App Gap muss man aber bei Windows Phone nicht mehr sprechen. Facebook, twitter, Instagram, Netflix, Spotify, Flipboard und Co. sucht man jedenfalls nicht mehr vergebens. Praktisch: beim Lumia ist kostenlose offline Navigation direkt an Bord.

Eine große Stärke des Lumia ist der erweiterbare Speicher. Mittels einer microSD Karte kann man diesen auf 136 MB aufrüsten, die man dank des sehr guten Speichermanagements von Windows Phone auch gut für Apps, Bilder, Videos und andere Daten nutzen kann. Bei Apple bleibt man auf die 8GB beschränkt, was schnell zu wenig werden kann. Hier sehe ich einen entscheidenden Vorteil beim Lumia.

Bei den Abmessungen ist das Lumia aufgrund des größeren Displays naturgemäß länger und breiter und auch etwas schwerer, allerdings minimal dünner. Beide Geräte sind aus Polycarbonat, wobei das Lumia ein Wechselcover hat.

Ein weiteres wichtiges Argument ist die Akkulebensdauer. Apple macht offiziell keine Angaben zur Akku-Lebensdauer, vermutet wird aber, dass ein 1500 mAh Akku verbaut ist. Schauen wir aber mal auf die Herstellerangaben zur Laufzeit, denen ich nie so ganz glaube, egal ob Sie von Microsoft oder Apple kommen:

Anwendung MS Lumia 535 Apple iPhone 5c
Standby 525h 250h
Sprechdauer (3G) 13h 11h
Browsen WLAN 8,5h 10h
Audiowiedergabe 78h 40h
Videowiedergabe 6,5h 10h

Immer wenn das Display zum Einsatz kommt, hält das Lumia 535 nicht ganz so lange durch, was der Größe geschuldet wird. Im Praxiseinsatz wird man bei normaler Nutzung gut durch den Tag kommen, wobei man beim Lumia im Bedarfsfall den Akku auch wechseln kann.

Das iPhone unterstützt übrigens auch LTE Netze, während beim Lumia bei HSPA+ Schluss ist – in diesem Marktsegment dürfte das aber auch mehr als ausreichend sein.

Was die Daten angeht, hat also mal das iPhone, mal das Lumia die Nase vorn, wobei beide Geräte ein solides Gesamtpaket schnüren. Für mich persönlich spricht der erweiterbare Speicher fürs Lumia neben dem Preisunterschied. Denn für das Geld eines iPhone 5c kann man sich drei Lumia 535 kaufen hat dann immer noch rund 40 Euro weniger ausgegeben.

Für mich persönlich wäre damit die Frage „Lumia 535 oder iPhone 5c?“ klar entschieden.

Das Microsoft Lumia 535

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Heute hat Microsoft das Lumia 535 vorgestellt – ein Einstiegsgerät, das für 119 Euro Listenpreis auf den deutschen Markt kommen soll. Auf den ersten Blick nicht groß der Erwähnung wert.

Aber ich halte das Lumia 535 für eines der spannendsten Smartphones, die in diesem Jahr vorgestellt wurden – und das nicht nur in diesem Preissegment.

Schauen wir uns an, was es sonst so im „um die 100 Euro Bereich“ für Smartphones gibt. In der Regel sind das „Naja Smartphones“, bei denen man ziemlich viele Kompromisse eingehen muss. Nehmen wir z.B. mal das Motorola moto e – für Android mit einem eigentlich zu schwachen Prozessor, schwache Hauptkamera, keine Frontkamera – man geht hier viele Kompromisse ein.

Das Geheimnis des bislang erfolgreichsten Windows Phones, des Lumia 520 (alle Lumia 52x Modelle haben kumuliert über 30% Anteil an allen Windows Phone Devices): Für kleines Geld bot es zu seiner Zeit nicht nur eine „Naja“ sondern eine „OK“ Erfahrung – eben das Geheimnis seines Erfolgs. Leider hat MS beim direkten Nachfolger, dem Lumia 530, den Fehler gemacht, und zu sehr abgespeckt; das Display und die anderen Daten können nicht wirklich überzeugen.

Doch Microsoft hat gelernt und sogar nachgelegt: das Lumia 535 wird in der Einstiegsliga nicht nur eine „OK“ sondern eine „wirklich gut“ Erfahrung bringen: Windows Phone 8.1 (sicher und performant), 5″ Clear Black Display mit hinreichender Auflösung und Corning Gorilla Glass, 5 MP Kamera mit Blitz und Autofokus, 5 MP Selfie-Frontkamera, 1 GB RAM (was für Windows Phone üppig ist) – seien wir mal ehrlich, mehr Smartphone braucht ein normaler Nutzer eigentlich nicht.

Das grundsätzlich vergleichbare Lumia 630 hat es trotz Einschränkungen – nur 512 MB RAM, keine Frontkamera, kein Blitz – innerhalb kürzester Zeit zu 6,4% Marktanteil im Windows Phone Universum gebracht. Ich bin gespannt, wie das 535 startet – denn bei nüchterner Betrachtung muss es den Vergleich mit dem iPhone 5c nicht scheuen – und das kostet 280 Euro mehr.

Das Nokia Lumia 630 bei Aldi – ist es empfehlenswert?

Ist das Lumia 630 gut?

Bei Aldi Nord und Aldi Süd gibt es ab dem 28. August 2014 das Nokia Lumia 630 für 109 Euro – der Listenpreis beträgt immerhin 159 Euro.

Viele fragen sich jetzt, ob es zu diesem Preis ein guter Deal ist oder eben nicht. Wir haben das Lumia 630 schon einige Zeit im Einsatz und wollen daher der Frage auf den Grund gehen, ob das Smartphone ein guter Kauf ist oder nicht.

Die Hardware – gut gearbeitet

Kommen wir zuerst zur Hardware. Bei Aldi wird das 630er nur in schwarz angeboten. Das ist aber kein Problem, zum einen sieht es in schwarz gut und seriös aus, zum anderen kann man sich ein anderes Wechselcover zulegen, die es in verschiedenen Farben – grün, rot, gelb und weiß – gibt. Und viele werden ohnehin eine Schutzhülle in Ihrem bevorzugten Design dazukaufen. Mit der Farbe sollte man also leben können.

Ansonsten ist es nokiatypisch gut gearbeitet. Da inzwischen keine echten Frontbuttons mehr da sind (diese werden virtuell eingeblendet), wirkt das Design sehr elegant und durch die schon erwähnten Wechselcover wie aus einem Guss, fast wie ein Unibody. Es ist nur 9,2mm dick und damit nur minimal dicker als ein iPhone 5c (8,97mm). Auch beim Gewicht tun sich beide Geräte nicht viel – das Lumia ist mit 134g nur 2g schwerer als Apples Einstiegsmodell. Zudem liegt es gut in der Hand und hat bei uns schon einige Stürze ohne Schaden zu nehmen weggesteckt – da kann sich sogar das iPhone 5s was abschauen.

Das Display hat eine Größe von 4,5 Zoll und zeigt eine Auflösung von 854 x 480 Pixel (FWVGA ) – erfreulich, es kommt Corning Gorilla Glass 3 zum Einsatz. Klar, es ist keine HD Auflösung, aber die Anzeige ist kontraststark und Farben wirken sehr gut. Videos kann man sich darauf auf jeden Fall anschauen.

Als Prozessor kommt ein Quadcore Snapdragon 400 zum Einsatz, der mit 1,2GHz taktet und dem 512 MB RAM zur Seite stehen. Das hört sich im Vergleich zu Android eher wenig an, ist bei Windows Phone aber mehr als ausreichend. Flash Speicher hat es 8GB, die aber mit einer SD Karte auf 136 GB erweitert werden kann. Außerdem gibt es noch 15GB kostenlos bei OneDrive als Cloud Speicher.

Die Kamera löst 5MP aus, hat einen Autofokus und macht sehr ordentliche Bilder für diese Geräteklasse. Eine Frontkamera gibt es nicht.

Im Lieferumfang sind noch das Nokia Schnellladegerät AC-20E und eine Kurzanleitung – wer keine Ohrhörer oder Kopfhörer hat und Musik hören will, sollte sich also gleich welche zulegen.

Die Hardware ist Ihr Geld also mehr als Wert!

Die Software – Windows Phone und die Apps

Doch viele Deutsche Smartphone Nutzer sind noch skeptisch, wenn es um Windows Phone geht – ist das nicht das Betriebssystem, das nichts kann und für das es keine Apps gibt?

Zunächst einmal muss sich Windows Phone seit der neuen Version 8.1 – die hier installiert ist – nicht mehr hinter Android und iOS verstecken, was die Funktionsvielfalt angeht. Es kann vielleicht nicht so stark individuell eingerichtet werden wie Android, läuft in dieser Preisklasse aber sicherer und stabiler. Vom Nutzungsgefühl her ist es nicht mal schlechter als ein iPhone 5c. Windows Phone ist zudem sehr sicher – es gibt faktisch keine Viren und viel weniger Fake Apps, als das bei Android der Fall ist, damit ist es auch hier auf Augenhöhe mit iOS.

Dazu hat WindowsPhone 8.1 ein Killerfeature parat: mit HereDrive+ hat man eine weltweite kostenfreie offline Navigationslösung mit an Bord. Dafür zahlt man bei anderen Betriebssystemen viel Geld.

Toll sind auch viele weitere Funktionen wie die integrierte Office App (Word, Excel, Powerpoint), die XBox Live Integration oder der kostenlose Streaming Musikdienst.

Und was die Apps angeht: Facebook, twitter, WhatsApp, Instagram, Foursquare, Swarm, Plants vs. Zombies, Cut the Rope, Angry Birds, Wunderlist, Quizduell – inzwischen sind fast alle großen Namen auf WindowsPhone vertreten. Aber zugegeben: manchmal kann es vorkommen, dass man einen Titel vermisst, z.B. CandyCrush Saga. Das wird aber immer weniger und in der Regel gibt es auch gute Alternativen.

Unterm Strich macht man mit Windows Phone also nichts falsch.

Fazit – Lohnt sich das Lumia 630?

Das Lumia 630 ist günstig, schnell, sehr sicher und bringt viele gute Features mit. Als einzige Einschränkungen sehen wir die fehlende Frontkamera (Selfies klappen aber auch mit der Hauptamera sehr gut) und dass es die ein oder andere App unter Windows Phone noch nicht gibt. Ansonsten würden wir es jedem Androiden in dieser Preisklasse vorziehen und finden es im Alltagseinsatz sogar nur minimal schlechter als ein mehr als drei mal so teueres iPhone 5c.

Übrigens, gerade für die ersten Schritte von Kindern in die Smartphone Welt ist Windows Phone ideal.

Von daher ist das Aldi Lumia 630 eine klare Kaufempfehlung.

Tipp – oft ziehen online Händler beim Preis nach – einfach mal bei Amazon und Co vorbeischauen.

Und zum Abschluss hier noch ein Bild, das die grüne Variante zeigt:

War’s das, Apple?

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Bild (c) Nokia

Die Apple Keynote vom am 10.09.2013 brachte keine (fast) Überraschungen. Alle wesentlichen Details waren vorher schon geleaked. Einmal das bunte Polycarbonat iPhone 5C, das vom Design her aussieht wie frisch aus der Entwicklungsabteilung von Nokia kopiert, das dann auch für den einzigen Wow-Effekt des Tages sorgte – den überraschend hohen Preis: „Technik von gestern zum Preis von vorgestern“, wie Sascha Pallenberg passend schrieb.

Das 5S hat eine bessere Kamera, ist schneller, hat einen Fingerabdruck-Sensor und ist auch in Gold erhältlich. Letzteres freut wahrscheinlich Käufer in Russland, Arabien und hierzulande vielleicht noch einige… ähm, lassen wir das.

Einzig das Entsperren des Smartphones mit Fingerabdruck – das muss ich ehrlich zugeben – hat was, die Funktion schätze ich schon seit Jahren bei meinen Thinkpads. Schön umgesetzt hat Apple den Sensor mE aber nicht. Und wir werden bald elegantere Lösungen von Samsung, Nokia/Microsoft, HTC, Sony und sogar von chinesischen Billigherstellern sehen.

Was Innovation angeht, war es das diesmal für Apple. Was natürlich nicht heißt, dass die neuen iPhones sich nicht wieder hervorragend verkaufen werden und die Margen beim 5C sich besonders hoch sind.

Tim Cook, treffend als „panicked and completely idea-free man“ karikiert, hatte bei der Keynote aber auch weniger die Tech-Freaks als vielmehr die Wallstreet im Visier. Das „Billig-iPhone“ ist eben nur für Apple deutlich billiger in der Herstellung als die Fortführung des iPhone 5. Es ist eine Premiere, dass das Vorgängermodell verschwindet. Und einen Schwerpunkt der Präsentation bildeten Folien, bei wie vielen Netzbetreibern auf der Welt die neuen Modelle jetzt verfügbar sein werden. Honoriert hat die Börse es insoweit, als dass der AAPL Kurs nach der Keynote nur um 2,28% (11,53US$) zurückging.

Im Oktober kommen wahrscheinlich die neuen iPads und werden wohl auch nur schneller, dünner, hochauflösender sein – Anpassung an den Wettbewerb.  Beim Thema Smartwatch wird man Nachzügler sein, hat dadurch aber die Chance, einiges besser zu machen als die Konkurrenz. Bleibt die Frage, was aus dem ominösen Fernseher wird – Steve Jobs hat hier noch vor seinem Tod hohe Erwartungen geweckt: „Es wird die einfachste Benutzeroberfläche haben, die man sich vorstellen kann. Ich habe es endlich herausgefunden.“ wird er zitiert. Doch dieses Zitat ist jetzt schon über zwei Jahre alt und gesehen haben wir von Apple nichts in der Richtung. Stattdessen hat z.B. Microsoft mit XBox One vorgelegt, wie das Fernsehen der Zukunft aussehen kann.

Wird Apple uns nochmal so richtig überraschen? Vorerst wohl kaum. Und geht damit mit großen Schritten in Richtung eines ganz normalen Technologie-Unternehmens.

Dank dem panischen ideenlosen Mann an seiner Spitze.