Meinung: Der Ladekabel-Wahnsinn

lightning-kabel

Ach war das früher einfach. Wir alle vier – tatsächlich Vater, Mutter, Tochter, Sohn (sortiert nach Alter) – hatten ein iPhone 4 oder 4s. Und im Bekanntenkreis gab auch keine anderen Handys.

Das Unglück fing an, als das erste iPhone 5 dazu kam und mein Mann – sehr schusselig – immer sein Lightning Ladekabel verlegte. Der Kauf mehrerer Ersatzladegeräte war die Folge. Schlimmer noch: da sich bei den Freundinnen Samsung durchsetzte, musste ich bei Besuchen von da an immer an mein Ladegerät fürs iPhone 4S denken.

Und jetzt? Ich habe das iPhone 5S von meinem Mann geerbt. Meine Tochter ist auf Samsung umgestiegen, mein Sohn hat das abgelegte iPhone 4S von mir und mein Mann ist mit einem Nexus unterwegs. iPhone 4 Stecker, Lightning Stecker, Micro USB, USB C. Vier verschiedene Ladekabel in einer Familie. Das ist furchtbar.

Liebe EU, kannst Du da nicht was machen? Du mischst Dich doch sonst in alles ein.

Gastbeitrag von Monika T. Die studierte Juristin und jetzige Leiterin eines chaotischen aber liebenswerten Familienunternehmens lebt in der Bonner Südstadt.

Zitate und Sprüche rund um Apple

  • Steve Jobs würde kotzen.
    Kommentar eines Käufers zum iPhone 5. Viele Fans hatten Probleme damit, dass der Formfaktor geändert wurde.
  • Hype gerechtfertigt: iPhone 5 heilt Krebs, verursacht Orgasmen und schleudert Blitze.
    Aus „Der Postillon„.
  • Die anderen haben eben iPhohne.
    Peter Glaser
  • You almost wanted to hear Tim Cook say, “Well, it’s a tad bit fatter than the 4S.” Just for something different.
    Susan Steade
  • Apple is just the Church of Scientology of Consumer Electronics.
    Quelle unbekannt.
  • This is the Apple way. They’re like a religious cult.
    Bono

iSheeps bewundern das neue iPhone 5

Jetzt verstehe ich auch, warum in den USA Apple Nutzer zunehmend iSheeps genannt werden…

Apple iPhone 5 – die Magie ist weg

Eines gebe ich direkt zu: Ich mag Apple nicht. Apple ist für mich „the Church of Scientology of Consumer Electronics“.

Ich gebe aber auch direkt zu dass, ich bei jeder Präsentation eines neuen iPhones etwas neidisch wurde – brachte doch Apple eine neue Bestmarke bei der Technik, setzte besondere Akzente in Sachen Design und Bedienung und stellte innovative neue Funktionen vor. Kurz: das neue iPhone war schon immer von einer magischen Aura umgeben, der auch ich mich nie so ganz entziehen konnte.

Bei der Vorstellung des iPhone 5 war es anders. Bis zur letzten Minute wartete ich darauf, dass „one more thing“ aus dem Hut gezaubert würde. Das iPhone 6, mit einem Super-Retina-Display mit 2.272*1280 Pixeln, NFC und 128 GB Speicher. Die Überraschung blieb freilich aus.

Und so ist das iPhone 5 ein zaghaftes Smartphone, das den Zustand der Firma Apple im Jahre 1 nach Steve Jobs widerspiegelt. Sicher, das Unternehmen strotzt noch vor Kraft, aber man merkt, dass doch die Frage „Was würde Steve dazu sagen?“ durch die Gänge schwebt – und keiner die rechte Antwort weiß.

Technisch jedenfalls setzt das iPhone 5 keine neuen Highlights. Schaut man auf die bloßen Leistungsdaten, sind die High-End Androiden und die kommenden Windows-Phone 8 Flaggschiffe wie das Nokia Lumia 920 weiter.

Nun haben wir natürlich gerade durch das zunächst von vielen – auch mir- belächelte iPad gelernt, dass es nicht nur auf die technischen Daten, sondern auf die Usability ankommt (was auch etwas mit der angesprochenen Magie zu tun hat). Sicher, das iPhone 5 ist diesbezüglich natürlich auch das beste iPhone bislang und wird den Apple Fanboys ein tolles iOS 6 Erlebnis bieten.

Doch hier genau ist das Problem von Apple – radikale Brüche verbieten sich, um die bestehende Userbasis nicht zu sehr zu vergrätzen. iOS ist eben „so etwas von 2007“. Bezeichnend sind dazu z.B. die tweets zur weiteren App-Reihe auf dem Homescreen:

Wow! You get another row of icons on the iPhone 5. OMG OMG that’s so awesome!!! I’m freaking out.. (@CameronAsa)

OMG THE NEW IPHONE HAS AN EXTRA ROW FOR APPS! #GAMECHANGER (@WootLive)

Öhm, ja.

„Nur keine Experimente!“ – das war eben das Motto, unter dem die Entwicklung des iPhone 5 gestanden haben muss. Es sieht daher einfach nur wie ein getuntes iPhone 4S aus. So hätte m.E. das neue Screenformat auch ein neues Gehäusedesign gebraucht, um weiter wie aus einem Guss zu wirken.

Natürlich, einige Fanboys wie Matthias Kremp sind immer noch euphorisch und finden, dass die hohen Erwartungen erfüllt wurden. Andere Überzeugungstäter sind da schon zurückhaltender; lesenswert dazu ist z.B. Nico Lummas Beitrag. Die Fachpresse neigt ansonsten zu einem realistischen Blick der Dinge. „Innovationen sehen anders aus“ urteilt z.B. die FAZ.

Interessant ist, dass gerade in den USA das iPhone 5 mit dem Nokia Lumia 920 verglichen wird. „The most purely exciting phone right now is the new Nokia Lumia 920“ meint Wired. Und in den Kommentaren bei den US-Tech-Blogs liest man viele Sätze wie „No thanks! ONLY LUMIA 920!“

Sicherlich wird sich auch das iPhone 5 verkaufen wie geschnitten Brot. Und auch die Zubehörhersteller werden sich über die geänderten Maße freuen – und darüber, dass Sie viele  Lightning-Adapter verkaufen können.

Doch langsam darf man sich die Frage stellen, ob und wenn ja wie Apple seine Stellung halten kann. Denn die Magie ist vorerst weg.

Lesenswert ist dazu auch: Die superlative Realitäts-Theorie des iPhone 5

Das iPhone 5 und ein Blick in die Zukunft von Apple

Dieser Artikel bezieht sich auf den Stand vor der Einführung des iPhone 5. Ich empfehle aktuell die Lektüre von „Ein Blick in die Zukunft von Apple„.

Das iPhone ist das Brot- und Butterprodukt von Apple – und um so entsetzter waren die Anleger, als der Konzern aus Kalifornien von April bis Juni weniger iPhones verkaufte, als erwartet. Gut, es waren immer noch 26 Millionen, doch hatten Analysten mit bis zu 28 Millionen im entsprechenden Zeitraum gerechnet.

Sicherlich ist dieser Umstand auch der zunehmenden Stärke der Android Konkurrenz geschuldet, allen voran Samsung mit seinen Galaxy Modellen.

Entscheidend dürfte aber sein, dass viele potentielle Käufer aufs iPhone 5 warten, das am 12. September vorgestellt werden und ab dem 21. September verfügbar sein soll – so sagt es zumindest die Gerüchteküche.

Mit den meisten Gerüchten rund um das iPhone 5 – vielleicht heißt es auch ganz anders, z.B. „das neue iPhone“ – will ich mich gar nicht groß beschäftigen, drei Dinge halte ich aber für interessant und bemerkenswert:

Zunächst einmal gehen die meisten gut informierten Kreise inzwischen davon aus, dass das neue iPhone einen geänderten Dock-Connector bekommen wird, der deutlich schmaler sein soll. Damit würde das bestehende Zubehör unbrauchbar, was die Hersteller freuen dürfte, die Anwender zunächst weniger. Dennoch – ein neues Connector Design ist auf kurz oder lang wohl unabdingbar, stammt das bisherige im Grundsatz doch noch vom ersten iPod.

Was sich wohl auch ändern wird, ist die Display-Größe, gerüchteweise ist von 4″ die Rede. Dies würde aber auch sinnvollerweise eine Änderung des Seitenverhältnisses der Anzeige bedingen. Steve Jobs soll deswegen noch als eine seiner letzten Amtshandlungen das iPhone 5 gestoppt haben, um eine Fragmentierung des Ökosystems zu vermeiden – angeblich der Grund dafür, warum dann im letzten Jahr „nur“ das iPhone 4S auf den Markt kam. Tatsächlich darf man gespannt sein, ob es zu so einer Anpassung kommt, wie bestehende Apps auf dem neuen iPhone aussehen und wie Entwickler in Zukunft vorgehen: wird es Varianten für das neue iPhone und für die alten Vorgängermodelle geben…?

Zum dritten wird erwartet, dass Apple mit dem iPhone 5 die Nano-Sim einführt. Dies stellt die Mobilfunkanbieter vor neue logistische Herausforderungen und auch die Nutzung einer SIM mit mehreren Geräten (z.B. tagsüber im iPhone, nachts auf der Party ab mit der Karte in ein altes Phone) wird damit unmöglich gemacht. Und die bestehenden SIM Karten lassen sich nicht aufs Nano-Format umschneiden.

Damit dürften beim iPhone 5 deutliche Änderungen auf die Benutzer zukommen, die es so geballt und umfangreich von einer Modellgeneration zur nächsten noch nicht gegeben hat.

Klar ist aber auch, diese Änderungen – insbesondere beim Display – muss es geben, damit Apple mit den aktuellen Entwicklungen mithalten kann.

Und hier tut sich ein weiteres Problem Apples auf – die Bedieneroberfläche von iOS hat sich seit 2007 nicht groß verändert. Der Startscreen kann eigentlich nichts anderes, als dem Aufruf von Apps zu ermöglichen. Android mit seinen Widgets und erst recht Microsoft mit den Live Tiles bei Windows Phone sind hier deutlich weiter. Auch die bunten Schattenspielereien sind nicht mehr so ganz zeitgemäß. Man könnte auch sagen: „iOS ist so  was von 2007“.

Apple steht also vor der Herausforderung, auf kurz oder lang iOS umzubauen, will das Unternehmen den Anschluss nicht verlieren. Man darf gespannt sein, wie ein iOS 7 aussieht und wie die Apple-Fanboys darauf reagieren.

10 Fakten über das iPhone 4S

  1. Das iPhone 4S hat den Apple A5 Doppelkern-Prozessor, der doppelt so schnell ist, wie der des iPhone 4.
  2. Es hat eine Doppelkern GPU (Graphikprozessor). Die Grafikleistung ist dadurch bis zu sieben mal höher als die des Vorgängers.
  3. Es sieht genau so aus wie das iPhone 4 und wird auch in Weiß verfügbar sein.
  4. Es verfügt über die Spracherkennung Siri, mit der es gesteuert werden kann und mit der auch Texte eingegeben werden können. Siri versteht Englisch, Französisch und Deutsch.
  5. Die Kamera des 4S löst 8 Megapixel aus und kann 1080p Videos drehen. Das Bild kann per Kabel auf dem Fernseher ausgegeben werden – oder drahtlos via AirPlay.
  6. Es ist sowohl in der GSM Welt als auch in der CDMA Netzen zuhause – und kann damit faktisch überall auf der Welt genutzt werden.
  7. Es verfügt über Apples mobiles Betriebssystem iOS 5, das ab 12. Oktober 2011 verfügbar ist.
  8. Die Akku-Lebensdauer ist leicht verlängert: so hat es jetzt eine Sprechzeit von bis zu 8 Stunden in 3G-Netzen gegenüber 4 Stunden beim Vorgänger.
  9. Das iPhone 4S gibt es in Versionen mit 16, 32 und 64 GByte Speicher.
  10. Es ist ab 14. Oktober 2011 in Deutschland, Kanada, USA, Australien, England, Frankreich, Japan erhältlich. Voraussichtlich zu Preisen ab 199 Euro mit Vertrag. Ohne Vertrag wird es im Apple Store ab 629 Euro angeboten und ist ab dem 7. Oktober 2011 vorbestellbar.

Apple iPhone 4S – das beste iPhone das es je gab. Nicht.

Sicher, Apple hat recht – das neue iPhone 4S ist besser als das iPhone 4. Insoweit stimmt der Werbespruch. Trotzdem ist es diesmal nicht ganz richtig – denn bislang hat jedes neue iPhone Maßstäbe gesetzt. Das 4S nicht.

Schneller Dual-Core Prozessoren? Bei der Android Oberklasse schon längst Standard.

8 Megapixel Kamera? Zugegeben etwas schneller als bei den Konkurrenten, sonst aber nichts besonderes.

iOS 5? Fluch und Segen zugleich. Denn einerseits eine bedienerfreundliche Lösung aus einem Guß, andererseits ein „System sie zu knechten, sie alle zu finden, in die iCloud zu treiben und ewig zu binden“.

Das Display? Da haben die Androiden inzwischen deutlich besseres zu bieten. Größer, schärfer, leuchtender und sogar 3D.

LTE, NFC? Fehlanzeige.

Sprachgestützter Assistent Siri? Nett, aber auf meinen HTC Desire HD diktiere ich schon seit bald einem Jahr Texte. mE ist Siri das meist überschätzte Feature des 4S – es gibt einige Situationen, in denen Spracherkennung und Ausgabe sinnvoll sind, aber das sind nur wenige – im Auto, beim Sport, für handicapped people oder einfach zum Angeben. Mag sein, dass ich mich hier irre – aber wenn ich mir vorstelle, dass die 12 Menschen, die jeden Morgen um mich herum mit Smartphones hantierend in der Bahn sitzen stattdessen alle mit ihren Smartphones sprechen und die Smartphones auch noch antworten… Wenn dann an sich ernstzunehmende Menschen angesichts Siri von Apples nächster Revolution schreiben, habe ich den Eindruck, dass sich dies sehr nach 2007 anhört.

Manches macht das iPhone 4S besser als seine Mitbewerber, aber das WOW fehlt (dem ich ich auch als großer Apple Kritiker nie so ganz entziehen konnte).

Wahrscheinlich macht das neue iPhone seinem Namen alle Ehre – „4S – for ass“.

Gescheitert am Display: das iPhone 5

Gestern wartete die weltweit versammelte Apple-Gemeinde auf „one more thing“: das iPhone 5. Bekanntlich vergeblich.

Allerdings hätte das „5er“ nach der Vorstellung des iPhone 4S schon ein „ÜberSmartphone“ werden müssen, denn schnell wurde angesichts der technischen Daten klar, dass das 4S nicht die lange erwartete Billig-Variante des Apple-Bestsellers sein würde. Vielleicht war es ursprünglich als diese geplant, wurde aber kurzfristig zum Spitzenmodell aufgebohrt. Dafür spricht mE das Display, das keine Verbesserung zum Vorgänger darstellt. Dabei hätte gerade hier etwas passieren müssen, denn in diesem Bereich haben die High-End-Androiden das iPhone überholt und setzen inzwischen die Maßstäbe.

Ich bin mir sicher, eigentlich hätte jetzt ein iPhone 5 mit flächenfüllendem mindestens 4″ Zoll großen Display kommen sollen, das in einem flacheren Gehäuse steckt. Auch bin ich mir sicher, dass die Vorserienproduktion schon angelaufen war, es aber massive Probleme gab. Zu viele verschiedene Cover und Taschen im neuen Format sind schon gesichtet worden – unwahrscheinlich, dass diese allesamt auf gut Glück oder zur Täuschung produziert wurden. Und im Interesse von Apple kann das Streuen derartiger Gerüchte ohnehin nicht liegen, wurden hier doch überzogene Erwartungen geschürt, die enttäuscht wurden – was sich dann auch prompt im Aktienkurs niederschlug.

Übrigens machten schon seit Ende September immer wieder Gerüchte die Runde, dass es Schwierigkeiten bei der Fertigung der Displays des iPhone 5 geben würde – und wo Rauch ist, ist auch Feuer.

Apple steht wahrscheinlich vor der Entscheidung, entweder schnell das „5er“ herauszubringen, womit es sich vom 4S wahrscheinlich nur in Sachen Display, Gehäuse und einiger Details unterscheiden würde. Oder es kommt ein Modell, das dann auch mit mehr Leistung und weiteren Features (LTE…) überzeugen muss – wahrscheinlich eine komplette Neuentwicklung.

So oder so: das iPhone 4S ist Apples Windows Vista…

Links:

10 Fakten zum iPhone 4S