10 Bahnfahrten rund um Bonn und von Bonn aus, die man gemacht haben sollte

Von Bonn aus und in der Nähe von Bonn gibt es interessante Bahnstrecken. 10 davon stellen wir vor – vielleicht ist ja eine Anregung für einen Tagesausflug dabei!

  1. Mit der Mittelrheinbahn am Mittelrhein entlang
    Die Bahnstrecke am Rhein entlang zählt zu den schönsten in Deutschland, wenn nicht Europas. Vom Bonner Hauptbahnhof aus fährt stündlich die Mittelrheinbahn (MRB). Schön gemütlich hält sie an jeder Haltestelle und man genießt die Aussicht auf den Rhein. Viele der kleinen Orte bieten sich zum Aussteigen an und so ist man z.B. in 1:38h in Bacharach. Dort besichtigt man die Werner-Kapelle, trinkt ein Glas Rheinwein und fährt dann wieder zurück.
  2. Mit der Drachenfelsbahn auf den Drachenfels
    Direkt vor den Toren Bonns ist der Drachenfels, auf den eine Zahnradbahn fährt. Oben angekommen, genießt man die Aussicht und kehrt in das neu gestaltete Restaurant ein oder wandert durchs Siebengebirge. Übrigens, vom Bahnhof Beuel aus ist man schnell mit dem Zug in Königswinter und damit an der Talstation der Zahnradbahn.
  3. Mit der Ahrtalbahn durchs Ahrtal
    Auch die Strecke an der Ahr entlang hat ihre Reize und viele kleine  Weinorte. Sehr hübsch ist z.B. Dernau (knapp 40 Minuten ab Bonn HbF), wo man dem Rotweinwanderweg folgen und danach z.B. beim Hofgarten Meyer-Näkel direkt an der Kirche die inzwischen sehr guten Ahrweine probieren kann.
  4. Mit der Oleftalbahn durchs Oleftal
    Ab Kall in der Eifel – gleichfalls in etwas über einer Stunde von Bonn aus mit dem Zug erreichbar – fährt die historische Oleftalbahn durch Urft- und Oleftal. Hier kommen historische Schienenbusse zum Einsatz, so dass die Fahrt allein schon für Bahnfans ein Erlebnis ist. Von den Stationen aus kann man gut wandern oder auch kleine Radtouren machen.
  5. Mit der S23 zum Bahnhof Kottenforst
    Am Wochenende wird die Waldgaststätte Bahnhof Kottenforst angefahren, nach wenigen Minuten Fahrt vom Bonner Hauptbahnhof aus ist man im Grünen. Der Bahnhof wurde hauptsächlich für die Kaiserfamilie angelegt, die im hiesigen Wald die Jagd und andere Freuden genoss. Danach kann man z.B. nach Röttgen spazieren und von dort mit dem Bus wieder nach Bonn zurückfahren. Perfekt für einen Ausflug mit Kindern.
  6. Mit der Kasbachtalbahn durchs Kasbachtal
    Kaum jemand kennt diese von Linz (ab Bonn Beuel mit der Bahn erreichbar) abfahrende Bahn, die steil durch die Berge fährt. Eine Haltestelle ist direkt bei der Steffens Brauerei. Und auch ein interessanter Bienenlehrpfad ist einen Besuch Wert. Mehr Infos dazu hier.
  7. Mit dem ICE nach Limburg
    Limburg an der Lahn hat eine liebenswerte Altstadt – und von Bonn/Siegburg aus ist man in  einer guten halben Stunde dort.
  8. Mit dem Vulkan-Express durchs Brohltal
    Und noch eine historische Bahnstrecke ist die Brohltalbahn, auch Vulkan-Express genannt. Hier kommen auch noch Dampfloks zum Einsatz. Immer wieder werden auch Themenfahrten, z.B. zu Nikolaus, angeboten.
  9. Mit dem National Express nach Deutz
    Gut, die weißblauen Züge von National Express sind nicht die einzigen, die vom Hauptbahnhof oder auch von Beuel aus nach Deutz fahren, aber mit ihnen fährt man sehr bequem. In Deutz spaziert man am Rhein entlang, genießt die Aussicht vom Köln Triangle (Bürogebäude direkt am Bahnhof) und danach ein Kölsch beim Lommi oder in einem anderen Kölner Brauhaus.
  10. Mit der Wiehltalbahn durchs Wiehltal
    Direkt am Bahnhof Dieringhausen ist das Eisenbahnmuseum. Dieses ist auch Startpunkt für Fahrten durchs Wiehltal, wo sich Natur und Industriekultur abwechseln.

Bild: Von Lothar Spurzem, SpurzemEigenes Werk, CC BY-SA 2.0 de, Link

Was tun, wenn die Bahnverbindung zwischen Bonn und Köln mal wieder gestört ist?

Es ist leider so, dass die linksrheinische Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln immer wieder gestört ist – von der Vollsperrung bis hin zum eingeschränkten Zugverkehr.

Hier sind Alternativen, wie man mit dem ÖPNV zwischen Köln und Bonn pendeln kann; Verbindungen können Sie über bahn.de oder mit der Bahn App planen. Bitte beachten Sie dabei aber, dass die genannten Alternativrouten oft nicht angezeigt werden – Sie müssen dann z.B. zuerst die Verbindung von Bonn nach Euskirchen und dann von Euskirchen bis Köln suchen.

Fernverkehr

Oft ist es so, dass nur der Regionalverkehr eingeschränkt ist, der Fernverkehr (IC, ICE) aber fährt. Manchmal gibt die Bahn diese Züge bei Störungen auch für VRS-Tickets frei, so dass Sie keinen Fernverkehrsfahrschein kaufen müssen. Fragen Sie einfach vorne bei der Info in der Halle nach – je mehr sich melden, um so besser. Es kann auch nicht schaden, die Bahn auf twitter anzusprechen.

Gibt es keine generelle Freigabe für den IC oder ICE kann man beim Einsteigen den Zugbegleiter (Schaffner) fragen – ich habe schon oft erlebt, dass diese einen dann mitfahren lassen.

Bahnhof Beuel

Was viele nicht auf dem Schirm haben – auch vom Beueler Bahnhof fahren Züge nach Köln. Der Bahnhof ist mit der Straßenbahn (62, 65) und zahlreichen Bussen (u.a. 529, 537, 603, 609, 608, 636) gut erreichbar. Der Bahnhof Beuel ist oft die schnellste Alternative, um zwischen Köln und Bonn zu pendeln.

Stadtbahn

Die Stadtbahnlinien 16 und 18 fahren vom Bonner U-Bahnhof (direkt am Hauptbahnhof) nach Köln und natürlich umgekehrt. Die Linie 16  braucht ca. 55 Minuten, die 18 etwas länger.

Bahnof Siegburg/Bonn

Mit der S-Bahn, Nahverkehrszügen und auch ICEs kommt man gut zum Bahnhof Siegburg/Bonn. Zwischen Bonn und Siegburg fährt man am besten mit den Stadtbahnlinien 66 und 67.

Bahnhof Köln/Bonn Flughafen

Zwischen dem Flughafen Köln/Bonn und dem Kölner Hauptbahnhof gibt es schnelle Zugverbindungen. Und mit dem Flughafenbus kommen Sie von Bonn zum Flughafen bzw. wieder zurück.

Über Euskirchen

Diese Route würde ich nur im Notfall wählen, aber manchmal ist ja auch ein Notfall. In rund 40 Minuten ist man mit der S-Bahn von Bonn in Euskirchen. Und dann braucht man nochmal gut 40 Minuten nach Köln.

GesperrteTeilstrecken überbrücken

Oft ist es so, dass die linksrheinische Hauptsrecke zwischen Bonn und Köln nicht komplett gesperrt ist, sondern nur auf einem bestimmten Abschnitt, z.B. zwischen Sechtem und Brühl. In diesen Fällen ist für den gesperrten Streckenabschnitt oft ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Alternativ können Sie den gesperrten Abschnitt mit Bus oder Stadtbahn fahren – das ist aber gerade bei dieser Strecke eher schwierig, so dass oft nur das Ausweichen aufs Taxi hilft.

Park & Ride

Ist nur eine Teilstrecke gesperrt, kann man – so vorhanden – mit dem Auto zu einem der Park and Ride Parkplätze an einem der Bahnhöfe fahren. Diese gibt es z.B. in Roisdorf und Sechtem.

Weitere Möglichkeiten

Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten, von Bonn nach Köln und zurück zu kommen, z.B. mit dem eigenen Auto, dem Fahrrad, zu Fuß oder per Anhalter. Weitere sind hier zusammengefasst.

10 Fakten zum 26. November

  1. Heute ist Welttag der Zeitschriften.
    Konrad hat heute Namenstag.
  2. Die erste Pferde-Straßenbahn wird 1832 in New-York in Betrieb genommen.
  3. Das Kinderbuch „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren erscheint erstmals im Jahr 1945.
  4. Indien konstituiert sich 1949 als Republik.
  5. Frankreich startet 1965 von Hammaguir in Algerien aus mit einer Rakete vom Typ Diamant A den Satelliten Asterix. Dies ist der erste Satellitenstart der Geschichte ohne Beteiligung der USA oder der UdSSR.
  6. Der Vorläufer des ICE, der InterCityExperimental, wird 1985 offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt und stellt dabei mit 317km/h einen neuen deutschen Geschwindigkeitsrekord für Schienenfahrzeuge auf.
  7. Tony Blair hält 1998 als erster britischer Premierminister eine Rede vor dem irischen Parlament.
  8. An diesem Tag im Jahr 2008 beginnen die islamistischen Terroranschläge von Mumbai, bei denen der Bahnhof der Stadt und etliche Hotels überfallen werden. Am Ende sind 174 Tote und mindestens 239 Verletzte zu beklagen.
  9. Heinrich Brüning, späterer Reichskanzler, kommt 1885 auf die Welt.
  10. Charles M. Schulz, der Schöpfer der „Peanuts“ wird 1922 geboren.

Hier finden Sie mehr Infos zum 26. November.

10 Fakten zum 3. Juni

  1. Heute ist der „Europäische Tag des Fahrrads“, der 1998 von Attac initiiert wurde. Es soll auf die Bedeutung des Fahrrads als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel hingewiesen und die Menschen zu mehr Fahrradfahren motiviert werden. Gleichzeitig gründete sich Attac 1998.
    Kevin hat heute Namenstag.
  2. Auf der isländischen Insel Eldey wird das letzte überlebende Riesenalk-Brutpaar im Jahr 1844 von zwei Trophäensammlern getötet.
  3. Eine Liebe , die Europa vor schlimmerem bewahrt: Der Duke of Windsor, vorher König Eduard VIII., heiratet 1937 die geschiedene Amerikanerin Wallis Simpson. Der glühende Verehrer der Nazis hatte  bereits 1936 abgedankt, um die Hochzeit zu ermöglichen. Er sagt später während des 2. Weltkriegs: „Wenn der Krieg vorbei ist und Hitler die Amerikaner zerquetscht hat … übernehmen wir … Sie (die Briten) wollen mich nicht als ihren König, aber ich komme bald als ihr Führer zurück.“
  4. Das Bühnenstück Wilhelm Tell von Friedrich Schiller wird nach einer Führeranweisung Adolf Hitlers 1941 aus Bibliotheken und Schullehrplänen entfernt, seine Aufführung im Deutschen Reich verboten.
  5. Der durch Pop Art bekannt gewordene Künstler Andy Warhol wird 1968 in New York von der Frauenrechtlerin Valerie Solanas niedergeschossen, überlebt aber.
  6. Erst 1993 erkennen Spanien und Frankreich die Souveränität Andorras an.
  7. 1998 entgleist der ICE Wilhelm Conrad Röntgen bei Eschede. 101 Menschen sterben.
  8. 2006 erklärt Montenegro seine Unabhängigkeit von Serbien .
  9. 1808 kommt Jefferson Davis, späterer Präsident der Konföderierten Staaten von Amerika, auf die Welt.
  10. HRH Prince George Frederick Ernest Albert of Wales, der spätere König George V. wird 1865 geboren.

Hier haben wir mehr zum 3. Juni.

10 Fakten zum 2. Juni

  1. Heute ist Welthurentag. Seit 1975 weisen an diesem Tag Prostituierte auf ihre schlechte Situation hin. Ursprung war die Besetzung die Kirche Saint-Nizier in Lyon durch mehr als 100 Prostituierte. Hauptforderung ist inzwischen die rechtliche Gleichstellung deren Arbeit.
    I-love-my-dentist-day – es wird für die Prävention von Zahnerkrankungen geworben.
    Italien feiert heute den Tag der Republik. Denn heute im Jahre 1946 hat sich die Mehrheit der Italiener in einer Abstimmung für diese Staatsform entschieden.
    Armin hat heute Namenstag.
  2. Kaiser Wilhelm I. wird 1878 bei einem Attentat durch einen Schrotschuss von Karl Eduard Nobiling schwer verwundet. Der Anschlag dient später Bismarck zur Durchsetzung der Sozialistengesetze.
  3. Im Jahre 1953 wird die englische Königin Elizabeth II. in London gekrönt.
  4. Mit Surveyor 1 gelingt den Amerikanern an diesem Tag im Jahr 1966 die erste weiche Mondlandung.
  5. Benno Ohnesorg wird in Berlin bei Protesten gegen den Schah-Besuch 1967 von dem Polizisten Kurras erschossen. Die Tötung ist wesentliche Ursache für die weitere Radikalisierung der Studentenbewegung. Die terroristische Vereinigung „2. Juni“ bezieht sich in ihrem Namen z.B. auf dieses Datum. Kurras entpuppt sich später als Stasi-Agent.
  6. Der Terrorist Andreas Baader wird 1972 nach einer Schiesserei verhaftet.
  7. Am 2. Juni 1980 beginnt der Verkauf des Zauberwürfel (Rubiks Cube) in Deutschland – Folge ist eine wahre Zauberwürfelmanie.
  8. 1991 nimmt die Deutsche Bahn den Regelbetrieb mit dem ICE auf.
  9. Donatien Alphonse François de Sade wird 1740 geboren.
  10. Marcel Reich-Ranicki kommt 1920 auf die Welt.

Bringt es etwas, eine ICE Nummer im Handy zu speichern?

Immer wieder werden auf facebook und anderen sozialen Medien Beiträge geteilt, in denen behauptet wird, es würde von Rettungsdiensten empfohlen, die Personen, die im Notfall kontaktiert werden sollen, im Handy unter dem Namen ICE zu speichern. Auch per E-Mail, Whatsapp Kettenbriefe oder SMS kommen solche Empfehlungen.

ICE steht dabei für „In Case of Emergency“. Mehrere Personen sollte man durchnummerieren, also z.B. den Partner auch unter ICE 1, die Eltern unter ICE 2, Arbeitgeber unter ICE 3 etc. etc. oder eben gleich „ICE Mama“, „ICE Büro“ usw.

Eingedeutscht gibt es auch die Empfehlung, man solle das Kürzel „IN“ (Im Notfall) vermeiden.

Im ersten Moment hört sich das gar nicht so schlecht an – bringt aber nichts. Auch wenn das einige Mitarbeiter von Rettungsdiensten dies anscheind auf mehr oder weniger privater Basis empfehlen.

Doch die Rettungsdienste selbst sehen das aus einer Vielzahl von Gründen skeptisch. So macht der ASB (Arbeitersamariter Bund) darauf aufmerksam, dass im Falle eines Unfalls die Rettungssanitäter grundsätzlich ohnehin keine Zeit haben, Angehörige zu informieren – sie sind schließlich mit der Rettung beschäftigt. Auch sei in der Hektik gar keine angemessene Kontaktaufnahme mit den Angehörigen möglich, diese erfolgt dann später in Ruhe durch entsprechend geschulte Mitarbeiter. Das DRK hält die ICE Nummer aus den gleichen Gründen für nicht sinnvoll.

Was aus meiner Sicht auch noch dagegen spricht: im Falle eines Unfalls kann es gut sein, dass das Smartphone gar nicht mehr funktioniert. Und im besten Fall sollte es ohnehin gesperrt sein. Wie soll also der Rettungsdienstmitarbeiter an die Daten kommen.

Zudem wäre es für die Angehörigen wahrscheinlich ein noch größerer Schock, eine schlechte Nachricht über das Handy des Verunfallten zu erhalten.

Ich habe zu den ICE Nummern drei Ärzte und einen Rettungssanitäter gefragt, die diese Gegenargumente teilen. Übereinstimmend haben sie mir geraten, besser einen Zettel bei seinen Ausweisdokumenten aufzubewahren, auf dem die zu kontaktierenden Personen aufgeführt sind.

Einer der Ärzte hat mir weitergehend den Tipp gegeben, auch die Adresse eines Arztes, dem man besonders vertraut (Hausarzt), zu nennen – dieser könne im Falle von erforderlichen medizinischen Maßnahmen sachlicher im Sinne des Verletzten entscheiden bzw. Ratschläge geben. Sinnvoll wäre auch der Abschluss einer Patientenverfügung und einer Vorsorgevollmacht.

Also, so gut sich die ICE Idee sich im ersten Moment anhört – eine ICE Nummer im Telefon zu hinterlegen, bringt also keinen echten Vorteil. Allein schon, da im Notfall keiner der Retter nachsehen wird. Es handelt sich also um einen klassischen Hoax.

Meinung: Warum Großprojekte in Deutschland nicht mehr funktionieren – und die kleinen erst recht nicht


Stuttgart 21, Berliner Flughafen, Elbphilharmonie, neue ICE Züge – irgendwie funktionieren Großprojekte in Deutschland nicht mehr.

In der Zeit, in der wir ein Treppenhaus im Berliner Flughafen bauen, das am Ende ins Leere führt und für viele Millionen begutachtet und umgebaut wird, damit es am Ende dann doch wegen Missachtung der Schrittmaßregel nach DIN EN ISO 14122-3:2002-01 Abschnitt 5.1 wieder abgerissen werden muss, weil der türkische Subunternehmer des rumänischen Subunternehmers des spanischen Subunternehmers von Hochtief sich vermessen hat, bauen die Chinesen einen Großflughafen mit Magnetschwebebahnanschluss. Und noch einen sowie ein Bioforschungszentrum dazu.

Doch nicht nur bei den Großprojekten hakt es. Der Schulneubau in Nymphenburg wird direkt wegen Einsturzgefahr geschlossen, eine Ausstellung im Bilderbuchmuseum Troisdorf kann nicht eröffnen, weil der Schweizer Auftragnehmer Ersatzteile für den Aufzug nicht liefern kann und die Sanierung des Rathauses in Marktleugast ist sowieso ein Debakel.

Warum das so ist? Dann lesen Sie mal weiter.

„Meinung: Warum Großprojekte in Deutschland nicht mehr funktionieren – und die kleinen erst recht nicht“ weiterlesen

Meinung: Auf zum Mars zur Sicherung des Weltfriedens, der Weltwirtschaft und des Weltklimas

Mission to Mars

„War ja mit zu rechnen, jetzt ist er endgültig durchgeknallt!“ werden Sie sich vielleicht denken, wenn Sie die Überschrift lesen. Aber es ist mein voller Ernst: Ein Wettrennen zum Mars wäre das beste, was uns auf unserem Planeten passieren könnte. Und zwar am besten mit mindestens drei konkurrierenden Teams: Zum ersten USA/Japan/Australien und weitere asiatische, pazifische sowie amerikanische Staaten. Dann die EU mit Russland und weiteren EMEA Staaten. Schließlich noch China mit seinen Verbündeten.

Warum ich daran glaube… read on.

Wir können nichts mehr

Denken Sie mal an erfolgreiche Großprojekte in den letzten 20 Jahren. Viel einfallen wird Ihnen da nicht.

  • Die USA versenkten 1,5 Billionen US$ (nein, das ist nicht der klassische Billion/Milliarden Übersetzungsfehler) mit dem F-35 Lightning II Joint Strike Fighter. Sehr interessant zu lesen ist der entsprechende F-35 Bericht des Director of Evaluation and Testing ans Pentagon.
  • Wir schaffen es hierzulande nicht mal, einen vernünftigen Flughafen in märkische versandete Sumpflandschaften zu rammen und brauchen einen Mehdorn – bitches, please – um das Projekt zu retten (Anmerkung 2015: hat auch nichts gebracht). Erst 2020 wurde er eröffnet und war dann auch noch mangelhaft…
  • Siemens brachte es lange Zeit nicht mal fertig, fehlerfreie Software für die Bremssysteme der ICE Züge der DB Baureihe 407 (Velaro) zu schreiben, weswegen das Eisenbahnbundesamt die Zulassung verweigerte.

„Erfolgreiches Großprojekt“ ist inzwischen schon fast eine contradictio in adiecto.

Und die Liste ließe sich noch ewig fortsetzen: Columbia Absturz, Kabelprobleme beim Airbus A380, brandgefährliche Batterien beim Dreamliner, Boeing 737 Max, Abstürze, der Akku vom iPhone hält nur einen Tag und der Fusionsreaktor wird uns auch schon ewig versprochen. Ganz zu schweigen von der Lösung der Wasserversorgung in Afrika oder unserer Umweltprobleme.

Die falschen Ziele

Wer heute in den meisten Ländern „etwas werden“ will, studiert Jura oder BWL, um dann möglichst Investment-Banker zu werden. Wer kein Abi hat, macht keine Ausbildung zum Maschinenbautechniker oder als Chemisch Technische Assistentin mehr, sondern versucht sein Glück bei DSDS, bei GNTM oder bei TikTok und landet dann aber hinter der Theke von McDonalds. Wer mehr intellektuellen und missionarischen Anspruch hat, versucht sich in Sachen Gender Studies oder klebt sich auf die Autobahn und bettelt dann auf Social Media um Spenden.

Die sinnvollen Beiträge von Investmentbankern, Genderisten und McDonalds Aushilfen für die Gesellschaft sind aber gleichermaßen eher bescheiden, um nicht zu sagen negativ.

Schuld an dieser Entwicklung sind auch die boulevardisierten Massenmedien, die Teppichludern, Bushido und anderen sich mit Statussymbolen gerierenden Straftätern oder planlosen Aktivisten eine Bühne geben und sie so zum Vorbild machen.

Genauso setzen aber die Staaten und die Notenbanken auch die falschen Ziele und schaffen die falschen Ideale, indem Investmentbanken für systemrelevant erklärt werden und das Finanzsystem mit Billionen US$ und EUR gestützt wird. Es wäre sinnvoller gewesen, die kranken Systeme zerbrechen zu lassen und aus den Trümmern heraus etwas neues zu schaffen. Ein Neuaufbau aus dem Totalzusammenbruch hat selten geschadet, so auch Deutschland nach 1945 nicht.

Aber ich schweife ab: das Problem ist einfach, dass es „uncool“ ist, Physik, Chemie, Mathematik oder Maschinenbau zu studieren oder eine sinnvolle Ausbildung zu machen.

Doch Juristen, Banker, Dieter Bohlen und Crackhuren entwickeln keine Züge, Flugzeuge, Brennstoffzellen-Autos, neue Medikamente, Wasseraufbereitungsanlagen, Fusionsreaktoren und den WARP Antrieb. Ganz im Gegenteil, sie behindern diese Entwicklungen.

Wir brauchen eine mitreißende Vision

Es treibt uns Menschen an, immer neues zu entdecken. Von den Bäumen in die Savanne, aus der Savanne in die ganze Welt, von der Erde zum Mond – immer auf der Suche nach neuen Grenzen.

Als John F. Kennedy 1961 das Ziel ausgab, bis zum Ende des Jahrzehnts Menschen zum Mond und wieder heil zurück zu bringen, hat dies nicht nur 400.000 Arbeitsplätze rund ums Apollo Programm geschaffen, sondern auch einen Run auf technische Studiengänge geschaffen. Der langfristige indirekte Einfluss des Apollo Programm darf damit nicht unterschätzt werden und hat zur starken Vormachtstellung der USA in den 1960er bis 1990er Jahre geführt. Es ist interessant zu beobachten, dass der Niedergang in den Jahren einsetzte, in denen die Ingenieure und Wissenschaftler der Apollo-Generation langsam in den Ruhestand gingen und aufgrund neuer Prioritäten (Wallstreet) keine neuen nachkamen.

Übrigens, auf heutige Maßstäbe umgerechnet hat das Apollo Programm ca. 120 Milliarden US$ gekostet. Für das Geld rettete man in der letzten Finanzkrise kaum eine Schrottbank.

Ich bin mir sicher, dass sich die Menschheit wieder begeistern ließe, im Wettbewerb eine neue Grenze zu erobern und sich Vorbilder zu geben, die wirklich etwas leisten. Das hat im kleineren Maßstab Felix Baumgartner mit seinem Sprung gezeigt.

Und auf solche Visionen sollten wir uns wieder besinnen. So schrieb Anatol Johanson am 8. Dezember 1972 in der „Zeit„:

Mit ihren Auswirkungen auf politische Vorstellungen, die verschiedenen Bereiche der Wissenschaft, die industrielle Produktion, ihre Werkstoffe und Methoden; auf Management-Systeme und Organisationsformen; auf unsere Vorstellungswelt und Ideen sowie viele andere Bereiche muß die Raumfahrt in unserer Zeit als das Neue schlechthin angesehen werden. Auf ihre Stimulanz, Produktivität und Genialität kann schon gegenwärtig nicht mehr verzichtet werden – ganz gleich, ob wir das heute schon einsehen oder erst in fünfzig Jahren.

Seitdem sind 50 Jahre vergangen. Es ist Zeit.

Space, the final frontier. Let’s go to Mars.

Dies ist der Artikel des Tages zum „Welttag Wissenschaft für Frieden und Entwicklung“ (Weltwissenschaftstag), der jedes Jahr von der UNESCO am 10. November begangen wird sowie für den „Tag der bemannten Raumfahrt“, der jährlich am 12. April stattfindet.

Den Artikel habe ich 2013 geschrieben und mehrfach leicht überarbeitet, zuletzt am 10. November 2022.

Bild: By NASA/Paul DiMare – http://mars.nasa.gov/multimedia/images/?ImageID=6200, Public Domain, Link

 

Foto: Abgeschleppter ICE

Auch ein ICE muss mal abgeschleppt werden.

Kurzkritik: Tod und Teufel, Frank Schätzing

tod-und-teufel-schätzing

Einer der eher früheren Schätzings: Tod und Teufel.

mE das beste Buch, das er geschrieben hat. Ein Krimi im Mittelalter (1260) rund um den Bau des Kölner Doms. Jeder, der einmal in Köln war sollte das Buch lesen – aber auch für Freunde historischer Romane, die sonst keinen Bezug zu Köln haben, ist der Roman zu empfehlen.

Übrigens, als ich vor einigen Jahren in einem ICE von München nach Bonn unterwegs war, saß mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Frank Schätzing mit mir im Speisewagen und ich hätte mit ihm gerne über Tod und Teufel geredet – leider war ich zu zurückhaltend, ihn anzusprechen.