Welches Android Smartphone sollte man sich im November 2020 kaufen?

Immer wieder werde ich gefragt, welches Smartphone man sich kaufen wollte.

Zunächst ist da natürlich die Grundsatzfrage: Apple oder Android. Andere Alternativen kommen für die meisten Nutzer nicht in Betracht, zumal es sie ja kaum noch gibt. Die Frage Apple oder Android werde ich an anderer Stelle diskutieren, hier in diesem Beitrag möchte ich nur darauf eingehen, welches Android Smartphone man sich Stand November 2020 kaufen sollte.

Offen gesagt: Die alltäglichen Anforderungen, die man an ein Smartphone stellt, werden inzwischen auch von sehr günstigen Android Smartphones gut erfüllt. Das gilt für die Telefonie, WhatsApp und andere Messaging Dienste, die üblichen Social Media Apps und kleinen Spiele. Differenzierungen ergeben sich in erster Linie über die Kamera und die installierte Android Version verbunden mit der Updatesicherheit. Welche anderen technischen Details, wie z.B. das Display oder der verwendete Prozessor, Ihnen wichtig sind, ist dann schon eher Detailfrage – im Regelfall sind diese aber heutzutage „gut genug“.

Dennoch möchte ich hier einige Empfehlungen abgeben.

Die pauschal beste Empfehlung – das Google Pixel 5

Wenn mich jemand pauschal fragen würde, welches Android Smartphone er sich kaufen sollte, würde ich zum Google Pixel 5 raten, was im wesentlichen zwei Gründe hat: Es hat zum einen ein Stock Android von Google ohne Bloatware und wird regelmäßig und lange mit Updates versorgt, zum anderen hat es eine sehr gute Kamera, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.

„Welches Android Smartphone sollte man sich im November 2020 kaufen?“ weiterlesen

Meinung: 2023 kommen die alternative App Stores auf Android und iOS

Nur, dass ich es einmal fürs Protokoll festgehalten habe:

Ich wette, dass zumindest in der EU, wahrscheinlich aber auch in den USA, China und anderen Märkten, bis 2023 alternative App Stores auf Googles Android und Apples iOS kommen werden.

Hintergrund ist der, dass sowohl Apple und Google in der Regel 30% der Umsätze – auch von In-App Käufen, bei Abos teilweise nur 15% – als Provision kassieren. Und die ersten großen Player im Markt, allen voran Epic (Fortnite) sind nicht mehr bereit, sich dem pauschal unterzuordnen.

Alles begann damit, als Epic einen „permanenten Rabatt“ auf die digitale Währung V-Bucks einführte, die innerhalb von Fortnite für den Kauf von virtuellen Gütern verwendet wird. Abgerechnet werden sollte dies über ein eigenes In-App-Zahlungssystem innerhalb von Fortnite, das dann die Umsatzbeteiligung von von Google und Apple App Store umgeht und damit auch gleich ein Verstoß gegen die App Store Richtlinien von Google darstellt.

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten, sowohl im PlayStore (Google) als auch im App Store (Apple) ist Fortnite derzeit nicht zu finden. Wer Fortnite gerade auf seinem iPhone installieren will, schaut in die Röhre, bei Android geht es über Umwege (Stichwort APK).

Epic lässt sich aber nicht einschüchtern und schießt bei jeder Gelegenheit insbesondere gegen Apple. Die Persiflage auf den berühmten 1984 Super Bowl Werbespot von Apple (s.o.) ist da nur ein Mosaiksteinchen. Und andere schließen sich an. Facebook findet das Vorgehen von Apple ebenfalls grundsätzlich nicht richtig und auch andere Anbieter wie Netflix, Microsoft und viele Content Publisher ziehen mehr oder weniger offen nach.

So oder so, das Thema wird zum Politikum werden. Ein gefundenes Fressen für alle, die in Sachen Verbraucherschutz unterwegs sind. Und wenn sich an den strengen Zwangsprovisionen nichts ändert, werden wir 2023 alternative App Store sehen. Eingeführt durch Gesetz.

Ich sehe Huawei, Samsung, Facebook, Microsoft und Amazon schon mit den Füßen scharren.

Das Huawei P30 Pro im Kurztest – das Zoommonster

Die Kamera ist inzwischen für die meisten Smartphone Käufer die wichtigste Kaufentscheidung. Für Telefonie und Whatsapp reichen an sich schon 100 Euro Androiden, ordentliche Displays kriegt man schon für wenig mehr – insbesondere aber die Qualität der Kamera ist noch ein legitimer Grund, für ein Handy wirklich mehr Geld auszugeben.

Eines der besten Smartphones in diesem Bereich ist Stand Sommer 2019 das Huawei P30 Pro, dessen größte Stärke der Zoom ist, wie man hier gut sehen kann – alle Bilder wurden von der gleichen Position aus aufgenommen:

 

Insbesondere das dritte Bild von oben finde ich bemerkenswert, da es wirklich noch überzeugt – das vierte mit der höchsten Zoomstufe ist zwar auch beeindruckend, aber nicht mehr wirklich brauchbar.

Zum Vergleich einmal das Google Pixel 2XL:

Während ich das erste Bild ohne Zoom sogar geringfügig besser finde als das mit dem Huawei aufgenommene, baut es ab dem ersten Heranzoomen beständig ab – und die höchste Zoomstufe ist hier schon nicht mehr überzeugend, ohne auch nur ansatzweise so weit ins Detail zu gehen, wie das Huawei.

Wer also ein Smartphone mit einer zoomstarken Kamera sucht, kommt derzeit am P30 Pro kaum vorbei. Der Trick ist, dass mit einer Periskop Kamera gearbeitet wird, so dass mit einem echten optischen Zoom gearbeitet werden kann. Insgesamt besteht das Hauptkamerasystem aus drei Einheiten: 40 Megapixel (Weitwinkelobjektiv, Blende f/1.6, OIS), 20 MP (Ultraweitwinkelobjektiv, Blende f/2.2) und eben das besagte Zoomobjektiv 8 MP (Teleobjektiv, Blende f/3.4, OIS)

Auch ansonsten weiß das Huawei zu gefallen und bietet alles, was von einem Flaggschiff-Smartphone 2019 erwartet wird: es wird vom Kirin 980 Prozessor angetrieben, der auf dem Niveau des Snapdragon 855 liegt. Die derzeit in Deutschland verfügbaren Speicherausstattungen liegen bei 128GB (8GB RAM) und 256GB (8GB RAM), eine gute Grundlage für das eingesetzte Android 9 (Pie), das mit Huaweis EMUI Oberfläche daherkommt. Das OLED Display hat FHD + Auflösung (2.340 * 1.080) und eine kleine Notch in Waterdrop Form für die Frontkamera (32 Megapixel). Der Akku hat eine Nennkapazität von 4.100 mAh und bringt einen gut durch den Tag.

Im Lieferumfang sind neben dem Ladegerät und einem USB-C-Kabel noch USB-C In-Ear Kopfhörer, einen Kophöreranschluss gibt es wie heute üblich nicht mehr.

Die Abmessungen betragen 73,4 mm * 158 mm * 8,41 mm, das Gewicht liegt bei 192g, mögliche Farben sind Amber Sunrise, Breathing Crystal, Aurora und Schwarz.

Ich hatte die Gelegenheit, das Huawei P30 pro kurz auszuprobieren und habe es als absolut empfehlenswertes Android Flaggschiff mit einer herausragenden Kamera kennengelernt, mit dem ich gerne mehr Zeit verbracht hätte.

Liste: Smartphones, die die Galileo Satellitennavigation unterstützen

Hier finden Sie eine Liste der Smartphones, die auch die Navigation über das europäische Galileo System unterstützen:

„Liste: Smartphones, die die Galileo Satellitennavigation unterstützen“ weiterlesen

Liste: mobile Betriebssysteme

Hier finden Sie eine Liste mit Betriebsystemen, die für Mobiltelefone gedacht sind:

Android

Das weltweit erfolgreichste mobile Betriebsystem.

Blackberry OS

China Operating System (COS)

Firefox OS

Harmony OS

Entwickelt von Huawei. Soll ab 2021 auch auf Smartphones eingesetzt werden.

Hongmeng OS

Chinesischer Name von Harmony OS (Huawei).

iOS

Eingesetzt bei Apple iPhone und früher auch beim iPad.

KaiOS

Betriebssystem, das aus Firefox OS hervorgegangen ist. Wird jetzt eingesetzt bei Nokia Feature Phones wie z.B. dem Nokia 8110 4G.

Maemo

MeeGo

Mer

Meltemi

Moblin

palmOS

Sailfish OS

Symbian

Tizen

Ubuntu Touch OS

webOS

Windows 10 mobile

Windows Embedded

Windows Mobile

Vorläufer von Windows Phone. Wird nicht mehr weiterentwickelt.

Windows Phone

Wird nicht mehr weiterentwickelt.

Liste: Smartphones mit Windows Phone 8.x

HTC

  • 8S
  • 8X
  • 8XT

Huawei

  • Ascend W1
  • Ascend W2

LG

  • Lancet

Microsoft

  • Lumia 535
  • Lumia 540
  • Lumia 640
  • Lumia 640XL

Nokia

  • Lumia 520
  • Lumia 521
  • Lumia 525
  • Lumia 526
  • Lumia 620
  • Lumia 625
  • Lumia 630
  • Lumia 635
  • Lumia 720
  • Lumia 730
  • Lumia 735
  • Lumia 810
  • Lumia 820
  • Lumia 822
  • Lumia 920 und 920T
  • Lumia 925
  • Lumia 928
  • Lumia 930
  • Lumia 1020
  • Lumia 1320
  • Lumia 1520
  • Lumia Icon

Samsung

  • Ativ Odyssey
  • Ativ S
  • Ativ SE
  • Ativ S Neo

Neues von Microsoft aus Barcelona

Bereits am 23. Februar hat Microsoft im Vorfeld des Mobile World Congress in Barcelona eine Pressekonferenz gegeben und einen Blick in die Zukunft von Windows und Windows Phone gegeben. Hier sind einige der Informationen:

Neue Grundlagen, Features und Apps

Folgende neue Features wurden bestätigt:

  • Dual SIM Support
  • Business Features wie VPN und S/Mime im WP 8.1 Update
  • Facebook Messenger kommt für Windows Phone
  • geänderte Hardwarevorgaben – es sind z.B. keine Hardwarebuttons und kein Kamerabutton mehr vorgeschrieben. Das neue Referenzdesign erlaubt einerseits noch günstigere Windows Phones sowie das einfache „Recycling“ von bestehenden Android Modellen

Neue OEMs für Windows Phone

Mehr Hardwarepartner springen auf den Windows Phone Zug auf. Folgende wurden bekanntgegeben:

  • Foxconn
  • Gionee
  • JSR
  • Karbonn
  • Lenovo (!)
  • LG (war bereits mit WP 7 vertreten)
  • Longcheer
  • Xolo
  • ZTE

Bereits an Bord sind:

  • Nokia (bald Microsoft selbst)
  • HTC
  • Huawei
  • Samsung

Rechnet man noch die Hersteller dazu, die das mobile Windows for embedded Devices einzsetzen wie z.B. Panasonic, werden wir hoffentlich bald deutlich mehr Windows Phone Smartphones und andere Smart Devices sehen!

Für potentielle OEMs gibt es jetzt eine Informationsseite.

Windows 8.1

Windows 8.1 wird im Frühjahr ein großes Update erhalten, zu dem es auch einige Infos gab:

  • niedrigere Hardware-Anforderungen: Nur noch 1GB Speicher und 16GB Masenspeicher erforderlich
  • verbesserte Bedienung mit Tastatur und Maus

Weitere News von Microsoft

HIer noch interessante Informationshäppchen:

  • In Großbritannien war das Lumia 520 das am drittbesten verkaufte Smartphone im Dezember 2013. Nach dem iPhone 5s und dem iPhone 5c und vor allen Android Devices!
  • Microft wird sich 2014 beim Wachstum der Windows Phone Plattform wieder mehr auf Emerging Markets konzentrieren.

Warum Microsoft Windows verschenken sollte

Woman with giftsJa, richtig gelesen. Microsoft sollte alsbald die Windows Lizenzkosten für seine Partner streichen. Jedenfalls für die meisten Versionen im Einsteigerbereich.

Windows Phone – kostenfrei. Windows RT – kostenfrei. Windows 8.1 – kostenfrei. Für Windows RT mit Office, Windows 8.1 mit Office für Tablets, Windows 8.1 Pro und Windows 8.1 Enterprise könnte und sollte Microsoft hingegen weiter Lizenzgebühren in Rechnung stellen.

Denn Microsoft befindet sich an einem Scheidepunkt. Bereits mit den Surface Modellen ist man in Konkurrenz zu seinen bislang wichtigsten Partnern, den PC-Herstellern, getreten. Ein Weg, der entgegen meiner ersten Erwartungen mit der Surface 2 Reihe jetzt weiter beschritten werden soll. Und durch die Übernahme der Phone Sparte von Nokia ist Microsoft schon bald ein echtes Smartphone Mittelgewicht.

Gerade aber Windows Phone ist für die anderen Lizenznehmer wie HTC, Samsung oder auch Huawei damit plötzlich ziemlich uninteressant. Diese müssen Lizenzkosten an Redmond zahlen, was den Microsoft Lumia Smartphones einen Kostenvorteil verschafft. Und auch bei der Entwicklung neuer Geräte hat Microsoft Vorteile, da Hardware und Core Entwicklung des OS aus einem Haus kommen. Würde Microsoft Windows Phone hingegen kostenfrei mit gleichzeitigem „Patentschutz“ an OEMs abgeben, wäre das Betriebssystem für viele Hersteller wieder interessanter – sie könnten sich damit immerhin auch die Lizenzahlungen sparen, die sie derzeit für ihre Android Phones ohnehin an MS leisten müssen. Das Windows Phone Ökosystem würde durch mehr und engagierte Hersteller einen gewaltigen Schub bekommen. Die Gefahr der Fragmentierung der Plattform, die gerade bei Android viele Probleme verursacht, bestünde angesichts der strengeren Vorgaben Microsofts nicht.

Ähnlich im Tablet Markt. Bei den Geräten in der 200 Euro Klasse machen die Windows (RT) Lizenzkosten einen nicht unerheblichen Teil aus. Darum gibt es hier auch faktisch keine Konkurrenz für Android – auch wenn man jetzt verschiedentlich das Surface RT im Ausverkauf in diesen Preisregionen findet (Tipp, dann zugreifen, man bekommt viel Tablet für sein Geld). Würden die Lizenzkosten für RT wegfallen, würde es für viele asiatische LowCost Hersteller interessant, die bisher auf Android setzen. Für RT Versionen mit Office für RT könnte MS dann wieder Lizenzkosten verlangen. Und bei RT Versionen, die ohne Office ausgeliefert werden, könnte der Endkunde es dann für 29,99 EUR aus dem Store nachinstallieren.

Das gleiche Lizenzmodell ließe sich zudem auf die Basis-Version von Windows 8.1 umsetzen, womit dann preiswertere leistungsstärkere Tablets, Hybridnotebooks und klassische Hardware (Notebooks, Desktops) ermöglichen würde. Die größeren Windows Versionen und die Varianten, die direkt mit Office ausgeliefert würden, blieben kostenpflichtig.

Gerade bei der Windows Phone Lizensierun halte ich den Schritt offen gesprochen fast für unabdingbar, wenn MS noch andere OEMs im Boot halten will. Und auch für preisgünstige ARM Tablets sehe ich keinen Weg. Nicht ohne Grund ist ja Microsoft faktisch der einzige Hersteller, der noch auf Windows RT setzt. Mit kostenlosen Lizenzen könnte sich das Bild ändern.

Was würde das MS bedeuten? Zunächst einmal, dass massiv Lizenzeinnahmen wegbrechen. Aber die Hersteller weichen schon jetzt bei günstigen Tablets auf Android aus. Und auch Googles „größeres“ Betriebssystem ChromeOS wird langsam interessanter, so dass auch bei klassischer Hardware Gefahr für Microsofts Marktanteile droht.

Dadurch, dass aber die weiteren Versionen kostenpflichtig blieben, beträgt der Verlust eben nicht 100%. Und die Zahl der Windows Installationen könnte massiv wachsen, was Grundlage für weiteres Wachstum ist. Denn durch mehr Installationen wird das Ökosystem interessanter für Entwickler, das heißt mehr Apps, mehr App-Käufe und damit mehr Umsatz für MS an kostenpflichtigen Apps. Zudem könnte MS selbst neue Umsatzquellen schaffen wie z.B. den Kauf von Office (s.o.) und weiterer kostenpflichtiger MS-Anwendungen direkt aus dem Store oder auch kostenpflichtige Updates auf die größeren Windows Versionen (Pro). Auch das gezielte kostenpflichtige Freischalten einzelner erweiterter Funktionen wäre denkbar. Es ergeben sich damit viel mehr Einnahmemöglichkeiten als in der alten PC Welt.

Microsoft könnte sich somit zwischen Apple und Google positionieren. Einerseits ein einheitliches sicheres Betriebssystem und Ökosystem, wie Apple es bietet, auf der anderen Seite die Hersteller-Freiheit, wie Android sie bietet, aber ohne dass Fragmentierungs-Problem.

Wenn Microsoft den hier vorgeschlagenen Weg jedoch nicht geht, wird es schwierig im Smartphone und Tablet-Sektor.

Bild (c) Allposters

Der Untergang von HTC?

Der UntergangNein, so schlecht wie Blackberry geht es HTC noch nicht – aber dennoch muss man sich Sorgen um den taiwanesischen Smartphone Pionier machen, waren die HTC-Zahlen für Q2/2013 doch ein Desaster.

HTC ist gleich von vier Seiten unter Druck:

Im Android High-End Segment führt derzeit für die Käufermassen kein Weg am Samsung Galaxy 4 vorbei – auch wenn das als Murats BMW unter den Smartphones deutlich schlechter ist als das in sich sehr stimmige HTC One. Und auch die Sony Experia Modelle graben HTC hier wertvolle Marktanteile ab.

Im Segment der günstigen Androiden greifen neben Samsung viele weitere Hersteller an, besonders hervorzuheben sind ZTE, LG, Huawei und Lenovo.

Das Windows Phone Segment – hier war man ein Vorreiter – hat HTC nahezu kampflos Nokia überlassen – die Finnen dominieren dieses Marktsegment mit mehr als 80% Anteil. Überhaupt hat Nokia im besagten Quartal ungefähr so viele Lumias verkauft wie HTC Androiden und Windows Phones zusammen.

Insbesondere ist HTC aber sein eigener größter Gegner.

Das fängt schon beim aktuellen Flaggschiff HTC One an, das vielleicht sogar das aktuell beste Android Smartphone auf dem Markt ist. Getrübt wurde der Markteintritt aber durch Probleme bei der Produktion sowohl hinsichtlich der Kapazität als auch der Qualität, wodurch viele Chancen vertan wurden.

Zudem ist die gesamte Produktpalette unübersichtlich. HTC One, One mini, One SV, One X+, One XL, One X, One S, One V, Desire X, Desire C, Desire S, Desire Z, Desire HD, Desire, Sensation XL, Sensation X, Windows Phone 8X, Windows Phone 8S, Windows Phone 8XT… erkennen Sie auf einen Blick, welches hier die Einsteigermodelle und welches die Top-Smartphones sind? Wenn man nicht so im Fokus der Medien steht wie Samsung, sollte man hier für mehr Transparenz sorgen. Nokia macht es hier besser – mit dem Lineup Lumia 520, 620, 625, 820, 920, 925, 928 und 1020 ist direkt klar, wie die jeweiligen Modelle positioniert sind. Immerhin – hier scheint HTC gelernt zu haben – rund um das HTC One entsteht mit dem Grundmodell und dem mini und dem max eine transparente Familie.

In diesem Zusammenhang ist auch das Fehlen einer einheitlichen Designsprache zu nennen – auch anders als z.B. bei Nokia oder jetzt auch Sony fehlt dieser „Oh, ein HTC“ Effekt. Aber auch hier scheint man mit der One Familie auf dem richtigen Wege zu sein.

Ein weiteres Problem ist, dass HTC für viele Smartphones nur wenige Updates zur Verfügung stellte. So wurden weitere Android-Updates für das ehemalige Flaggschiff Desire HD zunächst versprochen, dann aber zurückgezogen. Hierdurch ist Vertrauen bei den Kunden verloren gegangen, das erst wieder gewonnen werden muss.

Auch wenn sich jetzt vieles zum Guten wendet bleibt die Frage, warum man sich ein HTC Smartphone kaufen sollte. Das HTC One ist wie erwähnt im großen und ganzen das bessere Android Flaggschiff – aber wohl nicht gut genug, um hier für den Massengeschmack gegen Samsung bestehen zu können. Übrigens habe ich dabei den subjektiven Eindruck, dass gerade die Ultrapixel Kamera ein Problem des HTC One ist. Auch wenn diese ähnlich gute Bilder macht wie die des S4 (und nachts sogar bessere), sehen viel Kunden nur 4,3 Megapixel gegen 16 Megapixel… aber das nur am Rande.

Ähnlich die Situation bei den Windows Phone Modellen von HTC. Hier war man einmal Vorreiter, hat es aber nicht verstanden, diese Position zu halten. Exklusive Apps und innovative Features finden sich in den Nokia Lumias. Dabei würde gerade Windows Phone HTC die Möglichkeit geben, Akzente zu setzen. Statt – wie es Gerüchte besagen – in Erwägung zu ziehen, keine weiteren Windows Phone Devices mehr zu bringen, sollte man hier mehr Engagement zeigen. Wobei andererseits aber auch verständlich ist, dass man in der Krise seine Kräfte konzentrieren will.

HTC also vor dem Untergang? Ich glaube nicht. Das HTC One und seine Ableger gehen in die richtige Richtung. Gelingt es HTC, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, eine klarere Produktlinie aufzubauen, die alle Marktsegmente abdeckt und Alleinstellungsmerkmale zu liefern (nein, keine Ultrapixel…) dürfte der Turnaround wahrscheinlich sein.

Ich jedenfalls drücke die Daumen, denn gerade mit meinem HTC Radar war ich immer sehr zufrieden und es wäre schade, würde dieser Smartphone Pionier verschwinden.

Bild (c) Allposters

MSFT, kauf endlich NOK und gib WP 7.8 kostenlos ab

The Mysterious Dr. Fu ManchuDie Nokia Aktie machte einen ziemlichen Sprung, als Gerüchte aufkamen, Huawei hätte Interesse daran, Nokia zu übernehmen. Huwaei dementierte dann jedoch. Klar ist aber auch: mit beginnenden Momentum der Lumia Smartphones mit Windows Phone, der in emerging Markets erfolgreichen Asha Serie, seinem attraktiven Patentportfolio und der nach wie vor recht geringen Marktkapitalisierung ist Nokia eigentlich ein prädestinierter Übernahme-Kandidat.

Und daher sollten bei Microsoft die Alarmglocken schrillen: Windows Phone ist derzeit schon fast ein reines Nokia Betriebssystem und Nokia tief in die Weiterentwicklung involviert. Sollte ein neuer Eigentümer das finnische Unternehmen hier anders aufstellen wollen, hätte Microsoft den wichtigsten Plattform-Partner verloren.

MS sollte daher dringend Nokia übernehmen oder zumindest einen strategischen Anteil an seinem Partner kaufen. Windows Phone wäre vorerst gesichert und die Hardware-Erfahrungen der Finnen kämen Microsoft ohnehin bei der neuen Strategie mit den eigenen Surface Tablets zupass.

Um das Windows Phone Ökosystem weiter zu stärken und den bestehenden Bedenken der asiatischen OEMs zu begegnen würde ich zudem an Microsofts Stelle:

  • Windows Phone 7.8 kostenlos lizenzieren (emerging Markets)
  • Eine Windows Phone 8.x Version ohne integrierte Navigationslösung und ggf. weitere Enterprise-Features auf den Markt bringen, die dann günstiger lizenziert werden könnten.

Bild (c) Allposters