Google spielt mal wieder rum – Keep ist da

Gerüchte gab es schon lange, jetzt ist Google Keep da, ein Service um damit Notizen aller Art zu verwalten. Neben der Webanwendung unter drive.google.com/keep/ gibt es auch eine Android App.

Mit Keep kann man Notizen, Listen und Fotos ablegen und diese sortieren und verwalten, z.B. indem man sie z.B. farblich sortiert. Die Volltextsuche führt schnell zu den gewünschten Ergebnissen. Interessant bei Keep ist auch, dass Sprachnotizen in Text umgewandelt werden können. Die Android App ist sehr schick und erinnert mich mit ihrer Kachel Optik an Windows Phone und Windows 8 – ist für diese Betriebssysteme aber natürlich nicht verfügbar.

Werde ich Keep verwenden? Nein. Störend ist, dass Links – anders z.B. als bei Wunderlist – nicht anklickbar sind. Eine Kleinigkeit, die aber wahrscheinlich schnell behoben wird.

Entscheidend ist aber für mich, dass man sich gerade bei neuen Google Diensten nie sicher sein kann, wie lange sie bestehen werden. Und auch altgediente Dienste wie der Google Reader werden oft überraschend eingestellt – wie zuletzt der Google Reader.

Und so bin ich weiter auf der Suche nach der perfekten Notizverwaltung.

Nachtrag: Es gab schon mal ein Google Notizbuch – wurde aber eingestellt

Was uns das Ende des Google Reader lehrt

googlereader-eingestellt

Zum 1. Juli 2013 stellt Google den Google Reader ein – und ein Aufschrei geht durch die Netz 2.0 Welt. Über die wahren Gründe für die Entscheidung kann man nur spekulieren, offiziell sagt Google, dass die Nutzerzahlen zurückgegangen seien und sich das Unternehmen auf zukunftsträchtige Produkte konzentrieren wolle.

Auch wenn in Zeiten von twitter und Co die Nutzung und Bedeutung von RSS Feeds tatsächlich rückläufig sein dürfte, ist die Entscheidung doch ein Schlag für die immer noch zahlreich vorhandenen User. Besonders hart trifft es aber die Anbieter der vielen Apps und Dienste, die auf dem Google Reader aufsetzen. Zwar setzen sich jetzt viele Initiativen und Petitionen für den Erhalt des Service ein, doch darf bezweifelt werden, dass diese erfolgreich sind. Selbst wenn dies angesichts der großen Resonanz vorerst der Fall sein könnte: Das Damokles-Schwert der Abschaltung wird über dem Reader schweben. Es kann also so oder so nicht schaden, sich nach Alternativen umzusehen wie z.B. feedly.

Nebenbei stellt Google übrigens weitere Projekte ein:

  • Google Voice App for Blackberry
  • GUI Builder and five UiApp widgets
  • Google Building Maker
  • Google Cloud Connect
  • Search API for Shopping
  • Snapseed Desktop for Macintosh and Windows

Auch die CalDAV API wird nur noch für bestimmte Entwickler offen sein – hier darf man durchaus die Frage stellen, ob das dazu führen wird, dass es mittelfristig keinen gmail Support mehr für Windows Phone geben wird. Ohnehin wird Microsofts mobiles Betriebssystem von Google immer wieder attackiert.

Natürlich – Google probiert viel aus und es ist klar, dass dabei einige Projekte auch auf der Strecke bleiben. Dass aber populäre und nach wie vor von vielen genutzte Dienste eingestellt werden, ist ein Anzeichen dafür, dass Google Schritt für Schritt daran arbeitet, sein Ökosystem abzuschotten und das freie Netz zu begrenzen, lesenswert dazu Martin Weigert.

Was lehrt uns das aber?

Zum einen, sich möglichst wenig in die Abhängigkeit externer Dienstanbieter zu begeben, wenn man etwas mit vertretbarem Aufwand selbst machen kann. So rate ich z.B. dazu, sich   zum Bloggen selbst WordPress zu installieren, als auf einen der zahlreichen Anbieter zurückzugreifen. Die Einstellung von posterous sollte hier ein warnendes Beispiel sein. Sollte es nicht anders gehen, achte ich darauf, dass ich immer eine Alternative zur Hand habe, zu der ich schnell switchen kann.

Und zum anderen sehen wir, dass das Gerede von „Don’t be evil“ nichts anderes ist als Marketing Blabla.