Der Umstieg aufs Lumia 630

lumia630

Der geneigte Leser wird mitbekommen haben, dass das Display meines Lumia 920 tot ist. So sehr ich es vermisse – aber ein neuer ohnehin geplanter Akku und ein neues Display hätten sich bei aller Liebe nicht gelohnt. Also habe ich übergangsweise zu einem im Bekanntenkreis abgelegten Lumia 630 gegriffen (es wurde durch ein 640XL ersetzt).

Die Einrichtung ist wie gewohnt unkompliziert. Einschalten, mit dem WLAN verbinden, mit der Microsoft ID anmelden und einfach das Backup des 920 einspielen – ganz ohne iTunes. Smartphone läuft mit wie gewohnt.

Da ich es mit einer 32 GB SD Karte ausgestattet habe, habe ich mit 40 GB Speicher sogar etwas mehr zur Verfügung als bei meinem 920er. Einige wenige Apps laufen nicht, da das 630 nur 512MB RAM hat, was man auch beim Starten und wechseln zwischen Apps wirkt – das dauert etwas länger als bei den 1GB Phones. Ansonsten muss es sich hinsichtlich der Performance aber nicht verstecken – man merkt, dass es auch in den Benchmarks auf ähnliche Werte wie das drei Jahre alte Flaggschiff kommt. Manche Apps laufen sogar flüssiger.

Gegen das 1280*768 Display des Vorgängers kommt das 630er mit seinen 854*480 Pixeln nicht an. Aber es reicht. Allerdings werde ich mir die eine oder andere Website jetzt doch eher in der mobilen Ansicht ansehen. LTE fehlt, was ich beim Einsatz als Hotspot durchaus merke. Beim Surfen auf dem Handy und der Nutzung von Apps stört es aber nicht weiter. Tipp für alle, die LTE brauchen: das nicht viel teurere Lumia 635 hat die Technik an Bord, ebenso wie der Nachfolger Lumia 640 LTE.

Ansonsten liegt  auch das 630er gut in der Hand, ist aber für mich ungewohnt leicht und wirkt nicht ganz so wertig wie mein guter alte Finnenpanzer.

Auch auf eine Frontkamera muss man verzichten, was ich aber nicht als echten Verlust empfinde. Da sie beim 920 eh nicht so gut war, habe ich sie dort auch nicht genutzt. Anders bei der Hauptkamera – dank des optischen Stabilisators ist Kamera des 920 immer noch ähnlich gut wie die der aktueller Flaggschiffe der Konkurrenz. Da kann der einfache 5MP Shooter auf der Rückseite des 630 nicht mithalten. Auch ein Blitz fehlt. Für Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen reicht sie aber, so dass das für die Sommermonate nicht das große Problem sein sollte.

Mehr Smartphone brauche ich ansonsten ehrlich gesagt nicht. Ich kann mit dem 630er telefonieren, Nachrichten schreiben (Whatsapp, SMS, Line, Threema, E-Mail…), facebook, twitter, Instagram und Co nutzen, im Web surfen und habe offline Karten für die Navigation. In der Zukunft könnte sich allenfalls der geringe Arbeitsspeicher als Problem herausstellen.

Angemerkt sei noch, dass es inzwischen Einsteigersmartphones von Microsoft gibt, die die genannten Einschränkungen (Kamera, Frontkamera, Speicher) nicht haben.

Die Kamera ist vorerst auch der einzige Punkt, weswegen ich in Zukunft ein anderes Modell wählen werde, da das Smartphone für mich inzwischen Kamera-Ersatz ist. Wer hier etwas günstiges mit guter Qualität sucht, dem sei das Lumia 640 XL empfohlen, dessen 13MP Kamera sehr gute Bildqualität liefert und es auch mit High-End Konkurrenten aufnehmen kann wie mit dem LG G3, wie dieser Test zeigt.

Mal sehen, welches Lumia mein nächstes wird – und ob ich abwarten kann, bis Ende des Jahres die neuen Windows 10 Mobile Flaggschiffe kommen…