Dr. Elisabeth Schwarzhaupt wurde am 07.01.1901 in Frankfurt/Main geboren.
Nach ihrem Abitur 1920 studierte sie Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main, promovierte 1930 und arbeitete anschließend als Richterin. Ihre Karriere wurde jedoch durch die Nationalsozialisten unterbrochen.
Schwarzhaupt engagierte sich in der Evangelischen Kirche und kehrte nach dem Krieg nach Frankfurt zurück, wo sie bis 1953 tätig war. Sie war politisch aktiv und wurde durch die Werke der Nationalsozialisten politisiert, insbesondere durch deren Frauenbild. Ab 1953 gehörte sie der CDU an und Am 06.10.1953 wurde Schwarzhaupt Mitglied des deutschen Bundestages (MdB) für die CDU, wo sie sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzte.
Sie wurde als erste Frau in der Bundesrepublik als Ministerin einer Bundesregierung berufen und diente von 1961 bis 1966 als Bundesministerin für Gesundheitswesen. Als Gesundheitsministerin führte sie wichtige Neuerungen ein, darunter das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Kennzeichnung von Fremdstoffen in Lebensmitteln. Sie spielte auch eine Schlüsselrolle bei der Reaktion auf den Contergan-Skandal und der Reform des Arzneimittelgesetzes.
1969 trat Elisabeth Schwarzhaupt nicht noch einmal bei der Bundestagswahl an, wie sie es bereits 1965 angekündigt hatte. Sie schied mit dem Ende der Legislaturperiode aus dem Bundestag aus und war noch einige Jahre im vorpolitischen Raum aktiv, so zum Beispiel im Deutschen Frauenrat, dem Evangelischen Frauenbund, dem Deutschen Akademikerinnenbund und dem Deutschen Juristinnenbund.
Am 29.10.1986 verstarb Schwarzhaupt.
Bild: Sozialministerin v. Ägypten, Frau Dr. Abu Zeid (links) bei Frau Gesundheitsministerin Schwarzhaupt (rechts) in Bonn-Godesberg
By Bundesarchiv, B 145 Bild-F016393-0032 / Gerhard Heisler / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de Mehr