24,27% aller PIs – facebook weiter auf dem Weg zur Weltherrschaft

Ich predige ja schon länger, dass in absehbarer Zeit facebook für weite Teile der Nutzer den Rest des Internet nahezu überflüssig machen wird.

In den USA zeichnet sich das langsam aber sicher ab – 24,27% aller PIs (Page Impressions) entfielen in der zweiten Novemberwoche auf das soziale Netzwerk. Dramatisch ist die Entwicklung der größten Websites, wenn man die Zahlen vom Vorjahr vergleicht:

Seite November 2010 November 2009
facebook 24,27% 16,68%
YouTube 6,39% 3,36%
Google 5,32% 4,13%
Yahoo 0,68% 0,54%
Bing 0,54% 0,40%

(Jeweils 2. Woche des November, Zahlen von hitwise.com)

Bedenkt man zudem, dass ja erst 60% der US-amerikanischen Bevölkerung bei facebook angemeldet sind und dass die mobile Webnutzung, bei der facebook besonders stark ist, nicht berücksichtig wurde, sind die Zahlen noch beeindruckender.

Ich bin gespannt, wie es in einem Jahr aussieht und tippe auf 38%.

Comicfiguren übernehmen facebook

Wer momentan auf facebook online ist, wird sich vielleicht verwundert die Augen reiben: statt der üblichen Profilfotos findet man Comichelden und Figuren aus dem Kinderfernsehen.

Captain Future, Heidi, Grisu, Donald Duck, Pippi Langstrumpf und andere wohlbekannte Gesichter lachen einen an. Die Erklärung liefert folgender Aufruf:

Vom 12. bis 18. November solltet ihr euer Profilbild ändern. Nehmt den Comic-/Fernsehhelden eurer Kindheit … Ziel des Spiels ist es, keine echten Köpfe mehr auf FB zu sehen sowie eine Woche lang unsere Kindheit wiederaufleben zu lassen! Macht mit und lasst es jeden wissen… ;-)

Eine wirklich erfolgreiche und schöne facebook Aktion. Passend dazu nochmal ein Video von iJustine:

HTC Desire HD Protestaktion bei facebook

Sie warten auch schon lange auf das HTC Desire HD und sind über die Kommunikationspolitik von HTC verärgert?

Dann posten Sie doch einfach auf der HTC Deutschland Seite bei facebook den folgenden Text:

@HTC , wie wäre es denn mit einer  Stellungsnahme. Ist schon echt unverschämt was ihr da treibt.

Bei facebook kommt die Social Inbox

Wie erwartet hat heute facebook seinen E-Mail-Service angekündigt, jeder User bekommt eine Adresse @facebook.com.

Doch der neue in facebook integrierte Dienst soll mehr können: nämlich E-Mail, Chat und SMS unter einen Hut bringen. Bekommt man eine E-Mail, wird man darauf als SMS antworten können und der Empfänger erhält diese als E-Mail.

Zugegeben, ich habe spektakuläreres erwartet – aber warten wir ab, bis der Dienst erst gestartet ist, was in den nächsten Wochen der Fall sein soll.

So oder so trägt facebook damit dazu bei, dass der Rest des Internets wieder etwas überflüssiger wird.

Kommt facebook-mail?

Derzeit überschlagen sich die Gerüchte, dass facebook am Montag (15.11.2010) einen eigenen E-Mail Dienst vorstellen wird, intern als „Projekt Titan“ oder auch „Gmail Killer“ bezeichnet. Wahrscheinlich wird der Dienst direkt in Facebook integriert und jedes Mitglied bekommt eine eigene E-Mail-Adresse @facebook.com.

Was mich persönlich nicht wundern würde – wenn Teile der Technologie auf hotmail basieren würde – z.B. die Bearbeitung von Office Dokumenten.

So oder so – es könnte der nächste große Schritt von facebook zur Weltbeherrschung sein.

10 Dinge, die ich machen würde, um Windows Phone 7 zu pushen

Windows Phone 7 ist da – und wahrscheinlich wirklich Microsofts letzte Chance, im mobile Bereich eine wirkliche Rolle zu spielen.

Ich hatte inzwischen Gelegenheit, ein Windows Phone 7 etwas ausgiebiger zu testen, und zwar ein HTC HD7alt. Die Benutzeroberfläche hat mich sehr überzeugt und ist deutlich übersichtlicher als beim iPhone und bei den Android GUIs, die mir bislang untergekommen sind. Auch die Grundfunktionen sind sehr eingängig und smart umgesetzt. Sicher, wenn man in die Tiefen des Systems einsteigt, ist noch nicht alles rund, z.B. fehlt das vielzitierte Copy&Paste, aber das meiste dürfte sich über Updates mit der Zeit beheben lassen.

Das Problem ist freilich, dass die direkten Konkurrenten iPhone, Android und Blackberry schon viel länger im Markt sind. Es gibt für diese Systeme mehr Apps und mehr mediale Aufmerksamkeit. Ganz entscheidend aber: wer sich ein neues Smartphone kauft, wird sich in seinem Bekanntenkreis umhören und da herrschen die Mitbewerber vor.

Hätte ich bei Microsoft (Deutschland) Marketingverantwortung, würde ich mich bemühen, die Stärken des Systems zu nutzen und die Schwächen zu beseitigen:

  1. Zielgruppe Frauen: Windows Phone 7 ist chic 
    Windows Phone 7 hat derzeit zwei große Stärken im Vergleich zum Wettbewerb: die wirklich ansprechende und übersichtliche Benutzeroberfläche und die gute Integration von facebook.
    Allgemein sollten daher bei der Kommunikation Frauen besonders angesprochen werden. Klar, dazu gehört, dass man in Bunte & Co. entsprechende Anzeigen schaltet. Begleitend sollten aber B/C/D-Promis, die von der Zielgruppe wahrgenommen werden, kostenlos mit Windows Phone 7 Smartphones ausgestattet und A-Promis als Werbegesichter gewonnen werden. Warum z.B. kein HTC HD7 Christina Aguilera Edition?
  2. Zielgruppe XBox User: Mit Vergünstigungen anbieten
    Eine weitere Funktion, auf die Microsoft zu recht stolz ist, sind die Gaming-Funktionen von Windows Phone 7 und da besonders die Verbindungen mit der XBoxalt (was ich mangels Konsole nicht testen konnte). aber auch diese Zielgruppe verlangt nach besonderer Ansprache. In Österreich hat es A1 schon vorgemacht: zum Verkaufsstart der Windows Phones gab es eine XBox kostenlos dazu. Warum nicht umgedreht registrierten XBox Usern Rabatte beim Kauf eines passenden Handys geben? Mit einem 50 Euro Gutschein oder vergünstigten Tarifen würde sich der ein oder andere überzeugen lassen.
  3. Die Blogosphäre entern
    Es gab jetzt schon eine recht halbherzige Kampagne von Microsoft, bei der 10 deutsche Blogger ein Testgerät erhalten konnten. Die 5 besten Tester dürfen es dann behalten. Soweit so gut – aber um damit nachhaltig in den Blogs etwas zu bewegen, ist das viel zu wenig.
    500 Testgeräte an deutsche Blogger, gleich mit einer Prepaid-Karte für 1 Monat Flatrate-Surfen. 250 Blogger, die gut/reglmässig über ihre Erfahrungen berichtet haben, dürfen es dann behalten. Die übrigen 250 Testgeräte gehen dann wieder raus und die 125 besten Tester können sich über ein neues Smartphone freuen usw. usw.
    Damit sind nicht nur die Blogs voll mit dem Thema sondern auch gleich 500 "persönliche" Multiplikatoren unterwegs.
  4. Ran an facebook
    facebook User sind eine der Hauptzielgruppen für das Smartphone. Ein Monat lang werden jeden Tag fünf Smartphones an "Fans" des Gewinnspiels vergeben, die nach verschiedenen Kriterien bestimmt werden: die fünf mit den meisten Freunden, die 5 mit den meisten Fotos, die fünf, die am längsten auf facebook sind, fünf, die an dem Tag Geburtstag haben, fünf, die ein Bild von ihrem kaputten iPhone einstellen…
    Auch damit wird Aufmerksamkeit erzielt und die Zielgruppe "Generation facebook" wird "geimpft".
  5. Windows 7 Scouts
    Zudem sollten über eine online-Kampagne 1.000 "Windows 7 Scouts" rekrutiert werden. Das können Künstler sein, Fremdenführer, PC-Trainer, Journalisten, Verkäufer, DJs… einfach Menschen, die viel mit anderen Menschen zu tun haben, kommunikativ sind und sich für neue Trends begeistern. Diese sollen als Multiplikatoren für WP7 dienen.
  6. Begehrt werden lassen
    Die drei vorgenannten Aktionen sollten nur für eine begrenzte Zeit laufen, maximal 6 Monate lang. Dann wurden darüber rund 1.650 Windows 7 Phones in den Markt gedrückt und entsprechend viele Multiplikatoren gewonnen. Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, die Handys würden "verscherbelt". Vielmehr sollten bestimmte Modelle/Editions sogar künstlich verknappt werden.
  7. Entwickler verwöhnen
    Viele gute Apps sind ein wesentlicher Erfolgsfaktor für ein mobiles Betriebssystem. Und daher sollten die Entwickler verwöhnt werden. Zum Beispiel, indem man ihnen leihweise ein Windows Phone 7 zur Verfügung stellt, solange sie regelmäßig Apps abliefern.
  8. Offenheit bei den Apps
    Windows Phone 7 hat die Chance, das beste aus der Apple Welt (stabiles System und hohe Kompatibilität) und der Android Welt (Offenheit und daher größere Vielfalt bei den Apps) zu verbinden. Es sollte nicht der Fehler gemacht werden, im Marketplace ähnlich streng zu "zensieren", wie Apple das tut.
  9. Kostenlose Apps
    Eines der Erfolgsgeheimnisse von Android sind die vielen kostenlosen Apps. Es sollten daher zum einen durch Microsoft selbst zahlreiche kostenlose Anwendungen bereitgestellt werden und zum anderen herausragende kostenlose Anwendungen von Entwicklern finanziell oder anderweitig honorieren. Warum nicht für eine bestimmte Zeit für "einmalige" innovative Apps dem Entwickler 1.000 Euro zahlen?
  10. Laufend Updaten
    Einer der großen Fehler Microsofts bei den vorigen Versionen (Windows mobile) war, dass es zu selten Updates gab. Bei Windows Phone 7 sollten regelmäßig und schnell neue Funktionen wie z.B. Copy&Paste, Tethering, Multitasking oder eine bessere Sortierung der installierten Anwendungen ausgeliefert werden.

Am wichtigsten wäre es mE, die 1.650 WP7 Smartphones an Multiplikatoren und Meinungsführer zu versenden. Das würde Microsoft in Deutschland in Sachen Hardware-Wert eine gute halbe Million Euro kosten – und damit nicht mehr als ein gutes Dutzend 30-sec-Spots zur Prime-Time bei RTL…

Und noch was: Lieber Achim Berg, wenn Sie das Lesen, denken Sie an mich ;)

Das Chefticket der Bahn- exklusiv auf facebook

Mal wieder eine Sonderaktion der Bahn: mit dem “Chefticket” gibt es eine einfache Fahrt quer durch Deutschland für 25 Euro. Man muss sich auf einen bestimmten Zug festlegen, darf dafür aber auch ICE fahren.

So weit nichts besonderes – ähnliche Angebote gab es schon bei McDonalds, Lidl und anderen Anbietern.

Besonders ist aber, dass es das Ticket diesmal nur auf facebook gibt. Die Bahn versucht damit, mehr “Gefällt mir” zu erheischen… angesichts Stuttgart 21 sicher bitter nötig.

Für mich ist die Aktion insbesondere ein weiterer Beleg dafür, wie sehr facebook in der Mitte des Web angekommen ist.

Mister Wong Relaunch – auf dem Weg zum Erfolg

Ein Relaunch war hier dringend notwendig, denn der Social-Bookmark-Dienst mister-wong war ziemlich unübersichtlich geworden. Auch Google hatte die Site nicht mehr wirklich lieb und sah sie wohl als Link-Spam-Schleuder an (was sie mE auch war) – das schlug sich in deutlich sinkenden Besucherzahlen nieder.

Doch jetzt wird alles gut: am 13. Oktober 2010 wurde mister-wong relauncht und wirkt viel aufgeräumter. Zudem sollen Links jetzt auch redaktionell bewertet werden und auf dofollow gestellt werden, wenn sie zu hochwertigen Seiten führen – toll für SEOs.

Abgeschaut hat man außerdem viel bei facebook – so gibt es jetzt auch hier einen Stream, bei dem man alle relevanten Neuerungen rund um einen selbst sieht. Und auch seine eigene Profilseite kann man jetzt stark individualisieren. Man darf gespannt sein, was diese Änderungen an Traffic bringen.

Wirklich gut gelungen ist aber die ganz neue Dokumente-Funktion. In verschiedenen Kategorien kann man jetzt verschiedene Dateiformate wie Word, Powerpoint und natürlich PDF hochladen und entscheiden, unter welcher Lizenz diese zur Verfügung gestellt werden sollen. Die anderen User können diese dann downloaden oder auch in Mister Wong betrachten – und gerade das ist ziemlich gut  gelungen: der viewer ist schnell und sieht sexy aus. Ausbaufähig ist noch das Kategoriensystem; ich bin mir sicher, dass dieses bald deutlich ergänzt werden muss. Aufpassen müssen die Macher auch, dass der Dokumente-Bereich nicht zugespamt wird. Aber das kann man mit der Redaktion (s.o.) kontrollieren.

Ich bin mir jedenfalls sicher, dass der ehemals reine Bookmarker sich damit gut neu positionieren kann: auf der einen Seite wird die User-Basis (wohl rund 400.000) dafür sorgen, dass schnell viele Dokumente dazukommen. Auf der anderen Seite können dadurch ganz neue Nutzerschichten erschlossen werden.

Spasseshalber habe ich übrigens mein adaptural Kochbuch hochgeladen – ein gutes Dokument, um die neue Funktion zu testen.

Mehr zum Relaunch gibt es auch im Mister Wong Blog.

10 Gründe, an denen Du erkennst, dass studiVZ das richtige soziale Netzwerk für Dich ist

Du kannst mehr als zwei der folgenden Punkte mit ja beantworten? Dann ist studiVZ das richtige soziale Netzwerk für Dich…

  1. Du bist an der Uni Deiner Stadt eingeschrieben, Du weißt nur noch nicht, wo sie ist.
  2. Zum Frühstück um 12:30h gibt es Croissants und Milchkaffee.
  3. Du gruschelst wildfremde Leute im Park.
  4. Dein Leben finanzieren Deine Eltern – und das seit 19 Semestern.
  5. Dein Lieblingsessen sind Nudeln und Pasta; Pasta aber lieber.
  6. Dein nächster Schein ist der Taxischein.
  7. Alle Menschen außer Studenten machen Dir Angst.
  8. Du wolltest schon immer Mitglied der Gruppe „Der frühe Vogel kann mich mal“ sein.
  9. Verschwurbelte Sprache und eigenartige Wortkreationen fandst Du schon immer toll.
  10. Auf facebook ist es Dir irgendwie zu hektisch.

Warum mir facebook gefällt

In letzter Zeit wird mir immer wieder die Frage gestellt, warum ich bei facebook aktiv bin – und mich so begeistert dazu äußere. Mit dem Thema facebook an sich habe ich mich ja in diesem Blog schon auseinandergesetzt und möchte heute einmal konkret darauf eingehen, was mir facebook persönlich bringt.

Zwar habe ich ein Profil bei XING und dort auch mehr Kontakte (345 gegen rund 190 bei facebook), allerdings nutze ich XING nur gelegentlich. Sicher, ich könnte auch bei XING aktiver sein, habe mich aber letztlich für facebook als primäre Plattform entschieden. Wobei ich direkt anmerken möchte, dass man als ambitionierter Netzwerker an XING nach wie vor nicht vorbeikommt. Aber das wird sich im Lauf der Jahre auch noch ändern.

Auch bei facebook geht es in erster Linie darum, in Kontakt mit anderen Menschen zu kommen und in Kontakt zu bleiben. Soweit nichts besonderes.

Es sind aber zwei Dinge, die für mich den Reiz von facebook ausmachen: Zum einen, dass ich nicht nur Menschen, sondern auch „Seiten“ als Kontakte haben kann. Zum anderen ist es der Stream.

Der Stream ist die fortlaufend aktuelle Zusammenfassung aller Neuigkeiten aus meinem Netzwerk. Das können Belanglosigkeiten sein („gehe jetzt mittagessen“), interessantes („T-Venture investiert in lokale Werbung“) oder wichtiges („Ölbohrinsel in der Nordsee explodiert.“). Gerade dadurch, dass ich eben Seiten wie „Der Spiegel“, die „FAZ“ und „deutsche-startups.de“ in meinem Netzwerk habe, werde ich an einer zentralen Stelle über vieles, was mich interessiert, informiert. Durch den Stream werde ich auf Dinge aufmerksam, die ich sonst nie erfahren hätte. Sicher, darunter sind viele Informationen und News ohne Wert, aber auch viel interessantes.

Zudem kann ich selber zum Stream beitragen und damit z.B. umstellung.info, mein Projekt rund um Ernährungsumstellung etc., bewerben.

Viele Möglichkeiten, die facebook mir bietet, nutze ich (noch) gar nicht. Und ich bin mir sicher, dass in Zukunft noch viele neue Funktionen dazu kommen werden.

Natürlich gibt es auch kritisches – die Vermischung von beruflichen und privaten Dingen vielleicht. Oder generell das Thema Datenschutz. Ein umsichtiger und bewusster Umgang mit dem Medium ist unabdingbar – wie bei allen neuen Medien auch.

Ich bin – nach anfänglicher Skepsis – davon überzeugt, dass facebook das Internet langfristig radikal verändern wird. Und ich finde es spannend, solche Entwicklungen zu begleiten.