Restaurants, Pubs, Cafés in Tampere

Inzwischen bin ich schon einige male in Tampere gewesen und möchte hier im Blog in mehreren Artikeln einfach einige meiner Eindrücke und Tipps zur Stadt zusammenfassen – zuerst zum Thema Essen.

Das wahrscheinlich beste Restaurant in Tampere ist das C. Einige sagen, es sei eines der besten Restaurants Finnlands – das kann ich nicht beurteilen, aber es gehört zumindest zu den besten Restaurants, in denen ich je gewesen bin – moderne finnische Küche mit lokalen Zutaten auf höchstem Niveau. Und die Hechtsuppe mit Malz und Karotten gehört zu den besten Dingen, die ich gegessen habe. Das Restaurant ist recht klein, dezent mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und ich werde ihm beizeiten einen eigenen ausführlichen Bericht widmen. Wer gerne gut isst und in Tampere ist, sollte ihm unbedingt einen Besuch abstatten. Frühzeitiges Reservieren nicht vergessen.

Recht gut Essen kann man auch im Astor (Aleksis Kiven Katu 26), ein alteingesessenes Restaurant, das zentral in der Nähe des Busbahnhofs liegt. Das Rentier, das ich hier gegessen habe, war ordentlich und auf den Punkt gegart. Mit dem C kann es aber sowohl hinsichtlich der Atmosphäre als auch des Essens nicht mithalten.

Eher abraten möchte ich von dem Restaurant Harald in der Hämeenkatu 23 – Event Gastronomie im Wikinger Style, wobei das Essen nicht wirklich gut ist. Leider stoßen viele Touristen leider darauf, wenn sie nach typisch finnischem Essen suchen – dabei kommen die Wikinger aus Norwegen… Stattdessen sollte man – wenn man auf der Suche nach etwas deftigerem oder in einer größeren Gruppe unterwegs ist – lieber beim Plevna auf dem Finlayson Areal vorbeischauen. Es ist ein bisschen einem deutschen Brauhaus nachempfunden – oder zumindest dem, was man sich in Finnland darunter vorstellt. Es gibt eine große Auswahl an ausgefallenen Bieren und deftiges Essen. Wer Brauhäuser mag (also ich) wird sich hier wohlfühlen.

Im Gastropub Tuulensuu (Hameenpuisto 23) trifft man viele Studenten. Es gibt eine große Auswahl an internationalen Bieren, darunter viele belgische und auch deutsche sowie eine gute Weinkarte. Berühmt ist es aber auch für sein Essen, besonders für die Froschschenkel. Ähnlich gut gefallen hat mir das Kerho (Satamakatu 7), in dem anscheinend viele Musiker und Künstler zusammenkommen – tolle Atmosphäre.

Wer auf die schnelle etwas auf die Hand essen will, kann zwar zu McDonalds (z.B. beim Busbahnhof), wenn es aber schon Fast Food dieser Art sein muss, ist Heesburger (ebenfalls am Busbahnhof) empfehlenswerter – dies Kette ist wenigstens finnisch. Besser geht man aber in die Kauppahalli, wo es viele traditionelle Lebensmittelhändler und kleine Stände gibt. Probieren sollte man die Mustamakkara, eine Wurst aus Schweinefleisch, Schweineblut, Roggengrütze, Roggenmehl und Zwiebeln, die man mit Preiselbeeren serviert und zu der man Milch trinkt. Es gab noch keinen Tag in Tampere, an dem ich keine Mustamakkara gegessen habe.

Erwähnen möchte ich noch das Cafe Europa – den lokalen Hipster Treff. Ohnehin gibt es einen Trend zu vielen kleinen individuellen Cafés, die die finnische Kaffekultur hochhalten. Im Sommer soll es am Hafen einige schöne Stände geben, die u.a. Mustamakkara haben. Im Winter gibt es auf dem Tallipiha Gelände Essenstände, wo es z.B. Lachs vom Brett gibt. Ganzjährig ist dort übrigens auch ein schönes Café.

Wie man sieht – die Auswahl in Tampere ist groß und es gibt noch einiges, was ich ausprobieren will. Und so hoffe ich, dass ich diesen Artikel bald ergänzen kann.

Steaks in Bonn – El Tarascón

eltarascon

Das El Tarascón ist wahrscheinlich „das“ Steakhaus in Bonn und schon seit über 20 Jahren nicht aus der Bonner Gastroszene wegzudenken. Auch ich kann mich an viele Abende dort erinnern und auch wenn es immer wieder behutsam modernisiert würde – es ist dort immer noch die gleiche Atmosphäre wie früher…

Für laue Sommerabende ist es nicht unbedingt geeignet, denn man sitzt im Keller in einem eher rustikalen Ambiente, das z.B. durch Kuhäute an der Wand geprägt ist. Für eingefleischte Tierschützer-Vegetarier ist es damit wohl eher nicht geeignet, aber die werden sich wohl auch kaum in ein argentinisches Steakhaus verirren…. Allzuviele Plätze gibt es nicht. Man sitzt eher eng, aber nicht zu eng – eben gemütlich, wenn auch durch die prompten Bedienungen manchmal etwas wuselig. Aber auch wenn schon einige Leute an der Bar auf den nächsten freien Platz warten, wird man vom freundlichen Servicepersonal nie gedrängt, doch schneller zu sein; eine Unsitte, die es leider in vielen anderen Restaurants gibt. Was damit schon klar sein sollte – hier sollte man auf jeden Fall reservieren, denn wahrscheinlich sind die schon erwähnten lauen Sommerabende auch einzige Möglichkeit hier spontan einen Platz zu bekommen. Noch so etwas, was sich hier in den letzten 20 Jahren nicht geändert hat.

Und ebensowenig hat sich auch an der Karte in den letzten 20 Jahren getan. Vorab gibt es Brot mit hausgemachten Chimichurri, einer scharfen argentinischen Sauce. Der Vorspeisen-Klassiker sind für mich die Palmenherzen in Cocktailsauce. Toll auch die argentinische Blutwurst und Bratwurst, die Jakobsmuscheln mit Champignons, das Carpaccio oder der überbackene Käse.

Als Hauptgerichte bieten sich – Überraschung – Steaks an. Meine beiden Favoriten sind das Rumpsteak mit Pfefferkörnern sowie das Lomo Gigante (500g Filetsteak – unvergessen übrigens der Abend, an dem ich zwei davon aß, ja damals war ich noch jung). Die Steaks werden auf dem einsehbaren Holzkohlegrill auf Wunsch und auf den Punkt zubereitet, das Fleisch kommt aus Argentinien (woher sonst) und ist von hervorragender Qualität. Angeboten werden Hüftsteak, Rumpsteak, Entrecôte, Rib Eye und Filet in Größen zwischen 200g und 500g. Hier vielleicht die einzige kleine Kritik – es wäre schön wenn es auch mal andere interessante Zuschnitte (z.B. Flanke) oder auch andere Qualitäten (z.B. dry aged Beef) auf der Karte gäbe.

Die Beilagen werden gesondert geordert, klassisch natürlich die Folienkartoffel oder der Maiskolben. Persönlich favorisiere ich aber Grilltomate, Brokkoli und Salat. Daneben gibt es natürlich auch Pommes frites, verschiedene Saucen, Wildreis, Bohnen… hier sollte jeder fündig werden.

Abseits der Rindersteaks gibt es Lamm in verschiedenen Varianten, Langostinos, verschiedene Grillteller (z.B. mit Rinderfilet, Schweinefilet, Bratwurst) und Spezialitätenteller, darunter die bei Damen sehr beliebte „Combinado Fino“ mit Rinderfilet, einem Langostino, Sauce Bernaise, Folienkartoffel und einem gemischter Salat. Sehr empfehlenswert sind auch die Salate – wer gar kein Fleisch und kein Meeresgetier essen mag, ist hat hier ebenfalls eine große Auswahl. Beim Nachtisch gibt es typisch argentinisches. Mein persönlicher Favorit ist der Käse mit Quittenbrot, aber auch der argentinische Pfannkuchen mit Milchkaramell ist köstlich.

Kinder werden übrigens sehr freundlich behandelt, drei Kindergerichte finden sich auf der Karte. Daneben gibt es noch eine gesonderte wechselnde Mittagskarte, die auch einige kleinere und günstigere Gerichte umfasst.

Die Weinkarte besteht aus argentischen Weinen, wobei natürlich die Roten überwiegen. Die meisten werden erfreulicherweise auch offen ausgeschenkt. Ansonsten lässt die Getränkekarte keine Wünsche offen: Kölsch, Pils, Weizen, das argentinische Quilmes-Bier, gängige Cocktails, Sangria, etwas mehr als die üblichen Spiritousen und natürlich die volle Bandbreite an alkoholfreien Getränken.

Die Preise sind für die Qualität mehr als angemessen, genauer darüber informieren kann man sich auf der Homepage des Restaurants, wo man auch die Öffnungszeiten und alle anderen wichtigen Infos findet.

Zwei Dinge möchte ich noch besonders positiv hervorheben: Es sind immer wieder viele Argentinier und andere Südamerikaner zu Gast, was für mich immer ein gutes Zeichen ist. Und hier bekommt man einem Abendessen noch einen Tequila oder einen Espresso aufs Haus, was leider in vielen Restaurants nicht mehr üblich ist – ja, mit so etwas kann man mich begeistern.

Nicht nur für Fleischtiger ist es jedenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung. Und so hoffe ich, dass ich auch in 20 Jahren noch im El Tarascón mein Steak essen werde.

El Tarascón, Bonn Poppelsdorf, Clemens-August-Str. 2-4
Direkt an der Bushaltestelle „Am Botanischen Garten“
Reservierung unter 0228 / 65 87 27
Homepage mit allen weiteren Infos

Bild: (c) El Tarascón