Kurzkritik: Polyplay

Endlich bin ich wieder mal zum Lesen gekommen und durch das Amazon Empfehlungssystem bei „Polyplay“ von Marcus Hammerschmidt gelandet. Eine für mich perfekte Mischung – alternative Geschichte, Krimi und ein bißchen Science Fiction… Das Amazon System kennt mich ziemlich gut.

Deutschland nach der Wiedervereinigung: Modrow ist Staatsratsvorsitzender, Außenminister Joschka Fischer, „einer der wenigen Westlinken, die im Osten Karriere gemacht hatten“. Man sieht schon, die DDR hat diesmal die Bundesrepublik übernommen.

Kriminalkomissar Kramer ermittelt in einer Mordserie, bei der das alte DDR Videospiel Polyplay eine zentrale Rolle zu spielen scheint. Schnell interveniert die STASI und Kramer wird vom Fall abgezogen, doch ermittelt auf eigene Faust weiter – bis sich alle Rätsel auf verstörende Weise aufklären.

Wie üblich bei meinen Kurzkritiken nicht mehr zum Inhalt.

Polyplay hat mich schnell in seinen Bann gezogen: die Mischung ist ziemlich einzigartig, das Buch ist gut lektoriert und liest sich flüssig – man mag es kaum aus der Hand legen. Lediglich das Kapitel, in dem sich alles auflöst, ist etwas überzogen; hier hätte es auch eine Nummer kleiner getan.

Das Buch ist übrigens schon etwas älter – es erschien 2003 als Taschenbuch und wurde jetzt als eBook neu aufgelegt. Im Rahmen der Amazon Leihbücherei und Kindle Unlimited kann kostenlos ausgeliehen werden.

Polyplay (Marcus Hammerschmidt)

Format: Kindle Edition
Dateigröße: 625 KB
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 180 Seiten
Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
ASIN: B0197LZ4OY

10 Fakten zum 8. Februar

  1. Slowenien gedenkt mit einem Kulturfeiertag heute seinem am 8. Februar 1849 verstorbenem Nationaldichter France Prešeren, Prešeren hinterließ auch einige deutschsprachige Sonette.
    Elfrieda, Hieronymus und Philipp haben heute Namenstag.
  2. Gregor Mendel veröffentlicht 1865 „Versuche über Pflanzenhybride“, ein Buch über seine Kreuzungsexperimente mit Erbsen, die die Grundlage der „mendelschen Regeln der Vererbung“ werden.
  3. Henri und Maurice Farman gründen heute im Jahre 1919 die erste Linienfluggesellschaft der Welt, die einer der Vorläufer der Air France ist.
  4. 1950 bestätigt die Volkskammer der „DDR“ einstimmig den Beschluss des Politbüros zur Gründung eines Ministeriums für Staatssicherheit.
  5. Der Allende Meteorit stürzt 1969 über Mexico ab. In einem Gebiet von 10x50km hinterlässt er geschätzte 5t Gestein. Seinen Namen hat er daher, da ein Trümmerstück das Postamt von Pueblito de Allende nur knapp verfehlt.
  6. Der „Haarnetz-Erlass“ vom damaligen Verteidigungsminister Helmut Schmidt ergeht heute im Jahre 1971. Er ermöglicht es Soldaten erstmals, auch Langhaarfrisuren zu tragen, sie müssen jedoch ein Haarnetz tragen, wenn das lange Haar sie behindert.
  7. Ebenfalls 1971 nimmt mit der NASDAQ die erste elektronische Börse der Welt den Handel auf.
  8. Drei mal Eröffnung der olympischen Winterspiele: die XIV. in Sarajevo 1984, im französischen Albertville die XVI. 1992 und die XIX. in Salt Lake City 2002.
  9. Jules Verne kommt 1828 auf die Welt.
  10. Paula Modersohn-Becker wird 1878 geboren.

Hier sind mehr Infos rund um den 8. Februar.

10 Fakten zum 24. Januar

  1. Am heutigen 24. Januar verkündet der Papst jeweils seine Botschaft für den „Welttag der sozialen Kommunikationsmittel“, der dann am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen wird. Der Tag wurde 1963 eingeführt, um Kirche und moderne Massenmedien enger zu verbinden. Der heutige Termin für die Veröffentlichung der Botschaft wurde auf den Namenstag von Franz von Sales gelegt, der der Schutzpatron der Journalisten ist.
    Vera, Milena, Arno und Franz haben heute Namenstag.
  2. Das erste Dosenbier kommt 1935 in den USA in den Handel.
  3. Im bereits von den Alliierten befreiten Aachen erscheint mit den Aachener Nachrichten am heutigen Tag im Jahr 1945 die erste deutsche Nachkriegszeitung, obwohl der zweite Weltkrieg noch nicht zu Ende ist.
  4. 1950 beschließt das Politbüro der SED die Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit in der DDR.
  5. 1962 von der Volkskammer die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der DDR beschlossen und am gleichen Tag gelingt 28 Menschen die Flucht durch einen Tunnel von Ost- nach West-Berlin.
  6. Steve Jobs stellt 1984 den ersten Mac, den Macintosh 128, vor. Der Computer wird angetrieben von einer Motorola 68000 CPU mit 8MHz, hat 128 KB RAM und ein 3,5″ Diskettenlaufwerk mit 400 KB Kapazität. Der monochrome 9″ Monitor und das System bilden eine Einheit. Betriebssystem ist das „System“, später Mac OS genannt, das schon mit der Maus bedient wird und über Drag and Drop, Undo, Papierkorb und andere moderne UI-Elemente verfügt. In den USA liegt der Einführungspreis bei 2.495 US$, in Deutschland bei rund 10.000 DM.
  7. 1986 fliegt die Raumsonde Voyager 2 am Uranus vorbei und entdeckt dabei zwei weitere Ringe des Planeten.
  8. Der Nachrichtensender N24 nimmt im Jahr 2000 seinen Sendebetrieb auf. Inzwischen heißt der Sender WeLT.
  9. Friedrich II. (Friedrich der Große) wird 1712 in Berlin geboren.
  10. Joachim Gauck kommt 1940 auf die Welt.

Hier sind mehr Infos rund um den 24. Januar.

Bild: w:User:Grm wnr – Modifications of Image:Macintosh 128k.jpg and w:Image:Macintosh 128k No Text.jpg, CC BY-SA 3.0, Link

Die Federn des Bundesadlers

adler-pass

Sechs oder sieben Federn – wilde Theorien

Ebenso, wie es über die Bedeutung der Farbe des Reisepasses viele unsinnige Mutmaßungen gibt, so gibt es diese auch über die Anzahl der Federn des Bundesadler auf Ausweisdokumenten.

So hat der große Bundesadler auf der Vorderseite des Personalausweis jeweils sieben Federn pro Schwinge, der kleine holografische Adler über dem Bild jedoch nur sechs. Ähnlich Konfusion beim Adler im Reisepass: auf der Außenseite hat er pro Seite 6 Federn, innen hat er dann 7.

Sucht man im Internet nach dem Hintergrund, so haben die Verschwörungstherotiker hier die Deutungshoheit. So sei der Adler mit sechs Federn je Schwinge der alte Reichsadler, der mit sieben Federn je Flügel stünde dafür, dass Deutschland noch unter alliierter Besatzung stehe. Der Reichsadler sei ein Hoheitszeichen, das dafür stünde, dass das deutsche Reich noch nicht untergegangen sei, der Bundesadler sei hingegen das Firmensymbol der BRD GmbH. Manchmal werden Bundes- und Reichsadler auch verwechselt.

Auf Spurensuche nach den Adlerfedern

Gehen wir der Sache auf den Grund und suchen nach rechtlichen Grundlagen. Als erstes finden die „Bekanntmachung betreffend das Bundeswappen und den Bundesadler“ des Bundespräsidenten vom 20. Januar 1950. Dort heißt es:

Auf Grund eines Beschlusses der Bundesregierung gebe ich hiermit bekannt, daß das Bundeswappen auf goldgelbem Grund den einköpfigen schwarzen Adler zeigt, den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und Fänge von roter Farbe.

Wird der Bundesadler ohne Umrahmung dargestellt, so sind das gleiche Bild und die gleichen Farben wie beim Adler im Bundeswappen zu verwenden, doch sind die Spitzen des Gefieders nach außen gerichtet.

Die im Bundesministerium des Innern verwahrten Muster sind für die heraldische Gestaltung des Bundeswappens maßgebend. Die künstlerische Ausgestaltung bleibt für jeden besonderen Zweck vorbehalten.

Nachempfunden sind die Adler in der Tat derer der Weimarer Republik in den 1920er Jahren, an deren Tradition die Bundesrepublik bewusst treten wollte. Zudem sollte damit unterstrichen werden, dass die Bundesrepublik Deutschland und nicht die DDR Rechtsnachfolger des deutschen Reichs sein sollte.

Kein Wort aber über die Anzahl der Federn. Und eigentlich könnte man es unter Hinweis auf die „künstlerische Ausgestaltung“ auf sich beruhen lassen. Aber wir suchen weiter.

Auch in der „Anordnung über die deutschen Flaggen“ vom 13. November 1996 ist kurz vom Bundesadler in der Standarte des Bundespräsidenten oder der Bundespräsidentin die Rede (I.2), ohne auf die Anzahl der Flügel einzugehen. Dort hat er übrigens fünf Federn je Seite, genau so wie zeitweise bei der Standarte des Reichspräsidenten in der Weimarer Republik, der später dann aber 6 Federn je Flügel bekam.

Nehmen wir das zum Anlass, mal zu schauen, welche Adler mit wie vielen Federn es in der Praxis gibt:

  • Im Bundeswappen mit fünf Federn (entsprechend dem Reichswappen der Weimarer Republik von 1928, entworfen 1926 von Karl-Tobias Schwab)
  • Bundesschild mit Adler mit je fünf Federn
  • Adler in der Standarte des Bundespräsidenten mit je fünf Federn (übrigens auch als Standarte des Reichspräsidenten von 1921 bis 1926 in Gebrauch; von Rudolf Koch entworfen)
  • Bundesadler als Logo der Bundesorgane mit je fünf Federn
  • Kleines Bundessiegel mit je sechs Ferdern (entworfen von Siegmund von Weech)
  • Großes Bundessiegel mit je sieben Federn
  • Auf der 1 Euro Münze hat der Adler je Seite geschätzt mehr als 20 Federn

Adler mit sechs und sieben Federn finden wir also zwei mal, eben beim kleinen und beim großen Bundessiegel. Suchen wir weiter nach den Bundessiegeln, so stoßen wir bald auf den Dienstsiegelerlaß (Erlaß über die Dienstsiegel; DSiegelErl) vom 20. Januar 1950. Dort heißt es in § 2:

(1) Das große Bundessiegel wird von dem Bundespräsidenten, dem Bundeskanzler, den Bundesministern und dem Rechnungshof der Bundesrepublik Deutschland sowie von dem Präsidenten, dem Zentralbankrat und dem Direktorium der Deutschen Bundesbank geführt; es wird bei feierlichen Beurkundungen, besonders bei Ausfertigung von Gesetzen und Verordnungen, sowie bei Bestallungen angewendet.
(2) Des großen Bundessiegels können sich auch der Präsident des Bundestages und der Präsident des Bundesrates bedienen.
(3) Das Bundesverfassungsgericht, das Oberste Bundesgericht sowie die oberen Bundesgerichte verwenden das große Bundessiegel zur Ausfertigung von Urteilen und Beschlüssen.

Die übrigen Bundesbehörden verwenden nach § 3 DSiegelErl das kleine Bundessiegel. Über die  Anzahl der Federn immer noch nichts. § 5 des DSiegelErl entnehmen wir aber, dass näheres des Bundesinnenministerium des Innern näheres regelt.

Und so kommen wir endlich auf die „Richtlinien für die Anfertigung von Dienstsiegeln und Verwendung des Bundesadlers auf amtlichen Schildern und Drucksachen“ vom 4. März 1950, hier abrufbar. Interessant ist dabei besonders Nummer 3:

Bei der Verwendung des Bundesadlers ist zu unterscheiden zwischen den Fällen, in denen er in Form von Stempeln und Siegeln behördlichen Äußerungen oder Erklärungen urkundlichen Wert gibt, und den Fällen, in denen er eine mehr dekorative Aufgabe erfüllt. In den letzteren Fällen hat der Adler weder wertbestimmende noch urkundliche Bedeutung, er soll vielmehr bildlich erkennbar machen, daß es sich um eine amtliche Veröffentlichung des Bundes handelt.

Auch nichts über die Zahl der Federn… Immerhin gibt es aber eine Bildtafel, die (teilweise?) online verfügbar ist:

bundessiegel

Überraschung: wir sehen hier Adler mit sechs und sieben Federn je Seite.

Der große Adler auf dem Personalausweis hat – ähnlich wie das Brandenburger Tor auf der Rückseite – mehr gestalterische Bedeutung; er ist in der Form dem großen Bundessiegel mit sieben Federn angelehnt. Der holographische Adler sieht aus wie das kleine Bundessiegel.

Der Adler auf der Vorderseite des Reisepasses entspricht ziemlich genau dem „Muster für Zierschmuck im Druck“ (Nummer 4), wohingegen die großen Adler auf der Innenseiten des Reisepasses aussehen wie der Adler auf der Vorderseite des Personalausweises.

Große Adler mit sieben Federn je Seite sehen auch einfach besser aus, während es bei kleineren Adlern ohnehin nicht so auf die Details ankommt.

Viel Wind um nichts

Letztlich also auch hier wieder viel Wind um nichts. Ob der Adler nun fünf, sechs oder sieben Federn hat, ist belanglos – alle Varianten kommen vor und es lassen sich hier keinerlei Rückschlüsse ziehen.

Mehr Verschwörungstheorien.

Kurzkritik: Die Mauer steht am Rhein

Die DDR ist dem Geltungsbereich des Grundgesetzes beigetreten – so ist es geschehen und alles andere ist eigentlich unvorstellbar, oder?

Christian von Ditfurth zeichnet in seinem Buch „Die Mauer steht am Rhein“ eine andere Variante: In der Sowjetunion haben sich statt Gorbatschow stalinistische Hardliner durchgesetzt. Mit viel Säbelrasseln erreichen diese, dass Westdeutschland an die DDR angegliedert wird. Die „Demokratische Republik Deutschland“ entsteht. Ein bei näherer Betrachtung ein gar nicht so abstruser Gedanke, denkt man an die tatsächliche Situation in der UdSSR der späten 1980er Jahre.

Aus der Sicht eines ins schweizerische Exil emigrierten Journalisten erleben wir die Entwicklung des neuen deutschen Staates, der immer sozialistischer wird.

Auf die Handlung will ich – wie bei meinen Kurzkritiken üblich – gar nicht so sehr eingehen. Diese ist letztlich auch nicht so wichtig. Im Vordergrund stehen bei diesem Roman die politische Entwicklung der DRD. Dementsprechend bleiben die Charaktere auch eher schwach und sind nur Mittel zum Zweck.

Leser, die mit den Vorgängen in der Zeit der Wiedervereinigung und den damaligen politischen Köpfen nicht so vertraut sind, werden sich teilweise etwas schwer tun. So fliehen Helmut Kohl, Heiner Geißler, Joschka Fischer und Oskar Lafontaine aus dem neusozialistischen Deutschland, Otto Graf Lambsdorff wird der Prozess gemacht und Heide Wieczorek-Zeul, Karsten D. Voigt oder auch Peter Boenisch bekleiden unter von Egon Krenz Spitzenpositionen…

Auch wenn man durchaus hinterfragen kann, ob sich die Dinge in der Tat so schnell so radikal entwickelt hätten, ist es interessante Lektüre für politisch interessierte Menschen, die die Wiedervereinigung selbst erlebt haben.

Und da der 3. Oktober der Tag der deutschen Einheit ist, ist das Buch auch die Leseempfehlung für diesen Tag.

Der Roman ist als Taschenbuch (256 Seiten) und für den Amazon Kindle verfügbar.

Verlag: KiWi-Taschenbuch (20. Februar 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3462040936
ISBN-13: 978-3462040937

Die obige Illustration wurde mit der Midjourney AI erstellt.

Empfehlenswerte Bücher in der Amazon Leihbücherei

Anmerkung: Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert. Wer sich für Bücher in der Kindle Leihbücherei interessiert, kann also gerne öfter vorbeischauen. Die drei jeweils aktuellsten Empfehlung sind fett hervorgehoben.

Highlights finden schwierig – die Kindle Leihbücherei

Wer einen Amazon Kindle Reader mit einem Amazon Prime Kundenkonto verknüpft hat, hat Zugriff auf die Amazon Leihbibliothek. Man kann sich dann pro Monat ein Buch kostenlos „ausleihen“, das man so lange auf seinem Reader belassen kann, wie man möchte. Eine neue Ausleihe ist dann möglich, wenn man den ausgeliehenen Titel zurückgibt – mehr als ein ausgeliehenes Buch pro Kalendermonat geht aber eben nicht.

Was sich erst mal ganz gut anhört hat einen kleinen Haken: es sind nicht viele Bücher ausleihbar – und echte Perlen zu finden, ist etwas schwieriger, denn die meisten ausleihbaren eBooks kommen von Selbstverlegern.

Eine erste Quelle für lesenswerte ausleihbare Bücher ist freilich die „Bestseller Liste“ in der Leibücherei selbst – doch wird auch diese von Self-Publisher Büchern dominiert, die eben oft nur schwer einschätzbar sind. Daher hier einige von mir selbst ausgeliehene und gelesene Buch-Empfehlungen, aktuelle Bestseller und am Ende des Artikels Links zu weiteren Quellen und Titeln. Und natürlich bin ich für Tipps zu weiteren guten Büchern dankbar!

Übrigens, die meisten hier vorgestellten Bücher sind auch im Rahmen von Kindle Unlimited ausleihbar. Hier kann man pro Monat unbegrenzt viele Bücher ausleihen.

Von mir selbst gelesen

Fantasy

Am meisten beworben werden von Amazon die Harry Potter Bücher; kauft man die Bücher, so kostet jeder Band rund 8 Euro. Klar, die meisten Lesefreunde werden Harry Potter schon im Regal stehen haben. Für mich aber war das Angebot der Anlass, zum ersten mal in die Zauberwelt einzusteigen. Und ein halbes Jahr habe ich mich auf den Monatsersten gefreut, um den neuen Band herunterzuladen.

Ist es Fantasy oder doch eher Humor? Egal, denn „Es ist einmal“ von Andreas Schlussmeier macht einfach Spaß zu lesen. Einen Koch verschlägt es plötzlich in die Märchenwelt „Fairydale“, wo er zur Zofe der verwöhnten und verwunschenen Prinzessin wird und gemeinsam mit ihr zahlreiche Abenteuer erlebt. Bunter Misch aus Grimms Märchen, Herr der Ringe, 1001 Nacht, die Eiskönigin… Perfekte Strandlektüre. Kostet auch als Kaufbuch nur wenig mehr als 1 Euro, so dass man diesen in Erwägung ziehen sollte.

Thriller / Krimi

Für alle, die gerne gute Thriller lieben, hier ein echter Geheimtipp: Bringt sie zum Schweigen (Nordström & Shooter 1) von Ramon Maria Winter. In einem kleinen Ort im Niemandsland verhalten sich auf einmal die Hunde sehr auffällig, doch das ist nur der Anfang… einige Tote sollte man hier schon ertragen können. Fesselnde Spannung bis zum Ende mit interessanten Charakteren. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die Fortsetzung, auf die es im eBook an Ende einen Ausblick gibt…

Eine interessante Mischung aus Fantasy und Krimi ist „Die Flüsse von London“ von Ben Aaronovitch, das sich gut liest und eine Zauberwelt ins moderne London bringt. Für mich eines der kurzweiligsten Bücher, die ich in den letzten Jahren gelesen habe – und die Einstiegsdroge in die Folgebände, die es allerdings nicht kostenlos gibt. Sind aber jeden Cent wert.

Abibitur ist ein sehr fesselnder Krimi rund um eine Firma, die eigentlich… ach ich will hier nichts weiter verraten. Für alle die mehr wissen wollen, habe ich hier eine Kurzkritik.

Besonders spannend auch „EXCESS – Verschwörung zur Weltregierung“ von Mathias Frey, das sich gerade in Zeiten der Geheimdienstskandale gut liest. Großartige Idee, spannend bis fast zur letzten Seite – nur am Ende fällt es leicht ab und alles ist dann etwas vorhersehbar – ist es dennoch eine ganz klare Leseempfehlung nicht nur für Verschwörungstheoretiker unter den Thrillerfans.

Winterkartoffelknödel: Ein Provinzkrimi von Rita Falk spielt in der bayerischen Provinz. Zuerst gewöhnungsbedürftig geschrieben, aber wirklich unterhaltsam.

Eingesperrt von Kerry Wilkinson ist ein britischer Thriller. Keine große Literatur, etwas flach geschrieben aber dafür flüssig zu lesen und spannend. Kerry Wilkinsons Erstlingswerk hat ihn zu einem der erfolgreichsten britischen Krimi-Autoren der letzten Jahre gemacht.

Spannend geschrieben ist auch der Thriller Tiefschlaf, der in Köln spielt. Sprachlich nicht ganz so anspruchsvoll, aber dennoch flüssig zu lesen. Allerdings sollte man sich überlegen, ob man sich das Buch ausleihen soll, da es ohnehin nur 0,99 EUR kostet. Warum also nicht direkt kaufen? Die monatliche Leihe kann man dann für ein teureres Buch nehmen…

Ist es ein Krimi? Ist es Science Fiction? Man weiß es nicht so genau. Jedenfalls ist Zweipunktnull überaus spannend – es spielt zwar in unserer Zeit, doch hat eine geniale Wissenschaftlerin umwälzende Entdeckungen in der Genetik gemacht, die zu einer enormen Steigerung der menschlichen Intelligenz führen. Klar, dass sie gejagt wird. Furios geschrieben von Douglas E. Richiard, der selber Molekularbiologie studiert hat. In den USA erschien das Buch unter dem Titel „Wired“ und war ein New York Times Bestseller.

Und noch eine wilde Mischung aus alternativer Geschichte, Krimi und Science Fiction: Polyplay spielt in Berlin, wo es zu einer eigenartigen Mordserie kommt. Mehr in meiner Kurzkritik.

Die Stimme des Todes ist eine Art Agententhriller, der rund um den Afghanistankrieg konstruiert ist. Gute Idee mit kleinen Schwächen in der Ausführung, dennoch lesenswert (hier zur Kurzkritik).

Die letzten – Zerfall ist ein Endzeitthriller, der in Süddeutschland spielt. Fast alle Menschen sind tot, doch einige kämpfen ums Überleben. Auch hier gibt es eine kurze Kritik von mir.

Science Fiction

Die Abnormen ist eine Dystopie von Marcus Sakey, bei der es darum geht, wie die Gesellschaft darauf reagieren würde, wenn plötzlich vereinzelt Kinder mit außergewöhnlichen geistigen Leistungen geboren werden – Krimi und SciFi-Elemente kommen hier nicht zu kurz. Schreit nach einer Fortsetzung, die inzwischen erschienen ist und genau so empfehlenswert ist: Eine bessere Welt. Mit einem dritten Teil ist erfreulicherweise zu rechnen…

Wer auf saubere Science Fiction steht, sollte sich Genesis. Die verlorene Schöpfung von Thariot ausleihen, zur Handlung will ich nicht zu viel verraten, es geht um die erste große interstellare Raumreise der Menschen und deren Folgen. Auch der Fortsetzungsband „Genesis. Brennende Welten“ kann erfreulicherweise kostenlos ausgeliehen werden, ist ebenso spannend, überzieht es am Ende aber mit einer bestimmten Szene (wenn Sie es gelesen haben, werden Sie wissen, was ich meine) – empfehlenswert bleibt es dennoch. Inzwischen ist hier auch der letzte Band in der Reihe erschienen (Genesis. Post Mortem (Band 3)), der die Geschichte zum Ende bringt und die erwähnte überzogene Szene letztlich erklärt und wiederum richtig gute Science Fiction Unterhaltung bietet.

Transport von Phillip P. Peterson ist ein solider, sehr spannender und gut zu lesender Science-Fiction Roman. Die Figuren könnten etwas mehr Tiefe vertragen, die Handlung manchmal etwas ausführlicher sein – aber ich habe das Buch tatsächlich in einem Rutsch ausgelesen, so packend ist es. Auf die angekündigte Fortsetzung bin ich gespannt.

Und noch mal Science-Fiction Jenseits der Götter von Daniel Krinke ist gut geschrieben und kratzt auch religiöse und philosophische Fragen an, ohne dass „Action“ zu kurz kommt. 10 Jahre hat Krinke daran geschrieben, was man in den ersten 3/4 des Buches merkt. Danach geht es vielleicht etwas zu schnell zu Ende, aber auch hier eine ganz klare Leseempfehlung – und (noch) ein echter Geheimtipp!

Passend zur Eurokrise – die Dystopie „Der Untergang Europas: Vorbei und lange vergessen“ und der zweite Teil „Der Untergang Europas: Das Ende der Diaspora“ von Dietmar L. Kauscheder spielen in einem fiktionalen Europa des Jahres 2091. Die EU ist zerbrochen, es haben sich ganz neue Staaten gebildet. Große Teile der Bevölkerung wurden durch eine Grippeepidemie getötet, Strom ist kaum noch vorhanden, Langstreckenkommunikation ist durch Brieftauben möglich, der Klimawandel hat große Teile Europas faktisch unbewohnbar gemacht, es werden Kriege um Ressourcen geführt… Es gibt sehr viele verschiedene Handlungsstränge und sehr viele Personen, so dass man sich ein bisschen in das Buch hereinfinden muss – und auch kleine Fehler im Lektorat stören das Lesevergnügen etwas. Sieht man aber über letztere hinweg, hat man es mit einer detailliert gestalteten erschreckenden Zukunft zu tun, die so unwahrscheinlich gar nicht ist. Stundenlang fesselnder Lesestoff – den dritten Band kann ich kaum erwarten.

Sachbuch

Sie interessieren sich für Religion, insbesondere für das Christentums? Dann können Sie sich „Unterdrückte Informationen über Jesus Christus“ von Frank Fabian ausleihen, das sich im weitesten Sinne mit dem „historischen Jesus“ auseinandersetzt. An sich interessant, aber zu flapsig geschrieben und nur an der Oberfläche kratzend. Dennoch recht interessant zum Querlesen.

Weitere Highlights, Bestseller und Buchtipps

Weitere Links und Quellen zur Amazon Leihbücherei

Die Liste wird fortgesetzt, für Vorschläge bin ich offen!

Ergänzend – Kindle unlimited

Wem das nicht reicht – mit Kindle unlimited kann man sich bis zu 10 Bücher gleichzeitig ausleihen. Zudem ist das Angebot deutlich besser. Die meisten der hier vorgestellten Bücher sind auch über Kindle unlimited ausleihbar.

Weitere Buchkritiken in meinem Blog

Sie lesen gerne? Hier finden Sie mehr zum Thema Bücher in meinem Blog.

Bild: Lesendes Mädchen, (c) Allposters.de

Dokumentiert: Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei der Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Volksaufstands am 17. Juni 1953 am 17. Juni 2013 in Berlin

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
sehr geehrte Herren Präsidenten des Bundestags, des Bundesrats und des Bundesverfassungsgerichts,
sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,
Exzellenzen,
sehr geehrter Herr Fritsch,
liebe Zeitzeugen und Angehörige der Opfer,
liebe Schülerinnen und Schüler,
meine Damen und Herren,

am 17. Juni 1953 war die DDR noch nicht einmal vier Jahre alt. Und doch war sie politisch bereits am Ende. Denn dieser Tag sollte zeigen, dass sich das System nur mit Gewalt und Unterdrückung aufrechterhalten ließ. Die Proteste gegen Normerhöhungen und teure Lebensmittel, die Rufe der Demonstranten nach echter Mitbestimmung und Teilhabe, die Einforderung demokratischer Grundrechte – all dies wurde am 17. Juni 1953 von Panzern niedergewalzt.

Den Volksaufstand in der DDR vermochten die Machthaber zwar mit militärischer Gewalt zu beenden, doch die menschliche Sehnsucht nach Freiheit, den Wunsch, das Leben in die eigene Hand zu nehmen, das konnten sie nicht niederschlagen. Sonst stünden wir heute auch nicht hier – in einer ungeteilten Stadt, in einem wiedervereinten Land.

„Dokumentiert: Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei der Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag des Volksaufstands am 17. Juni 1953 am 17. Juni 2013 in Berlin“ weiterlesen

Was ist um 13:17h passiert?

Am 7. Oktober 1949 tritt in dieser Minute die Verfassung der DDR (Deutsche Demokratische Republik) in Kraft.

Köpfe: Wolfgang Kohlhaase

Wolfgang Kohlhaase ist ein renommierter deutscher Drehbuchautor und Regisseur.

Geboren am 13. März 1931 in Berlin, hat Kohlhaase sein kreatives Schaffen vor allem auf das Schreiben und die filmische Umsetzung konzentriert. Seine Karriere in der Filmindustrie begann in der DDR, wo er zu einem der bedeutendsten Drehbuchautoren avancierte.

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