Unabhängige Kandidaten in Hamburg bei der Bundestagswahl 2013

Saint Michaelis Church and Museum Ship Rickmer Rickmers in Hamburg

Diese Einzelkandidaten bewerben sich in Hamburg um ein Direktmandat bei der Bundestagswahl 2013:

Stefan Füsers (Bedingungsloses Grundeinkommen), Wahlkreis 18 (Hamburg-Mitte)
Jahrgang 1980 (Viersen), Sozialwissenschaftler

Romuald Jasinski (Integration mit den Menschen und für den Menschen) Wahlkreis 18 (Hamburg-Mitte)
Jahrgang 1952 (Sokolka), Unternehmer
jasinski.de.com

Joachim Fiedler (Bedingungsloses Grundeinkommen), Wahlkreis 19 (Hamburg-Altona)
Jahrgang 1958 (Hamburg), Systemadministrator, -berater

Marco Scheffler (Mensch-macht-Politik – Der Anfang vom Ändern!), Wahlkreis 20 (Hamburg-Eimsbüttel)
Jahrgang 1967 (Hamburg), Selbstständig, Gastronom
mensch-macht-politik.de

Joel Reher (Wahlkreis 23 Hamburg-Bergedorf-Harburg)
Jahrgang 1978 (Hamburg), Dipl.-Ingenieur (FH)

Bild: (c) Allposters

Unabhängige Kandidaten in Brandenburg bei der Bundestagswahl 2013

Royal City Palace, Potsdam, Germany

Hier finden Sie die Einzelbewerber der Bundestagswahl 2013 des Landes Brandenburg.

Hans-Georg Rieger, Wahlkreis 56 (Prignitz – Ostprignitz-Ruppin – Havelland I)
Jahrgang 1958 (Göppingen), Rechtsanwalt

Mathias Krebs (Für Nordwestbrandenburg), Wahlkreis 56 (Prignitz – Ostprignitz-Ruppin – Havelland I)
Jahrgang 1982 (Kyritz), Landmaschinenmechaniker, Agrarwissenschaftler
facebook

Jonas Kayser (Gegen Arbeitslosigkeit und Rassismus!), Wahlkreis 56 (Prignitz – Ostprignitz-Ruppin – Havelland I)
Jahrgang 1994 (Berlin), Student

Erhard Willi Hermann Peschel, Wahlkreis 58 (Oberhavel – Havelland II)
Jahrgang 1953 (Zehendick), Anlagenmonteur

René Büttner, Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland – Barnim II)
Jahrgang 1976 (Berlin), Selbstständiger

Christel Christiane Cassandra Focken, Wahlkreis 59 (Märkisch-Oderland – Barnim II)
Jahrgang 1961 (Berlin), Historikerin

Thomas Rödiger, Wahlkreis 60 (Brandenburg an der Havel – Potsdam-Mittelmark I – Havelland III – Teltow-Fläming I)
Jahrgang 1968 (Brandenburg), Luftsicherheitsassistent

Edmund Ernst Müller (Für feminismusfreie direkte Demokratie und Justizreform), Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II)
Jahrgang 1969 (Neustadt/Aisch), Dipl.-Ingenieur Maschinenbau

Christoph Hörstel (Gerechter Friede – Sozialer Fortschritt), Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II)
Jahrgang 1956 (Bremen), Regierungsberater, Publizist
facebook

Rolf Hercher (6000 EUR für die Tafeln in Brandenburg), Wahlkreis 61 (Potsdam – Potsdam-Mittelmark II – Teltow-Fläming II)
Jahrgang 1937 (Berlin), Rentner

Wolfgang-Dragi Willi Neškovic (Für die Lausitz in den Bundestag – unabhängig und parteilos), Wahlkreis 64 (Cottbus – Spree-Neiße)
Jahrgang 1948 (Lübeck), Bundesrichter aD
wolfgang-neskovic.de

Kevin Jonik (Vereinigte Direktkandidaten), Wahlkreis 65 (Elbe-Elster – Oberspreewald-Lausitz II)
Jahrgang 1979 (Finsterwalde), Selbständig

Zur Liste aller unabhängigen Kandidaten.

Bild (c) Allposters

Unabhängige Kandidaten in Berlin bei der Bundestagswahl 2013

Berlin (Ochre & Gunmetal Gray)

Hier finden Sie eine Übersicht der unabhängigen Kandidaten in Berlin bei der Bundestagswahl 2013:

Franziska Sylla, Wahlkreis 75 (Berlin Mitte)
Jahrgang 1971 (Berlin), Journalistin
Franziska Sylla auf twitter

Walter Fricke (Jung und Alt), Wahlkreis 80 (Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf)
Jahrgang 1955 (Bad Tölz), Journalist

Frank di Leo (Hundefreunde Kreuzberg), Wahlkreis 83 (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost)
Jahrgang 1967 (Berlin), Hundetrainer
Hundefreunde Kreuzberg

Markus Beckmann, Wahlkreis 83 (Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost)
Jahrgang 1988 (Kyritz), Student

André Otto, Wahkreis 85 (Berlin-Marzahn-Hellersdorf)
Jahrgang 1971 (Berlin), Rentner

Oliver Snelinski (unabhängig und bürgerbestimmt), Wahlkreis 86 Berlin-Lichtenberg
Jahrgang 1980, Lehramtsanwärter
oliver-snelinski.de

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Bild: (c) Allposters.de

Unabhängige Kandidaten in Bayern bei der Bundestagswahl 2013

Cabin Below Watzmann Mountain in Bavarian Alps

Dr. Robert Mertel (BB), Wahlkreis 221 (München-West/Mitte)
Jahrgang 1940 (München), Dipl.-Ing. Maschinenwesen

Stefan Bauer, Wahlkreis 223 (Rosenheim)
Jahrgang 1964 (Augsburg), Wirtschaftsingenieur

Günter Mühlbauer (für Kinder), Wahlkreis 233 (Regensburg)
Jahrgang 1958 (Regensburg), Hausverwalter

Konrad Willibald Dippel (H.D. Erststimme), Wahlkreis 235 (Weiden)
Jahrgang 1971 (Eschenbach i.d.OPf.), Holzkaufmann/Nebenerwerbslandwirt

Karl-Justus Human (Politik), Wahlkreis 235 (Weiden)
Jahrgang 1969 (Rasht), Geschäftsinhaber
karl-justus-human.de

Walter Friedrich Wilhem Pfleiderer, Wahlkreis 244 (Nürnberg-Nord)
Jahrgang 1936 (Nürnberg), TV-Wirtschaftsjournalist

Johannes Normann, Wahlkreis 247 (Aschaffenburg)
Jahrgang 1968 (Alzenau), Selbst. Experte für Bankverhandlungen

Werner Fischer (Bürger-Kandidat), Wahlkreis 257 (Ostallgäu)
Jahrgang 1955 (Kaufbeuren), Dipl.-Finanzwirt (FH)
wefis.de

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Bild (c) Allposters.de

Liste unabhängiger Kandidaten bei der Bundestagswahl 2013

Hier finden Sie eine Übersicht der unabhängigen Kandidaten und Einzelbewerber in den jeweiligen Bundesländern für die Bundestagswahl 2013. Für jedes Bundesland gibt es eine Einzelseite, in der dann die Kandidaten mit Details aufgelistet sind.

Baden Württemberg

In Baden Württemberg gibt es 11 Einzelbewerber; hier finden Sie die Liste der unabhängigen Direktkandidaten aus BaWü.

Bayern

Hier finden Sie die Liste der 8 bayerischen Einzelbewerber für den Deutschen Bundestag.

Berlin

In Berlin kandidieren 6 unabhängige Kandidaten. Hier finden Sie eine Übersicht der parteilosen Berliner Bundestagskandidaten.

Brandenburg

In Brandenburg treten 12 Einzelbewerber an. Hier finden Sie die unabhängigen Direktkandidaten aus Brandenburg.

Bremen

In Bremen gibt es keine unabhängigen Direktkandidaten.

Hamburg

Im Stadtstaat Hamburg treten 5 Einzelbewerber für den Bundestag an.

Hessen

Hier finden Sie die Liste der unabhängigen Direktkandidaten in Hessen.

Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg Vorpommern treten 4 unabhängige Bewerber an. Hier sind die Einzelbewerber aus MeckPomm.

Niedersachsen

4 Einzelbewerber treten in Niedersachsen an.

Nordrhein-Westfalen

Hier finden Sie die unabhängigen Bundestagskandidaten aus NRW.

Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz tritt ein Einzelbewerber an.

Saarland

Im Saarland treten bei der Bundestagswahl 2013 keine Einzelbewerber an.

Sachsen

In Sachsen gibt es drei Einzelbewerber für die Bundestagswahl 2013.

Sachsen-Anhalt

Hier finden Sie die Bundestags-Einzelbewerber aus Sachsen-Anhalt.

Schleswig Holstein

Hier ist die Liste der drei Einzelbewerber 2013 in Schleswig-Holstein.

Thühringen

In Thüringen tritt ein Einzelbewerber an.

Die 34 zugelassenen Parteien bei der Bundestagswahl 2013

Under Water

34 Parteien stellen sich bei der Bundestagswahl am 22. September 2013 an. Folgende hat der Bundeswahlleiter zugelassen:

  1. CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands
  2. SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands
  3. FDP – Freie Demokratische Partei
  4. DIE LINKE – DIE LINKE
  5. GRÜNE – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
  6. CSU – Christlich-Soziale Union in Bayern e.V.
  7. PIRATEN – Piratenpartei Deutschland
  8. NPD – Nationaldemokratische Partei Deutschlands
  9. Tierschutzpartei – PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ
  10. REP – DIE REPUBLIKANER
  11. ÖDP – Ökologisch-Demokratische Partei
  12. FAMILIE – Familien-Partei Deutschlands
  13. RENTNER – RENTNER Partei Deutschland
  14. BP – Bayernpartei
  15. PBC – Partei Bibeltreuer Christen
  16. BüSo – Bürgerrechtsbewegung Solidarität
  17. DIE VIOLETTEN – Die Violetten; für spirituelle Politik
  18. MLPD – Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
  19. Volksabstimmung – Ab jetzt…Demokratie durch Volksabstimmung; Politik für die Menschen
  20. PSG – Partei für Soziale Gleichheit, Sektion der Vierten Internationale
  21. AfD – Alternative für Deutschland
  22. Bündnis 21/RRP Bündnis 21/RRP
  23. BIG – Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit
  24. pro Deutschland – Bürgerbewegung pro Deutschland
  25. keine Kurzbezeichnung – DIE RECHTE
  26. DIE FRAUEN – Feministische Partei DIE FRAUEN
  27. FREIE WÄHLER – FREIE WÄHLER
  28. keine Kurzbezeichnung – Partei der Nichtwähler
  29. PARTEI DER VERNUNFT – Partei der Vernunft
  30. Die PARTEI – Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative
  31. B – Bergpartei, die „ÜberPartei“ (nur einzelne Kandidaten)
  32. BGD – Bund für Gesamtdeutschland (nur einzelne Kandidaten)
  33. DKP – Deutsche Kommunistische Partei (nur einzelne Kandidaten)
  34. NEIN! – Nein!-Idee (nur einzelne Kandidaten)

Folgende Parteien sind in Deutschland zugelassen, treten bei der Bundestagswahl 2013 aber nicht an:

  1. CHRISTLICHE MITTE – Für ein Deutschland nach GOTTES Geboten (CM)
  2. Deutsche Nationalversammlung (DNV)
  3. Kommunistische Partei Deutschlands (KPD)
  4. NEUE MITTE (NM)
  5. Partei Gesunder Menschenverstand Deutschland (GMD)

Alle Beiträge rund um die Bundestagswahl 2013 finden Sie hier mit dem Tag btw13.

Bild: (c) Allposters.de, Karl-Heinz Spremberg

Herr, lass Hirn vom Himmel fallen – ein Beitrag zur LSR Debatte

grundgesetz-dtvOb das Leistungsschutzrecht (LSR) jetzt kommt oder nicht ist mir aus vielen Gründen offen gesagt scheißegal. Es gibt viele Gründe dafür und viele dagegen, ausführlicher dazu hier.

Was mich aber wirklich aufregt ist das reflexhafte Lamentieren auf twitter, dass der Bundesrat das LSR stoppen solle.

Kann er nämlich gar nicht. Erstes Semester Jura.

Beim entsprechenden Gesetz zur Änderung des Urheberrechtgesetzes handelt es sich um ein nicht zustimmungspflichtiges Bundesgesetz. Dazu kann der Bundesrat allenfalls den Vermittlungsausschuss anrufen. Dieser Einspruch wäre aber vollkommen aussichtslos, denn er würde  „durch Beschluß der Mehrheit der Mitglieder des Bundestages zurückgewiesen werden“ (Art. 77 Abs. 4 Satz 1 GG). Das wurde durch die Regierungsparteien im übrigen für den Fall des Einspruchs bereits angekündigt. Ein Einspruch des Bundesrats würde also nichts bringen.

Und wenn jetzt herumgeheult werden sollte, der Einspruch wäre aber zumindest ein symbolischer Akt, so ist dem zu entgegen, dass es allenfalls ein Symbol für Dummheit wäre.

Denn wir haben weiß Gott wichtigere Probleme.

Bild: (c) dtv

Leistungsschutzrecht ist scheiße – Google aber auch

Gentlemen of the PressEigentlich wollte ich zum Thema Leistungsschutzrecht (LSR) nichts schreiben. Ich habe selten eine so hohle Diskussion erlebt, die in Sprüchen gipfelt wie „Mit der gleichen Logik könnte ein Restaurantbesitzer von Taxifahrern Geld verlangen, die ihm Gäste bringen“.

Allerdings bin ich beim Thema LSR im weitesten Sinne faktisch selbst betroffen. Über 10.000 Seiten Content habe ich ins Netz gestellt, davon fast 3.000 im Rahmen meines Projekts umstellung.info rund um gesunde Ernährung. Und ganz klar ist Google dabei mein wichtigster Traffic-Lieferant. Im besten Fall klicken die Besucher dann noch auf irgendein (Google-) Werbemittel und ich kriege so zumindest die Hosting-Kosten herein. umstellung.info ist ein Freizeitprojekt, von dem ich nicht leben muss und derzeit auch nicht könnte. Grundsätzlich ist also klar: Von werbefinanziertem Content kann man nur leben, wenn die Besucher auch auf die eigene Seite kommen, wo die entsprechenden Werbemittel und andere Monetarisierungsmöglichkeiten eingebunden sind.

Worum geht es also nun beim Leistungsschutzrecht (LSR)? Die Sorge der Verleger ist, dass Google z.B, bei Google News so viele Informationen einbindet, dass es gar nicht mehr notwendig ist, die Seite zu besuchen, von der die Inhalte eigentlich stammen und mithin keine Monetarisierung des Contents machbar sei. Daher sieht das von Verlegerseite gepushte LSR vor, dass mehr als drei Sätze lange Ausschnitte aus einem Artikel (Snippets) ein Jahr lang vor der Einbindung in Suchmaschinendienste geschützt sind, sofern nicht eine Vergütungsvereinbarung zwischen Verleger und Suchmaschine bestehe. Die ausführlichen Argumente der Verleger gibt es beim BDZV. Google wendet dagegen ein, dass ein LSR das freie Netz, wie wir es kennen, bedrohe und hat z.B. die Kampagne „Verteidige Dein Netz“ ins Leben gerufen.

Ein LSR in der geplanten Form ist jedoch gar nicht erforderlich, da die Texte doch schon durch das Urheberrecht geschützt sind. Klar, dieses steht den Autoren und nicht den Verlegern zu, doch können sich diese die Rechte daraus abtreten lassen und somit wirkungsvoll gegen  zu weitgehende Textübernahmen vorgehen. Weitergehend kann Google komplett ausgesperrt werden. Und auch sonst kann man recht gut steuern, welche Informationen wie in Googles Dienste einfließen sollen.

Ein gesondertes LSR ist also völlig überflüssig und würde nur ein neues bürokratisches Monstrum in unserem ohnehin schon überregulierten Staat schaffen. Umso unverständlicher ist, dass es seitens der Bundesregierung jetzt durch den Bundestag gepeitscht werden soll. Damit steht es in schlechter Tradition weiterer unrühmlicher Gesetzgebung.

Allerdings gibt Googles Verhalten durchaus Anlass zur Sorge – zumindest aus der Sicht von Inhalteschaffenden,

Denn die Suchmaschinen geht tatsächlich den fatalen Weg, mehr und mehr fremden Content auf den eigenen Seiten zu präsentieren. Suche ich bei Google z.B. nach Marylin Monroe, muss ich keine externe Seite mehr besuchen, um die wichtigsten biographischen Informationen zu erhalten:

google-suche-marylin

Ein anderes Beispiel ist die Bildersuche, wie sie derzeit in den USA ausgerollt wird. Dabei werden die gefunden Bilder so groß direkt bei Google eingebunden, dass ein Besuch der Urheberseite in der Regel entbehrlich ist. Aber auch dies dürfte nach deutschem Recht zumindest problematisch sein und ruft nicht nach einem neuen Gesetz.

Faktisch sind Google und Publizierende (iwS) aufeinander angewiesen und sollten sich dementsprechend kooperativ verhalten. Allein schon, damit aktionistische Gesetze erst gar nicht notwendig werden.

Update: Nach der geplanten Änderung des LSR gibt es einen neuen Artikel zum Thema: Warum das LSR vielleicht doch nicht scheiße wird

Bild: (c) Allposters

Warum ich mich von der Politik nicht ernst genommen fühle

Ruprecht Polenz jubelt auf facebook:

Nach dem Spruch der Richter steht es Bundespräsident Joachim Gauck nun frei, den ESM-Vertrag zu unterschreiben. Nur mit seiner Signatur kann der Mechanismus in Gang gesetzt werden, den der Bundestag Ende Juni verabschiedet hatte.“ – Ein klares Urteil. Ich bin gespannt, ob alle, die hierauf Facebook von „Abschaffung der Demokratie“, „Verfassungsbruch“, „Staatsstreich“ und ähnlichem gesprochen haben, jetzt akzeptieren, dass diese ungeheurerlichen Vorwürfe keinerlei rechtliche Grundlage hatten.

Polenz erweckt den Eindruck, das Bundesverfassungsgericht habe damit einschränkungslos grünes Licht für den ESM gegeben.

Er unterschlägt dabei aber, dass das Gericht durchaus ein „ABER“ vor die Zustimmung gesetzt hat. Die Beschränkung der Haftung Deutschlands auf gut 190 Milliarden Euro und die Stärkung der Informations- und Mitwirkungsrechte des Bundestages ist nicht unerheblich. Insbesondere bleibt auch die Frage, inwieweit diese Vorbehalte völkerrechtlich verbindend gestaltet werden können – und ob es z.B. reicht, dass der Bundespräsident diese Vorbehalte abgibt oder ob dies der Bundestag tun muss. Über viele Problempunkte – Stichwort Anleihenkauf der EZB – wurde inhaltlich eigentlich noch gar nichts gesagt.

Ich fühle mich jedenfalls angesichts solcher Äußerungen von Herrn Polenz nicht ernst genommen – oder auf gut Deutsch „verarscht“.

Polenz äußert sich hier, ohne dass ihm die Urteilsbegründung vorliegt und sogar, während der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Voßkuhle noch spricht. Und auf die Einschränkungen geht Polenz erst gar nicht ein. Zudem lassen sich aus dem Urteil gewichtige Einschränkungen für weitere Rettungsmaßnahmen lesen (BVerfG, 2 BvR 1390/12 vom 12.9.2012).

Alles in allem klingt aber in Polenz‘ Statement durch: „Lasst uns nur machen, Ihr habt alle eh keine Ahnung…“. Mein Vertrauen in Volksvertreter wie Herrn Polenz wird durch solche simplifizierenden vorschnellen Lobeshymnen jedenfalls nicht gerade gestärkt.

Viel gewichtiger ist aber:

Letztlich sind Fiskalpakt, ESM und EZB-Anleihenkauf nur einzelne Schritte auf dem Weg zur Rettung des Euro. Zudem Schritte, die für sich genommen nicht ausreichend sein werden.

Schauen wir doch der Wahrheit ins Gesicht: Der Euro wird nur dann überleben, wenn die politische Integration Europas massiv vertieft wird. Und selbst dann ist m.E. fraglich, ob die Währung überleben wird, da die einzelnen Volkswirtschaften einfach zu unterschiedlich sind, wie ich in meiner Euro-Parabel dargelegt habe.

Just heute spricht Barroso davon, dass er einen EU-Staatenbund wünscht.

Das sind die Herausforderungen, von denen wir stehen. Und hier möchte ich von der Politik ernst genommen werden.

Meinung: Das verfassungswidrige Wahlrecht

Wie erwartet hat das Bundesverfassungsgericht das von der Schwarz-Gelben Koalition verabschiedete Wahlrecht für verfassungswidrig erklärt. Überraschen kann das niemanden, der sich mit dem Gesetz auseinandergesetzt hat und erst recht niemanden, der die mündliche Verhandlung verfolgt hat.

Anstatt viel zu schreiben stelle ich mir einfach nur die Frage, was von einem Parlament zu halten ist,

  • das ein so offensichtlich verfassungswidriges Gesetz verabschiedet,
  • das ein neues Melderecht durchpeitscht, ohne das hinterher gewollt zu wollen
  • und das über milliardenschwere Rettungsschirme entscheidet, ohne zu verstehen, was da eigentlich beschlossen wird (von wenigen Ausnahmen abgesehen).

Vielleicht öffnet das nun dem ein oder anderen Abgeordneten die Augen – denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.