Restaurantbericht: MayDao in Mondorf

Gute asiatische Restaurants gibt es in Bonn inzwischen recht viele, die Zeiten, in denen es nur „Glutamat-Chinesen“ gab, sind inzwischen vorbei.

Ein besonderer Tipp ist das MayDao in Mondorf, das direkt am Fähranleger liegt. Man fährt nach Hersel, schippert über den Rhein und ist da. Das geht gut mit dem Auto, dem Fahrrad oder auch mit dem Bus (Linie 604).

Bei schönem Wetter kann man draußen auf der Terrasse sitzen und hat einen schönen Blick auf den Rhein. Aber auch drinnen sitzt man gut; das Ambiente ist eher modern und großzügig. Grundsätzlich ist hier alles à la carte, am Freitagabend gibt es Buffet, über das ich aber nichts berichten kann.

Das MayDao definiert sich selbst als panasiatisches Restaurant, das sich an der Küche orientiert, wie sie in den letzten Jahren in HongKong entstanden ist. Neben chinesischen Gerichten findet man also auch koreanisches, thailändisches und vietnamesisches auf der Karte. Dementsprechend gibt es hier etwas mehr Auswahl, besonders bei den Vorspeisen, als man das vom 08/15 Chinesen gewohnt ist.

Sehr gut sind z.B. die vietnamesischen Röllchen, die mit einer erfrischenden Sauce zum dippen serviert werden. Auch die Wan-Tan-Suppe konnte überzeugen. Besonders bei den Hauptgerichten merkt man generell, dass hier mit frischen hochwertigen Zutaten gearbeitet wird. So ist der Pak Choi zu den Garnelen ist knackig auf den Punkt gegart, der Brokkoli zur knusprigen Ente nicht verkocht.

Der Service ist sehr aufmerksam und freundlich. Allerdings muss man beim Essen etwas mehr Wartezeit einplanen, als man es von anderen Chinesen gewohnt ist – klar, dafür ist aber eben auch alles frisch. Die Preise sind für die Qualität des Essens absolut angemessen.

Weine von Brogsitter, typische asiatische Getränke (Sake, Rosenschnaps…), Bier von Peters (!) und Krombacher.

Alles in allem eine gute Empfehlung für alle aus und rum um Bonn, die gerne asiatisch essen. Und besonders, wenn man mit der Fähre anreist, ein schönes Ziel für einen Ausflug.

MayDao, Rheinallee 2,   53859 Niederkassel-Mondorf, 0228 455950

Alle weiteren Infos auf der Webseite.

Bild: MayDao

10 Restaurants in Bonn, in denen man einmal gegessen haben sollte – Vorschläge von Severin

In Bonn gibt es viele verschiedene Restaurants – das hier ist keine Bestenliste, sondern eine sehr subjektive Auswahl von mir, die einen guten Querschnitt durch die Bonner Gastro-Landschaft bietet.

  1. El Tarascon
    Seit Jahren eine feste Institution in Bonn Poppelsdorf. Hier gibt es argentinische Steaks vom Grill und alles, was dazugehört. Wahrscheinlich das beste Steakhaus in der Region. Mehr dazu hier.
  2. Phoenicia Lounge
    Hier ist man libanesisch – am besten die Mezze bestellen, so erhält man einen guten Überblick über die Küche dieses Mittelmeerlandes. Im Bild oben sind diverse der Vorspeisen zu sehen. Gute libanesische Weine, Terrasse im hinteren Bereich. (Clemens-August-Straße 34, 53115 Bonn Poppelsdorf)
  3. Beim Mahler
    An sich nichts spektakuläres: Gute Gerichte im Balkanstil – Grillteller – in gemütlichem Ambiente. Dazu gibt es aber immer saisonale Gerichte wie Spargel, Pilze oder Ente, die sich durchaus abheben. Ein Geheimtipp ist die kleine Sonnenterrasse auf dem Dach. (Lückingstraße 2, 53127 Bonn Ippendorf).
  4. Dim Sum
    Sehr guter Chinese mit kantonesischer Küche direkt am Marktplatz. Hier gibt es nicht nur Dim Sum, sondern vielfältige chinesische Gerichte, die sonst nicht zum Standard gehören. Besonders gerne esse ich hier den Schweinebauch. Mehr dazu gibt es hier.
  5. Em Höttche
    Und noch einmal am Markt – ein Brauhaus darf im Rheinland in so einer Liste nicht fehlen. Hier gibt es Kölsch und eine solide rheinische Küche im historischen Ambiente – das Restaurant wurde bereits 1389 gegründet. Kurfürst Gebhard Truchsess von Waldburg feierte am 2. Februar 1583 seine Hochzeit mit Agnes Gräfin von Mansfeld feierte, was zum Ausbruch des „Kölnischen Kriegs“ führte. Hier kann man gut Muscheln essen. Weiterer Tipp: der Brand aus Poppelsdorfer Kirschen.
  6. Tusculo
    Das Ur-Tuscolo am Frankenbad in der Altstadt ist bekannt für seine Pizzen. Tipp: eher solche mit wenig Belag bestellen. Wer es nicht bis zur Altstadt schafft, besucht den Ableger Tuscolo Münsterblick mitten in der Stadt.
    Außenplätze bei beiden Ablegern.
  7. Burgermanufaktur Bonn
    Burger gehören momentan einfach dazu – sehr gute erhält man in der Burgermanufaktur auch nicht weit vom Frankenbad. Achtung: sehr klein, wenige Plätze draußen (Vorgebirgsstraße 60, 53119 Bonn)
  8. Saigon
    Gute Vietnamesische Küche in entspanntem Ambiente und mit persönlichem Service. Tipp: die vietnamesischen Röllchen. (Sachsenweg 13, 53119 Bonn)
  9. Bacco
    Guter Italiener in Bonn Tannenbusch. Hierher fahren auch Gäste aus dem Kölner Süden. Schöner Gastgarten, besser reservieren. Sehr gute Pasta. (Oppelner Str. 2, 53119 Bonn)
  10. Schaumburger Hof
    Das sind eigentlich zwei Tipps in einem. Bei gutem Wetter ist der Biergarten mit Blick auf Rhein und Siebengebirge geöffnet, von dem schon Heinrich Heine schwärmte. Innen ein Restaurant mit schöner saisonaler Küche. Auch gut geeignet für Feiern. Neben Heine kehrten hier auch schon Prinz Albert von Sachsen-Coburg und seine Frau Queen Victoria, Ernst Moritz Arndt, Friedrich III. (Deutsches Reich), Annette von Droste-Hülshoff, Friedrich Nietzsche und Alexander von Humboldt ein.

Dieser Beitrag ist Teil der Artikelserie „10 Dinge in Bonn„. Gastautoren sind herzlich willkommen.

Liste: Steakhäuser in Bonn

Hier entsteht eine Liste mit Steakhäusern in Bonn und unmittelbarer Umgebung.

Steakäuser

  • Abacco’s Bonn
    Hier gart man sich seine Steaks auf dem heißen Stein selbst auf den gewünschten Punkt. Modernes schönes Steakhaus am Bonner Bogen, über das ich hier mehr geschrieben habe.
  • El Tarascon
    Das El Tarascon ist das Urgestein unter den Bonner Steakhäusern – und für viele auch das beste. Eine ausführlichere Bewertung habe ich hier geschrieben, dort sind auch weitere Infos zu finden. Gut gelegen in Bonn Poppelsdorf.
  • House of Steaks
    Das House of Steaks findet man in Bonn Bad-Godesberg. Leider etwas in die Jahre gekommen.
    (Koblenzer Str. 5, 53177 Bonn)
  • The Ash Steakhouse
    Vor den Toren Bonns in Troisdorf Spich. Sehr schönes Ambiente und eine große Auswahl an Cuts. Mehr dazu hier.
    (Luxemburger Straße, 53842 Troisdorf – Spich)

Andere Restaurants in Bonn, die gute Steaks anbieten

Zugegeben, in fast jedem Restaurant oder Gasthaus gibt es Steak auf der Karte. Hier wollen wir Restaurants listen, bei denen es besonders gute Steaks und interessante Fleischzuschnitte gibt.

Geschlossen

Diese Steakhäuser sind inzwischen geschlossen.

  • Alte Schmiede 
    Gemütliches Steakhaus in Bonn Mehlem. Klassische argentinische Cuts.
    (Mainzer Straße 173, 53179 Bonn)
  • El Toro Perdido
    Steakhaus in Plittersdorf eröffnet. Man sitzt sehr schön im historischen Ambiente. Leider kann der Service nicht immer überzeugen. Die Fleischqualität ist gut, die Beilagen könnten teilweise zuverlässiger zubereitet sein.
    (Turmstraße 13, 53175 Bonn)
  • Maredo (geschlossen)
    Direkt in der Bonner Innenstadt nahe am Bonner Münster. Das Maredo ist zwar eine Kette, liefert aber solide Qualität. Gutes Salatbuffet, günstige Mittagsangebote.
    (Wesselstraße 5, Bonn Zentrum)

Dieser Artikel ist in Arbeit.

Stand: 5. September 2013

Mein Abendessen: Döner beim Uni-Grill in Bonn – Nostalgie pur

doener-uni-grill

Ich hatte heute Abend in der Bonner Innenstadt zu tun – und plötzlich erinnerte ich mich an den guten alten Uni Grill. Ein Heißhunger auf den Döner dort stellte sich ein.

Früher habe ich ihn immer so geordert: Dünnes Fladenbrot, wenig Zwiebeln, viel grüner Salat, viel Minze, viel Petersilie, eingelegter Rettich, Fleisch und etwas scharfe Sauce.

Und genau so habe ich dann heute auch bestellt.

Ich glaube, es sind auch immer noch die gleichen Leute, die den Döner dort vor sieben und vor 20 Jahren gemacht haben. Und wie vor sieben und schon vor 20 Jahren stand ich an der Theke, habe den Döner gegessen, Ayran getrunken und in kostenlosen Bonner Szene Magazinen geblättert.

Manchmal steht die Zeit still. Und das ist schön.

Uni Grill
Am Neutor 8
Bonn Innestadt

Hans im Glück in Bonn Poppelsdorf – ein erster Eindruck

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Dort wo früher auf der Poppelsdorfer Clemens August Straße das Fellini war, ist jetzt ein „Hans im Glück“ eingezogen. Für die, denen das nichts sagt eine Kurzvorstellung des Konzepts in Stichworten:

Franchisekette, Burger in allen Variationen – auch mit Hähnchenfleisch oder Veggie und Vegan, Salate, Pommes, Cocktails, freundlicher schneller Service, Birkenstämme (lassen Sie sich überraschen).

Offizielle Eröffnung war am 5. März 2016, da man mit dem Umbau aber schon vorher durch war, konnte man die Burgergriller schon zwei Tage vorher testen – was ich dann auch mit der Familie getan habe.

Wie gesagt, da es ein Franchise Konzept ist, gibt es erstmal keine Überraschungen. Die Einrichtung ist eine Mischung aus deutschem Birkenwald und USA. Und auch amerikanisch ist das Konzept, dass man vom sehr zahlreichen und sehr freundlichen Personal an den Tisch geführt wird. Dort ist die Karte auch nicht anders, als in den anderen Niederlassungen, so dass wir schnell bestellen konnten.

Der Tipp an sich ist die „Abendmahl“ Kombination. Für 8 Euro Aufpreis zum Burger erhält man einen Cocktail sowie entweder Pommes Frites oder einen Beilagensalat. Da sonst die Cocktails schon um die 8 Euro liegen, ist das ein guter Deal. Zumindest für meine drei Begleitungen, die gerne süße Cocktails mögen (die Kinder natürlich alkoholfrei). Für mich ist da leider nichts dabei – wäre doch nur ein Martini auf der Karte…

Also muss ich normal bestellen und wähle das Fassbier – leider San Miguel. Das ist ein nettes Sommerbier, aber mir zu wässrig. Zudem passt es weder zum Konzept noch zu den Burgern. Ideal wäre eigentlich ein Augustiner, aber auch ein Eifel oder Sauerland Pils würden gut passen. Zur Not auch ein robusteres Kölsch wie z.B. Gaffel. San Miguel ist aber eine ganz klare Fehlentscheidung, die dringend überdacht werden sollte.

Wie gewohnt werden die Getränke und das Essen vom – ich kann es nicht genug betonen – sehr freundlichen Service schnell auf den Tisch gebracht.

Perfekte Pommes Frites, ein hervorragender Krautsalat, sehr gute Zutaten der Burger – leider in dem Fall nicht die Patties. Die wurden offensichtlich vorgegrillt und zur Seite gestellt, wodurch sie lauwarm und wässrig werden. Da ich das aber von anderen Hans im Glück Besuchen her anders kenne – nämlich frisch gegrillte hochwertige Burgerpatties –  gehe ich davon aus, dass es sich hier um Startschwierigkeiten handelt, die sicher bald im Griff sein werden. Ein zweiter Besuch in einigen Wochen wird es zeigen.

Ansonsten ist man – wie bei diesem Konzept auch wohl vorgesehen – recht schnell wieder raus, allerdings ohne sich gehetzt zu fühlen. Man kommt, bestellt, wird flott bedient, isst und trinkt und geht eben weiter.

So oder so: Hans im Glück ist für die Bonner Gastroszene eine Bereicherung; ich bin gespannt, welche Zielgruppe es sich an diesem Standort erarbeiten wird, wo man sonst doch eher lange Abende sitzt. Weiter frage ich mich, ob die Clemens August Straße für drei Burgerläden – Bonnanza ist schon da, Herr Lehmann soll bald folgen – nicht zu klein ist.

All das wird die Zeit zeigen.

Weitere Infos gibt es unter poppelsdorf.hansimglueck-burgergrill.de.

Restaurantbericht: Poseidon in Bonn – der andere Grieche

griechisch-bonnLeider hat das Restaurant Poseidon seit dem 1. Mai 2014 geschlossen. Aber vielleicht lässt sich ja ein anderer griechischer Gastronom von den Ideen inspirieren…

Wer an griechische Küche in Deutschland denkt, wird als erstes und fast ausschließlich große Grillteller vor Augen haben. Dass es aber auch anders geht, beweist Alexandros Stogiannis im Restaurant Poseidon in Bonn Ippendorf.

Das Restaurant liegt direkt an der Ippendorfer Alle und verfügt auch über einen schönen Gastgarten, von dem man einen schönen Blick über das Melbtal hat – an heißen Sommertagen ein echter Geheimtipp. Im Restaurant selbst gibt es zwei Gasträume, von denen der vordere etwas dunkler gestaltet ist und auch über eine Theke verfügt, der hintere ist heller und präsentiert sich „typisch griechisch“ in Blau und Weiß.

Wirft man einen Blick auf die Karte, hört es mit „typisch griechisch“ aber auf: Statt den eingangs erwähnten großen Grilltellern findet man hier ganz überwiegend viele kleine Gerichte – „griechische Tapas“ sozusagen, aus denen man sich dann sein Essen zusammenstellen kann.

So findet man kleine Hacksteaks im Auberginenmantel, Artischockenherzen in einer leichten Zitronensauce, Lammfilets, rote Beete mit Walnüssen, Calamares, dicke Bohnen in einer pikanten Tomatensauce, kurz gegrillte Pepperoni in Meersalz, Thunfisch-Salat aber natürlich auch Gyros und Bifteki und andere griechische Klassiker – aber auch diese kommen in kleinen appetitlichen Portionen auf den Tisch. Die Qualität der kleinen Gerichte ist dabei sehr gut, alles schmeckt frisch, ist überraschend leicht und gut gewürzt.

Kinder werden sehr freundlich behandelt und finden auf der wirklich vielfältigen Karte sicher etwas, was ihnen schmeckt – z.B. kleine gegrillte Schweineschnitzel und dazu dick geschnittene Pommes Frites, von denen die Eltern auch gerne welche nehmen. Überhaupt ist meine Empfehlung ins Poseidon mit Freunden zu gehen und ganz viele der kleinen Teller zu bestellen, damit man möglichst viel untereinander probieren kann.

An Getränken gibt es Früh Kölsch, Erdinger, Bitburger und eine ordentliche Weinauswahl, bei der auch zahlreiche griechische Gewächse nicht fehlen dürfen. Erfreulicherweise gibt es nach dem Essen auch noch den Ouzo aufs Haus – bekanntermaßen schätze ich so eine kleine Geste besonders.

Das Poseidon ist insgesamt nicht nur der „andere“ Grieche sondern für meinen Geschmack auch ganz eindeutig der bessere. Wer in Bonn griechisch essen gehen will, sollte also auf jeden Fall einen Abstecher nach Ippendorf machen.

Kontakt und Infos:

Restaurant Poseidon
Ippendorfer Allee 89
53127 Bonn (Ippendorf)

+49 228 264 624

www.poseidon-bonn.de

Nächstgelegene Bushaltestelle: Ippendorfer Allee, Linien 602 und 603. Schön ist auch auch Spaziergang über den Kreuzberg von Poppelsdorf aus.

Bild: „Greek Stairs“ (c) by artur84, freedigitalphotos.net

Steaks in Bonn – El Tarascón

eltarascon

Das El Tarascón ist wahrscheinlich „das“ Steakhaus in Bonn und schon seit über 20 Jahren nicht aus der Bonner Gastroszene wegzudenken. Auch ich kann mich an viele Abende dort erinnern und auch wenn es immer wieder behutsam modernisiert würde – es ist dort immer noch die gleiche Atmosphäre wie früher…

Für laue Sommerabende ist es nicht unbedingt geeignet, denn man sitzt im Keller in einem eher rustikalen Ambiente, das z.B. durch Kuhäute an der Wand geprägt ist. Für eingefleischte Tierschützer-Vegetarier ist es damit wohl eher nicht geeignet, aber die werden sich wohl auch kaum in ein argentinisches Steakhaus verirren…. Allzuviele Plätze gibt es nicht. Man sitzt eher eng, aber nicht zu eng – eben gemütlich, wenn auch durch die prompten Bedienungen manchmal etwas wuselig. Aber auch wenn schon einige Leute an der Bar auf den nächsten freien Platz warten, wird man vom freundlichen Servicepersonal nie gedrängt, doch schneller zu sein; eine Unsitte, die es leider in vielen anderen Restaurants gibt. Was damit schon klar sein sollte – hier sollte man auf jeden Fall reservieren, denn wahrscheinlich sind die schon erwähnten lauen Sommerabende auch einzige Möglichkeit hier spontan einen Platz zu bekommen. Noch so etwas, was sich hier in den letzten 20 Jahren nicht geändert hat.

Und ebensowenig hat sich auch an der Karte in den letzten 20 Jahren getan. Vorab gibt es Brot mit hausgemachten Chimichurri, einer scharfen argentinischen Sauce. Der Vorspeisen-Klassiker sind für mich die Palmenherzen in Cocktailsauce. Toll auch die argentinische Blutwurst und Bratwurst, die Jakobsmuscheln mit Champignons, das Carpaccio oder der überbackene Käse.

Als Hauptgerichte bieten sich – Überraschung – Steaks an. Meine beiden Favoriten sind das Rumpsteak mit Pfefferkörnern sowie das Lomo Gigante (500g Filetsteak – unvergessen übrigens der Abend, an dem ich zwei davon aß, ja damals war ich noch jung). Die Steaks werden auf dem einsehbaren Holzkohlegrill auf Wunsch und auf den Punkt zubereitet, das Fleisch kommt aus Argentinien (woher sonst) und ist von hervorragender Qualität. Angeboten werden Hüftsteak, Rumpsteak, Entrecôte, Rib Eye und Filet in Größen zwischen 200g und 500g. Hier vielleicht die einzige kleine Kritik – es wäre schön wenn es auch mal andere interessante Zuschnitte (z.B. Flanke) oder auch andere Qualitäten (z.B. dry aged Beef) auf der Karte gäbe.

Die Beilagen werden gesondert geordert, klassisch natürlich die Folienkartoffel oder der Maiskolben. Persönlich favorisiere ich aber Grilltomate, Brokkoli und Salat. Daneben gibt es natürlich auch Pommes frites, verschiedene Saucen, Wildreis, Bohnen… hier sollte jeder fündig werden.

Abseits der Rindersteaks gibt es Lamm in verschiedenen Varianten, Langostinos, verschiedene Grillteller (z.B. mit Rinderfilet, Schweinefilet, Bratwurst) und Spezialitätenteller, darunter die bei Damen sehr beliebte „Combinado Fino“ mit Rinderfilet, einem Langostino, Sauce Bernaise, Folienkartoffel und einem gemischter Salat. Sehr empfehlenswert sind auch die Salate – wer gar kein Fleisch und kein Meeresgetier essen mag, ist hat hier ebenfalls eine große Auswahl. Beim Nachtisch gibt es typisch argentinisches. Mein persönlicher Favorit ist der Käse mit Quittenbrot, aber auch der argentinische Pfannkuchen mit Milchkaramell ist köstlich.

Kinder werden übrigens sehr freundlich behandelt, drei Kindergerichte finden sich auf der Karte. Daneben gibt es noch eine gesonderte wechselnde Mittagskarte, die auch einige kleinere und günstigere Gerichte umfasst.

Die Weinkarte besteht aus argentischen Weinen, wobei natürlich die Roten überwiegen. Die meisten werden erfreulicherweise auch offen ausgeschenkt. Ansonsten lässt die Getränkekarte keine Wünsche offen: Kölsch, Pils, Weizen, das argentinische Quilmes-Bier, gängige Cocktails, Sangria, etwas mehr als die üblichen Spiritousen und natürlich die volle Bandbreite an alkoholfreien Getränken.

Die Preise sind für die Qualität mehr als angemessen, genauer darüber informieren kann man sich auf der Homepage des Restaurants, wo man auch die Öffnungszeiten und alle anderen wichtigen Infos findet.

Zwei Dinge möchte ich noch besonders positiv hervorheben: Es sind immer wieder viele Argentinier und andere Südamerikaner zu Gast, was für mich immer ein gutes Zeichen ist. Und hier bekommt man einem Abendessen noch einen Tequila oder einen Espresso aufs Haus, was leider in vielen Restaurants nicht mehr üblich ist – ja, mit so etwas kann man mich begeistern.

Nicht nur für Fleischtiger ist es jedenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung. Und so hoffe ich, dass ich auch in 20 Jahren noch im El Tarascón mein Steak essen werde.

El Tarascón, Bonn Poppelsdorf, Clemens-August-Str. 2-4
Direkt an der Bushaltestelle „Am Botanischen Garten“
Reservierung unter 0228 / 65 87 27
Homepage mit allen weiteren Infos

Bild: (c) El Tarascón

Die besten Dinge, die ich je gegessen habe

Was sind eigentlich die besten Dinge, die ich bis jetzt gegessen habe? Der Versuch einer spontanen Rekonstruktion, die ich fortsetzen werde:

  • Hechtsuppe mit Malz und Karotten (Restaurant C, Tampere März 2014)
  • Linsensalat mit verschiedenen Ölen, Essigsorten und etwas Creme fraiche (auf einer privaten Geburtstagsfeier in Bonn, 2011)
  • Algensalat (Gosch, Wenningstedt, Sylt 2009)
  • Kalbsrücken (taku, Köln, 2008)
  • Thunfisch-Tatar (Kamijo, Bonn, 2006)
  • Tafelspitz (Plachutta Hietzing, Wien, 2003)
  • Pasta mit Tomatensauce (irgendwo in den sardischen Bergen, privat, 2001)
  • Entenbratwurst (Zur Iphöfer Kammer, Iphofen 2001)
  • Getrüffeltes Kartoffelpüree (Hinkfuss am Dorfteich, Sylt, 2000)
  • Gemüseschaumsuppe im Glas (Steirereck, 1999)
  • Überbackene Austern mit Koriander (Restaurant in New Orleans, 1994)

Restaurantbericht: Das Himmelreich ist keins

Das hier beschriebene Restaurant Himmelreich hat inzwischen geschlossen.

Das Restaurant „Himmelreich“ liegt auf der rechten Rheinseite in Bonn Oberkassel.

Wir waren mit insgesamt fünf Personen da, so dass man eine gewissen Überblick über die Speisen hat.

Das Ambiente im alten Fachwerkhaus ist sehr schön, man sitzt gemütlich, wenn auch etwas eng und laut.

Der Service ist eher unfreundlich und langsam (Wartezeit auf ein Kölsch >10 Minuten, und das öfters) – der Höhepunkt war, als jemanden von uns die Karte weggenommen wurden, ohne dass derjenige vorher die Möglichkeit hatte, einen Blick hineinzuwerfen. Aber das kann ja ein Einzelfall sein.

Vorneweg bestellten wir zusätzlich zum Brot noch Aioli und Oliven. Aufs Haus gab es noch einen Quark – alles sehr schmackhaft und mit Preisen unter 3 EUR auch recht günstig.

Hauptspeisen:

  • Garnelen in Knoblauch (ca, 9 EUR) normale Portion fürs Geld, recht schmackhaft.
  • Salat mit Schweinefiletspieß (ca. 14 EUR) guter Salat, gutes Dressing, aber Schweinefilet kalt, wenig, faserig und mit dem Holzspießchen verwachsen.
  • Hirschfilets mit Apfel/Kartoffelpürree und Brokkoli (ca. 25 EUR): Hirsch ok, aber deutlich zu wenig gewürzt, Pürree recht gut, Brokkoli zu weich gegart und mit bereits Haut bildender Sauce Hollandaise ertränkt.
  • Pasta mit Pilzen für ca 13 EUR. Annehmbare Qualität, recht große Portion.
  • Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln (ca. 19 EUR) eine Zumutung und eine Beleidigung für ein echtes Wiener Schnitzel. Zwar vom Kalb, aber viel zu dick, innen noch roh (!!!), undefinierbare Panade. Jedes Schweineschnitzel von der Frittenbude hat mehr mit einem echten Wiener Schnitzel gemein, wie man es zB sehr gut beim Figlmüller oder Plachutta jeweils in Wien bekommt (wie man es selbst besser macht, steht übrigens hier). Das hier waren halbgare Brocken vom Kalb in Pampe. Bratkartoffeln waren ok, auch wenn diese an sich die falsche Beilage zum Schnitzel sind.

Alles in allem war bis auf das Schnitzel alles im Rahmen, jedoch zu teuer.

Tiroler Stuben in Bonn

Die Tiroler Stuben sind leider inzwischen geschlossen.

Als gebürtiger Österreicher weiß ich gute österreichische Küche zu schätzen. Wie schön, dass es ganz in meiner Nähe die „Tiroler Stuben“ gibt.

Im ältesten erhaltenen Gebäude Röttgens sitzt man in sehr gemütlichen Ambiente und genießt eine Küche, die noch mit „echten“ Zutaten arbeitet.

Besonders, wer auf der Suche nach einem wirklich guten Wiener Schnitzel in Deutschland ist, sollte hier einkehren: wunderbar dünn und schöne Panade. Dazu original österreichischer warmer Kartoffelsalat oder auf Wunsch “deutsche” Bratkartoffeln (ca. 16 EUR).

Empfehlenswert zudem: Frittatensuppe, Brettljause, Tiroler Schnitzel (mit Kapernsauce) und Kässpätzle. Der Käse für letztere wird in Eigenregie aus Vorarlberg importiert, ebenso wie die guten diversen Obstbrände.

Leider nur wenig Plätze, im Sommer kann man aber schön draussen sitzen. Vorreservieren kann nicht schaden.

Was mir noch fehlt: österreichisches Bier, dafür aber viele gute Weine aus dem Nachbarland.