Heute ist der erste Tag des Ridvan-Festes der Bahai, einer aus dem Iran stammenden Religionsgemeinschaft. Das Fest dauert 12 Tage und erinnert an die Verkündigung der Religion durch Baha’u’llah im April 1863. Die Bahai haben rund 8 Millionen Anhänger, mehrere Tausend – nach Schätzungen zwischen 6.000 und 12.000 – davon leben in Deutschland.
In Italien wird heute der „Natale di Roma“ gefeiert, der sagenhafte Gründungstag Roms am 21. April 753 v.Chr.
Anselm hat heute Namenstag.
In Bremen wird die als Serienmörderin verurteilte Gesche Gottfried 1831 durch Enthauptung hingerichtet.
Der Frankfurter Bierkrawall wird heute 1873 gewaltsam niedergeschlagen, wobei 20 Menschen sterben. Nachdem die Bierpreise drei Wochen vorher von 4 auf 4 1/2 Kreuzer angehoben werden, kippt anlässlich eines Volksfests die Stimmung und randalierende Protestmärsche formieren sich. Die preußische Armee rückt in Frankfurt ein und stellt ohne Rücksicht auf Verluste die Ordnung wieder her. Immerhin: die Bierpreiserhöhung wird zurückgenommen.
Der „Rote Baron“, der bekannte Jagdflieger Manfred von Richthofen, wird heute 1918 in einem Luftkampf über Frankreich abgeschossen und stirbt.
Der am 29. März von der nationalsozialistischen Filmprüfstelle Berlin wegen „Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ verbotene Spielfilm „Das Testament des Dr. Mabuse“ von Fritz Lang hat 1933 seine Premiere in Budapest.
Die Planstadt Brasilia wird 1960 als neue Hauptstadt Brasiliens eingeweiht, die Rio de Janeiro ablöst.
Nintendo bringt in Japan 1989 in Japan den ersten Gameboy auf den Markt. Das Spiel Tetris wird direkt mitgeliefert.
1993 wird der vom NCSA (National Center for Supercomputing Applications) entwickelte Webbrowser Mosaic 1.0 freigegeben. Es ist der erste Webbrowser, der Text und Grafik innerhalb einer Seite anzeigen kann.
Ulrich von Hutten kommt 1488 auf die Welt.
Die britische Königin Elisabeth II. kommt 1926 auf die Welt.
die Neuland-Diskussion hat wieder einmal schön gezeigt, dass Ihr betriebsblind und selbstgefällig seid und von der Welt da draußen wenig Ahnung habt. Ihr Digital Natives geriert Euch als die einzigen Netz-Versteher und macht Euch über „die Anderen“ lustig.
Doch das Internet und die Digitalisierung sind schon lange in Deutschlands Alltag angekommen – nur anders als Ihr denkt und wollt.
Sicher, einige sind nach wie vor nicht online. Doch die sind entweder zu jung, zu alt, haben vielleicht Angst vor Barcodes oder nehmen auch so kein Buch in die Hand und schauen stattdessen lieber den ganzen Tag RTL2.
Doch die anderen nutzen online Banking, buchen Ihre Reisen auf Preisvergleichsportalen, lesen Nachrichten im Web, bestellen bei Zalando und Amazon, schließen Ihre Stromverträge papierlos ab, schauen sich Videos auf Youtube an und sind bei facebook und halten dort Kontakt zu ihren Freunden in aller Welt.
Sitze ich im morgens im Zug sehe ich nicht wie noch vor wenigen Jahren Zeitungs- und Bücherleser. Nein, fast alle Mitfahrer sind in ihre Smartphones, Tablets, Notebooks oder Kindles vertieft. Diese Menschen benutzen das Netz und die neuen Medien ganz einfach, so wie Sie es für sie sinnvoll ist und wie sie wollen. twitter, google+, app.net brauchen und möchten sie einfach nicht, Whatsapp, Angry Birds und facebook reichen ihnen aus. Von facebook sind viele inzwischen schon genervt und wandern ab – aber nicht zu Google + wie Ihr, sondern ganz weg von den „sozialen Medien“. Viele Jugendliche fangen damit inzwischen erst gar nicht mehr an.
Oder gerade das Thema twitter – für mich ist es als Informationsmedium nicht mehr wegzudenken und hin und wieder bin ich dort auch aktiv. Aber wisst Ihr, wie viele Menschen ihre ersten Gehversuche auf twitter entnervt abgebrochen haben, da sie von Euch nicht „aufgenommen“ wurden? Ein des deutschen mächtiger Brite meinte zu mir, er hätte noch kein Land erlebt, in dem die die twitter Gemeinde so abweisend zu Neulingen wäre, wie in Deutschland. Kein Wunder, dass hierzulande nur 6% der Internetnutzer auf twitter sind. Ihr macht Euch lustig über neue User, die die Regeln dort noch nicht direkt verstanden haben? Aber ist Euch eigentlich klar, wie lächerlich Ihr auf manche aus der Distanz mit Euren Flauschs, Hachs und Selbstgesprächen mit Euren Zweitaccounts wirkt?
Wenn Ihr vom digitalen Graben sprecht, ist es der großen Mehrheit ganz egal, weil sie gar nicht auf die andere Seite des Grabens will. Das Netz ist für sie nämlich anders als für Euch nicht Selbstzweck, sondern ganz einfach Mittel zum Zweck. So manches Forum über die Zucht von Kleinkanichen und belgischen Riesenrammlern hat mehr Traffic als 24 von Euren gehypten Social-Media-Internet-Apple-SEO-Medien-Experten-Blogs zusammen.
Mit der gleichen Berechtigung, mit der Ihr vom digitalen Graben sprecht, können Menschen, die sich mit gesunder Ernährung gut auskennen vom Ernährungs-Graben sprechen, Autobastler über den Tuning-Graben in der Gesellschaft klagen und Experten für Medizinethik bedauern, wie wenig Gedanken sich die Menschen über das Klonen machen.
Versteht mich nicht falsch, Netzpolitik ist wichtig. Aber muss deswegen jeder ein Experte für Acta, Prism, Netzneutralität, Urheberrecht und das Bundesdatenschutzgesetz sein? Ist doch super, wenn Ihr das macht. Denn das ist fast so gut und wichtig, wie wenn sich andere Menschen gegen die Patentierung von Saatgut engagieren, für den Erhalt von Streuobstwiesen einsetzen oder in der freiwilligen Feuerwehr aktiv sind.
Und in einer Sache könnt Ihr Euch auch sicher sein – sobald die Netzpolitik den eigenen Geldbeutel betrifft, interessieren sich die Deutschen dafür. Ansatzweise hat man das bei der „Drosselkom“-Debatte gesehen. Wie sagte schon mein alter Geschichtslehrer: „In Deutschland gibt es nur Revolution, wenn man unzulässigerweise die Bierpreise erhöht.“ Inzwischen würde er wohl die Breitbandkosten ergänzen.
Ihr habt Euch eine Parallelwelt mit Euren MacBooks, iPhones, google+, Instagram, tumblrs und Amen geschaffen und so oftmals den Blick auf das verloren, was wirklich zählt.
Die Digitalisierung der Gesellschaft wird immer weitergehen. Doch wie die Gesellschaft das aufnimmt, entscheidet immer noch sie. Und nicht Ihr allein.
Geht lieber einfach offen auf die Menschen in Neuland zu, macht Euch nicht über sie lustig und akzeptiert, dass sie andere Erwartungen an das Netz stellen als Ihr.