Hier im Blogmagazin finden Sie für viele Tage des Jahres eine Bauernregel, Wetterregel oder einfach einen Wetterspruch.
Dazu stellt sich natürlich die Frage, wie ernst sind diese Bauernregeln zu nehmen? Die Antwort darauf ist nicht einfach und pauschal zu geben. So gibt es allgemeine Bauernregeln, die aus bestimmten Wetterlagen oder Situationen bestimmte Folgerungen schließen. Als einfaches Beispiel mögen die zahlreichen Bauernregeln gelten, die die große Bedeutung des Regens im Mai betonen, z.B. “Mairegen bringt Segen”. Tatsächlich ist genug Regen im Mai für die Entwicklung der Vegetation von besonderer Bedeutung.
Auch Bauernregeln, die auf “Wetterboten” bezug nehmen, können durchaus zutreffend sein. So wird z.B. empfohlen, erst dann zu säen, wenn bestimmte Pflanzen ausgeschlagen oder bestimmte Vögel mit der Brut angefangen haben. Weitere konkrete Wetterboten können bestimmte Wolkenlagen, Winde oder andere Wetterphänomene sein.
Anders sieht es hingegen mit Wetterregeln aus, die von der Wetterlage an einem bestimmten Datum (Lostag) eine mittelfristige bis langfristige Wettervorhersage aufstellen wollen. Hierbei ist folgendes zu bedenken:
- Viele Bauernregeln stammen noch aus der Zeit des julianischen Kalenders, die entsprechenden Tage sind also in unserem gregorianischen Kalender verschoben.
- Bauernregel sind eine regionale Sache: Eine Regel, die für die westfälische Tiefebene stimmt, wird auf das Allgäu nicht zutreffen.
- Umwelteinflüsse haben sich im Laufe der Jahrhunderte geändert.
Will man eine solche Wetterregel also beurteilen, muss man wissen, wann sie wo entstanden ist. Nur so ist eine realistische Beurteilung möglich. Bezieht man diese Faktoren ein, sind viele Wetterregeln tatsächlich recht zutreffend – zumindest mit einer bestimmten statistischen Wahrscheinlichkeit.
So oder so sind aber Wetterregeln eine bewahrenswerte Tradition.