- Am 4. Dezember ist Barbaratag. Sie lebte um das Jahr 300 wahrscheinlich in Griechenland und war die Tochter eines reichen Vaters. Da dieser nicht damit einverstanden war, dass sie zum Christentum konvertierte, sperrte er sie zunächst ein, folterte sie später und tötete sie schließlich eigenhändig mit dem Schwert. Sie zählt zu den vierzehn Nothelfern. Ihr Verhalten im Angesicht von Verfolgung und Tod gilt als Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben.
- Das zweite vatikanischen Konzils hat die heilige Barbara aus dem römischen Generalkalender gestrichen, da ihre Existenz historisch nicht gesichert ist. Ihr Gedenktag ist jedoch in einigen Regionalkalendern erhalten, da sie eine wichtige Volksheilige ist.
- Der bekannteste der vielen Volksbräuche, die es rund um diesen Tag gibt, sind die Barbarazweige: Es werden Zweige von Obstbäumen – klassischerweise Kirschen – oder auch Forsythien abgeschnitten und in eine Vase ins Haus gestellt. Bis Weihnachten blühen diese und sollen so ein bisschen mehr Farbe in die Winterzeit bringen. Hinter den Zweigen – die wohl an sich auf alte germanische Bräuche zurückgehen – steht folgende Legende: Auf dem Weg zum Gefängnis verfing sich ein Kirschzweig in Barbaras Kleid. Als sie später dort weinte brachten die Tränen den Kirschzweig am Tag ihrer Hinrichtung zum blühen. Mädchen, die sich nicht zwischen verschiedenen Verehrern entscheiden können, benennen je einen Zweig nach diesen und entscheiden sich dann für den, der als erster blüht. Übrigens: die Zweigbündel – auch Barbarabaum genannt – sind einer der Ursprünge des heutigen Weihnachtsbaums.
- In einigen Regionen ist der Brauch des Barbaraweizens verbreitet: Weizenkörner werden auf einem Teller mit etwas Wasser gesät und an einem warmen Ort feucht gehalten. Bis Weihnachten wächst ein kleines „Barbaragärtlein“, in das man dann eine Kerze stellt.
- Die heilige Barbara ist auch die Schutzpatronin der Bergleute. In vielen alten Bergbauorten viele weitere Bräuche, z.B. Umzüge, bei denen Kinder mit Mandarinen, Äpfeln, Nüssen und neuerdings auch Süßigkeiten beschenkt werden.
- Des weiteren ist sie in einigen Gegenden – Rheinland, Süddeutschland und Österreich – auch die Schutzpatronin der Feuerwehr, neben St. Florian.
- Weiters ist sie die Schutzpatronin der Artillerie und der Sprengmeister. So heißt die Pulverkammer auf französischen Schiffen „La Sainte Barbe“ und auf deutschen Schiffen „Barbette“ (kleine Barbara) genannt. Auf Schiffen und Booten der deutschen Marine werden zumeist im Bereich der Batterie kleine Statuen der heiligen Barbara angebracht.
- Barbara ist ebenfalls die Patronin der Türme, der Festungsbauten und in Folge auch die der Architekten und Bauarbeiter.
- In Teilen des Rheinlands stellen Kinder am Vorabend des Barbaratags einen Schuh vor die Tür, der dann mit Süßigkeiten, Gebäck, Obst oder kleinen Geschenken gefüllt wird – ähnlich wie zu Nikolaus. Daher gilt sie regional auch oft als Begleiterin des Nikolaus und hilft diesem bei der Bescherung der Kinder.
- Rund um den Barbaratag gibt es viele Bauernregeln, die wir hier zusammengefasst haben.
10 Fakten zum 4. Dezember
- Heute haben Barbara, Christian und Johannes Namenstag – bei letzterem diesmal die nach dem Heiligen Johannes von Damaskus getauften. Rund um den Barbaratag gibt es viele Volksbräuche.
- 1154 wird Nicholas Breakspear als erster und bislang einziger Engländer zum Papst gewählt; er gibt sich den Namen Hadrian IV.
- 1644 beginnen in Münster Verhandlungen zwischen Frankreich, Spanien und Schweden über den Frieden im später sog. „Dreißigjährigen Krieg“.
- Die erste Sonntagszeitung – The Observer – wird 1791 in London herausgegeben.
- Das deutsche Reich führt 1871 die Mark als goldgedeckte Währung ein, die in 100 Pfennig unterteilt ist. Die auch Goldmark genannte Währung ist heute noch von Bedeutung, da bei Gebäudeversicherungsverträgen der grundlegende Neubauwert in Goldmark-Preisen von 1914 berechnet wird.
- Im Jahr 1924 wird die erste deutsche Funkausstellung eröffnet.
- Der erste „Burger King“ eröffnet 1954 in Miami. Gründer sind James McLamore und David Edgerton. Besonders die günstigen Pommes – sie kosten nur 10 cent – ziehen am Anfang Gäste an. Das Bild oben zeigt das Logo von 1957.
- 1980 geben Led Zeppelin ihre Auflösung bekannt, nachdem Schlagzeuger John Bonham am 25. September gestorben ist.
- Rainer Maria Rilke wird 1875 geboren.
- Der Generalfeldmarschall und spätere Widerstandskämpfer Erwin von Witzleben kommt 1881 auf die Welt.
Hier sind mehr Infos rund um den 4. Dezember.
10 Bauernregeln zum Barbaratag
Der Barbaratag ist jedes Jahr am 4. Dezember. Hier sind 10 Bauernregeln zu ihm.
- An Barbara die Sonne weicht, an Lucia sie wieder herschleicht.
- Geht Barbara im Klee, kommt’s Christkind im Schnee.
- Barbara im weißen Kleid, verkündet gute Sommerzeit.
- Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da.
- Sankt Barbara kalt und mit Schnee verspricht viel Korn auf jeder Höh‘.
- Sankt Barbara mit Schnee,im nächsten Jahr viel Klee.
- Geht Sankt Barbara in Grün,kommt’s Christkindl in Weiß.
- Jetzt Zweige schneiden an Sankt Barbara, die Blüten sind bis zu Weihnacht da.
- Wie der Barbaratag, so wird auch der Christtag.
- Nach Barbara geht’s frosten an, kommt’s früher, ist nicht wohlgetan.
Mehr Infos zum Brauchtum rund um den Barbaratag finden Sie hier.