Die Dschungelcamp Kandidaten 2014 im Google Check

Wie jedes mal wenn wieder das „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ (IBES, aka Dschungelcamp) beim RTL ansteht, werte ich aus, wieviele exakte Google Hits es für die jeweiligen Kandidaten gibt und welche Autocomplete Vorschläge gemacht werden.

Diesmal haben wir es ausweislich der Ergebnisse eher mit abgehalfterten Stars aus der Vor-Internet-Zeit sowie mit nicht so bekannten Sternchen zu tun. Einzig „Der Wendler“ sticht heraus…

  1. Michael Wendler 902.000
    parfüm | unser zelt auf westerland | nina | sie liebt den dj | termine | westerland | anika | prinzessin | claudia norberg
  2. Winfried Glatzeder 112.000
    robert glatzeder | theater | wohnort | sohn
  3. Jochen Bendel 93.300
    schwul | menden | ruck zuck | mops | promi shopping queen | promi dinner | gitta saxx | geliftet | alter | freund
  4. Tanja Schumann 87.800
    pleite | dschungelcamp | facebook | cavalier | bilder | rtl samstag nacht | waden | in aller freundschaft | wohnort | condor
  5. Melanie Müller 72.000 (in Verbindung mit Bachelor, unbereinigt 233.000)
    bachelor | facebook | supertalent | feet
  6. Mola Adebisi 72.900
    wohnort | freundin | in herford | shake that body
  7. Marco Angelini 44.200 (in Verbindung mit DSDS, unbereinigt 313.000)
    wunder gibt es immer wieder | dsds | freundin | homepage
  8. Gabby Rinne 35.600 (suche nach Gabby Queensberry, exakter Name 2.090)
    dschungelcamp | tochter | instagram | sido | größe | instagram | bikini | wikifeet | kind
  9. Corinna Drews 28.000
    kir royal | facebook | bernhard schragen | scheidung | trennung | dschungelcamp | bernd schragen | 2013 | promi dinner | fabian drews
  10. Larissa Marolt 23.600
    2013 | gewicht | bikini | feet | facebook | zalando | gntm | wiener models | instagram
  11. Julian Stöckel 15.500
    schauspieler | agentur | helmut berger | peinlich | berger | wikipedia | berlin tag und nacht | taff | schmuck | facebook

„Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ – ab 17.01.2014 20:15h beim RTL

Das Bundeskabinett im Google Autocomplete Check

Die Google Autocomplete Funktion ist ja zur Zeit in den Schlagzeilen, da Bettina Wulff dagegen klagte, dass bei der Eingabe ihres Namens in das Suchfeld direkt der zusätzliche Suchbegriff „Prostituierte“ vorgeschlagen wird. Der entstandene Pressewirbel führte im übrigen dazu, dass man derzeit sogar nur ein „B“ eingeben muss, um den Suchvorschlag „Bettina Wulff Prostituierte“ zu erhalten…

Der Algorithmus wertet eben aus, welche Suchbegriffe in Kombination am häufigsten eingegeben werden. Damit bildet die Autovervollständigung auch ab, welche Begriffe in Zusammenhang mit einem Namen am häufigsten gesucht werden.

Ich habe einmal das Bundeskabinett durch den Autocomplete Funktion gejagt und wurde dadurch auf die schöne „Angela Merkel thinks we’re at work“ Story aufmerksam. Da es ansonsten aber keine größeren Überraschungen gibt, gebe ich die Ergebnisse einfach mal unkommentiert wieder:

Angela Merkel:
wiki
thinks we’re at work
facebook
gehalt

Philipp Rösler:
wiki
biographie
facebook
fdp

Guido Westerwelle:
schwul
lebenslauf
englisch
kontakt

Hans-Peter Friedrich:
islam
ehefrau
csu
twitter

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger:
kontakt
wiki
twitter
beschneidung

Wolfgang Schäuble:
attentat
wiki
rwth
witze

Ilse Aigner:
verheiratet
privat
ministerin
csu

Thomas de Maizière:
ehefrau
wiki
uni köln
augustdorf

Kristina Schröder:
buch
baby
wiki
twitter

Daniel Bahr:
schwul
wiki
fdp
münster

Peter Ramsauer:
wiki
töchter
csu
klavierunterrich

Peter Altmaier:
schwul
twitter
cdu
lippe

Annette Schavan:
plagiat
lebenslauf
privat
dissertation

Dirk Niebel:
teppich
wiki
schwul
fdp

Ronald Pofalla:
freundin
lebenslauf
bosbach
schwul

(alle Ergebnisse Stand 14.09.2012)

Bettina Wulff verklagt Google (und Jauch)

Wie die „Süddeutsche“ berichtet, hat Bettina Wulff Klage gegen Günther Jauch und Google eingereicht. Hintergrund sind die Gerüchte, „Tattoo Betty“ habe als Hure gearbeitet.

Bettina Wulff geht schon lange massiv juristisch gegen diese Behauptung vor und hat wohl schon über 30 einstweilige Verfügungen gegen entsprechende Berichte erwirkt. Viele Medien haben auch schon jeweils in fünfstelliger Höhe Schadensersatz an Frau Wulff gezahlt.

Jauch sei von ihren Anwälten bereits im Mai aufgefordert worden, entsprechende Äußerungen nicht zu wiederholen, habe sich aber geweigert, eine diesbezügliche Erklärung abzugeben.

Sollte es sich nun tatsächlich um eine falsche Tatsachenbehauptung handeln, müsste Herr Jauch aber nun zu recht in den sauren Apfel beißen. Das Problem hier dürfte hier nämlich sein, dass es sich bei der Aussage, Bettina Wulff sei eine Prostituierte gewesen, zwar möglicherweise um eine wahre, aber eben nicht gerichtsfest belegbare Tatsachenbehauptung handelt.

Denn auf der einen Seite wird diese Episode aus Bettina Wulffs (geborene Körner)  Vergangenheit von zu vielen Quellen aus verschiedensten Bereichen nach wie vor hinter vorgehaltener Hand immer wieder kolportiert, auf der anderen Seite ist das Rotlichtmilieu aber auch einfach zu verschwiegen, als dass man hier konkretes erführe. Und Bettina Wulff selbst hat eidesstattliche Versicherungen abgegeben, dass sie nie als Escort gearbeitet habe.

Es wäre also mehr als verwunderlich, bekäme Bettina Wulff gegen Jauch nicht recht.

Anders liegt es bei der Klage gegen Google. Gibt man zur Zeit bei Google „Bettina Wulff“ ein, macht die Suchmaschine wie allgemein üblich Vorschläge, was man denn wahrscheinlich suchen will:

Autocomplete (Autovervollständigung) nennt sich dieses Google-Feature. Wie üblich schlägt Google hier die häufigsten weiteren Suchbegriffe rund um ein Keyword, hier eben Bettina Wulff, vor.

Und dagegen wendet sich die Frau des Ex-Präsidenten.

Vielleicht macht Google damit sogar eine Tatsachenbehauptung – aber eben nur diese, welche Begriffe in Verbindung mit Bettina Wulff am meisten gesucht werden. Google behauptet damit aber eben nicht, dass „Betty“ eine Prostituierte im Artemis war, im Chateau angeschafft hat oder als Escort Girl tätig war oder sonst eine Rotlicht-Vergangenheit hatte.

Die Google-Autocomplete Funktion weist nur darauf hin, dass dies die wahrscheinlichsten weiteren Suchbegriffe zu „Bettina Wulff“ sind.

Sollte ein Gericht der Wulff gegen Google – ich betone, anders als gegen Jauch – Recht geben, wäre dies eine willkürliche Entscheidung, auf deren Begründung ich dann sehr gespannt wäre.

Aber wahrscheinlich will Bettina Wulff nur PR für Ihr angekündigtes Buch erreichen…

Und unabhängig davon… Wie sagte jemand mal so schön: „Frauen mit Tätowierung gehören in den Sauna-Claub und nicht in Schloss Bellevue.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

…doch – eins noch: hätte sie nicht geklagt, wäre das Thema nicht mehr hochgekocht. Jetzt ist es wieder in aller Munde… Man spricht in diesem Zusammenhang vom „Barbra Streisand Effekt„.