Wie oft wurde im Deutschen Bundestag nachweislich „Arschloch“ gesagt?

Wie oft wurde im Bundestag eigentlich „Arschloch“ gesagt? Das hat mich einfach so mal interessiert. Nachvollziehbar ist es jeden 10 mal…

18. Oktober 1984

(Unruhe und Zurufe von den GRÜNEN)

— Herr Abgeordneter Fischer, ich rufe Sie zur Ordnung!

(Weitere Zurufe des Abg. Fischer [Frankfurt] [GRÜNE] und von den GRÜNEN)

— Herr Abgeordneter Fischer, ich rufe Sie zum zweitenmal zur Ordnung!

(Weitere Zurufe des Abg. Fischer [Frankfurt] [GRÜNE])

— Herr Abgeordneter Fischer, ich schließe Sie von der weiteren Teilnahme an der Sitzung aus!

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP — Unruhe bei den GRÜNEN)

Meine Damen und Herren,

(Fischer [Frankfurt] [GRÜNE]: Schließen Sie uns doch am besten gleich alle aus! — Weitere Zurufe von den GRÜNEN)

Ich unterbreche die Sitzung des Bundestages, bis der Herr Abgeordnete Fischer, der von der weiteren Teilnahme an der Sitzung ausgeschlossen ist, den Plenarsaal verlassen hat.

(Unruhe bei den GRÜNEN)

Die Sitzung ist unterbrochen.

Tatsächlich sagte Joschka Fischer:

„Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch.“

Das Protokoll fand es aber anscheinend unpassend, dies festzuhalten. Dabei dürfte dies die bekannteste Nennung des A-Wortes im Bundestag sein.

30. Januar 1986

Ströbele (GRÜNE): „Sie sind mit so unparlamentarischen Ausdrücken wie ‚Arschloch‘ — das muß man einmal offen sagen — tituliert worden.

Vizepräsident Stücklen: „Herr Abgeordneter Ströbele — —“

Ströbele (GRÜNE): „Herr Präsident, ich berichte nur.“

20. März 1986

Tischer (GRÜNE): Es kam nicht von ungefähr, daß Herr Staatssekretär Voigt — ich trage es ihm auch nicht nach — in der letzten Sitzung in Berlin kurz vor 24 Uhr einen SPD-Abgeordneten ein ‚Arschloch‘ nannte. Das spricht dafür, unter welchen Bedingungen, unter welchem Druck der Koalitionsfraktionen dieser Ausschuß arbeiten mußte.“

10. Dezember 1987

Biehle (CDU/CSU): „Und was für eine Fürsorge erleben Soldaten durch ihre Vorgesetzten, wenn sie sich mit Begriffen wie — hier zitiere ich wieder den Wehrbeauftragten — ‚Penner‘, ‚Idioten‘, ‚Arschloch‘ und ‚Bettnässer‘ belegen lassen müssen? Welche Motivation hinterlassen sie bei den betroffenen Soldaten?“

12. Februar 1998

Rolf Kutzmutz (PDS): Angesichts des absurden Buhlens um freiwillige Fernseh-Millionen fällt mir nur noch ein Bild ein: Eines der erfolgreichsten Produkte des deutschen Films im vergangenen Jahr hieß „Kleines Arschloch“. Sollte der Gesetzgeber den hier eingebrachten Intentionen der Fernsehbosse folgen, so macht er sich zu deren selbigen. Dies sollten wir uns durch eine ordentliche Novelle zum Filmfördergesetz ersparen.

Diese Nennung zählt eigentlich doppelt nicht. Zum einen wird hier nur der Filmtitel zitiert, zum anderen wurde diese Rede nur zu Protokoll gegeben. Der Vollständigkeit halber habe ich sie aber aufgenommen.

24. Juni 1998

Gerhard Zwerenz (PDS): Am 10. Juni 1998 ist nun vor dem Roten Rathaus in Berlin dieses öffentliche Gelöbnis gewesen. Ich werde mich nicht weiter darüber auslassen. Es ist bekannt, daß die PDS und auch ich ganz persönlich gegen öffentliche Gelöbnisse sind. Es gibt Gründe dafür. Ich muß Ihnen sagen: Wenn Ihnen der Vergleich mit der Wehrmacht nicht mehr paßt, obwohl es viele Gründe dafür gibt – das „Arschloch“ habe ich gern entgegengenommen, bitte sehr, ich verzeihe es doch -, dann muß ich mit der NVA vergleichen. Die NVA hat auch öffentliche Gelöbnisse abgehalten. Sie hat aber gegenüber der Bundeswehr den Vorteil, daß es sie nicht mehr gibt.

15. November 2000

Vizepräsident Dr. h. c. Rudolf Seiters: Bevor ich das Wort dem letzten Redner gebe, rüge ich einen Zwischenruf des Kollegen Grill in dieser Debatte als unparlamentarisch.

(Birgit Homburger [F.D.P.]: Jetzt wollen wir auch wissen, was für einen!

– Albert Schmidt [Hitzhofen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat er etwa „Arschloch“ gesagt?)

Nun gebe ich das Wort dem Kollegen Dr. Christian Ruck für die CDU/CSU-Fraktion.

12. Mai 2016

Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE): Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Besucherinnen und Besucher auf den Besuchertribünen!

Jetzt haben wir es also amtlich von der Unionsfraktion bekommen, dass die Kanzlerin offensichtlich den Vorschlag für ein verfassungswidriges Gesetz gemacht hat . Einen so starken Tobak hat noch nie ein Unionsvertreter hier am Rednerpult abgelassen .

(Beifall bei der LINKEN)

Ich möchte meine Rede mit einem Zitat beginnen:

„Mit Verlaub, Sie sind ein Arschloch, Herr Präsident!“

(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Dieser Satz wurde in diesem Haus einmal gesprochen. Der Urheber dieses inzwischen historischen Zitatjuwels aus der deutschen Parlamentsgeschichte kam damals glimpflich davon. Das lag vielleicht auch daran, dass Richard Stücklen, der seinerzeit als Vizepräsident der damaligen Sitzung so tituliert wurde, über einen gewissen Restposten an Humor verfügte . Ich habe mir mittlerweile sagen lassen, dass das A-Wort in Stücklens bayerischer Heimat manchmal sogar eine Art Belobigung sein soll.

Anmerken möchte ich, dass Petzold Joschka Fischer hier falsch zitiert (s.o.).

2. Juni 2017

Cem Özdemir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): I hab als Politiker noch en persönliche Grund, warum i Mundart klasse fend . Wenn i jetzt hier zum Beispiel en Kollege begrüße tät: „Ja, was machschd du alt’s Arschloch da?“ – Auf Schwäbisch isch des total nett .

(Heiterkeit bei Abgeordneten im ganzen Hause

– Herbert Behrens [DIE LINKE]: Na ja!)

– Wirklich, wirklich! – Wenn i des etzt allerdings auf Hochdeutsch g’sagt hätt, hätt i a Rüge kriagt . Also, der Joschka Fischer hat damals einen Fehler gemacht . Der hätt’s auf Schwäbisch sage solle, dann wär nix passiert . In diesem Sinne: Danke .

(Heiterkeit und Beifall im ganzen Hause)

21. Februar 2018

Karsten Hilse (AFD): Aber immer wenn Linke und Grüne keine vernünftigen Argumente haben, wird die Nazikeule ausgepackt . Die Frauen und Männer, die am Sonnabend auf die Straße gegangen sind, hatten so wenig mit Nationalsozialisten zu tun wie die SPD mit einer Volkspartei; sie liegt laut INSA gerade noch bei 15,5 Prozent .

(Beifall bei der AfD

– Zuruf von der SPD: Arschloch!)

SAP-Chef Apotheker: Abgang eines Ungeliebten – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

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Sammer bleibt beim DFB

„Ach Du Sch…ande!“ war mein erster Gedanke, als ich las, dass Sammer doch nicht zum HSV wechselt.

Dort hätte er in seiner gewohnt unsympathischen Art wirken können, ohne dass es den allergrößten Teil Fußball Deutschlands stört.

So wird er seine Nase wieder in Dinge stecken, von denen er augenscheinlich keine Ahnung hat, weiter intrigieren und damit die saubere Arbeit von Jogi Löw stören…

Warum ich Assange nicht leiden kann

In Teilen der (Netz-)Bevölkerung ist Assange zum Subjekt der Verehrung geworden – und ich verstehe nicht warum.

Ich will gar nicht groß philosophieren, stellen Sie sich einfach folgendes vor:

Sie sind Schüler/Student/Angestellter/Botschafter und haben es mit einem neuen Lehrer/Professor/Abteilungsleiter/Außenminister zu tun, den Sie noch nicht so richtig einschätzen können. Darüber tauschen Sie sich mit einem Mitschüler/Kommilitonen/Kollegen/Attaché schriftlich aus. Sie vertrauen darauf, dass diese ihre private Kommunikation vertraulich bleibt. Doch am nächsten Tag können Sie alles, was Sie geschrieben haben, an der Tafel/auf StudiVZ/im Intranet/auf Wikileaks nachlesen… finden Sie das richtig?

Kein Mensch hat das Recht, eine vertrauliche Kommunikation gegen den Willen der Urheber öffentlich zu machen. Es gelten enge Grenzen – z.B. wenn damit ein Verbrechen aufgedeckt wird. Daher finde ich, dass die Veröffentlichung des Videos eines Hubschrauberangriffs auf Zivilisten im Irak durchaus gerechtfertigt war – hier ging es um ein Kriegsverbrechen. Aber diplomatische Interna sind etwas ganz anderes.

Und ich bin mir sicher, dass all die, die Assange jetzt bejubeln und bedauern, dass er nicht Mann des Jahres wurde, gleichzeitig gegen den großen Lauschangriff sind… sehr konsequent.

Von den persönlichen Defiziten Assanges will ich jetzt im übrigen nicht anfangen, sie sind um übrigen wohl auch zur Beurteilung nicht wirklich relevant.

Alles in allem halte ich es jedenfalls für richtig, wenn er sich einem geordneten Gerichtsverfahren in den USA stellen muss.