Mein vorläufiger Schlussstrich zum Thema Wulff

Viele werden jetzt aufatmen. Für mich ist erstmal Schluss mit Wulff.

Ich bin es leid – ich habe einfach keine Lust mehr, mich über „Bundespräsident“ Christian Wulff aufzuregen. Weil er es nicht wert ist. Weil die ganz überwiegende Politik es einfach nicht wert ist. Wulff und seine Verteider aus der CDU/CSU/FDP haben es geschafft, mich vom politisch interesierten und engagierten Menschen zum Politikverweigerer zu machen. Da habe ich besseres zu tun.

Eine der etablierten Parteien werde ich nicht mehr wählen, stattdessen starte ich hier allenfalls noch die Serie „die schönsten Protestparteien“ – denn Nicht-Wählen kommt dann letztlich doch nicht in Frage.

Noch drei Dinge:

  1. Weil hier so viele danach suchen, liefere ich noch den Link zu Gernot Lehrs PDF „Journalisten fragen, Wulffs Anwalt antwortet“ . Ich habe sie nicht mehr gelesen. Rate ich Ihnen auch. Lesen Sie stattdessen lieber ein gutes Buch, spielen Sie mit Ihren Kinder, flirten in einem Café, machen die Wäsche oder sortieren Sie Mikado-Steine nach Farben. Alles ist sinnvoller als sich noch mit Wulff zu beschäftigen. Ach ja, Sie wollen immer noch? Hier der Link.
  2. Lesenswert ist aber noch Bundesverfassungsrichter a.D. Dieter Grimm über den „Bundespräsidenten„.
  3. Erkenntnis: jedes Land hat anscheinend den Präsidenten, den es verdient. Daher bleibt zu sagen: „Gott schütze das heilige Deutschland.“

Christian Wulff und die Frage nach der Transparenz

Die vielleicht bemerkenswerteste und gewichtigste Äußerung zum Thema Wulff kam letzte Nacht heimlich still und leise über twitter:

altmaier-wulff-twitter

Wir erinnern uns – in dem bemerkenswerten Interview kündigte "Bundespräsident" Wulff an, am nächsten Tag alle 400 Fragen und Antworten sowie zugehörige Dokumente ins Netz zu stellen und so für die größtmögliche Transparenz zu sorgen. Was dann folgte, war eine dürre 6-seitige PDF Datei, die nichts enthielt, was man schon wusste. Von der versprochenen Transparenz jedenfalls keine Spur.

Wulffs Anwalt Gernot Lehr ruderte bekanntlich zurück. Zum einen, da die anwaltliche Verschwiegenheitspflicht dies verhindere, zum anderen, da die Journalisten doch schon alles veröffentlicht hätten.

Nun weiß ich von Journalisten, dass Lehr auf bestimmte Fragen noch gar nicht geantwortet hat – darunter auch Fragen, die ganz andere Themenkomplexe betreffen als die, die zur Zeit diskutiert werden. Und damit meine ich nicht die hinter vorgehaltener Hand über Bettina Wulff getuschelten Artemis und Chateau Geschichten, die die Privatsache des Paares sein sollten – unverständlich, warum Wulff die Phantasien über seine Frau überhaupt ansprach. Es gibt aber durchaus noch interessantere und gewichtigere Geschichten aus Hannover und Umgebung. Jedenfalls würde eine Veröffentlichung dieser Anfragen neue Kriegsschauplätze aufmachen.

Was nun die Verschwiegenheitsverpflichtung angeht – von dieser hätte Christian Wulff seinen Anwalt leicht befreien können. Warum er dies noch nicht getan hat, ließ das Bundespräsidialamt bisher offen. Sollten Rechte von den zahlreichen "Freunden" und "Geschäftspartnern" des "Bundespräsidenten" betroffen sein, so ließen sich hier sicher Einverständniserklärungen einholen. Auch hier scheint es keine Bemühungen durch Gernot Lehr zu

So oder so – an echter Transparenz scheint Christian Wulffs Anwalt zur Zeit kein Interesse zu haben. Und so wird uns der Fall Wulff weiter verfolgen.

Liste: Wörter, die auf -anwalt enden

Hier finden Sie eine Liste mit Wörtern, die auf „Anwalt“ enden: „Liste: Wörter, die auf -anwalt enden“ weiterlesen