Warum ich für einen anderen ersten Ansatz bei zu hohem Alkohohlkonsum bin

Das Nie-Wieder-Alkohol Dogma

Ich halte es für ein großes Problem, dass die meisten Webseiten rund um Alkoholsucht, Ratgeberbücher, Beratungsstellen, Ärzte, Suchtberater und Psychologen direkt zu lebenslanger Abstinenz raten, wenn es um einen möglicherweise zu hohen Alkoholkonsum geht.

Nicht, dass ich nichts von lebenslanger Abstinenz halte, ganz im Gegenteil. Ich trinke selber seit Anfang 2020 nichts mehr und kann mir auch nicht vorstellen, nochmals zur Flasche zu greifen. Aber für mich – und viele andere auch – war diese Empfehlung vorerst fatal.

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Alkoholismus: Ketamin und psychologische Therapie helfen schweren Alkoholikern in einer Studie, länger abstinent zu bleiben

Trocken zu bleiben ist für viele Alkoholiker nach dem Entzug eine besondere Herausforderung. In einer klinischen Studie zeigte sich nun, dass Menschen mit schweren Alkoholproblemen in der Lage waren, länger alkoholfrei zu bleiben, wenn sie mit niedrigen Ketamindosen in Kombination mit einer psychologischen Therapie behandelt wurden.

Die federführend von der Universität Exeter durchgeführte Studie folgte auf vorläufige Belege dafür, dass eine kontrollierte Ketamintherapie die Zahl der Alkoholiker, die rückfällig werden, verringern kann. Derzeit gibt es nur wenige wirksame Behandlungen für schweren Alkoholismus, der verheerende Auswirkungen auf das Leben hat. Die KARE-Studie war die erste Studie, die Ketamin mit und ohne Therapie in einem psychiatrischen Kontext verglich.

An der im American Journal of Psychiatry veröffentlichten Studie nahmen 96 Personen mit Alkoholproblemen teil, die zum Zeitpunkt der Studie abstinent waren. Das Team stellte fest, dass die Personen, die Ketamin in Kombination mit einer Therapie erhielten, während des sechsmonatigen Nachbeobachtungszeitraums an 162 von 180 Tagen völlig nüchtern blieben, was einer Abstinenzquote von 87 % entspricht. Dieser Wert war deutlich höher als bei den anderen Gruppen, was darauf hindeutet, dass die Therapie auch zur Verhinderung von Rückfällen geeignet sein könnte. In dieser Gruppe war die Wahrscheinlichkeit, am Ende der Studie vollständig abstinent zu bleiben, mehr als 2,5 Mal so hoch wie in der Placebo-Gruppe.

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