Sully Prudhomme, geboren als René François Armand Prudhomme am 16. März 1839 in Paris, war ein französischer Dichter und Essayist. Er gilt als einer der Hauptvertreter des Parnassien, einer literarischen Bewegung in Frankreich, die für ihre Betonung der Form und der ästhetischen Perfektion bekannt ist. Prudhomme studierte zunächst Wissenschaften, bevor er sich der Literatur zuwandte, motiviert durch gesundheitliche Probleme, die eine Karriere als Ingenieur unmöglich machten.
Sein literarisches Debüt gab Prudhomme 1865 mit dem Gedichtband „Stances et Poèmes“ (Strophen und Gedichte), der für seine präzise Sprache und seine philosophischen Themen gelobt wurde. Seine Werke reflektieren häufig einen tiefen Pessimismus und eine intensive Beschäftigung mit Themen wie Liebe, Schönheit, Natur und Tod, gepaart mit einem ständigen Streben nach Wissen und Wahrheit.
Prudhomme entwickelte einen sehr persönlichen poetischen Stil, der sich durch Klarheit, musikalischen Klang und Präzision der Sprache auszeichnet. Neben Lyrik schrieb er auch kritische und philosophische Essays, in denen er seine Gedanken über Kunst, Literatur und die Rolle des Dichters in der Gesellschaft darlegte.
Er wurde 1901 als erster Preisträger mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet, „in Anerkennung seiner poetischen Komposition, die durch hohe Ideale, künstlerische Perfektion und eine seltene Kombination von den Qualitäten des Herzens und des Intellekts ausgezeichnet ist“. Diese Anerkennung brachte ihm internationale Anerkennung.
Sully Prudhomme starb am 7. September 1907 in Châtenay-Malabry, Frankreich. Sein literarisches Erbe besteht aus einer feinsinnigen, introspektiven Poesie, die sich durch ihre intellektuelle Tiefe und formale Schönheit auszeichnet, und hat ihn als eine der Schlüsselfiguren der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts etabliert.
Bild: Sully Prudhomme (1839-1907), dessin par Émile Cohl, Les Hommes d’aujourd’hui, n°284, 1886.