tweet: Daniel Gräber und die Tätowierten

Daniel Gräber scheint in Sachen Gedenken in Frankfurt Menschen mit Tätowierungen recht kritisch zu sehen.

Nach vielen kritischen Reaktionen hat er den tweet inzwischen gelöscht.

Sven Seele und die Kreuzfahrten

Sind die Grünen nicht die Partei, die Flugreisen und Kreuzfahrten zumindest ächten, wenn nicht gar verbieten wollen?

Sven Seele von den Grünen in Kiel scheint damit ausweislich seines twitter Headers nichts am Hut zu haben.

Der Screenshot wurde am 30. Juli 2019 erstellt.

Meinung: Marie Sophie Hingst und das Versagen der Medien

Wenn ein Mensch sich selbst das Leben nimmt, ist dies immer eine Tragödie, besonders für die Angehören. Marie Sophie Hingst hat sich im Juli 2019 für diesen Schritt entschieden, weswegen meine Gedanken bei ihrer Familie und ihren Freunden sind.

Das Tragische an diesem Selbstmord ist jedoch, dass er vielleicht vermeidbar gewesen wäre.

Wie alt genau die um die 30-jährige Bloggerin wurde, ist nicht bekannt, Wikipedia gibt nur das Geburtsjahr an, 1987 oder 1988. Erstaunlich bei jemanden, der so im Brennpunkt der online-Öffentlichkeit stand. Doch Handfestes gab es wohl weniges im Leben der Marie Sophie Hingst.

Auf den ersten Blick sieht es anders aus: Abitur in Dessau, Studium der Geschichte und Ostasienwissenschaften in Berlin, Lyon und Los Angeles. Promotion am Trinity College Dublin.

Schon als 19-jährige soll sie eine Slumklinik in Indien gegründet und sich der Sexualaufklärung junger Inder gewidmet haben, später syrischer Flüchtlinge in Deutschland. Namhafte Medien wie Die Zeit berichten. In ihrem Blog readonmydear.wordpress.com verarbeitet sie unter anderem ihre jüdische Familiengeschichte mit 22 Holocaust-Opfern. Der „goldene Blogger“ macht sie zur Bloggerin des Jahres.

Doch Sexualaufklärung hat sie wohl nie betrieben und ihre Familie ist evangelisch. Alles erfunden.

Lügen haben kurze Beine und tragen nicht ewig weit. Hingst fliegt auf, die schönen Geschichten über die Sexualaufklärung werden depubliziert, der Blog geht offline, der Preis wird aberkannt. Hingst taucht weitgehend ab, bringt sich um.

Vor ihrem Tod hat sie noch mit Derek Scully gesprochen, einem Journalisten der Irish Times. Er hat über Hingst geschrieben, sein Text mag ein Schlüssel zu ihrer komplexen und schwierigen Persönlichkeit sein.

In dem Text klingt aber auch die Frage durch, ob nicht die Aufdecker der Hochstapelei wie der „Der Spiegel“ Journalist Martin Doerry Mitschuld an ihrem Tod haben. Auf twitter und andernorts wird dieser Vorwurf verschiedentlich ganz offen erhoben.

Die Aufklärer des Skandals sind aber nicht Schuld an Hingst Tod.

Schuld sind diejenigen, die ihr vorher unkritisch die große Bühne geboten haben, ohne die Fakten zu prüfen und ohne kritisch zu hinterfragen, da doch alle von Hingsts Lügen so gut ins eigene Weltbild und in das selbstreferentielle kleine enge Universum der goldenen Blogger passten. So wurde Druck auf sie aufgebaut, das Lügengebilde zu erhalten und – schlimmer noch – auszubauen. Es wurde ja immer neuer Stoff benötigt.

Hätte man genau hingesehen, wäre klar geworden, dass Hingst Hilfe gebraucht hätte und keine Interviews und Bloggerpreise.

Doch weil Hinsehen zu bequem und gegen den Zeitgeist gewesen wäre, ist jetzt ein Mensch tot. Und das ist der eigentliche Skandal.

Ruhe in Frieden, Maria Sophie Hingst.


Anmerkungen:

Sie sind depressiv oder denken an Selbstmord? Hier erhalten Sie Hilfe.

Teile von Hingst Blog sind noch über die Wayback Machine abrufbar.

Weitere interessante Links zum Thema

  • MlleReadOn, my Dear, read on
    „Don Alphonso“ über den Fall Hingst. Anders als ich sieht er den Fehler eher bei der Art und Weise, wie „Der Spiegel“ den Skandal aufgearbeitet hat.

Dokumentiert: Schweinefleisch tweets von Mario Sixtus

Mario Sixtus beteiligt sich intensiv an der Debatte rund um das Schweinefleischverbot in zwei Leipziger Kitas. Da er gefühlt jeden zweiten Nutzer auf twitter geblockt hat, dokumentiere ich hier einige seiner tweets zum Thema:

Einwanderer, die die deutsche Staatsangehörigkeit annehmen wollen, müssen sich ab sofort nicht nur zum Grundgesetz bekennen, sondern auch vor den Augen einer Amtsperson ihre Kinder mit Schweinewurstwaren füttern, um künftige Irritationen anderer Kinder in Kitas zu vermeiden.

Neues aus dem @Dudenverlag : „Deutsch – @Bild -Deutsch“ Kein Fleisch in der Kita = Anlass für eine Demokratie-Debatte Mehrheit nimmt Rücksicht auf Minderheit = Anlass für eine ‚Leitkultur‘-Debatte (für ‚angestammte Regeln‘ siehe auch -> ‚Stammesrituale/Tribalismus/Frümenschen‘)

Die bespringerstiefelten Leitkultur-Truppen, die @bild , @Lokoschat und @drumheadberlin herbei gerufen haben, prüfen morgen, ob wirklich kein Kita-Kind in Leipzig undeutsch unterschweint ist. Das erfreut bestimmt Kinder, Eltern und Kita-Personal.

Esse heute keine Wurst, damit Berlin ein Kalifat wird. Harr!

tweet: Der Mario Sixtus Filterblasenprotipp

Mario Sixtus bekennt sich offen zu seinen twitter Blocklisten und dazu, dass er gerne in Filterblasen lebt:

#Filterblasenprotipp Ich blocke rechtsradikale Trottel und ähnliche Vollpfosten. Wenn alle deine Freunde dir erzählen, ich habe sie geblockt, dann solltest du nachprüfen, ob du vielleicht ausschließlich mit rechtsradikalen Trotteln und ähnlichen Vollpfosten befreundet bist.

(tweet vom 26. Juli 2019)

Ob dies im Sinne einer freien Meinungsbildung auf twitter ist und ob er mit seiner Einschätzung immer richtig liegt, mag ich anzweifeln, hier aber nicht weiter ausbreiten.

Dokumentiert: Mario Sixtus erstes mal

Ich finde es manchmal ganz witzig, nach dem ersten tweet eines twitter Mitglieds zu suchen. Hier ist der erste – zumindest noch erhaltene – von Mario Sixtus.

Übrigens, obwohl er er sich bereits im Oktober 2007 angemeldet hat, sind bis zum 26. Juli 2011 keine tweets von ihm feststellbar. Und auch danach hat er sich Zeit gelassen – keine mehr vorhandenen tweets bis zum 30. November 2015. Erst ab dem 1. Dezember 2015 ging es dann wieder los.

 

Kurzkritik: „The Wall – ewiger Tag“ und „The Wall – ewige Nacht“ von Brandon Q. Morris und Joshua Tree

Plötzlich legt sich um die Erde eine Hülle. Keine Sonne mehr – mit, wie man sich denken, kann dramatischen Auswirkungen. Und auf der anderen Seite haben die Astronauten auf der Mondstation und einer Marsmission keine Möglichkeit, Houston zu kontaktieren…

Wie immer bei meinen Kurzkritiken gibt es zur Handlung nicht viel mehr Informationen.

Das spannende hier: Das Geschehen wird in zwei Büchern geschildert: Zum einen in „The Wall – Ewige Nacht“ von Joshua Tree, zum anderen in „The Wall – Ewiger Tag“ von Brandon Q. Morris. Beide sind zwei der derzeit aktivsten, wenn nicht gar die aktivsten, SciFi Autoren im deutschsprachigen Raum.

Und so sind beide Bücher auch solide geschrieben und auf jeden Fall spannend – wobei mir persönlich „Ewige Nacht“ besser gefallen hat, da hier die dystopischen Auswirkungen einer solchen Entwicklung deutlicher hervortreten. Zuerst lesen sollte man aber „Ewiger Tag“, da „Ewige Nacht“ mehr aufklärt und so zu viel von der Spannung nehmen würde.

Beide Bücher sind auch im Rahmen von Amazon Unlimited ausleihbar.

Köpfe: Bernhard Koch

Bernhard Koch, geboren 1971, ist deutscher Philosoph und Ethiker. Er ist stellvertretender Direktor des Instituts für Theologie und Frieden in Hamburg.

Seine Berufsausbildung startet Koch 1987 mit einer Ausbildung zum Bankkaufmann. Er schloss an der Berufsoberschule Scheyern seine schulische Ausbildung ab um nach der Zivildienst 1993 Philosophie, Logik und Wissenschaftstheorie in München und Wien zu studieren.[ Bevor er 2006 an der Hochschule für Philosophie München mit einer Arbeit zu Ciceros Tusculanae Disputationes promovierte studierte er noch an der Pädagogische Hochschule Weingarten. Seit 2007 arbeitet er für das Institut für Theologie und Frieden in Hamburg als Projektleiter für ethische Fragen legitimer Gewaltanwendung. 2014 wurde er von Militärbischof Franz-Josef Overbeck zum Stellvertretenden Direktor des Instituts für Theologie und Frieden ernannt.

In jüngster Zeit ist Bernhard Koch vor allem durch Arbeiten zur Ethik autonomer (Waffen-)Systeme hervorgetreten.

Köpfe: Jan Cönig

Jan Cönig, geboren 1982 in Frankfurt am Main, ist ein deutscher Slampoet, Comedian und Autor.

Cönig begann 2013 beim SlamFFM, einem Poetry Slam in Frankfurts. Nach ersten Soloauftritten gründete er gemeinsam mit Robin Baumeister das Slamteam „Team me up, Scottie!“ (TMUS) und tratt hauptsächlich im Team an, bis TMUS 2016 eine Pause einlegt und Cönigs Solokarriere aufnahm.

In den drei gemeinsamen Jahren auf der Bühne entwickeln Robin Baumeister und Jan Cönig sich. Sind ihre Texte anfangs noch durchgängig chaotisch, entwickeln sie eine Möglichkeit, niedrigschwellig Botschaften zu vermitteln, ohne auf Blödeleien zu verzichten. Sie nutzen die Bühnenpräsenz von Robin und die Wortspielaffinität von Jan, spielen mit Geschwindigkeiten, akustischem Gleichklang und Störungen. 2015 gründen sie in Kooperation mit der Kulturwerkstatt Hofheim den Slam „Vorsicht Wortwechsel“ im Jazzkeller Hofheim. Ihr Markenzeichen sind die schwarzen Collegejacken mit dem Aufdruck TMUS, ihr größter Erfolg findet bei ihrer ersten Teilnahme an deutschsprachigen Meisterschaften statt.

Im Teamwettbewerb der deutschsprachigen Meisterschaften im Poetry Slam erreichen „Team me up, Scottie!“ 2014 in Dresden das Finale, 2015 müssen sie sich knapp in der Vorrunde geschlagen geben.

Im Solowettbewerb scheitert Cönig 2016 in Stuttgart und 2018 in Zürich bereits in der Vorrunde, während er 2017 in Hannover sowohl in der Vorrunde, als auch im Halbfinale seine Runde gewinnt und schließlich 4. wird, da er mit 0,2 Punkten den Einzug ins finale Stechen verpasst. Seine Teilnahmen bei Landesmeisterschaften sind erfolgreicher. 2015 (Frankfurt), 2016 (Wetzlar) und 2017 (Wiesbaden) erreicht Jan Cönig das Finale, 2017 wird er Trizemeister, ein Titel, den er selbst erfunden hat. 2018 in Marburg gewinnt er den Wettbewerb und wird Hessenmeister, ein Titel, den er 2019 beim Hessenslam in Friedberg und Bad Nauheim erfolgreich verteidigt.

Obwohl Jan Cönig 2016 schon drei Jahre lang Teil der Slamszene ist und an jeder deutschsprachigen Meisterschaft teilnahm, beginnt er fast wieder von vorne. Es ist schwer, Termine zu bekommen, Anschluss zu finden und er hat permanent das Gefühl, er müsse sich beweisen. Hilfreich für seine Karriere sind die Erfolge auf verschiedensten Bühnen und ein FAZ Artikel. Bekannt wird Cönig auch durch seine WG Geschichten mit Müller, Nils und der Taube Taubias, die 2017 im Buch „Küss die Taube“ beim Reimheim Verlag erschienen und auch auf Spotify zu finden sind.

Auch wenn er mit weit mehr als 600 Auftritten im deutschsprachigen Raum und Auftragsarbeiten, bzw. Slamworkshops für diverse Akteure Solo sehr erfolgreich ist, sucht Cönig immer die Arbeit im Team. Er ist nicht nur Mitglied des gemeinnützigen Vereins „Where the wild words are“, der im Schlachthof in Wiesbaden Poetry Slam veranstaltet, mit dem Frankfurter Comedian und Autor Clemse Lebemann gründet er diverse Formate.

Jan Cönig und Clemse Lebemann übernehmen nicht nur gemeinsam den Slam „Vorsicht Wortwechsel“, sie gründen auch den „Slam namens Horst“ im Frankfurter Gallusviertel und spielen ihre Show „Wir müssen reden“ im Museum für Kommunikation Frankfurt, der Cocktailbar „Trinkhalle“ in Frankfurt und Locations in Wiesbaden und Mainz. Ihr Duoprogramm „Frankfurt am Meer“ spielen sie 2019 und 2020 auf der renommierten Kleinkunstbühne „Die Käs“.

Neben Poetry Slam und Mixed Show treten Cönig Lebemann auch als Veranstalter, Moderatoren und Berater für diverse Shows auf.
Sie veröffentlichen die Titel Ein gutes Buch und ein sehr gutes Buch, die inzwischen als Sammelband Ein gutes Buch – ein sehr gutes Buch im Handel erhältlich sind.

2018 startete Jan Cönig seine Poetry Slam Reihe SLAM ROYAL im erweiterten Rhein Main Gebiet. Er selbst sagt dazu „Früher wollten wir alle Veranstaltungen immer monatlich machen, so oft wie möglich und viele viele Texte hören oder lesen. Inzwischen gibt es so viele slamverwandte Veranstaltungen, dass wir lieber selten veranstalten, dann aber sehr gut!“

Jan Cönig hat sich in den letzten sechs Jahren weiterentwickelt. Stand anfangs der Humor noch absolut im Vordergrund und musste maximal allgemein akzeptierten Meinungen weichen, behandeln die Texte inzwischen auch schwierige Themen, ohne auf den humorvollen Ausbruch zu verzichten.[6]

Titel und Erfolge

2017
Koblenzer Stadtmeister Poetry Slam
Trierer Stadtmeister Poetry Slam
Träger des Karl Marx Poesiepreises
hessischer Trizemeister
Finalist der deutschsprachigen Meisterschaften
2018
Poetry Slam Bahnhofschampion
Siegburger Stadtchampion
Hessenmeister
2019
Siegburger Stadtchampion
Hessenmeister

Georg Kössler und die angezündeten Autos

Georg Kössler, auch bekannt als Interkontinentalkössler, scheint ausweislich seines Instagram-Accounts ein etwas gestörtes Verhältnis zur Gewalt zu haben.