Franziska Davies: Wo Johannes Varwick in seiner Einschätzung des Kriegs in der Ukraine irrt

Wir dokumentieren hier einen Twitter Thread der Historikerin Franziska Davies zu den Thesen von @JohannesVarwick zum Krieg in der Ukraine.

Zu Beginn des russischen Totalangriffs auf die #Ukraine habe ich eine geplante Online-Diskussion mit @JohannesVarwick abgesagt, weil ich keinen Sinn darin erkennen konnte, mit jemandem zu diskutieren, der die Realität nicht zur Kenntnis nimmt.

Die mediale Präsenz von Herrn #Varwick ist aber ungebrochen. Deswegen ein ausführlicher Thread zu seinen Thesen, möge er dem ein oder anderen bei Diskussionen im Bekanntenkreis helfen.

Die Argumentation Varwicks ist auf drei Ebenen problematisch.

  1. Ist seine Einordnung der Situation unpräzise und fehlerhaft.
  2. Sind seine Forderungen entgegen seiner Behauptungen eben nicht in „unserem“ Interesse.
  3. Drittens ist seine Argumentation widersprüchlich.

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Meinung: Papiertrinkhalme – ein Ärgernis für jeden Kunden

Ein Gastbeitrag von @Querschläger.

Wer gestern Nachmittag zufällig in einem gewissen Kaufhaus in der Rhein-Neckar Region zu Besuch war, konnte Zeuge meiner jüngsten Kurzschlussreaktion werden. Stellt euch vor, ihr beobachtet einen müde wirkenden Vater mit seinem quengelnden 5-Jährigen am Bäckerladen. Der Kleine hat Durst und will unbedingt seine Capri Sonne (so nannte man dieses Gebräu jedenfalls in meinen Kindertagen noch). Der sichtlich entnervte Vater kauft schließlich den überteuerten, quietschbunten Kunststoff-Aluminium-Beutel, schiebt den seit einigen Monaten enthaltenen Papiertrinkhalm aus der Plastikhülle und versucht diesen vorsichtig an der vorgesehenen Stelle einzuführen.

Das Ergebnis: Eine zerknüllte Strohhalmspitze mit der Konsistenz einer weichen Nudel. Völlig ungeeignet, die Kunststoff-Aluminium-Hülle zu penetrieren. Keine Chance. Der gerade gekaufte #CapriSun Beutel landet also noch an der Theke der Bäckerei ungeöffnet und samt Trinkhalm im Müll. Zugegeben… vielleicht mit etwas zu viel Schwung. Der 5-Jährige beginnt an der Hand erneut zu quengeln. Die umstehenden Kunden reagieren auf den unerwarteten Umgang mit dem eben erworbenen Produkt irritiert. Der Vater zieht mit heulendem Balg von dannen…

Mein Unverständnis über die Konzipierung der Trinkhalme bei Capri Sun kann ich kaum in Worte fassen. Die im Oktober 2020 vom Hersteller zum Ausdruck gebrachte Freude über die Einführung der neuen Papiertrinkhalme kann ich jedenfalls nicht teilen. Nein, mir gefällt er nicht genauso gut wie euch. Nicht ansatzweise. Der vielbeworbene #Trinkspass sieht anders aus.

Dass ich mit meinem Ärger nicht allein bin, beweist bereits eine flüchtige Internetrecherche. Capri Sun Beutel mit Plastiktrinkhalmen wurden nach einem Pressebericht aus dem Sommer 2021 angeblich für bis zu 200 Euro auf ebay gehandelt. Der Grund: Liebhaber des Getränks beklagten sich zunehmend, der neue Trinkhalm aus Papier löse sich auf und nehme beim Trinken mehr Flüssigkeit auf als im Mund ankomme, sodass das Getränk im Ergebnis nach „Matheheft“ schmecke. Besonders häufig aber bemängelten Kunden, der Trinkhalm sei nicht stabil genug, um das Trinkpäckchen überhaupt zu durchstoßen. Genau der Punkt, der mein sprichwörtliches Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Dass die schon im Sommer 2021 geäußerte Kritik am #Papiertrinkhalm von Capri Sun auch heute noch ohne jede Einschränkung gilt, steht für sich. Der nächste Sommer steht schon vor der Tür und der Konzern hat es immer noch nicht geschafft, seinen Kunden eine angemessene Möglichkeit zum Konsum des eigenen Produkts zu verschaffen. Eben des Produkts, das zum Wahrzeichen der gesamten Unternehmensgruppe geworden ist. Welch ein jämmerliches Versagen.

Dabei hatte das Produkt und Konzept des Capri Sun Trinkbeutels schon vorher mit zahlreichen Imageproblemen und berechtigter Kritik zu kämpfen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit lässt sich etwa anführen, dass ein einziger Beutel Capri Sun (je nach Inhalt) mehr als sechs Würfel Zucker enthalten kann, also etwa so viel wie gängige Cola-Getränke. Nachvollziehbar ist auch die etwas verstörende Kritik, dass durch die sichtgeschützte Verpackung für den Konsumenten nicht erkennbar sei, ob es durch Luft oder Fremdstoffe in der Verpackung zu einer Schimmelbildung im Inneren gekommen sein könnte. Dass die aus Polyester- und Aluminiumschichten bestehende Capri Sun Verpackung schon für sich genommen ein Problem ist, weil sie schwer bis nicht recycelbar ist, liegt auf der Hand.

Der Fairness halber wird man wohl erwähnen müssen, dass die Abschaffung des #Plastiktrinkhalms natürlich keine Idee von Capri Sun war, sondern durch entsprechende Vorgaben der EU forciert wurde. Und nicht nur Capri Sun, sondern auch andere Unternehmen, etwa McDonald’s, stehen gleichermaßen in der Kritik für die Einführung schlechter Alternativen zu den bislang gängigen Plastiktrinkhalmen. Kritisiert wird unter anderem, dass die vermeintlich umweltfreundlichen Papierhalme nach der Verwendung – vollgesogen mit zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken – gar nicht recycelt werden könnten, sondern im Restmüll zu entsorgen seien.

Auch wenn man aber direkt nach der Abfahrt vom McDonald’s ’s Drive-In mit dem Trinken beginnen sollte, wenn man auf ein Überleben des Trinkhalms bis zum Leeren des Getränks hoffen will, bleibt festzuhalten, dass der scheinbar lose aus Druckerpapier gewickelte Papiertrinkhalm von Capri Sun beispiellos wie kein anderer für ein kaum nachvollziehbares Versagen der Lebensmittelindustrie steht. In nunmehr fast drei Jahren seit dem Erlass der einschlägigen EU-Richtlinie ist es vielen Unternehmen noch nicht gelungen, einen brauchbaren Ersatz für die – völlig zu Recht verbotenen – Plastiktrinkhalme zu finden.

Dabei genügt schon eine oberflächliche Recherche, um die zahllosen Alternativen zu offenbaren, die es zum Papiertrinkhalm auf dem Markt gibt. Warum nicht einen umweltfreundlichen Trinkhalm aus Stroh, aus Bambus, aus Hanf, Flachs, sonstigen Pflanzenfasern? Es gibt nachhaltige Lösungen offenbar sogar in essbarer Ausfertigung.

Ich werde mich letztendlich wohl damit abfinden müssen, dass Innovation in der heutigen Zeit für viele Unternehmen vor allem Kostenoptimierung bedeutet. Egal, ob die eigenen Kunden dann faden Papiermatsch statt fruchtigen Geschmack im Mund haben. Wirklich schade, dass renommierte Unternehmen so kurzsichtig agieren. Ich für meinen Teil habe jedenfalls das letzte Mal ein Capri Sun Produkt gekauft.

Euer @Quer_Schlaeger

Gastbeitrag: Passwortsicherheit

Über den Twitter Post des Blogmagazin zu diesem Bericht – 10 Tipps zu sicheren Passwörtern – habe ich meinen Unmut darüber kundgetan, zum einen weil ich einige beschriebenen Methoden, heute im Jahre 2022 für falsch halte, wobei es mich wohl nur bei zwei, drei Punkten getriggert hatte. Die Punkte 2 und 3 (keine Passwörter aus dem Lexikon, für alle wichtigen Dienste andere Passwörter) sind im Kern richtig, Punkt 4 ist sehr gut ausgearbeitet (Merksätze verwenden)! Punkt 5 würde ich heute so nicht mehr empfehlen (Passwortvarianten). Die Regel 6 finde ich sollte heute für alles gelten (Besonders sichere Passwörter für kritische Systeme). Punkt 9 halte ich wie Punkt 1 für falsch, den wenn ein Notfall vorliegt ist es schon zu spät, hier gilt Vorsorge statt Nachsorge.

Passwörter schützen unsere Privatsphäre, das ist das höchste Gut was wir in der digitalen Welt besitzen. Das Thema müsste ich gesondert beschreiben! Dabei sollten Passwörter, egal in welchem Bereich so gewählt werden, dass sie weder einfach sind, erkennbar oder einem logischen Muster folgen. Beliebt bis heute sind Passwörter wie, Mama4711, das war vor Jahren mal als sicherangesehen, es hat doch einen Großbuchstaben und eine Mixtur aus Buchstaben und Zahlen… „Gastbeitrag: Passwortsicherheit“ weiterlesen

Wird die Zukunft von Richtern gemacht? Zum „Klimabeschluss“ des Bundesverfassungsgerichts. Ein Gastbeitrag von Sascha Fornauf

„Es ist riesig“ – so reagierte das Gesicht des deutschen Ablegers der Bewegung „Fridays-For-Future“, Luisa Neubauer, über Twitter auf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) über die sogenannte „Klimaklage“, die unter anderem Neubauer initiiert hatte. Was es mit dieser Entscheidung auf sich hat, warum sie so beachtenswert ist und welche Zukunftsfragen sie aus juristischer und politischer Sicht aufwirft, wollen wir uns gemeinsam ansehen und in die Glaskugel blicken.

Erstmal: Was hatte Karlsruhe überhaupt zu entscheiden? Der Beschluss des Ersten Senats des BVerfG behandelt mehrere Verfassungsbeschwerden, die von Umweltverbänden und natürlichen Personen erhoben wurden. Sie richteten sich vor allem gegen zwei Vorschriften des Klimaschutzgesetzes der GroKo, in denen bestimmt ist, um welche Quote die nationalen CO2-Emissionen bis 2030 gesenkt werden sollen und wie hoch der CO2-Ausstoß pro Jahr bis dahin sein darf. Die Beschwerdeführer sahen sich durch diese Vorschriften in ihren Grundrechten verletzt und bemängelten, die Obergrenze für den CO2-Ausstoß sei noch zu hoch angesetzt und nicht ausreichend, um dem Klimawandel zu begegnen. Im Ergebnis hatten die Verfassungsbeschwerden, soweit sie zulässig waren und es damit zu einer Sachentscheidung kam, nur teilweise Erfolg, weshalb die Reaktion Neubauers und Co. – „riesig“ –  etwas übertrieben ist. Mit einem Umfang von 69 Seiten toppt der Beschluss jedenfalls keine Rekorde, aber bekanntermaßen kommt es auf die inneren Werte an. Und der Beschluss hat einiges zu bieten.

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Gastbeitrag: Kein Licht am Ende des Tunnels

Ein Gastbeitrag zur #allesdichtmachen Diskussion.

Ein Disclaimer voran: Es ist richtig, dass der Staat sogenannte nicht pharmazeutische Maßnahmen ergreift, um seine Bürger vor der Ansteckung mit einem gefährlichen Virus zu schützen (siehe dazu in meinem Blog „Der Corona-Staat“). Es ist auch tolerabel, dass diese Maßnahmen anfangs mehr oder weniger zweckmäßig sind, weil nun einmal das Wissen fehlt. Das alles dürften auch die Akteure von #allesdichtmachen nicht bestreiten.
Aber: Wir befinden uns nicht mehr am Anfang der Pandemie. Und was uns alle verbindet zurzeit, ist die fehlende Perspektive.

Wo stehen wir heute?

In dieser Woche wurde mit der „Notbremse“ ein Bundesgesetz beschlossen, das für die gesamte Republik einen Rahmen vorgibt, welche Maßnahmen bei welcher Inzidenz getroffen werden müssen. Seit heute gilt daher auch in meinem Landkreis eine nächtliche Ausgangssperre. Für die allermeisten Menschen hier auf dem Land ändert sich dadurch genau nichts, der Einfluss auf das Infektionsgeschehen wird dementsprechend vermutlich gleich Null sein. Eine Studie der Uni Gießen zu den bisherigen Ausgangssperren in Hessen stützt meine Vermutung. Die Regelungen zu den Schulen sind hier in meinem Bundesland strenger, als die „Notbremse“ vorsieht. Wie man hört, ist der Inzidenzwert von 165, ab dem die Schulen zu schließen sind, relativ willkürlich festgelegt worden. Es gibt keinen guten – sagen wir: epidemiologischen – Grund, warum man sich für diesen Wert entschieden hat. Seit Mitte Dezember lernen meine Kinder zu Hause, von der Jüngsten abgesehen, die noch in der Grundschule ist und zweimal in der Woche in die Schule darf, seit Montag nur mit negativem Schnelltest-Ergebnis. Seit Dienstag dieser Woche gibt es endlich auch eine Schnelltestpflicht für Arbeitgeber. Ab Sonntagnacht gilt endlich eine Quarantänepflicht für Reisende aus Indien, wo sich eine neue Corona-Virus-Mutation ausbreitet. Warum hat das so lange gedauert, das zu entscheiden? Die ersten Nachweise dieser Mutation in Deutschland gab es bereits im März. Es ist diese Mischung von harschen Maßnahmen auf der einen Seite und der Eindruck von Ignoranz in anderen Bereichen. Maßgabe scheint zu sein: Was sich durchsetzen lässt, wird gemacht, aber nicht das, was sinnvoll ist. Die Kriterien sind jedenfalls nicht transparent.

Intransparent ist auch die Ursachenforschung: Die Zahlen zu den Ansteckungsorten, die das RKI nennt, geben das wieder, was die Gesundheitsämter erfassen. Die Angaben beruhen aber lediglich auf Selbstauskünften der Betroffenen. Ich kann mich noch erinnern, als ich vor Jahren eine meldepflichtige Durchfallerkrankung hatte, wurde ich auch gefragt, wo ich mich wohl angesteckt habe. Da ich weder rohes Geflügel noch schlechten Nudelsalat gegessen hatte, war meine Vermutung: Schmierinfektion bei einer Bahnfahrt (an die eklige Zugtoilette konnte ich mich noch gut erinnern). Aber wie valide ist so eine Vermutung, die noch dazu durch subjektive Erinnerungen gefärbt ist? Das kann man doch vergessen! Kurzum: Wir haben nach einem Jahr Pandemie immer noch keine gute Datenbasis, um uns vernünftige Maßnahmen zu überlegen. Und das nervt einfach!

Wir erleben jetzt seit Monaten ein unwürdiges Geschacher um R-Werte, Inzidenzen und andere Kennzahlen. Viele Menschen in meinem Umfeld geben sich auch nicht mehr die Mühe, sich zu informieren, was jetzt gerade gilt oder nicht. Auf Twitter ist für diese Stimmung der Begriff „mütend“ geprägt geworden: eine Mischung aus „müde“ und „wütend“. Wir erleben, dass unser politisch-bürokratischer Komplex zu schwerfällig ist, um gut in dieser Krise zu funktionieren. Wir erleben, wie Eigeninteressen das Handeln politischer Akteure dominieren. Und wir erleben, wie andere Länder, darunter auch Demokratien, bereits wieder zur Normalität zurückgekehrt sind. „Das sind ja Inseln“ lautet der Standardeinwand. Doch wo ist die Debatte, ob trotzdem die ein oder andere Maßnahme nicht auch bei uns umzusetzen ist? Taiwan meldet jeden einzelnen eingeschleppten Corona-Fall auf Twitter. Diese Tweets sind für mich der blanke Hohn. Warum keine Quarantänehotels und drakonische Strafen für Quarantänebrecher? Es scheint leichter zu sein, Maßnahmen breit über alle zu verteilen, als einzelne Gruppen gezielt zu kontrollieren. Warum keine wirklich effektive App zur Kontaktverfolgung? Wo ist eine echte ehrliche Debatte zur NoCovid-Strategie, einem kurzen harten Lockdown mit anschließender Öffnungsstrategie? Worauf wartet man da in Berlin? Jetzt noch einmal ein paar Wochen die Ohren anlegen und dann wirken die Impfungen endlich? Modellprojekte mit Testkonzepten wie in Tübingen sind mit der Notbremse vorerst ausgebremst worden. Dieter Hallervorden hat für sein Schlosspark Theater in Berlin ein ausgeklügeltes Hygienekonzept entwickelt und darf trotzdem nicht öffnen. Das hat mit Logik alles nichts mehr zu tun und sorgt für kollektive Frustration.

Und dieser Frust war aus meiner Perspektive die wesentliche Message der #allesdichtmachen-Videos. Manche führten die Maßnahmenpolitik der Regierung ad absurdum, indem sie mehr Maßnahmen, mehr Angst und mehr Schließungen forderten. Eigentlich lernt man spätestens im Deutschunterricht der Oberstufe, wie man solche Übertreibungen zu interpretieren hat. Liefers spricht im Interview mit dem WDR davon, dass man die Debatte zu Corona-Maßnahmen lebendig halten wollte. Dieses Anliegen halte ich für legitim. Vielleicht sind wir alle schon viel zu lange nicht mehr in einem echten Theater gewesen. Dort wird/wurde schließlich ständig provoziert. Liefers zeigt sich völlig perplex, dass man ihn so falsch versteht. Gut, vielleicht waren die Schauspieler*innen naiv, aber warum ist die andere Seite so dünnhäutig? Mir gefallen auch manche Videos überhaupt nicht, andere haben mich sehr nachdenklich gemacht. Interessant auch, dass einige Beiträge den Shitstorm sowie die Einsortierung in die „rechte Ecke“ bereits aufgreifen und sich quasi vorsorglich distanzieren. Damit beweist die Empörung sogar, dass die Akteure recht haben mit ihrer Kritik daran, dass der Korridor von im öffentlichen Raum tolerierten Meinungen schmaler geworden ist. Wenn niemand mehr etwas sagt, was von der falschen Seite Applaus bekommen könnte, bestimmt die falsche Seite, was noch gesagt werden darf. Diese Macht sollten wir denen doch nicht geben! Vielleicht sollten sich Liefers und Co mit den Vertreterinnen und Vertretern der NoCovid-Strategie zusammentun: Die einen haben die Reichweite, die anderen eine Idee. Denn die Debatte muss weitergehen, wir sehen noch kein Licht am Ende des Tunnels.

Susanne Günther
Bloggerin, schillipaeppa.net

Rezepte: 5 Smoothies für jeden Tag

Smoothies sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Um wirklich gesunde Smoothies zuzubereiten, müssen Sie vorsichtig mit den verwendeten Zutaten sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die hochwertigsten Zutaten auswählen, um sicherzustellen, dass Sie die ernährungsphysiologischen Vorteile erhalten, die Sie mit Früchten gefüllten Smoothies erzielen sollten.

Solange Sie Ihren Gefrierschrank mit gefrorenem Obst füllen und jede Woche ein paar handliche Grundzutaten im Kühlschrank bereithalten, ist die Zubereitung von Smoothies sehr einfach und nahrhaft.

Wieso sind Smoothies lecker und gesund?

Gesunde Smoothies bestehen normalerweise aus den Zutaten, die Sie zum Würzen Ihrer Smoothies verwenden, wie z. B. der Frucht selbst. Von dort aus fügen Sie Ihre Grundzutaten hinzu. In der Regel ist eine Art Milch, Wasser oder Saft erforderlich, um eine glatte Konsistenz zu erzielen, insbesondere wenn Sie gefrorenes Obst verwenden. Ich würde Mandelmilch oder Kokosmilch verwenden, obwohl Sie normale Milch, Sojamilch oder jede andere Art von Nussmilch verwenden können.

Sie können auch Säfte ohne Zuckerzusatz verwenden, aber ich empfehle dies normalerweise nicht, da Sie bereits alle Ihre Nährstoffe aus den Früchten beziehen und die meisten Säfte so überverarbeitet und mit Zucker gefüllt sind, dass es schwierig ist, der Gute von dem Schlechten zu unterscheiden.

Milch durch Wasser ersetzen

Wenn Sie keine Milch hinzufügen möchten, können Sie stattdessen auch Wasser hinzufügen, um Ihren Smoothie zu verdünnen. Ich verspreche, dass dies den Geschmack nicht verwässert und Sie auch die Kalorienzufuhr minimieren. Kokoswasser ist eine weitere großartige Option. Lesen Sie unbedingt das Etikett und stellen Sie sicher, dass kein Zucker hinzugefügt wird.

Hier sind die Rezepte für 5 einfache, leckere und gesunde Smoothies.

1.      Erdbeer-Bananen-Smoothie

Zutaten:

  • 1/2 Tasse gefrorene Erdbeeren
  • 1 Banane

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Kurzkritik: Die wunderliche Wanderung der Elli Schmitt

Rezension von U. Funk zu Tania Konnerth, „Die wunderliche Wanderung der Elli Schmitt“

Wer kein Buch in die Hand nehmen würde, in dem sich Bäume mit uns unterhalten und wir von Schmetterlingen eine der wichtigen Lebensfragen gestellt bekommen, sollte um dieses Buch einen großen Bogen machen. Oder vielleicht gerade deswegen auch nicht! Denn genau diejenigen unter uns, die eher vernunft- und kalendergetrieben durch den Alltag rasen, sollten sich unbedingt die Zeit nehmen, sich in die wunderschön geschriebene Geschichte von Tania Konnerth hineinzulesen und hineinzufühlen.

Der Autorin vollzieht die Gratwanderung, ein Märchen zu erzählen, das eigentlich auch eine Reportage sein könnte. Es gelingt ihr, ernste, tiefgehende Fragen des Lebens anzusprechen und sie zugleich in wundervoll leichte und nachvollziehbare Bilder einzubauen. Dabei verzichtet Tania Konnerth bewusst auf esoterische Floskeln und eine aufdringliche Ratgeberattitüde. Sie vermag es aber dennoch, ihre Leser zu inspirieren, über den eigenen Horizont hinaus zu schauen, den bisher kaum wahrgenommen Stimmen auf dem Weg zuzuhören und sich die richtigen Fragen zum eigenen Ich zu stellen.

Fragen, auf die jeder seine eigenen Antworten finden muss – Antworten, die Konsequenzen für unseren weiteren Weg haben sollten. Alles in allem ein kleines aber überaus inspirierendes Buch. Schnell durchgelesen, aber mit bleibender Wirkung – wenn man bereit ist, sein Herz für die Botschaft des Buches zu öffnen. Alles in allem: Daumen hoch!

Die wunderliche Wanderung der Elli Schmitt

Auerbach Verlag, 2019

ISBN: 978-3-948537-00-5

Erhältlich im Buchhandel und im Webshop: auszeit-webshop.de

Köpfe: Johannes Anzengruber

Johannes Anzengruber ist ein österreichischer Politiker (ÖVP) und Almwirt der Arzler Alm.

Er kandidierte bei der Gemeinderatswahl in Innsbruck im Jahr 2018 auf Listenplatz 7. Die Volkspartei erreichte bei der Gemeinderatswahl das historisch schlechteste Ergebnis von 5 Mandaten unter der Leitung von dem damaligen Stadtparteichef Franz Xaver Gruber. Anzengruber erreichte ein grandioses Vorzugsstimmenergebnis als Politikquereinsteiger von 864 Vorzugsstimmen inklusive Briefwahlstimmen. Durch das Vorzugsstimmenergebnis belegte Anzengruber Listenplatz eins, verdrängte dadurch den Kandidaten Christopf Appler (damals Listenplatz 5) und spaltete die ehemalige ÖVP-Clique in der Landeshauptstadt. Die Freude über das Vorzugsstimmenergebnis in der Stadtpartei hielt sich damals in Grenzen, denn die personellen Abmachungen wurden dadurch zu nichte gemacht. Anzengruber wurde nach der Wahl Klubobmann und Franz Xaver Gruber zog keine Konsequenzen und blieb weiterhin Stadtparteichef und Vizebürgermeister.

Im Januar 2019 legte die Gemeinderätin Birgit Winkel ihr Mandat ruhend. Daraufhin kehrte der abgewählte ehemalige Gemeinderat Christopf Appler in den Gemeinderat zurück. Anzengruber wurde nach Absprachen zwischen Appler und den anderen Gemeinderäten abmontiert. Christopf Appler wurde daraufhin Klubobmann und designierter Stadtparteiobmann der ÖVP-Fraktion.

Im Juni 2019 wurde Appler offiziell zum Stadtparteichef gewählt.

Im Januar 2020 kehrte Birgit Winkel in den Gemeinderat zurück. Appler verlor dadurch seinen Sitz im Gemeinderat und seine Funktion als Klubobmann. Nach langen Verhandlungen hat man sich in der Stadtpartei dazu verständigt, Anzengruber dem Gemeinderat am 27. Feber 2020 als neuen Vizebürgermeister der Stadt Innsbruck vorzuschlagen. Franz Xaver Gruber soll zurücktreten, damit Christopf Apller wieder in den Geimeinderat zurückkehren kann. Appler wird daraufhin wieder Klubobmann.

Meinung: Wir sind zu nett zu Beamten

Es gibt eine gehobene Mittelschicht in diesem Land, die meines Erachtens definitiv zumindest gesellschaftlich in die Unterschicht gehört: Beamte. Und damit meine ich nicht Beamte, die häufig Bewegung bekommen und an der frischen Luft sind, wie Polizisten oder Berufsfeuerwehrleute. Ich meine die klassischen Beamten auf ihren Ämtern. Leute, die ausschließlich einen Job haben, weil wir sie alimentieren. Überbezahlte Hartz IV Empfänger mit Gottkomplex und Pensionsaussicht.

Ihr kennt die Art Leute mit einem 5 Stunden Arbeitstag (mit langen Pausen), der bequemerweise genau zu dem Zeitpunkt endet, wenn die meisten Berufstätigen gerade noch eine Stunde zu arbeiten haben. Kann man den armen Leuten ja auch nicht zumuten, tatsächlich zu der Zeit zu arbeiten wenn jene, deren Probleme sie lösen sollten, auch wirklich Zeit hätten um sie aufzusuchen.

Jetzt habe ich als Selbständiger ja das Glück, da vorbeizuschauen zu können wann immer mein Geschäft es zeitlich zulässt. Also los: Ausländerbehörde, neue Bleibedokumente für Frau und Kinder abholen und… bezahlen. Jap, bezahlen! Denn ich arbeite zwar schon knapp das halbe Jahr umsonst um diesen überbezahlten Sitzplatz-Eremiten das Dasein zu finanzieren, aber für den Luxus, meine Familie für die nächsten drei Jahre in meinem Haus beherbergen zu dürfen, müssen schon mal 300 Euro auf den Tisch.
Wir gönnen uns hier eine Oberschicht, die sich mitnichten durch Leistung legitimiert. Bis die Damen und Herren Beamten also mal anfangen, ihre Arbeitsleistung und Arbeitszeit an die Verhältnisse in der Marktwirtschaft anzupassen, oder uns wenigstens bei jedem zweiten Amtsbesuch auf Knien für unsere Kontributionen zu ihrem gehobenen Lebensstil danken, könnte man die Guten doch mal auf einen finanziellen Level mit jenen Anderen befördern die, ebenso wie sie, keinerlei Aussichten auf einen Job in der realen Welt haben.

Zum Schluss einmal ernst und ohne den gewohnten Zynismus: Natürlich sind Beamte ein Notwendiges Übel. Selbstverständlich brauchen wir Menschen, die sich um unsere Interaktionen mit dem Staat kümmern. Trotzdem sollten sich Arbeitsleistung, Arbeitszeit, Entlohnung und Kündbarkeit auf dem Standard ähnlicher Berufe innerhalb der Marktwirtschaft befinden. Das sehe ich aktuell leider nicht gegeben.

Dies ist ein Gastbeitrag von Jo Voorhees. Auf twitter findet man ihn unter @TheKrachMensch

Meinung: „Das geht mal gar nicht“ ist kein Diskussionsbeitrag

Dieser Blödsinn kommt mir mittlerweile so oft unter, dass ich etwas darüber sagen muss: Jemand macht eine kontroverse Aussage in einem öffentlichen, sozialen Medium (Facebook, Twitter etc.) und die Reaktionen lauten wie folgt:

  • Voll daneben
  • Big oof
  • Dümmster Beitrag ever
  • Das geht ja mal gar nicht

Glückwunsch! Ihr seid jetzt schon nutzloser als der Verfasser der anstößigen Aussage. Ihr sagt mit diesen undurchdachten Reaktionen nur „Diese Aussage deckt sich nicht mit meinem Verständnis von Moral“. OK, damit komme ich klar.

Es wäre schön zu erfahren warum dem so ist, denn nur so entsteht Diskurs und tatsächlicher Meinungsaustausch. Ob ihr es glaubt oder nicht; Der unglückselige Pinselschwinger, den ihr so unzureichend kritisiert, könnte tatsächlich etwas lernen, wenn ihr ihm nur an dem Denkprozess teilhaben ließet, der ihm eure Antipathie eingebracht hat.

Ich weiß, dass ihr (wie wir alle) denkt, eure Position sei so vernünftig und offensichtlich, dass jeder, der das anders sieht, sowieso nicht zu retten ist. Stimmt aber nicht. Unsere Positionen entscheiden sich aus so vielen Faktoren, dass ihr euch selbst gegenüber unehrlich seid, wenn ihr direkt vermutet, dass schiere Dummheit oder ideologisch-politischer Extremismus hinter der Aussage eures Gegenüber steht.

Tut euch und eurem Umfeld einen Gefallen und fangt an, eure Positionen in Worte zu fassen, lasst den Ersteller elaborieren anstatt ihn direkt zum Buhmann zu degradieren.

Fordert heraus, anstatt anzuprangern. Lasst Andere von euch lernen… und vielleicht lernt ihr ja auch das Eine oder Andere. Vielleicht öffnet sich auch für euch ein Blickwinkel, den ihr zuvor noch nie bedacht habt.

Mir passiert das ständig und ich wachse daran.

Dies ist ein Gastbeitrag von Jo Voorhees. Auf twitter findet man ihn unter @TheKrachMensch