Die Suche nach der perfekten „Reiseschreibmaschine“ – und warum es das Microsoft Surface Go 2 wurde

Mein Geld verdiene ich in erster Linie mit Schreiben und mit einigen Auswertungen. Viel mehr als einen Browser – auch für Google Docs – sowie Microsoft 365 wegen EXCEL und Word brauch ich eigentlich nicht.

Bei der Wahl meiner Arbeitsgeräte bin ich aber immer sehr speziell und brauche jeweils ein Gerät, bei dem das Arbeitsgefühl einfach passt. Mein Hauptarbeitsrechner ist inzwischen ein Microsoft Surface Laptop 5 mit 15″ Display. Mit i7 und 16GB RAM hinreichend leistungsstark für meine täglichen Aufgaben. Gerade aber, um z.B. auf dem Sofa, im Bett oder unterwegs in Café oder Bahn Texte zu schreiben, ist er mir etwas zu groß. Bei meinen vorigen Surface Laptops hatte ich mich immer für die 13,5″ Variante entschieden, die diesbezüglich noch ging, obgleich sie mir unterwegs immer etwas zu groß waren.

Daher war ich schon länger auf der Suche nach der perfekten Reiseschreibmaschine. Sie sollte

  • eine sehr gute Tastatur haben,
  • kompakt sein (maximal 13″),
  • genug Performance für Google Docs und Word bieten,
  • eine erträgliche Akku Dauer liefern,
  • über ein helles Display verfügen.

Ich habe diesbezüglich ziemlich viele Geräte mehr oder weniger ausführlich getestet und mich dann am Ende für ein Microsoft Laptop Go 2 entschieden.

Surface Laptop Go 2 – die nahezu perfekte Reiseschreibmaschine

Der größte Vorteil bei dem Gerät ist die Tastatur. Es gibt nur zwei andere Tastaturen, mit denen mir Schreiben so viel Spaß gemacht: Zum einen die legendäre IBM Model M Tastatur, zum anderen die des Surface Laptop 1, die von den Nachfolgern nie mehr erreicht wurde.

Hub, Anschlagstärke, Verarbeitung und Tastaturlayout passen einfach, so dass es richtig Spaß macht, auf dieser Tastatur zu schreiben. Der einzige Wermutstropfen ist, dass es keine Tastaturbeleuchtung gibt. Das war für mich eigentlich ein Ausschlusskriterium, da ich aber auf dieser Tastatur sehr gut blind schreiben kann, fällt es nicht ganz so ins Gewicht.

Ideal ist für mich auch die Größe des 12,4″ Laptops, der nur 1.127g wiegt und zudem sehr gut verarbeitet ist. Im Gegensatz zum Surface Laptop ist er nicht ganz aus Metall, die Unterseite ist aus Kunststoff, was aber nicht stört.

Mit Intel i5 der 11. Generation, 8GB RAM und 256GB SSD ist er als reines Schreibgerät mehr als hinreichend leistungsstark, der Akku hat in meinen ersten Tests knapp 5 Stunden gehalten, was wenig, aber für mich ausreichend ist.

Das Display – das auch mit Touch, aber nicht mit dem Surface Pen, bedient werden kann – hat ein Seitenformat von 3:2, was zum Schreiben von Texten perfekt ist. Schön hell ist es auch. Nicht ganz auf der Höhe ist allerdings die Bildschirmauflösung von 1536 x 1024 Pixel, was 148 PPI entspricht – gerade in der UI sieht man bei kleinen Schriften deutlich Pixel. Beim reinen Schreiben stört es aber nicht.

Der Lautsprecher klingt blechern und unter Höchstlast geht der Lüfter schnell an.

Trotz all dieser am Ende geschilderten Nachteile ist der Microsoft Laptop Go 2 für mich die ideale Reiseschreibmaschine.

Ob er das auch für Sie ist, sollten Sie sich freilich gut überlegen.

Was man wissen sollte, wenn man selbst über die Anschaffung nachdenkt

Der Listenpreis liegt Stand November 2023 bei rund 880 Euro, was für das Gerät angesichts dieser Ausstattung eigentlich eine Unverschämtheit von Microsoft ist.  Da inzwischen aber schon der Nachfolger, der Laptop 3, auf dem Markt ist, bekommt man ihn aktuell schon für wenig mehr als 600 Euro, mit 128 GB SSD auch für rund 500. Vereinzelt ist im Handel übrigens noch der Laptop Go der ersten Generation zu finden, von dem ich aber die Finger lassen würde, insbesondere die Akkulaufzeit ist hier deutlich kürzer.

Die aktuelle entsprechende Generation, der Laptop Go  3, kostet 899 Euro und hat eine neuere Generation des i5, mehr Akkulaufzeit und ist besser reparierbar, ist ansonsten aber baugleich. Angesichts der Nachteile ist das aber auch hier eigentlich viel zu viel. Für wenig mehr bekommt man schon ein vollwertiges Surface Laptop oder einen Apple Macbook Air, von Laptops anderer Hersteller ganz zu schweigen.

Die Nische klassische Clamshell Bauweise, kompakt (<13″), hochwertige Verarbeitung und exzellente Tastatur wird ansonsten aber von keinem Hersteller in der Form bedient, so dass es sich lohnen kann, sich die Surface Laptop Go Serie von Microsoft näher anzusehen.

Andere Geräte

Folgende Geräte habe ich noch in die engere Wahl gezogen.

Surface Go – ich habe noch ein Surface Go 2, das ich manchmal zum Medienkonsum und zum gelegentlichen Schreiben nutze. Die Tastatur ist für die Größe wirklich sehr sehr gut und wenn man in Urlaub fährt und für eventuelle kreative Ergüsse einen Computer zum Schreiben dabei haben will, ist es nahezu perfekt. Ich habe daher überlegt, vom Surface Go 2 auf ein leistungsstärkeres Go 3 oder Go 4 zu gehen. Für sehr lange Texte sind mir die Tastatur und der Bildschirm mit 10″ dann aber doch etwas zu klein.

Surface Pro 9 – aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Surface Go dachte ich, dass der größere Bruder, das Surface Pro 9, mit dem Signature Keyboard die perfekte Reiseschreibmaschine sein könnte. Wäre es auch fast: die Tastatur ist sehr gut, aber wegen der größeren Fläche gibt sie in der Mitte bei festerem Anschlag etwas zu sehr nach. Außerdem ist die linke Shift Taste im Verhältnis einen guten Millimeter zu klein, zu oft tippe ich z.B. <p statt P. Das ist mit der Zeit deutlich besser geworden, aber nicht ganz verschwunden. Das Pro 9 ist damit tatsächlich das einzige Surface, mit dem ich hinsichtlich der Tastatur nicht ganz glücklich bin. Allerdings ist es in Verbindung mit dem Surface Pen das perfekte Gerät für Notizen in Meetings sowie ein guter Companion neben dem größeren Laptop auf dem Schreibtisch, so dass es einen festen Platz in meinem Workflow gefunden hat.

MacBook Pro 13 – von der Größe her interessant, aber der Tastenanschlag gefällt mir nicht, er ist zu hart, der Hub zu kurz. Außerdem brauche ich diese Perfomance bei einem reinen Schreibgerät nicht, dafür ist es dann auch einfach zu teuer.

ChromeOS habe ich mal ausführlicher auf einem Lenovo IdeaPad getestet und es ist gar nicht so schlecht. Mit vielen Kunden arbeite ich auch nur mit Google Docs. Persönlich schreibe ich lieber mit Word, könnte aber zum reinen  Schreiben mit den Einschränkungen der WebApp leben, die ja auch unter ChromeOS läuft. Bei den Chromebooks habe ich allerdings kein Gerät unter 13″ gefunden, bei dem mir die Tastatur oder der Hersteller zusagt.

iPad – viele schwören auf das iPad zum Schreiben, wobei ich hier auf das Air oder das Pro gehen würde. Hier habe ich aber noch keine Tastatur gefunden, die einen guten Anschlag bietet. Außerdem mag ich die Tastenanordnung nicht so. Externe Tastaturen scheiden wegen Lapability aus.

Android Tablets eignen sich aus meiner Sicht eigentlich nur zum Medienkonsum. Es gilt zudem hinsichtlich der Tastatur das gleiche wie bei den iPads.

Einige andere Windows Notebooks bzw. Tablets unter 13″ habe ich mir angesehen, diese haben mir aber jeweils aus verschiedenen Gründen (Hersteller, Design, Tastatur…) nicht wirklich zugesagt.

Insoweit bedient der Laptop Go 2 eine spezielle Nische.

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