Köpfe: Patrick White

Sir Patrick Victor Martindale White (28. Mai 1912 – 30. September 1990) war ein australischer Schriftsteller, der als einer der bedeutendsten englischsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gilt. 1973 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen, wobei er der bislang einzige australische Laureat in dieser Kategorie ist.

Frühes Leben und Bildung

White wurde 1912 in London als Kind wohlhabender australischer Eltern geboren. Als er sechs Monate alt war, zog seine Familie nach Sydney, Australien. Er besuchte die Tudor House School in New South Wales und absolvierte seine spätere Schulbildung in England am Cheltenham College. Er studierte Französisch und Deutsch an der King’s College, University of Cambridge.

Literarische Karriere

Whites erste Veröffentlichungen waren zwei Romane, „Happy Valley“ (1939) und „The Living and the Dead“ (1941). Nach dem Zweiten Weltkrieg, an dem er als Nachrichtenoffizier in der Royal Air Force teilnahm, kehrte er nach Australien zurück.

Sein Roman „The Tree of Man“ (1955) festigte seinen Ruf als ernsthafter Schriftsteller. Der Roman untersucht die Leben zweier gewöhnlicher Menschen, die auf dem australischen Kontinent leben und arbeiten. Die darauffolgenden Werke „Voss“ (1957), ein Meisterwerk, das die Reise des deutschen Entdeckers Johann Ulrich Voss ins australische Hinterland erzählt, und „Riders in the Chariot“ (1961), der den Miles Franklin Award gewann, festigten seinen Status als einer der führenden Schriftsteller Australiens.

1973 erhielt White den Nobelpreis für Literatur. In seiner Begründung hob das Nobelpreiskomitee seine „epische und psychologische Erzählkunst hervor, die eine neue Kontinent in die Literatur eingeführt hat“.

Persönliches Leben und Vermächtnis

White war offen homosexuell und lebte mit seinem Lebensgefährten, Manoly Lascaris, einem griechischen Einwanderer, den er während des Zweiten Weltkriegs kennengelernt hatte, bis zu seinem Tod 1990 zusammen.

White war auch bekannt für sein Engagement für soziale und politische Angelegenheiten in Australien, darunter die Rechte der Ureinwohner und die Umwelt.

Er starb im Alter von 78 Jahren. Nach seinem Tod wurde seine Asche im Centennial Park, Sydney, verstreut.

Sein literarisches Vermächtnis lebt in seiner detaillierten und lebendigen Darstellung des australischen Lebens und der Landschaft sowie in seiner meisterhaften Erzählkunst weiter. Er bleibt eine der prägenden Figuren der australischen Literatur.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.