Statt Roaming und dauernder WLAN Suche – Auslands eSIM nutzen

Mobiles Internet im Ausland

Gerade im Ausland ist vielen eine ständige mobile Internetverbindung auf dem Smartphone wichtig, z.B. um Bilder auf Instagram zu teilen, Google Maps Navigation nutzen zu können, über Whatsapp mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben oder E-Mails abzurufen.

In den EU Ländern ist das heute kein besonderes Problem mehr, der eigene Datentarif kann ohne Aufpreis auch im europäischen Ausland genutzt werden. Aber schon in der Schweiz als Nicht-EU-Lands kann es z.B. mit O2, Congstar und anderen Anbietern Probleme und hohe Kosten für Auslands-Roaming geben. Gleiches gilt für Norwegen und Großbritannien. Hier sollte man vor seiner Reise abklären, ob diese mit dem eigenen Tarif abgedeckt sind.

Und geht es in andere beliebte Urlaubsländer wie die VAE (Dubai), Türkei, Ägypten, Tunesien, Marokko oder die USA, muss man sich entweder eine mehr oder weniger teure Datenoption zubuchen oder von WLAN Hotspot zu WLAN Hotspot springen – wenn es denn welche gibt. Gerade wenn man mitten auf dem Land Zugriff auf die Maps App oder Google braucht, ist das keine Option.

Die Alternative ist, sich eine physikalische SIM Karte eines lokalen Anbieters im Urlaubsland zu kaufen. T-Mobile in den USA wirbt z.B. mit entsprechenden Angeboten für Touristen. Vor Ort ist das aber oft schwierig – man muss eine Verkaufsstelle sowie eine SIM mit passendem Tarif finden und dann in der Regel einen Registrierungsprozess durchlaufen, was alles wertvolle Zeit im Ausland kostet. Das alternative Zusenden der SIM vorher ist ebenfalls umständlich.

 Die Alternative – Auslands eSIM

Die Alternative, die ich jetzt selbst für eine USA Reise genutzt habe, ist eine Auslands eSIM, wie sie inzwischen von vielen Anbietern verfügbar ist.

Technische Voraussetzung ist lediglich, dass das eigene Smartphone eSIM im Dual-SIM Betrieb unterstützt. Das ist z.B. bei allen Versionen des iPhone 12, 13 und 14 sowie ab den 2018er Versionen des iPhone XR und den 2019 Versionen des iPhone 11 der Fall. Bei Samsung sind es die meisten Galaxy Versionen ab dem dem S20 und andere Highend Modelle wie das Note 20, das Fold und das Flip. Alle Pixel Modelle seit der 4. Generation – also Google Pixel 4, Pixel 4a, Pixel 4XL, Pixel 5, Pixel 5a, Pixel 6, Pixel 6 Pro, Pixel 7, Pixel 7Pro und Pixels 7a – und einige ältere wie das 3a unterstützen ebenfalls eSIM. Weitere Dual eSIM fähige Smartphones gibt es u.a. von Huawei, Oppo und Motorola und auch einige Notebooks und Tablets wie bestimmte Apple iPad und Microsoft Surface Modelle können mit einer eSIM ins Internet.

Als zweites braucht man eine eSIM für das Zielland. Ich habe mich nach etwas Internetrecherche für den Anbieter holafly entschieden, der seinen Sitz in Spanien hat. Unter esim.holafly.com/de/ gibt es die Übersicht der verfügbaren Länder und Tarife.

Für 10 Tage unbegrenztes Datenvolumen innerhalb der USA habe ich im Juli 2022 rund 34 Euro gezahlt und bereits in den ersten Tagen über 7 GB Datenvolumen verbraucht. Dies hätte mich bei den entsprechenden Telekom Roaming Datentarifen rund 200 Euro gekostet, bei dem von O2 standardmäßig angebotenen Volumentarif für die USA wären es rund 7.500 Euro gewesen..

Das Einrichten der eSIM

Bezahlt wird auf der Holafly Website mit Kreditkarte, wer auf Nummer Sicher gehen will, macht das mit einer Debit Karte, was ich generell für Käufe im Internet empfehlen würde.

Die eSIM kommt dann als QR Code per E-Mail, den man bei den SIM Einstellungen des Smartphones scannt. Nach einigen Sekunden Wartezeit ist dann die eSIM installiert. Ich habe dies kurz vor dem Abflug am Flughafen eingerichtet, damit ich einerseits keine Laufzeit verschenke, andererseits im Zielland sofort startklar bin. Wichtig ist, dass man für die eSIM das Datenroaming aktiviert und für die eigene SIM das Datenroaming deaktiviert. So ist sichergestellt, dass man in keine Kostenfalle rutscht.

In der von mir gewählten Konfiguration – siehe oben – bin ich ganz gewohnt unter meiner Telefonnummer erreichbar (was dann aber Roaming kostet!), die Daten laufen aber über die Holafly SIM, auch für WhatsApp – ich bin dann ohne Zusatzkosten ganz gewohnt über den Messenger erreichbar.

In New York buchte sich mein Google Pixel 6 Pro mit der Holafly eSIM im Regelfall ins T-Mobile USA Netz ein, manchmal auch bei AT&T. 5G war mit dieser Karte offensichtlich nicht möglich, die 4G/LTE Geschwindigkeit war aber immer sehr gut.

Diese Kombination aus eigener SIM und eSIM ist aus meiner Sicht für alle ideal, die im Nicht-EU-Ausland nicht auf unbegrenztes Internet verzichten wollen.

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