Offener Brief: Bastian Buchner an den bayerischen Fußballverband

Offener Brief von Bastian Buchner an den Präsidenten des bayerischen Fußballverbandes, Rainer Koch.

Sehr geehrter Herr Koch,
lieber bayerischer Fußballverband,

mein Name ist Bastian Buchner, Familienvater und Inhaber der UEFA-B-Lizenz. Ich war viele Jahre als Trainer in einem Nachwuchsleistungszentrum und zuletzt im Seniorenbereich einer Landesligamannschaft beschäftigt.
Vorab möchte ich noch klarstellen, dass ich kein genereller Impfgegner bin!
Ich wende mich heute an Sie, weil ich wirklich sehr große Bedenken habe, was den Amateurfußball betrifft. Ich bin überregional ganz gut vernetzt und aus Gesprächen mit Eltern, Fußballkollegen, Trainerkollegen, Vereinsoffiziellen oder Jugendlichen höre ich immer wieder die selben Sorgen, Ängste und vor allem Unzufriedenheiten heraus! Der Verein setzt seinen Aktiven mehr oder weniger das Messer auf die Brust, um weiter ihrem sportlichen Hobby nachgehen zu können.

Für was steht der BFV, der Größte der insgesamt 21 DFB-Landesverbände eigentlich? Auf Ihrer Homepage steht unter anderem – ich zitiere:

  • Soziales Engagement: Über den organisierten Fußball können viele gesellschaftlich relevante Themen transportiert werden (Inklusion, Fairplay, Umweltschutz, Anti-Diskriminierung, Gewalt- und Drogen-Prävention etc.). Der BFV nimmt seine gesellschaftliche Verantwortung intensiv war, indem er regelmäßig passende Aktionen und Kampagnen initiiert, mit denen diese Themen über die Vereine und den Spielbetrieb öffentlichkeitswirksam aufgegriffen werden. Zudem hat der BFV die spendenbasierte BFV-Sozialstiftung gegründet, mit der auch für unverschuldet in Not geratene Mitglieder der bayerischen Fußballfamilie finanzielle Hilfe geleistet werden kann.

  • Interessensvertreter: Der Bayerische Fußball-Verband nimmt auch die Interessen der bayerischen Fußballvereine wahr und vertritt sie auf den Ebenen des Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Dabei ist die oberste Prämisse, die Amateurbasis zu stärken und gleichzeitig die Einheit von Profi- und Amateurfußball unter dem Dach des DFB zu erhalten. Dazu gehört auch eine umfassende PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Zitatende

Gerade bei den Punkten Inklusion, Fairplay und Anti-Diskriminierung macht sich der BFV aktuell mehr als unglaubwürdig! Es ist Fakt, dass viele Spieler ausgegrenzt und diskriminiert werden, sie daran gehindert werden ihrem Hobby bzw. ihrer Leidenschaft nachzugehen. Sport dient immer noch der Gesunderhaltung und durch die Einführung von 2G wird bei sehr vielen jungen Menschen das Gegenteil ausgelöst! Regelmäßiger Sport stärkt das Immunsystem, hält das Herz-Kreislauf-System fit und kann einer Vielzahl von Krankheiten vorbeugen. Ist das nicht der Kern, um was es gerade geht?

In Ihrem offenen Brief (im Namen des BFV) an die Staatsregierung vom 19.05.2021 schrieben Sie unter anderem – ich zitiere:

Aber der Kernbereich ihres Wirkens, das Training und Spielen an der freien Luft, müssen nun umgehend wieder ermöglicht werden. Sie stellen nahezu kein Infektionsrisiko dar – unabhängig vom Alter.
Alle anerkannten Mediziner*innen, Forscher*innen und Virolog*innen sind sich einig und belegen in ihren Studien, dass Sport unter freiem Himmel nicht im Ansatz ein erhöhtes Infektionsrisiko darstellt – ein weiteres Sportverbot aber zu weitreichenden gesundheitlichen Schäden, sowohl körperlicher als auch seelischer Natur, führen kann.

Nun meine Frage: Was hat sich seitdem verändert? Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage grenzt man jetzt gesunde junge Menschen aus, ihrer Leidenschaft an der frischen Luft nachzugehen, wo ein erhöhtes Infektionsrisiko gleich null ist? Hinzu kommt, dass mittlerweile viele Menschen voll „immunisiert“ sind, das Risiko bei jungen Menschen, schwer zu erkranken bzw. überhaupt eine Gefahr für das Gesundheitssystem zu sein, unbedeutend gering ist! Kein Sportler von der Basis kann das nachvollziehen! Mir ist durchaus bewusst, dass nicht Sie die Regeln aufstellen, aber ich verlange von einem Sportverband, dass er sich gegen diese große Diskriminierung, Ausgrenzung und Ungerechtigkeit wehrt! Hierzu gibt es mittlerweile ausreichend wissenschaftlich erwiesene Argumente! Mir fehlt in diesem Punkt komplett das Verständnis, dass die einzige Aktion des BFV eine Impfwerbeaktion ist! Von der Politik erwartet man mittlerweile nichts Anderes mehr, weil diese meilenweit von der Gesellschaft entfernt ist bzw. in einer Pararellwelt lebt.

Der Amateurfußball und sehr viele Vereine werden diese Entscheidung hart zu spüren bekommen und etliche Mitglieder, Ehrenamtliche und vor allem junge Neumitglieder verlieren! Gerade wird eine ganze Generation bedroht und das bei einem Infektionsrisiko, das selbst nach Ihren Worten gleich null ist!
Ich denke, ich spreche für sehr viele der rund 1,6 Millionen Mitgliedern des BFV. Wie gesagt, ich bin kein Impfgegner – Impfen ja, aber mit Bedacht und ohne jegliche Pflicht! Dafür sollte der BFV meiner Meinung nach stehen und dies auch politisch einfordern!

Ich hoffe bis zuletzt, dass die Vernunft siegt und es vielen jungen Sportlern weiterhin erlaubt ist mit den funktionierenden Hygienekonzepten der Vereine, ihrer Leidenschaft nachzugehen.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen,

Mit sportlichen Grüßen
Bastian Buchner

Der Brief gibt die Meinung des Verfassers wieder. Gerne können auch Sie Ihren offenen Brief bei uns veröffentlichen.

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