Alkoholismus: Die Trinker Typen nach Jellinek

Der amerikanische Psychologe Elvin Morton Jellinek (1890-1963) hat 1951 ein heute noch verbreitetes Konzept vorgestellt, das Alkoholkranke in fünf Typen unterteilt. Diese Klassifizierung ist immer noch üblich.

Der Alpha-Typ

Nach Jellinek ist der Problemtrinker oder Erleichterungstrinker. Er trinke, um innere Spannungen und Konflikte zu beseitigen Die Menge hängt ab von der jeweiligen Stress-Situation. Hier bestehe vor allem die Gefahr psychischer Abhängigkeit. Laut Jellinek sind Alphatrinker nicht alkoholkrank, aber stark gefährdet.

Der Beta-Typ

Der Gelegenheitstrinker trinkt bei sozialen Anlässen große Mengen, bleibt aber sozial und psychisch unauffällig. Betatrinker haben einen alkoholnahen Lebensstil. Negative gesundheitliche Folgen entstehen durch häufigen Alkoholkonsum. Sie sind weder körperlich noch psychisch abhängig, aber gefährdet.

Der Gamma-Typ

(Rauschtrinker, Alkoholiker) hat längere abstinente Phasen, die sich mit Phasen starker Berauschung abwechseln. Typisch ist der Kontrollverlust: Er kann nicht aufhören zu trinken, auch wenn er bereits das Gefühl hat, genug zu haben. Obschon er sich wegen der Fähigkeit zu längeren Abstinenzphasen sicher fühlt, ist er alkoholkrank.

Der Delta-Typ

(Pegeltrinker, Spiegeltrinker, Alkoholiker) ist bestrebt, seinen Alkoholkonsum im Tagesverlauf (auch nachts) möglichst gleichbleibend zu halten; deshalb der Begriff Spiegeltrinker (konstante/r Blutalkoholkonzentration bzw. -spiegel). Dabei kann es sich um vergleichbar geringe Konzentrationen handeln, diese steigen jedoch im Verlauf der fortschreitenden Krankheit und der damit sich erhöhenden Alkoholtoleranz meist an. Der Abhängige bleibt lange sozial unauffällig („funktionierender Alkoholiker“), weil er selten erkennbar betrunken ist. Dennoch besteht starke körperliche Abhängigkeit. Er muss ständig Alkohol trinken, um Entzugssymptome zu vermeiden. Durch das ständige Trinken entstehen körperliche Folgeschäden. Deltatrinker sind nicht abstinenzfähig und alkoholkrank.

Der Epsilon-Typ

(Dipsomanie, Quartalstrinker, Alkoholiker) erlebt in unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können. Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben. Epsilon-Trinker sind alkoholkrank.

Dieser Beitrag ist Teil unseres Schwerpunktthemas Alkoholismus.

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