Meinung: Mehr Streeck wagen

Ich habe hier schon mehrfach darüber geschrieben, dass ich die Art und Weise der deutschen Corona Bekämpfung für einen Irrweg halte. Halbherzige Lockdowns sind, wie sich zunehmend zeigt, für die Bekämpfung der Pandemie nicht ausreichend, Risikogruppen werden nicht hinreichend geschützt, technische Möglichkeiten wie eine wirklich effiziente Warn-App nicht umgesetzt und die Maßnahmen nicht in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext gesetzt.

Dabei gibt es auch in der Wissenschaft Stimmen, die für einen in Ansätzen anderen Weg der Pandemiebekämpfung eintreten, z.B. Klaus Stöhr oder Hendrik Streeck.

Aufgrund dessen wird aber gerade Streecks Expertise oft angezweifelt. Dabei hat Streeck u.a. darauf hingewiesen, dass

  • es bei einer Corona Infektion zu einem Geruchs und Geschmacksverlust kommt – als einer der ersten, was ein wertvoller Beitrag zur Früherkennung war und ist.
  • es besonders auf den Schutz von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen ankommt.
  • im Herbst und Winter zu über 20.000 Infektionen am Tag kommen kann.
  • es im Frühjahr mit den Infektionszahlen runter und im Herbst wieder hoch geht.
  • es auch pragmatische Lösungen neben dem Lockdown geben muss – und dass diese eben keine Experimente am Menschen sind.
  • auch Soziologen, Psychologen und Kinderärzte in die Bekämpfung eingebunden werden sollen.

Glauben Sie nicht? Schauen Sie selbst…

Dass Corona uns viele Jahre begleiten wird ist – Impfung hin oder her – mehr als wahrscheinlich. Ich glaube nicht, dass es die Gesellschaft Dauerlockdowns aushält – und daher sind andere Wege der Pandemiebekämpfung erforderlich.

Es ist also an der Zeit, mehr Streeck zu wagen.

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