Meine ganz private Meinung zum Corona Virus

Es gibt das Corona Virus und es sterben Menschen daran. Das ist unstrittig und wer hier anderer Meinung ist, hat sich m.E. aus dem Kreis ernst zu nehmender Gesprächspartner verabschiedet.

Auf der einen Seite halte ich jedoch persönlich die Angst vor dem Virus für deutlich überzogen. Nach dem derzeitigen Sachstand ist das Virus nicht viel gefährlicher als eine Grippe, vielleicht sogar ungefährlicher, vielleicht etwas schlimmer -die Faktenlage gibt zum letzteren Rückschluss noch nicht viel her, Grippetodesfälle wurden wohl auch nie so genau erfasst wie die von Corona verursachten. Die große Unbekannte bleiben mögliche langfristige Folgeschäden, LongCovid. Diese gibt es aber bei der Grippe auch und werden dort nur nicht besonders problematisiert, da man schon immer mit ihnen lebt. Trotz dieses unbekannten Faktors würde ich persönlich bei der Pandemie Bekämpfung einen sehr lockeren Weg gehen, der in erster Line den Schutz der Risikogruppen in Krankenhäusern und Altenheimen im Blick hat, sonst aber auf zu große Einschränkungen des öffentlichen Lebens verzichtet.

Auf der anderen Seite muss ich aber anerkennen, dass es hierzulande wohl eine Mehrheit gibt, die die Situation ernster sieht. Und eine nicht zu ignorierende Minderheit hat gravierende Ängste um ihre Gesundheit und unterstützt sehr deutliche Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens.

„Flatten the curve“ ist ein notwendiges Ziel. Und auch wenn ich die gewählten Mittel für falsch halte, unterstütze ich diese, trage die Maske, nutze die Corona Warn App, achte darauf, unnötige Risiken zu vermeiden und mache mir sogar Gedanken, wie man einen Wellenbrecher Lockdown gestalten könnte.

Die von einigen über „Flatten the Curve“ hinaus vertretene Vorstellung, möglichst jede Infektion zu vermeiden, ist allerdings mE Ausdruck einer weltfremden Null Risiko Gesellschaft. Doch auch die Ängste dieser Gruppe müssen auch ernst genommen werden und sie ist so groß, dass gegen sie eine Politik wohl kaum möglich ist.

Allerdings sind natürlich einige der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie aus verfassungsrechtlicher Sicht durchaus problematisch und treffen viele hart. Doch anders als diese einige aus der anderen extremen Ecke sehen, ist das kein Staatstreich von oben – die Gerichte haben bis jetzt immer noch korrigiert. Freilich sollte man Legislative und Exekutive hier immer wieder kritisch hinterfragen.

Viel gravierender sind die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19. Zwar können wir die Corona Pandemie auch als Chance erkennen, unsere Gesellschaft und Wirtschaft zu modernisieren und schneller ins digitale Zeitalter zu bringen, sollten aber auch völlig fehl gehende und überzogene Maßnahmen wie die geplante Schließung der Gastronomie im November offen und kontrovers ansprechen.

Wichtig ist jedenfalls, dass uns der gesellschaftliche Zusammenhalt nicht verloren geht. Gegner und Befürworter der aktuellen und geplanten Maßnahmen sollten versuchen, Verständnis füreinander aufzubringen.

Nur so kommen wir gemeinsam gut durch die Krise.

tl;dr: Corona gibt es. Und auch wenn man wie ich die Maßnahmen dagegen für überzogen hält und teilweise kritisch sieht, sollte man die Ängste ernst nehmen und sich an die Regeln halten.

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